Ost- und West-deutsche Auswanderer

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Grønn Demon
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Re: Ost- und West-deutsche Auswanderer

Beitrag von Grønn Demon »

Die Nazis haben Darwin so ausgelegt, wie es ihnen gepasst hat. Darwinismus ist mit Nationalsozialismus nicht vereinbar.

Ich fände es auch hart, jemanden nach fünf Jahren "einfach auszuweisen", hier könnte man bspw. Zwischenprüfungen einführen, so dass die betroffenen ein Gefühl dafür bekommen, wie gut sie vorankommen.
Auch darüber, ob es nun fünf oder vielleicht besser mehr oder weniger Jahre sein sollten, lasse ich mit mir reden.

Ich lasse mich dafür sogar als rechts beschimpfen (immerhin unterstütze ich ja Høyre :wink:), als Verbrecher aber ganz sicher nicht.
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Als deutscher Tourist im Ausland steht man vor der Frage, ob man sich anständig benehmen muß oder ob schon deutsche Touristen dagewesen sind. (Kurt Tucholsky)
Maya
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Re: Ost- und West-deutsche Auswanderer

Beitrag von Maya »

Grønn Demon hat geschrieben:Die Nazis haben Darwin so ausgelegt, wie es ihnen gepasst hat. Darwinismus ist mit Nationalsozialismus nicht vereinbar.
Dabei weiß doch jeder, daß "intelligent design" hinter allem steht und wir alle vom großen Spagettimonsterabstammen :twisted: :mrgreen:
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the-sun
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Re: Ost- und West-deutsche Auswanderer

Beitrag von the-sun »

*rofl*, ich liebe diese Diskussionnen die so endlos ausschweifen und mit dem Originalthema nix mehr zu tun haben :-) und letztlich immer beim Thema Sprache enden ;-)

In meinem Handwerker-Sprachkurs waren wir letztes Jahr 11 Leute und davon waren 8 aus østlichen Bundelændern.
Und einer wollte in Norwegen arbeiten wegen dem Angeln und weil er schon mal da war. Bei vielen war es Zufall, bei manchen sollte es wenigstens ein nørdliches Land sein. :-)
Grundsætzlich wollten wir alle endlich wieder arbeiten. Bisher sind noch alle da, keiner ist wieder zurückgegangen. Auch wenn der ein oder andere echte Schwierigkeiten mit der Sprache hat, trotz Sprachkurs und Arbeiten unter Norwegern.

Was den Vorschlag mit dem 'nach 5 Jahren ausweisen' angeht: Ich finde der Wille zæhlt viel. Ich kenne næmlich mindestens einen Handwerker. der zwar gut arbeitet, aber mit der Sprache, naja...es reicht zum øl kaufen :-)

schønes wochenende

britta
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norwegenbus
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Re: Ost- und West-deutsche Auswanderer

Beitrag von norwegenbus »

the-sun hat geschrieben:Ich kenne næmlich mindestens einen Handwerker. der zwar gut arbeitet, aber mit der Sprache, naja...es reicht zum øl kaufen :-)

Hab ich den letztens kennengelernt ?? Bist du dir dann mit dem Bier sicher ??


Markus
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Björn-Einar
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Re: Ost- und West-deutsche Auswanderer

Beitrag von Björn-Einar »

