auch wenn die meisten von Euch schon ein oder mehrmals auf den Lofoten waren, möchte ich (und meine Freundin, hier im Forum als 'cateye' angemeldet, natürlich auch) ein paar Sätze zu unserer ersten Reise, sowie vielleicht auch ein paar Tipps für Leute, die doch noch nicht dort waren, loswerden.
Viel Spaß beim Lesen!
Die Anreise ging per Auto nach Hirtshals in Nord-Dänemark (dort Übernachtung in einer sehr guten Privatunterkunft) und von dort am nächsten Tag mit der Color Line nach Oslo.
Um's dort nach 8 Stunden Schifffahrt nicht zu anstrengend zu machen, hatten wir, einem Insider-Tipp folgend, eine Reservierung auf dem im Hafen liegenden "Hotelschiff" MS Invik getätigt. Dort agekommen, wollte man, trotz eMail-Bestätigung, nichts von einer Reservierung wissen und zeigte uns recht unfreundlich das letzte Zimmer, das man uns noch anbieten könne (noch weit unter Jugendherbergsniveau), daß wir dan dankend ablehnten.
Also doch noch auf die E6 nach Norden. Leider hatten wir wenig Glück auf den angesteuerten Campingplätzen (entweder geschlossen, keine Hütten vorhanden oder schon voll). Also musste dann am ersten Abend doch ein (zum Glück recht günstiges) Hotel in Brumunddal herhalten.
In den nächsten 2 Tagen (Übernachtung am ersten Tag auf einem Camping-Platz bei Steinkjer, Follingstua Camping, in einer sehr recht guten Hütte) beschäftigten wir uns dann mit Autofahren, denn, da die Zeit für den kompletten Urlaub leider etwas beschränkt war, in der Zeit mussten wir bis Skutvik kommen (Ankunft auf dem Campingplatz gegen 21:45, Abfahrt Fähre nach Svolvaer am nächsten Morgen.
Sollte jemand ein ähnliche Variante wählen, dem sei für eine Übernachtung (oder auch mehrere) der Camping-Platz 'Ness-Camping' in Nes (kurz vor Skutvik) empfohlen. Hier kostete die sehr saubere, super und gemütlich eingerichtete Hütte "nur" 600 NOK (den tollen Panomarblick gab's incl.).
Die Überfahrt mit der Fähre nach Svolvaer war sehr kühl, da doch ein starker Wind ging, aber das Panorama der auf uns zukommenden Lofotenberge entschädigte dafür voll und ganz!
Bis auf den Besuch beim Geldautomaten und einen kurzen Gang durch die Gemeinde hielten wir uns aber nicht lange in Svolvaer auf, sondern fuhren in Richtung unseres ersten Zieles, der Ortschaft Knutstad auf Vestvagoy. Hier hatten wir uns für eine Woche ein kleines Häuschen von einer Bäuerin gemietet, das der Ausgangspunkt für unsere Erkundungen der nächsten 7 Tage war. So ziemlich jeden Ort auf Vestvagoy habe wir uns angeschaut. Unsere Favoriten dabei waren Henningsvaer (ok, liegt auf Austvagoya


...sowie natürlich auch tolle Bilder der bunten Holzhäuser vor der Bergkulisse:

Natürlich findet man auch auf dem Weg nach Eggum schon sehr viele lohnende Fotomotive. hier im kleinen Fischerhafen von Straume:

Mich persönlich hatte es sehr gereizt, auf die, soweit ich weiß, einzige Skisprungschanze der Lofoten zu klettern. Sie steht auf einem Berg in der Nähe der Ortschaft Ramsvika, südlich von Leknes. Von ganz oben auf dieser Holzschanze hat man einen sagenhaft schönen Ausblick (ist aber auch mächtig windig dort oben...):

Apropos Leknes. Nebst allem, was man hier für den täglichen Bedarf finden kann, gibt es dort zudem die Möglichkeit, sich in ein "Internet-Café" zu setzen und ein bißchen zu surfen (für 1 NOK pro Minute). Man muss sich dazu in den "Gata Pub" gegenüber des Warenhauses "Dressman" begeben und an der Theke nach Internet fragen. Man bekommt dann einen Wireless LAN Laptop in die Hand gedrückt und es kann losgehen.
Apropos Pub in Leknes. Auf der Suche nach einer Möglichkeit, noch ein paar entscheidende Spiele der Fußball-EM sehen zu können, haben wir einen ganz netten Pub gefunden (ebenfalls auf der Haupteinkaufsstraße), der leckeres Bier von Faß anbietet (gab's zum Fußball sogar für "nur" 39 NOK, Fuball dazu auf Großbildleinwand) und eine sensationelle Pizza!! Sehr empfehlenswert! Ach so, der Laden heißt "Drivhuset Pub".
Und wo wir schon grade beim Essen sind. Sehr an's Herz legen möchte ich Euch auch noch ein kleines Restaurant, was ganz in der Nähe "unseres" Hauses liegt. Fährt man die E10 von Svolvaer kommend in Richtung Leknes, kommt ca. 4 km hinter Knutstad der Abzweig nach Vestresand/ Kvalnes. Direkt hier ist auf der rechten Seite das "Skolestua Kafe":

Der Chef (Rudolf) kocht hier selbst und seine Frau serviert. Ich kann nur jedem empfehlen seine Lachs-Gericht zu probieren! Sensationell

Bei Rudolf kann man auch übernachten und eine Fischerei-Tour mit ihm machen. Wer mer wissen möchte, einfach mal hier schauen:
http://www.rudolfs-fiskeweekend.com
Die zweite Woche verbrachten wir dann in Reine, in einer super schönen, toll gelegenen und urgemütlichen Rorbu (im Bild unten ungefähr in der Mitte, wo die 2 kleinen Boote am Anleger liegen).

