2021 - Eine langerwartete Reise
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Re: 2021 - Eine langerwartete Reise
Nochmal kurz zurück zum Austerdalsbreen. Heute gab es diesen Artikel:
https://www.nrk.no/norge/denne-breen-ha ... 1.15766447
Demnach hat sich der Austerdalsbreen allein in diesem Jahr 130m zurückgezogen und insgesamt in den letzten 20 Jahren 544m.
https://www.nrk.no/norge/denne-breen-ha ... 1.15766447
Demnach hat sich der Austerdalsbreen allein in diesem Jahr 130m zurückgezogen und insgesamt in den letzten 20 Jahren 544m.
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Re: 2021 - Eine langerwartete Reise
4. Akt - Aurland
Sa. 14.8. Sogndal - Aurland

Ein letzter morgendlicher Blick
Ein letztes Mal wecken uns die Wellen der Schnellfähre. Das Wetter ist nicht so gut, daher können wir leider nicht draußen frühstücken.
Nun heißt es Abschied nehmen vom Ferienhaus. Der fällt allerdings nicht mehr so schwer, nachdem wir das ganze Gepäck wieder über die Stiegen zum Auto gewuchtet haben. Aber immerhin regnet es nicht.

Alles raufschleppen
Aber zum Abschied sehen wir noch Schweinswale im Fjord. Unseren Vermieter sehen wir allerdings nicht, somit lassen wir nach dem Auszug einfach den Schlüssel stecken und fahren los.

Schweinswale
Von der anderen Seite des Fjords erhaschen wir noch einen letzten Blick auf unser Haus, dann geht es weiter am Sognefjord entlang und auf die Fähre nach Vagnsnes.

Letzter Blick zum Haus

Und von der anderen Fjordseite

Am Sognefjord

Fähre nach Vangsnes


Nicht viel los


Nur ein paar Autos

Ein Stückchen blauer Himmel
In Vagnsnes finden wir nach ein paar Umwegen die Fridtjovstatue, allerdings sagt uns das Wetter, daß sich das Aussteigen nicht unbedingt lohnt.

Was Touristen (Wilhelm II) so zurücklassen
Nun geht es hinauf auf das Vikfjell, hinein in den Nebel. Es ist kalt hier oben, aber der Regen ist wohl auch mal nötig, denn die Stauseen und Wasserfälle sind ziemlich leer.

Nebelschwaden


Zwischenblick

Der Nebel kommt über die Berge


Wenig Wasser
Wir biegen ab Richtung Gudvangen. Die Stahlheim-Straße ist jetzt wohl entgültig gesperrt, und auch die Aussicht in’s Tal ist nicht gerade berauschend. Schade, 2000 bin ich hier noch hochgefahren - war schon abenteuerlich. Aber - tempus fugit - sie soll wohl auch nicht mehr für Autos aufgemacht werden.

Keine Abfahrt in' Tal

Gudvangen im Nebel

Mittagsrastplatz
Wir beschließen allerdings, daß wir noch einmal das Viking-Valley besuchen wollen. Hier hat sich seit dem letzten Mal doch einiges getan, das Dorf ist wesentlich größer geworden und auch der Eingangsbereich ist neu. Schön, daß das anscheinend doch ein Erfolg ist.

Viking Valley Gudvangen





Hier herrscht auch mal wieder Maskenpflicht, zumindestens in den Häusern und bei den Aktivitäten wie z.B. Bogenschießen.

Beim Bogenschießen

Düstere Stimmung



Durch das schlechte Wetter sind nicht allzuviele Besucher da. Ich bekomme eine detailierte Einführung in die verschiedenen Stoffe und Färbemethoden. Die Frau, die es mir erklärt, wohnt normalerweise in Oslo und verbringt hier ihre Ferien.
Wir bekommen auch noch eine Privatführung auf Englisch (eigentlich die normale Führung, aber wir sind die einzigen Gäste). Obwohl so eine Einzelführung eigentlich toll ist, mag ich sie nicht besonders, ich hab da immer das Gefühl, man müsste besonders aufmerksam sein und immer wieder mal rückkommunizieren. Bei größeren Gruppen kann man da einfach stiller Zuhörer sein und nur gelegentlich Fragen stellen.