Grønn Demon hat geschrieben:Freut mich, dass du klar kommst.
Wer überhaupt nicht klar kommt, wird wohl auch von selbst zurückgehen.
Wie lange bist du jetzt schon im Lande?
Das erste mal ca. ein dreiviertel jahr. danach war ich in spanien. wo ich spanisch uebrigens schneller und leichter lernte.
Jedenfalls habe ich ca.1,5 jahre kein wort norwegisch mehr gesprochen ehe ich mich entschloss, wieder nach norge zu gehen und zu bleiben. das ist jetzt 2,5 jahre her.
Grønn Demon hat geschrieben:Wer sich nach fünf Jahren immer noch nur mit Zeichensprache und sehr gebrochen verständigen kann, hat irgend etwas falsch gemacht. Wie hat er denn seine Muttersprache gelernt?!
Ganz einfach! Wie eigentlich landläufig bekannt, ist die aufnahmefähigkeit bei kleinstkindern hin bis zum erwachsenenalter einfach um ein vielfaches höher als bei erwachsenen die den prozess des erwachsenwerdens bzw. lernens abgeschlossen haben. Kinder sind in ihrer entwicklung aufs lernen von ihrer umwelt fixiert, raffen es deswegen besser und schneller .
Talent ist sicher ein anderer punkt. Es gibt menschen die sind diesbezueglich talentiert. lernen schnell und effektiv. dehnen macht das spass ähnlich wie ein hobby. Ich erlebe das oft bei frauen.andere muessen sich das erarbeiten, und da ist es eben mehr ein erlernen einer notwendigkeit die man zum leben braucht. Das heißt aber für mich nicht automatisch, das diese menschen dumm, faul oder behindert sind. Im gegenteil. Der eine ist sprachtalentiert und auf anderem gebiet eine null, der andere dort ganz stark und eben in sachen sprache nicht. Ich habe einfach ein problem wenn menschen nur aus ihrem eigensten selbstverständniss auf andere schliesen. nach dem motto"... bei mir gehts doch, also normal - bei dir nicht also unnormal!".
Das was trolljenta da schildert will ich nicht in abrede stellen aber als deutscher in norge so gut wie kein wort norsk sprechen nach 7 jahren....?
Ist so etwas oder ähnliches die regel? ich kenne niemanden der mittel-/westeuropäischen auswanderer hier, die derart drauf sind. aber soviele wie in oslo, wo einem scheinbar an jeder straßenecke einer ueber den weg läuft. gibts hier auch nicht.
Ich kenne dieses phenomen nur von rentnern die als residenten auf den kanaren oder mitelmeeranrainern auf ihren fincas leben. die sehen keine notwendigkeit darin sich zu integrieren bzw. die sprache zu lernen. Sie beziehen ihr einkommen in der regel aus einkünften aus deutschland. gehen zum deutschen, bäcker,advokat,arzt, rechtsanwalt....
Aber wenn man sich richtig integrieren muss und will dann muss man doch nach dieser zeit halbwegs klarkommen.
Mich hätte in dem von trolljenta beschrieben fall in jedem fall interessiert was dafür der grund ist/war. Nur dummheit oder faulheit?

@Alsterix
gibt es kaum was hinzu zufügen. Helt enig med deg.

Abschliesend vielleicht nochmal was zum eigentlichen thema. Mangelnde zukunftsperspektiven in beruflicher/erwerbstechnischer hinsicht waren sicher auch für mich ein grund deutschland zu verlassen. Aber das war nur ein grund.
@ fränki hat da zu anfang dieses threads ein paar dinge angesprochen die auch für mich eine nicht unwesentliche rolle spielten um auszuwandern. Aber nicht primär nach Norge. Nur um ordentlich geld zu verdienen und diesbezueglich mehr perspektive zu haben hätte man auch wo anders hingehen koennen. Mir ging einfach der stress und die kranke, degenerierte, schlicht lebensfeindliche lebensweise die in deutschland herrscht auf den sack. Es geht nicht nur um geld, status und materialismus. viele menschen sind so kilometerweit entfernt von sinn, ursprünglichkeit, richtig fett drin im system. die toten hosen könnten es kaum besser beschreiben. Natürlich stellen dicker schlitten, protziges haus und boot auch hier immer mehr dar. Aber hier bekomme ich davon einfach viel viel weniger mit und es gibt massenhaft möglichkeiten sich nicht mit sowas konfrontieren zu müssen.Anders wie im hoffnungslos uebervölkertem deutschland wo du egal wo du bist mit den segnungen der zivilisation rechnen musst. Nichts bleibt dem zufall ueberlassen. alles geregelt, alles geeicht, verbots/gebotsschilder, angelscheine, souvenirkioske,kurtaxe am ostseestrand, parkbänke und geschotterte wege in "naturparks"............
Ich bin kein norwegenfettischist. Norwegen ist nicht das paradies.Die gebratenen tauben fliegen einem hier nicht in den mund! Auch hier gibt es "seltsame dinge", die sich manchmal dem logischen verstand entziehen.
Trotzdem gibt es hier in der regel mehr entfaltungsmöglichkeiten. ist mehr platz und ruhe. Noch. Etwas was ich sehr schätze.
Und zur ossi/wessi frage. Auch nach angestrengtem nachdenken fallen mir nur sehr wenige westdeutsche ein, die mir hier bekant sind. Die einen sind nach ihrem studium hier geblieben. Die 2 anderen aus dem selben grund wie wahrscheinlich der großteil der ostdeutschen. Kein Job, keine perspektive...

