Mondn8

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Registriert: Di, 12. Sep 2006, 8:51
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Mondn8

Beitrag von Mondn8 »

Es war halb fünf Uhr morgens, als ich endlich loskam. Den Bus vollgepackt bis oben hin, sogar 2 meiner Fahrräder hatten noch hineingepasst. Es schneite an diesem 10 Feb. 2007 fast ununterbrochen auf der Fahrt zur Fähre. Ich war also mit Sack und Pack aufgebrochen, hatte alles was ich brauchte mit und freute mich unheimlich vor allem dass der Abschied doch so leicht gefallen ist.
Ein Jahr voller Arbeit lag hinter mir. Tagsüber die Meisterschule, nachts die Totalrestauration eines VWBulli`75, mit dem ich fünf Tage vor Abreisetermin zum TÜV kam und dann endlich nach einigen Standjahren Probefahren konnte. Das erste Mal auf öffentlichen Straßen in seinem über 30jährigen Leben (Flughafenfahrzeug).
Ungefähr mit 14 Jahren begann ich vom Norden zu träumen. War bis dahin schon 8mal in Norwegen bei Verwandten zu Besuch gewesen. Nun las ich alles was ich fand an Abendteuerliteratur. Kanada, Alasaka, Nordpol... Jedes Jahr war ich im Norden (jetzt vor allem Kanada und Schweden). "ich allein und die Wildnis"; Das war ein Traum und ich wusste, dass es einer bleiben würde. Als ich nach Abi, Kfz-Lehre und Meisterschule vor einer neuen Entscheidung stand, habe ich mich kurzerhand um Sprachkurs (BTC, Rostock) und um Unterstützung von der BfA bemüht. Alles ging gut, notfalls hätte ich alles selbst bezahlt. Ich wollte alles. Ein bisschen weg aus Deutschland, ein bisschen Abenteuer, den Norden wirklich kennenlernen und vor allem eins, meinen Träumen folgen. Bei wie vielen habe ich das Leuchten in den Augen gesehen, als ich ihnen erzählte was ich vor hatte... "ja, hätte ich nochmal die Chance, ich würde es auch machen, vor allem in Deinem Alter..." Das Arbeiten als Handwerker wird wohl nie aufhören, aber Pädagogik möchte ich noch studieren, im Fernstudium.
Nun lebe ich in der Hedmark, ich liebe den Wald, seinen Duft und das Licht hier! Es ist so vieles ausgeblieben, was ich befürchtet hatte. Das Heimweh, die soziale Einsamkeit und Winterdepressionen. Stattdessen muss ich wirklich aufpassen um wenigstens einen Tag in der Woche nicht total voll zu planen, um nicht 7 Tage unterwegs zu sein. Ich bin Handwerker, da geht die Arbeit nie aus und ich kann nicht besonders gut jemanden im Regen stehen lassen, "nur" weil ich auch mal frei haben will.
In max. ein bis 2 Jahren werde ich mir einen Hof gekauft haben (nein, ich habe nicht geerbt. Das muss ich selbst verdienen und erarbeiten). Irgend etwas kleines, irgendwo im Wald. Ich weiß was es bedeutet, ein Holzhaus oder auch mehrere zu renovieren und ich freue mich darauf! Dann vielleicht einmal eine Ferienstätte oder ähnliches daraus zu machen. Nicht für den Kommerz, eher für die Jugend. Denn auch von Norwegen aus führe ich meine Jugendarbeit weiter (jdenfalls im DAV). Es macht mir Freude mit jungen Menschen zu arbeiten und finde nichts wichtiger als dass sie einen Sinn erkennen. Den Sinn der in im Leben steckt. In ihrem eigenen und in den der Natur.
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