Die Schmiede



Götterhain

Detail
Nachdem wir ein paar Stunden dort verbracht haben, gibt es noch Softeis und Würstchen an der Tankstelle nebenan, wobei sich insbesondere das Eis von der Menge her als vollständige Malzeit entpuppt.
Jetzt ist Tunnelfahren angesagt. Der Gudvangen- und der Flenjatunnel sind sehr angenehm zu fahren, ersterer überrascht mit einer Neuerung: In einer Kaverne gibt es sogar wechselndes Licht. Im Undredal regnet es, aber da sind wir ja sofort wieder im nächsten Tunnel.
Unser heutiges Ziel ist die Aurlandsdalen Fjellstue, und dazu müssen wir von Aurland auf der Fv50 auf die Hardangervidda. Auf dieser Straße gibt es die Kontrasttunnel zum eben erlebten: Der Hagatunnel hat immerhin eine Ampelschaltung, somit hat man keinen Gegenverkehr. Dafür überrascht er aber mit einer 90°-Kurve im Tunnel (was wohl hinter dem geradeaus führenden Tor ist?).
Bei den nächsten Tunnel ist die Beleuchtung auch schon etwas spärlicher, dafür gibt es hier jetzt
Serpentinenkurven mit Gegenverkehr.
Und dann kommen als Hammer die nächsten drei Tunnel. An der Einfahrt erfreut schon ein Warnschild: “Belysning manglar”. Und wenn die Norweger es für nötig halten, so ein Schild aufzustellen, dann darf man doch auf etwas gefasst sein. Und man wird nicht enttäuscht: ca. alle 200m ein funzeliges Licht, dazwischen Dunkelheit. Und anscheinend hat man es hier auch nicht für nötig gehalten, mal die Wände zu kalken, somit hilft auch der Nebelscheinwerfer nicht wirklich. Die Tunnel sind gerade, d.h. man sieht schon von weitem, daß einen jemand entgegenkommt, hat aber keine Chance, die Entfernung einzuschätzen. Alles in allem: Hier bleibt man wach, hier wird der Adrenalinspiegel mal so richtig hochgepeitscht.
Kurz vor dem zweiten kommt uns ein Bus entgegen und mir entfährt ein “Gott sei Dank, nicht im Tunnel”.

Schilder, die man ernst nehmen sollte
Später stöbere ich ein bißchen über diese Strecke im Internet und erfahre so nebenbei, daß der Chef der Tunnelrettung Bergen diese Strecke privat nicht fährt, weil er diese Tunnel für komplett veraltet und gefährlich hält, insbesondere was die Rettungsmöglichkeiten angeht.
Nun gut, wir haben es heil überstanden und kommen in Østerbø an. Hier gibt es zwei Fjellstover nebeneinander, und wir haben uns eine Hütte bei der hinteren, der vom DNT, gemietet. Wir haben die damals schon bestellt, als noch nicht klar war, ob wir überhaupt reisen dürften. Dies stellt sich jetzt als kluge Entscheidung heraus, denn hier oben steppt der Bär. Grund ist, das Østerbø der Zieleinlauf des Aurlandsfjellet Extreme Triatlon ist, und je mehr wir darüber erfahren, desto mehr sind wir uns unsicher, ob wir die Teilnehmer bewundern oder als komplett wahnsinning titulieren sollen.
Es beginnt mit 1900m Schwimmen im Aurlandsfjord. Danach mit dem Rad von Aurland über das Aurlandsfjell nach Erdal und wieder zurück. Das sind 2x 1300hm, hinzu kommt, daß das Wetter nicht so doll ist und man dort oben Temperaturen im einstelligen Bereich hat, Wind und Regen inklusive.
Zum Abschluß gibt es noch einen Halbmarathon durch das Aurlandsdalen: 800hm auf rutschigen Bergpfaden.
Wer Details möchte: https://www.axtri.no/course.html
Während gerade die letzten Läufer eintrudeln, beziehen wir unsere Hütte und singen mal wieder ein Loblied auf den DNT: Diese Hütte ist einfach perfekt und hat eigentlich alles, was man für einen Urlaub braucht: 2 Schlafzimmer, großer Wohn- und Essbereich und ein eigenes Bad (Ja, man kommt jetzt in das Alter, wo man es zu schätzen weiß, daß man nicht eventuell nachts mit dem Regenschirm durch die Gegend geistern muß). Nur das Licht ist wieder etwas spärlich. Man sollte doch meinen, gerade die Norweger sollten doch viel Licht in den Hütten zu schätzen wissen, dunkel ist es gerade im Winter doch genug.