Dirk
Grønn Demon
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Re: Ost- und West-deutsche Auswanderer

Beitrag von Grønn Demon »

Björn-Einar hat geschrieben:Ich habe einfach ein problem wenn menschen nur aus ihrem eigensten selbstverständniss auf andere schliesen. nach dem motto"... bei mir gehts doch, also normal - bei dir nicht also unnormal!".
Tue ich nicht. Ich habe mich nach anderthalb Jahren Norwegisch-Interesse, d.h. reines selbst lernen mal so nebenher, relativ problemlos verständigen können. Nach ein paar Monaten mit einer norwegischen Freundin sprach ich fließend.
In der gesamten Zeit bin ich in Deutschland zur Schule gegangen.
Hätte ich in der gleichen Zeit in Norwegen gewohnt, hätte ich noch schneller gelernt.
Ein Jahr später habe ich den Bergenstest mit guten Ergebnissen absolviert.

Und wir sprechen hier von der doppelten Zeit, bei konstantem Aufenthalt im Lande.

Ich habe kein Verständnis für Gutmenschen-Politik à la "Oooooch, der Aaaaarme!".
Wenn ich ins Ausland gehe, bin ich dort zunächst einmal Gast. Ich gehe doch nicht ins Ausland und sage: "Frechheit, dass ihr kein Deutsch sprecht! Wo ist hier der Dolmetscher!"

Das ist für mich tausendfach chauvinistischer als angeblich rechte Sprüche. Es zeugt von keinem Respekt für das andere Land.
Björn-Einar hat geschrieben:Das was trolljenta da schildert will ich nicht in abrede stellen aber als deutscher in norge so gut wie kein wort norsk sprechen nach 7 jahren....?
EBEN!
Wer das nicht rafft, ist schlichtweg nicht WILLENS, die Sprache zu lernen, bzw. ihm fehlt der nötige Druck.
Die einzige andere Begründung, die mir dafür einfällt, ist, wie gesagt, eine schwere Lernschwäche o.ä..
Björn-Einar hat geschrieben:Ich kenne dieses phenomen nur von rentnern die als residenten auf den kanaren oder mitelmeeranrainern auf ihren fincas leben. die sehen keine notwendigkeit darin sich zu integrieren bzw. die sprache zu lernen.
Widerlich!
Björn-Einar hat geschrieben:Nur dummheit oder faulheit?
Ja, interessiert mich auch.
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Re: Ost- und West-deutsche Auswanderer

Beitrag von trolljenta »

wie schon erwähnt, es geht hier nicht drum wie gut oder wie schnell jemand eine andere Sprache lernt sondern einfach darum das WENN man FREIWILLIG und LANGFRISTIG in einem anderen Land leben will, dass man die Sprache einfach lernt!
Dabei geht es wirklich nicht um perfektion, in keinster weise! Es geht um den Willen sich zu integrieren, welcher meiner Meinung nach einfach dazu gehøren sollte wenn man freiwillig und langfristig/dauerhaft auswandert!
Manchem fällt es leicht eine andere Sprache zu lernen, andere tun sich damit schwerer. Trotzdem denke ich das jeder nach 5 Jahren im Land gewisse basics beherrschen kann und sollte.

Und ja, ich bin schon diverse male mit eben solchen Leuten konfrontiert worden die eben genau dies nicht für nøtig erachten. Teilweise mit Europäischen Hintergrund, teilweise aus anderen Ländern. Und nein, in keinem der Fälle kann ich dafür verständnis aufbringen.

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Re: Ost- und West-deutsche Auswanderer

Beitrag von the-sun »

norwegenbus hat geschrieben:
the-sun hat geschrieben:Ich kenne næmlich mindestens einen Handwerker. der zwar gut arbeitet, aber mit der Sprache, naja...es reicht zum øl kaufen :-)

Hab ich den letztens kennengelernt ?? Bist du dir dann mit dem Bier sicher ??


