Auswandern mit Baby im Erziehungsjahr

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Betty
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Auswandern mit Baby im Erziehungsjahr

Beitrag von Betty »

Hallo Norwegenfreunde,

ich war schon lange nicht hier, aber jetzt hoffe ich, dass mir jemand von euch weiterhelfen kann. Ich habe eine Arbeit in Deutschland, will aber nach Norwegen auswandern, um hier mit meinem norwegischen Freund zu leben. Bin zur Zei in Norwegen naehe Trondheim und habe versucht einen halbwegs anstaendigen Job zu finden, fuer den es sich lohnt meinen in Deutschland aufzugeben. Bin da auch relativ flexibel.

Leider habe ich im nichts gefunden. Das liegt auch daran, dass ich zwar "Oslo-Norwegisch" verstehe, die Grundsachen, aber die hier oben so einen starken Dialekt sprechen, dass ich nix verstehe. Um das aber zu lernen, muesste ich schon in Norwegen leben.

Jetzt kam mir eine vielleicht doofe Idee: Mein Freund wuenscht sich schon lange in Kind von mir. Kann man das Erziehungsjahr nicht in Norwegen verbringen, zu dn Sprachkursen hier gehen und so den Dialekt lernen um eine Arbeit zu finden? Oder ist das laendertechnisch nicht erlaubt?
Grønn Demon
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Re: Auswandern mit Baby im Erziehungsjahr

Beitrag von Grønn Demon »

Betty hat geschrieben:Jetzt kam mir eine vielleicht doofe Idee: Mein Freund wuenscht sich schon lange in Kind von mir.
Ich kann dir zu deiner Frage leider nichts sagen, aber ich fände es doch etwas kritisch, wenn du dir nur deshalb ein Kind zulegen würdest, weil du dann einen Sprachkurs bekommst...
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Als deutscher Tourist im Ausland steht man vor der Frage, ob man sich anständig benehmen muß oder ob schon deutsche Touristen dagewesen sind. (Kurt Tucholsky)
muheijo
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Re: Auswandern mit Baby im Erziehungsjahr

Beitrag von muheijo »

Betty hat geschrieben:Jetzt kam mir eine vielleicht doofe Idee: Mein Freund wuenscht sich schon lange in Kind von mir. Kann man das Erziehungsjahr nicht in Norwegen verbringen, zu dn Sprachkursen hier gehen und so den Dialekt lernen um eine Arbeit zu finden? Oder ist das laendertechnisch nicht erlaubt?
warum macht ihr es euch nicht einfacher, und heiratet erst mal? das vereinfacht doch einiges. (aufenthaltsgenehmigung, namensrecht, P-Nr. für den Nachwuchs usw) wenn dein freund ein kind von dir will, sollte er doch auch zu diesem schritt bereit sein.

ich sehe vor allem praktische probleme: während der schwangerschaft und später mit baby hast du ja einige routine-untersuchungen zu machen, abgesehen von möglichen außerplanmäßigen arzt-besuchen. willst du dafür jedesmal nach D?
ich glaube nicht, daß die deutsche krankenkasse für die normalen U1, U2 usw. untersuchungen im ausland aufkommt.

also, erst heiraten!

gruß, muheijo
Karsten281
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Re: Auswandern mit Baby im Erziehungsjahr

Beitrag von Karsten281 »

Ich gebe mal ein bisschen Halbwissen weiter...
Du kannst die Erziehungszeit verbringen, wo Du willst. Du musst nur sehen, dass Du nicht mit norwegischen Meldeformalitaeten kollidierst (drei Monate ununterbrochen, s. entsprechende aeltere Beitraege). Spannend wird die Sache, wenn Du Dich richtig in Norwegen anmelden willst. Da faellt naemlich das Erziehungsgeld in D flach. Dass von dem eh keiner leben kann, steht auf einem anderen Blatt.
Wenn Du Glueck hast (meine Freundin hat es), gibt Dir Dein Arbeitgeber eine Erlaubnis, in der Erziehungszeit in Teilzeit bei einem anderen AG taetig zu sein. Ich haette auch nicht gedacht, dass es sowas gibt, es stimmt aber.
Wir haben es jetzt so geloest, dass meine Freundin ihre Erziehungszeit auf die maximal moeglichen drei Jahre verlaengert hat und sich mit der Genehmigung ihres AG hier in Norwegen nach einer Teilzeitstelle umsehen wird. Die einzige Bindung an D ist dann sozusagen der fuer 3 Jahre gesicherte Job und eine Nebenwohnung bei den Eltern (zwecks Post...).
Den Sprachkurs bekommst Du vermutlich nicht bezahlt, weil Du aus der EU kommst (unterstelle ich einfach mal). Oder ist das bei "Familienzusammenfuehrung" anders?
Ansonsten schliesse ich mich noch dem Kommentar von GD an :wink:
trolljenta
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Re: Auswandern mit Baby im Erziehungsjahr