Die DNT-Bettwäsche ist super - aber natürlich müssen wir unsere eigenen Laken drüberziehen.
Sa. 14.8. Sogndal - Aurland

Ein letzter morgendlicher Blick
Ein letztes Mal wecken uns die Wellen der Schnellfähre. Das Wetter ist nicht so gut, daher können wir leider nicht draußen frühstücken.
Nun heißt es Abschied nehmen vom Ferienhaus. Der fällt allerdings nicht mehr so schwer, nachdem wir das ganze Gepäck wieder über die Stiegen zum Auto gewuchtet haben. Aber immerhin regnet es nicht.

Alles raufschleppen
Aber zum Abschied sehen wir noch Schweinswale im Fjord. Unseren Vermieter sehen wir allerdings nicht, somit lassen wir nach dem Auszug einfach den Schlüssel stecken und fahren los.

Schweinswale
Von der anderen Seite des Fjords erhaschen wir noch einen letzten Blick auf unser Haus, dann geht es weiter am Sognefjord entlang und auf die Fähre nach Vagnsnes.

Letzter Blick zum Haus

Und von der anderen Fjordseite

Am Sognefjord

Fähre nach Vangsnes


Nicht viel los


Nur ein paar Autos

Ein Stückchen blauer Himmel
In Vagnsnes finden wir nach ein paar Umwegen die Fridtjovstatue, allerdings sagt uns das Wetter, daß sich das Aussteigen nicht unbedingt lohnt.

Was Touristen (Wilhelm II) so zurücklassen
Nun geht es hinauf auf das Vikfjell, hinein in den Nebel. Es ist kalt hier oben, aber der Regen ist wohl auch mal nötig, denn die Stauseen und Wasserfälle sind ziemlich leer.

Nebelschwaden


Zwischenblick

Der Nebel kommt über die Berge


Wenig Wasser
Wir biegen ab Richtung Gudvangen. Die Stahlheim-Straße ist jetzt wohl entgültig gesperrt, und auch die Aussicht in’s Tal ist nicht gerade berauschend. Schade, 2000 bin ich hier noch hochgefahren - war schon abenteuerlich. Aber - tempus fugit - sie soll wohl auch nicht mehr für Autos aufgemacht werden.

Keine Abfahrt in' Tal

Gudvangen im Nebel

Mittagsrastplatz
Wir beschließen allerdings, daß wir noch einmal das Viking-Valley besuchen wollen. Hier hat sich seit dem letzten Mal doch einiges getan, das Dorf ist wesentlich größer geworden und auch der Eingangsbereich ist neu. Schön, daß das anscheinend doch ein Erfolg ist.

Viking Valley Gudvangen





Hier herrscht auch mal wieder Maskenpflicht, zumindestens in den Häusern und bei den Aktivitäten wie z.B. Bogenschießen.

Beim Bogenschießen

Düstere Stimmung



Durch das schlechte Wetter sind nicht allzuviele Besucher da. Ich bekomme eine detailierte Einführung in die verschiedenen Stoffe und Färbemethoden. Die Frau, die es mir erklärt, wohnt normalerweise in Oslo und verbringt hier ihre Ferien.
Wir bekommen auch noch eine Privatführung auf Englisch (eigentlich die normale Führung, aber wir sind die einzigen Gäste). Obwohl so eine Einzelführung eigentlich toll ist, mag ich sie nicht besonders, ich hab da immer das Gefühl, man müsste besonders aufmerksam sein und immer wieder mal rückkommunizieren. Bei größeren Gruppen kann man da einfach stiller Zuhörer sein und nur gelegentlich Fragen stellen.