Markus
Ja Markus, genau der *breitgrins*. Ich wollte höflich sein mit dem Bier. ;-)
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Re: Ost- und West-deutsche Auswanderer

Beitrag von muheijo »

trolljenta hat geschrieben: Trotzdem denke ich das jeder nach 5 Jahren im Land gewisse basics beherrschen kann und sollte.
das muß ich unterstützen, obwohl ich kein sprachgenie bin.
anfangs hielt ich die sprache für nur schwer erlernbar; das tröndersk meiner frau war für mich eine sprache ohne punkt und komma.
aber inzwischen geht es einigermaßen gut, wenn man sich einfach nur traut.
wenn ich meine paar urlaubswochen in norwegen bin, versuche ich jetzt immer ganz bewußt norwegisch zu reden und eben nicht englisch. ich melde mich freiwillig auch zu schwierigen einkaufsaktionen; so macht übung den meister. na ja, bis zum meister is'es noch ein weiter weg, aber man hat mich bisher immer verstanden, und ich die anderen größtenteils auch.

für leute, die ständig im land leben, muß das doch viel schneller gehen?!?

gruß, muheijo
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Re: Ost- und West-deutsche Auswanderer

Beitrag von Maya »

muheijo hat geschrieben:für leute, die ständig im land leben, muß das doch viel schneller gehen?!?
Das ist sicher so, die Frage ist ob man die Sprache lernen will!
Falls es so ist dann klappt es auch.
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Re: Ost- und West-deutsche Auswanderer

Beitrag von Freundchen »

Hei :!:

Ich stimme GD (der erste im NFF der wohl die Gnade einer Abkürzung erfährt?) grundsätzlich zu. Aber als angehender Høyre-Politiker wird er dann bald erfahren, dass die Welt aber nun mal nicht schwarz oder rot ist.

Ich konstruiere aus persönlicher Betroffenheit:
Man stelle sich vor eine deutsche, norwegischsprechende und integrierte Familie hat eine Oma in Deutschland, die wegen Mangel an Familie ganz alleine lebt und auf Hilfe angewiesen ist. Der Sohn beschliesst Mutti nach Norwegen zu holen. Nun ist Mutti aber schon in den 70ern und schafft nach 5 Jahren (da ist sie in den 80ern) den Bergenstest nicht. Muss sie nun zurück nach D obwohl sie eigentlich weder doof noch faul ist? :-?

Freundlichst Freundchen!
morgen ist heute gestern
Grønn Demon
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Re: Ost- und West-deutsche Auswanderer

Beitrag von Grønn Demon »

Freundchen hat geschrieben:Ich stimme GD (der erste im NFF der wohl die Gnade einer Abkürzung erfährt?) grundsätzlich zu.
Die Abkürzung habe ich selbst eingeführt :wink:.
Sieh es als Solidarisierung mit den "Ossis" an Board :lol:.
Freundchen hat geschrieben:Aber als angehender Høyre-Politiker
Habe ich nicht vor zu werden. Politik interessiert mich nicht so sehr, dass ich damit direkt etwas zu tun haben wollte. Aber man kann ja die richtigen Leute unterstützen.
Freundchen hat geschrieben:Nun ist Mutti aber schon in den 70ern und schafft nach 5 Jahren (da ist sie in den 80ern) den Bergenstest nicht. Muss sie nun zurück nach D obwohl sie eigentlich weder doof noch faul ist? :-?
Siehe mein Beitrag vom Fr, 02. Dez 2005, 19:25:
Grønn Demon hat geschrieben:Übrigens kann ich mir durchaus Ausnahmen für Leute über 75 oder so vorstellen. Das fällt dann für mich unter "geistige Behinderung" (sorry, mir fällt kein besseres Wort ein).
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Re: Ost- und West-deutsche Auswanderer

Beitrag von trolljenta »

@Freundchen

zu deinem Beispiel, ich denke nicht das es hier darum geht z.B den Bergenstest bestehen zu müssen. Das ist quatsch. Es geht um den Willen sich zu integrieren wenn man auf lange sicht hier her zieht.
Im Falle von Oma, die ja dann auch nur bedingt freiwillig nach Norwegen zieht sieht das in der Praksis doch dann so aus das auch sie die Wahl hat. Sie kann zuhause sitzen und halt ausschliesslich mit ihrer Familie kommunizieren und 100% abhängig sein oder aber sie lernt ebenfalls ein bisschen norwegisch und ist dadurch im Alltag nicht ganz so hilflos und hat auch die Chance vieleicht auch andere Leute kennen zu lernen.
Klar lernt man in dem Alter nicht mehr besonders schnell und Oma wird vermutlich nie perfekt norwegisch sprechen, allerdings wenn sie an sonsten noch geistig fit ist kann auch ein Mensch in dem Alter noch anfangen eine andere Sprache zu lernen.