Beitrag von trolljenta »

wenn du nach Norwegen ziehst um mit deinem Freund zu leben und halt erst mal keinen Job hast, erfüllst du nicht die Bedingungen um eine Aufenthaltserlaubnis zu bekommen. Ihr müsstet dann also eine Familienzusammenführung beantragen. Da ihr noch nicht verheiratet seit und ich vermute das ihr auch noch nicht zusammen gelebt habt, wird das schon etwas bürokratischer Aufwand sein.

Wenn du es so machst wie Karsten beschrieben hast bist du halt nicht in Norwegen gemeldet, soll heissen du bist auch nicht im norwegischen Trygdesystem abgesichert. Wenn also dein Baby krank wird oder auch nur eine Routinemässige Kontrolluntersuchung ansteht, schaust du in die Røhre. Hinzu kommt, wenn du keine Aufenthaltsgenhmigung hast hast du auch keine møglichkeit an einem Sprachkurs teilzunehmen.

Wenn du doch schon Oslo Norwegisch kannst sollte es doch auch eigentlich nicht mehr so schwer sein den ørtlichen Dialekt in relativ kurzer Zeit zu lernen. Die meisten Leute die neu nach Norwegen kommen sind irgendwelchen heftigen Dialekten ausgeliefert die nicht mehr viel mit dem zu tun haben was man aus dem Lehrbuch kennt. Aber da muss man dann durch und eigentlich klappt das auch recht schnell.

Trolljenta
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Betty
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Re: Auswandern mit Baby im Erziehungsjahr

Beitrag von Betty »

Vielen Dank fuer die lieben Tips,

ich muss nochmal eins klarstellen: Ich schaffe mir kein Kind an nur damit ich nach Norwegen kommen kann. Das ist schon lange in Planung, leider haben wir beide uns etwas mit dem zusammenziehen ausgemaehrt, weil fuer mich der Gedanke nach Norwegen zu ziehen erstmal total unmoeglich war. Habe lange fuer meinen Beruf gekaempft und bin ein grosser Familienmensch und mir faeltt es garnicht leicht, das alles aufzugeben um hier als kleiner Nichtskoenner wieder anzufangen.

Da ich in der Sozialversicherung arbeite, weiss ich darueber gut bescheid. Das Kind waere ueber mich familienversichert und wuerde genauso wie ich eine Krankenkarte bekommen, die mitlerweile auch fuers Ausland gueltig ist und koennte alle Untersuchungen hier durchfuehren. Wahrscheinlich gehoert dazu aber etwas mehr Papierkrieg. Man kann sich sogar per Mail schicken lassen, welche Untersuchungen gerade dran sind.
Ich weiss, dass ich dann alle drei Monate mal in Deutschland vorbeischauen muss, aber dass wuerde ich sowieso wg Familie und so.

Und nochmal zu dem Job: Klar ist es einfach hier einen Sprachkurs zu machen und nicht arbeiten zu gehen. Heiraten finde ich, ist doch ein grosser Schritt den man sich gut ueberlegen sollte und kommt erstmal nicht in Frage.

Ich werds wohl aber nicht auf die Art und Weise machen, war ja nur ne Idee.

liebe Gruesse

Betty :)
Imsewims
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Re: Auswandern mit Baby im Erziehungsjahr

Beitrag von Imsewims »

Nur zum Sprachkurs: als Eu-Buergerin bekommst du keinen gratis Norwegischkurs mehr (wegen dem neuen Introduktionsgesetz). Auch Leute, die mit "Familienzusammenfuehrung" kommen, kriegen keinen gratis Kurs mehr.
Aber ich bin mir sicher, dass wenn du schon was Norwegisch kannst, du dich schnell an den Trønder-Dialekt gewøhnst.

Alle ærztlichen Behandlungen von Kindern in Norwegen sind gratis. Da dein Freund Norweger ist, kønntest du dich sicher hier an der helsestasjon einschmuggeln? Das ist auch ein toller Treffpunkt fuer andere Muetter.
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