Die Schmiede



Götterhain

Detail
Nachdem wir ein paar Stunden dort verbracht haben, gibt es noch Softeis und Würstchen an der Tankstelle nebenan, wobei sich insbesondere das Eis von der Menge her als vollständige Malzeit entpuppt.
Jetzt ist Tunnelfahren angesagt. Der Gudvangen- und der Flenjatunnel sind sehr angenehm zu fahren, ersterer überrascht mit einer Neuerung: In einer Kaverne gibt es sogar wechselndes Licht. Im Undredal regnet es, aber da sind wir ja sofort wieder im nächsten Tunnel.
Unser heutiges Ziel ist die Aurlandsdalen Fjellstue, und dazu müssen wir von Aurland auf der Fv50 auf die Hardangervidda. Auf dieser Straße gibt es die Kontrasttunnel zum eben erlebten: Der Hagatunnel hat immerhin eine Ampelschaltung, somit hat man keinen Gegenverkehr. Dafür überrascht er aber mit einer 90°-Kurve im Tunnel (was wohl hinter dem geradeaus führenden Tor ist?).
Bei den nächsten Tunnel ist die Beleuchtung auch schon etwas spärlicher, dafür gibt es hier jetzt
Serpentinenkurven mit Gegenverkehr.
Und dann kommen als Hammer die nächsten drei Tunnel. An der Einfahrt erfreut schon ein Warnschild: “Belysning manglar”. Und wenn die Norweger es für nötig halten, so ein Schild aufzustellen, dann darf man doch auf etwas gefasst sein. Und man wird nicht enttäuscht: ca. alle 200m ein funzeliges Licht, dazwischen Dunkelheit. Und anscheinend hat man es hier auch nicht für nötig gehalten, mal die Wände zu kalken, somit hilft auch der Nebelscheinwerfer nicht wirklich. Die Tunnel sind gerade, d.h. man sieht schon von weitem, daß einen jemand entgegenkommt, hat aber keine Chance, die Entfernung einzuschätzen. Alles in allem: Hier bleibt man wach, hier wird der Adrenalinspiegel mal so richtig hochgepeitscht.
Kurz vor dem zweiten kommt uns ein Bus entgegen und mir entfährt ein “Gott sei Dank, nicht im Tunnel”.

Schilder, die man ernst nehmen sollte
Später stöbere ich ein bißchen über diese Strecke im Internet und erfahre so nebenbei, daß der Chef der Tunnelrettung Bergen diese Strecke privat nicht fährt, weil er diese Tunnel für komplett veraltet und gefährlich hält, insbesondere was die Rettungsmöglichkeiten angeht.
Nun gut, wir haben es heil überstanden und kommen in Østerbø an. Hier gibt es zwei Fjellstover nebeneinander, und wir haben uns eine Hütte bei der hinteren, der vom DNT, gemietet. Wir haben die damals schon bestellt, als noch nicht klar war, ob wir überhaupt reisen dürften. Dies stellt sich jetzt als kluge Entscheidung heraus, denn hier oben steppt der Bär. Grund ist, das Østerbø der Zieleinlauf des Aurlandsfjellet Extreme Triatlon ist, und je mehr wir darüber erfahren, desto mehr sind wir uns unsicher, ob wir die Teilnehmer bewundern oder als komplett wahnsinning titulieren sollen.
Es beginnt mit 1900m Schwimmen im Aurlandsfjord. Danach mit dem Rad von Aurland über das Aurlandsfjell nach Erdal und wieder zurück. Das sind 2x 1300hm, hinzu kommt, daß das Wetter nicht so doll ist und man dort oben Temperaturen im einstelligen Bereich hat, Wind und Regen inklusive.
Zum Abschluß gibt es noch einen Halbmarathon durch das Aurlandsdalen: 800hm auf rutschigen Bergpfaden.
Wer Details möchte: https://www.axtri.no/course.html
Während gerade die letzten Läufer eintrudeln, beziehen wir unsere Hütte und singen mal wieder ein Loblied auf den DNT: Diese Hütte ist einfach perfekt und hat eigentlich alles, was man für einen Urlaub braucht: 2 Schlafzimmer, großer Wohn- und Essbereich und ein eigenes Bad (Ja, man kommt jetzt in das Alter, wo man es zu schätzen weiß, daß man nicht eventuell nachts mit dem Regenschirm durch die Gegend geistern muß). Nur das Licht ist wieder etwas spärlich. Man sollte doch meinen, gerade die Norweger sollten doch viel Licht in den Hütten zu schätzen wissen, dunkel ist es gerade im Winter doch genug.



