Grønn Demon hat geschrieben:Freut mich, dass du klar kommst.
Wer überhaupt nicht klar kommt, wird wohl auch von selbst zurückgehen.
Wie lange bist du jetzt schon im Lande?
Das erste mal ca. ein dreiviertel jahr. danach war ich in spanien. wo ich spanisch uebrigens schneller und leichter lernte.
Jedenfalls habe ich ca.1,5 jahre kein wort norwegisch mehr gesprochen ehe ich mich entschloss, wieder nach norge zu gehen und zu bleiben. das ist jetzt 2,5 jahre her.
Grønn Demon hat geschrieben:Wer sich nach fünf Jahren immer noch nur mit Zeichensprache und sehr gebrochen verständigen kann, hat irgend etwas falsch gemacht. Wie hat er denn seine Muttersprache gelernt?!
Ganz einfach! Wie eigentlich landläufig bekannt, ist die aufnahmefähigkeit bei kleinstkindern hin bis zum erwachsenenalter einfach um ein vielfaches höher als bei erwachsenen die den prozess des erwachsenwerdens bzw. lernens abgeschlossen haben. Kinder sind in ihrer entwicklung aufs lernen von ihrer umwelt fixiert, raffen es deswegen besser und schneller .
Talent ist sicher ein anderer punkt. Es gibt menschen die sind diesbezueglich talentiert. lernen schnell und effektiv. dehnen macht das spass ähnlich wie ein hobby. Ich erlebe das oft bei frauen.andere muessen sich das erarbeiten, und da ist es eben mehr ein erlernen einer notwendigkeit die man zum leben braucht. Das heißt aber für mich nicht automatisch, das diese menschen dumm, faul oder behindert sind. Im gegenteil. Der eine ist sprachtalentiert und auf anderem gebiet eine null, der andere dort ganz stark und eben in sachen sprache nicht. Ich habe einfach ein problem wenn menschen nur aus ihrem eigensten selbstverständniss auf andere schliesen. nach dem motto"... bei mir gehts doch, also normal - bei dir nicht also unnormal!".
Das was trolljenta da schildert will ich nicht in abrede stellen aber als deutscher in norge so gut wie kein wort norsk sprechen nach 7 jahren....?
Ist so etwas oder ähnliches die regel? ich kenne niemanden der mittel-/westeuropäischen auswanderer hier, die derart drauf sind. aber soviele wie in oslo, wo einem scheinbar an jeder straßenecke einer ueber den weg läuft. gibts hier auch nicht.
Ich kenne dieses phenomen nur von rentnern die als residenten auf den kanaren oder mitelmeeranrainern auf ihren fincas leben. die sehen keine notwendigkeit darin sich zu integrieren bzw. die sprache zu lernen. Sie beziehen ihr einkommen in der regel aus einkünften aus deutschland. gehen zum deutschen, bäcker,advokat,arzt, rechtsanwalt....
Aber wenn man sich richtig integrieren muss und will dann muss man doch nach dieser zeit halbwegs klarkommen.
Mich hätte in dem von trolljenta beschrieben fall in jedem fall interessiert was dafür der grund ist/war. Nur dummheit oder faulheit?
@Alsterix
gibt es kaum was hinzu zufügen. Helt enig med deg.
Abschliesend vielleicht nochmal was zum eigentlichen thema. Mangelnde zukunftsperspektiven in beruflicher/erwerbstechnischer hinsicht waren sicher auch für mich ein grund deutschland zu verlassen. Aber das war nur ein grund.
@ fränki hat da zu anfang dieses threads ein paar dinge angesprochen die auch für mich eine nicht unwesentliche rolle spielten um auszuwandern. Aber nicht primär nach Norge. Nur um ordentlich geld zu verdienen und diesbezueglich mehr perspektive zu haben hätte man auch wo anders hingehen koennen. Mir ging einfach der stress und die kranke, degenerierte, schlicht lebensfeindliche lebensweise die in deutschland herrscht auf den sack. Es geht nicht nur um geld, status und materialismus. viele menschen sind so kilometerweit entfernt von sinn, ursprünglichkeit, richtig fett drin im system. die toten hosen könnten es kaum besser beschreiben. Natürlich stellen dicker schlitten, protziges haus und boot auch hier immer mehr dar. Aber hier bekomme ich davon einfach viel viel weniger mit und es gibt massenhaft möglichkeiten sich nicht mit sowas konfrontieren zu müssen.Anders wie im hoffnungslos uebervölkertem deutschland wo du egal wo du bist mit den segnungen der zivilisation rechnen musst. Nichts bleibt dem zufall ueberlassen. alles geregelt, alles geeicht, verbots/gebotsschilder, angelscheine, souvenirkioske,kurtaxe am ostseestrand, parkbänke und geschotterte wege in "naturparks"............
Ich bin kein norwegenfettischist. Norwegen ist nicht das paradies.Die gebratenen tauben fliegen einem hier nicht in den mund! Auch hier gibt es "seltsame dinge", die sich manchmal dem logischen verstand entziehen.
Trotzdem gibt es hier in der regel mehr entfaltungsmöglichkeiten. ist mehr platz und ruhe. Noch. Etwas was ich sehr schätze.
Und zur ossi/wessi frage. Auch nach angestrengtem nachdenken fallen mir nur sehr wenige westdeutsche ein, die mir hier bekant sind. Die einen sind nach ihrem studium hier geblieben. Die 2 anderen aus dem selben grund wie wahrscheinlich der großteil der ostdeutschen. Kein Job, keine perspektive...
Dirk