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Re: Ost- und West-deutsche Auswanderer

Beitrag von Freundchen »

GD einen hab ich noch!

Als ich bei Landshut wohnte, besuchte ich gelegentlich einen erstklassigen Griechen in Landshut. Familienunternehmen, Begrüssung mit Handschlag, fantastische Küche.
Ich bin mir nicht sicher ob alle diese fleissigen und freundlichen Griechen einen dem Bergenstest entsprechenden Sprachtest, nennen wir ihn einfach mal München-Test überstehen würden.
Ich will damit aber nur sagen, dass man mit solchen Sprach-Barrieren vorsichtig umgehen sollte. Populismus und Aktionismus sind doof.

Wenn ich sehe, dass man in Kristiansand ein milliardenschweres Konzerthaus errichten will und gleichzeitig immer weniger Geld für die voksenopplæring zur Verfügung steht (kann das gerade am eigene Leib erfahren), frage ich mich, ob die Prioritäten hier richtig gesetzt sind.

Die Leute aus Afghanistan, Burundi oder Burma mit denen ich zusammen Norwegisch lerne, haben vor solchen Sprüchen die blanke Angst.

Versuch doch mal als Burmese Norwegisch zu lernen. Du lernst ein neues Alphabet und brauchst 2 Wörterbücher (Myanmar-Englisch und Englisch-Norwegisch). Und wenn du das nicht rechtzeitig schaffst, gehts ab in das Land, wo sie dich mit Kalaschnikow schon erwarten. :shock:

Also bitte hübsch vorsichtig mit platten Sprüchen a'la "Oi, oi!"

Freundlichst Freundchen!
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Re: Ost- und West-deutsche Auswanderer

Beitrag von Grønn Demon »

Freundchen hat geschrieben:Ich bin mir nicht sicher ob alle diese fleissigen und freundlichen Griechen einen dem Bergenstest entsprechenden Sprachtest, nennen wir ihn einfach mal München-Test überstehen würden.
Es geht nicht um den Bergenstest. Dessen Niveau ist wirklich sehr hoch.
Aber es geht darum, sich gut verständigen zu können usw..

Für Griechen in Deutschland soll das gleiche gelten wie für Deutsche in Norwegen. Wenn die Griechen nicht mehr als die Speisekarte auf Deutsch können, obwohl sie schon fünf Jahre dort sind, dürfen sie gern zurückkehren.
Fände ich schade, wenn sie die Chance nicht nutzen würden, gerade wenn das so nette Leute sind.
Freundchen hat geschrieben:Populismus und Aktionismus sind doof.
Meine Meinung. Das gilt insbesondere auch für Populismus und Aktionismus von linken Gutmenschen.
"Die Straße zur Hölle ist gepflastert mit guten Absichten", sagt man so schön auf Englisch.
Freundchen hat geschrieben:Wenn ich sehe, dass man in Kristiansand ein milliardenschweres Konzerthaus errichten will und gleichzeitig immer weniger Geld für die voksenopplæring zur Verfügung steht (kann das gerade am eigene Leib erfahren), frage ich mich, ob die Prioritäten hier richtig gesetzt sind.
Finde ich ok. Die Sprache ist die eigene Verpflichtung des Einwanderers.
Die Frage ist nicht "Was kann das Land für mich tun?", sondern "Was kann ich für das Land tun?", auch wenn ich solche pathetischen Sprüche normalerweise nicht abkann.
Freundchen hat geschrieben:Versuch doch mal als Burmese Norwegisch zu lernen. Du lernst ein neues Alphabet und brauchst 2 Wörterbücher (Myanmar-Englisch und Englisch-Norwegisch).
Deutet auf schlechten Unterricht hin. Unterricht hat generell nur auf der Landessprache ohne Wörterbücher zu erfolgen, dann geht das tausendmal schneller.

Ansonsten ist das schade, aber eben das Leben.
Freundchen hat geschrieben:Und wenn du das nicht rechtzeitig schaffst, gehts ab in das Land, wo sie dich mit Kalaschnikow schon erwarten. :shock:
Wir sprachen von Einwanderern, nicht von Asylanten.
Freundchen hat geschrieben:Also bitte hübsch vorsichtig mit platten Sprüchen a'la "Oi, oi!"
So ein Schwachsinn.
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