Die DNT-Bettwäsche ist super - aber natürlich müssen wir unsere eigenen Laken drüberziehen.
Re: 2021 - Eine langerwartete Reise
Gudvangen und der Nærøyfjord - einer meiner Lieblingsregionen in Norwegen. Da werden Erinnerungen wach.
Aber das die Stalheimskleiva jetzt ganz gesperrt ist, finde ich schade. Damit gibt es eine sensationelle Strecke weniger.
Danke für''s Teilhaben.
Martin
Aber das die Stalheimskleiva jetzt ganz gesperrt ist, finde ich schade. Damit gibt es eine sensationelle Strecke weniger.
Danke für''s Teilhaben.
Martin

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Re: 2021 - Eine langerwartete Reise
So. 15.8. Flåm
Der Plan ist, hier oben in Østerbø zu übernachten und dann an einem Tag durch das Aurlandsdal zu wandern. Diese Wanderung legen wir jetzt auf morgen fest, da dann das Wetter besser werden soll.
Eigentlich hatten wir geplant, daß ich am Morgen das Auto runter nach Vassbygdi fahre und von dort mit dem Wanderbus hochkomme. Somit hätten wir also genug Zeit für die Wanderung, da wir am Ende nicht zum Bus hetzen müssten. Aber irgendwie sind sich die Wanderführer nicht ganz über die Länge der Strecke einig: Der Rother Waderführer sagt 15km, “Hytte-Till-Hytte” gar nur 11km, während alle Informationen, die hier oben in der Hütte verfügbar sind, von 20km ausgehen.
Die Kinder sind zu einer 20km-Wanderung nicht wirklich zu begeistern. Wir machen erst einmal einen Erkundungsgang und finden Schilder vor, die auch 20km angeben.

Morgendlicher Ausblick

Auch Trolle schätzen guten Fernsehempfang

Hoffentlich nicht auf dem Holzweg

Blick zurück nach Østerbø


Østerbø
Es fängt ein bißchen an zu nieseln, also ziehen wir uns in’s Hauptgebäude zurück und beraten bei Kaffee, Waffeln und Rømmegrøt das morgige Vorgehen. Laut Karte soll es die ersten 8km auch halbwegs flach sein, also entscheiden wir uns, das Auto in Østerbø stehen zu lassen und umzukehren, bevor der große Abstieg beginnt.

Lecker Rømmegrøt
Inzwischen ist es hier oben auch ruhiger geworden, die Triathleten sind alle wieder abgereist. Und was machen wir an diesem Tag? Wir suchen eigentlich noch Mitbringsel, und da ist ja Flåm ein idealer Ort für. Also fahren wir wieder runter, die Tunnel kennen wir jetzt ja schon.

Blick in's untere Aurlandsdalen

Mal ein bißchen mehr Wasser

Im Aurlandsdalen
In Flåm gibt es mehrer Souvenir-Geschäfte, da findet man fast alles, von dem man vorher nicht dachte, daß man es braucht. Man Favorit: Die Topflappen mit Munchs “Schrei”. Zeigen gleich den Ausdruck, den man hat, wenn sie doch nicht so hitzebeständig sind, wie erwartet.
Aber für uns gibt es erst einmal neue Wolljacken.
In dem Laden ist doch ein ziemliches Gewusel, man ist es nicht mehr gewöhnt und mag es noch weniger als vorher, besonders weil es einige mit dem Abstand auch überhaupt nicht genau nehmen.