Ganz durch Zufall hatte ich die Adresse des Eigentümers im Netz gefunden und die Rorbu reserviert. Unser absoluter Tipp für Leute, die Rorbu-Ferien in Reine machen möchten. Die Hütte hat den Vorteil, daß sie, nicht wie viele andere Rorbuer auf Moskenesoya, relativ alleine liegt. Es sind 2 getrennte Wohnungen vorhanden, sowie in der Nebenhütte nochmal 2. Der Rest der größeren Hütte wird vom Eigentümer nach wie vor als Fischerhütte genutzt. Kosten punkt der Hütte sind übrigens 500 NOK pro Tag, sehr günstig, wie wir finden.
Und nicht nur die Hütte selbst war phänomenal, sondern auch der Ausblick (unten ein Bild, vom Bootssteg aus gemacht, von der Sonne, so gegen kurz vor halb 12 abends. Ab ca. 2 uhr scheint sie einem dann in's Schlafzimmer (wenn sie den scheint):

Falls jemand Interesse hat, der kann die Fax-Nummer des Vermieters bei mir erfragen!
Für uns gab es hier auf Moskenesoya sowie auch auf Flakstadoya sehr viele Orte, die es sich lohnt anzuschauen. Am besten hat uns aber auf jede Fall Reine gefallen. Natürlich waren wir einen Abend in der Gammelbua und haben dort gegessen und ein Bier getrunken. Unser ganz persönliches Fazit: für viel zu teures Geld gibt es hier nicht ausreichend gutes Essen. Die Atmosphäre ist klasse, zum Essen würden wir jedoch enpfehlen, das Restaurant "Maren Anna" in Sörvagen aufzusuchen. Hier ist es zwar nicht weniger teuer als in der Gammelbua, aber das Essen ist unserer Meinung nach um Welten besser! Zu sehen ist das Restaurant, leicht verdeckt von einem Busch, links unten in folgenden Bild (zu finden ganz einfach an der Hauptstraße, da beschildert):

Empfehlen möchte wir Euch auch, vom Hafen Reine aus eine "Rundfahrt" mit der "MS Lofotfjord 1" zu machen. Es ist eigentlich ein Post-, Versorgungs- und Fährschiff für die Leute, die in Rostad, Kjerkfjorden und Vindstad leben, aber man kann auch Tickets für einen Return-Trip kaufen. Die Fahrt dauert insgesamt 1 Stunde und kostet 65 NOK. Abfahrt ist täglich um 15:45. Hierbei ist es wirklich interessant zu sehen, wie einsam man, trotz der Nähe zu Reine, leben kann (im Bild unten der Großteil des Ortes Rostad, wo die Fähre nur zur Abgabe der täglichen Post hielt):

Nachdem die Woche in der Rorbu auch wie im Fluge verging, hatten wir zum Glück einen Tag mehr Zeit, um wieder zur Fähre nach Oslo zu kommen (Color Line nach Kiel).
Die Rückfahrt begann mit der Fährüberfahrt von Moskenes nach Bodo. empfehlen würden wir hier, wenn man die Fähre am Vormittag oder Nacmittag nehmen möchte, sie entweder vorher zu reservieren, oder wirklich sehr früh (ca. 1,5 Stunden) da zu sein. Wir hatten die Tage zuvor immer extrem lange Schlangen beobachtet, wobei viele nicht mitkamen.
Daß es auf dem Weg nach Oslo (in Gegenrichtung natürlich auch) eine Menge interessanter Dinge zum Anschauen gibt, lasse ich hier mla nur am Rande erwähnt, da wir dazu selbst nicht genügend Zeit hatten. Wofür wir uns allerdings immer ein paar Minute genommen haben, warenWasserfälle bzw. auch kleine Sturzbäche, um von diesen Fotos zu machen:

Wer also genau soviel Spaß und Freude daran hat, Fotos von Wasserfällen zu machen, der ist an der E6 und überhaupt in ganz Norwegen richtig aufgehoben!
So, nun aber endlich genug unseres "kleinen" Berichtes unserer ersten Reise auf die Lofoten.
Unser persönliches Fazit der Reise: man sollte sich mindestens 4 Tage Zeit nehmen, um von Oslo auf die Lofoten zu fahren bzw. auch zurück(12 Stunden Autofahren ist einfach käse....), Wohnmobile können manchmal extrem nerven

Ansonsten sind die Lofoten einfach für jeden, der für Natur etwas übrig hat, wärmstens zu empfehlen!!!
So, das war's nun aber wirklich! (Tippfehler bitte ich mir nachzusehen, da es doch recht viel war für mein 2-Finger-System)
Gruß Sven