Trollnese

Der Spielplatz in Flåm - 2008 noch der Renner, 2021 keines Blickes wert
Es ist noch früh am Nachmittag und so entscheiden wir uns, noch einen Ausflug auf das Aurlandsfjell zu machen. Die schöne enge Straße hoch zum Stegastein. Es ist nur wenig los, aber trotzdem wird das nicht mehr meine Lieblingsstraße - besonders nicht, als ich in eine Ausweichbucht zurücksetzen muß, weil ein bergab fahrendes Wohnmobil seine Ausweichstelle übersehen hat.
Die Aussicht vom Stegastein ist wie immer beeindruckend, Höhenangst inklusive.

Blick vom Stegasteinen

Blick vom Stegasteinen

Stegasteinen

Die Straße führt jetzt weiter hoch auf’s Fjell und hier ist kaum noch Verkehr. Auf der Straße immer wieder aufmunternde Sprüche für die Triathleten. Man muß schon ziemlich “verrückt” sein, um hier oben, bei Wind und Nieselregen, an einem Radrennen teilzunehmen.

Aurlandsfjell

Und hier jetzt mit dem Rad lang

Motivation


Nicht das beste Wetter

Zu ungemütlich zum Aussteigen


Hier oben gibt es Zäune, um die Trolle im Fjell zu halten



Wasserfall im Abstieg
Wir erreichen Lærdal - für die Triatleten gestern hies es hier: Umdrehen und nochmal zurück über das Fjell.
Zurück fahren wir durch den 25km langen Lærdalstunnel: Tempomat an und los geht es. Eigentlich angenehm zu fahren: Ausreichend breite Straße, gut belüftet und ab und an eine Kaverne mit blauem Licht (welches blau leuchtet).

Im Lærdalstunnel
Danach zum letzten Mal die Tunnel auf der Fv50 - welch ein Kontrast.

Ein Päuschen
Der Plan ist, hier oben in Østerbø zu übernachten und dann an einem Tag durch das Aurlandsdal zu wandern. Diese Wanderung legen wir jetzt auf morgen fest, da dann das Wetter besser werden soll.
Eigentlich hatten wir geplant, daß ich am Morgen das Auto runter nach Vassbygdi fahre und von dort mit dem Wanderbus hochkomme. Somit hätten wir also genug Zeit für die Wanderung, da wir am Ende nicht zum Bus hetzen müssten. Aber irgendwie sind sich die Wanderführer nicht ganz über die Länge der Strecke einig: Der Rother Waderführer sagt 15km, “Hytte-Till-Hytte” gar nur 11km, während alle Informationen, die hier oben in der Hütte verfügbar sind, von 20km ausgehen.
Die Kinder sind zu einer 20km-Wanderung nicht wirklich zu begeistern. Wir machen erst einmal einen Erkundungsgang und finden Schilder vor, die auch 20km angeben.

Morgendlicher Ausblick

Auch Trolle schätzen guten Fernsehempfang

Hoffentlich nicht auf dem Holzweg

Blick zurück nach Østerbø


Østerbø
Es fängt ein bißchen an zu nieseln, also ziehen wir uns in’s Hauptgebäude zurück und beraten bei Kaffee, Waffeln und Rømmegrøt das morgige Vorgehen. Laut Karte soll es die ersten 8km auch halbwegs flach sein, also entscheiden wir uns, das Auto in Østerbø stehen zu lassen und umzukehren, bevor der große Abstieg beginnt.

Lecker Rømmegrøt
Inzwischen ist es hier oben auch ruhiger geworden, die Triathleten sind alle wieder abgereist. Und was machen wir an diesem Tag? Wir suchen eigentlich noch Mitbringsel, und da ist ja Flåm ein idealer Ort für. Also fahren wir wieder runter, die Tunnel kennen wir jetzt ja schon.

Blick in's untere Aurlandsdalen

Mal ein bißchen mehr Wasser

Im Aurlandsdalen
In Flåm gibt es mehrer Souvenir-Geschäfte, da findet man fast alles, von dem man vorher nicht dachte, daß man es braucht. Man Favorit: Die Topflappen mit Munchs “Schrei”. Zeigen gleich den Ausdruck, den man hat, wenn sie doch nicht so hitzebeständig sind, wie erwartet.
Aber für uns gibt es erst einmal neue Wolljacken.
In dem Laden ist doch ein ziemliches Gewusel, man ist es nicht mehr gewöhnt und mag es noch weniger als vorher, besonders weil es einige mit dem Abstand auch überhaupt nicht genau nehmen.

Trollnese

Der Spielplatz in Flåm - 2008 noch der Renner, 2021 keines Blickes wert
Es ist noch früh am Nachmittag und so entscheiden wir uns, noch einen Ausflug auf das Aurlandsfjell zu machen. Die schöne enge Straße hoch zum Stegastein. Es ist nur wenig los, aber trotzdem wird das nicht mehr meine Lieblingsstraße - besonders nicht, als ich in eine Ausweichbucht zurücksetzen muß, weil ein bergab fahrendes Wohnmobil seine Ausweichstelle übersehen hat.
Die Aussicht vom Stegastein ist wie immer beeindruckend, Höhenangst inklusive.

Blick vom Stegasteinen

Blick vom Stegasteinen

Stegasteinen

Die Straße führt jetzt weiter hoch auf’s Fjell und hier ist kaum noch Verkehr. Auf der Straße immer wieder aufmunternde Sprüche für die Triathleten. Man muß schon ziemlich “verrückt” sein, um hier oben, bei Wind und Nieselregen, an einem Radrennen teilzunehmen.

Aurlandsfjell

Und hier jetzt mit dem Rad lang

Motivation


Nicht das beste Wetter

Zu ungemütlich zum Aussteigen


Hier oben gibt es Zäune, um die Trolle im Fjell zu halten



Wasserfall im Abstieg
Wir erreichen Lærdal - für die Triatleten gestern hies es hier: Umdrehen und nochmal zurück über das Fjell.
Zurück fahren wir durch den 25km langen Lærdalstunnel: Tempomat an und los geht es. Eigentlich angenehm zu fahren: Ausreichend breite Straße, gut belüftet und ab und an eine Kaverne mit blauem Licht (welches blau leuchtet).

Im Lærdalstunnel
Danach zum letzten Mal die Tunnel auf der Fv50 - welch ein Kontrast.

Ein Päuschen
Re: 2021 - Eine langerwartete Reise
Schön, dass wir mal was von der Aurlandsdal-Wanderung sehen. Hoffentlich bei besserem Wetter! Ich finde die Straße zum Stegastein toll, auch mit dem Wohnmobil. Wenn da auch ausgewachsene Reisebusse hochkommen (selber gesehen), ist das mit dem PKW doch ein Kinderspiel
Ich komme dort auch noch vorbei...

Ich komme dort auch noch vorbei...
Letzte Norwegenreise https://lofotenreise.jimdo.com
Re: 2021 - Eine langerwartete Reise
Das Aurlandsdalen ist so, wie man sich Norwegen vorstellt. Immer noch ein wenig urwüchsig, finde ich. Dieser Eindruck wird auch durch "Munk-Topflappen" aus dem Souvenirshop modernisiert.
Auch das Wetter war bei eurer Tour ja auch so, wie man es sich für Norwegen vorstellt. Ich denke, es wird noch mal besser. Oder?
Vielen Dank für diese Fortsetzung. Ich reise gerne weiter mit.
Martin
Auch das Wetter war bei eurer Tour ja auch so, wie man es sich für Norwegen vorstellt. Ich denke, es wird noch mal besser. Oder?
Vielen Dank für diese Fortsetzung. Ich reise gerne weiter mit.
Martin

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Re: 2021 - Eine langerwartete Reise
Ja, es wird tatsächlich nochmal besser. Bis jetzt habe ich in Norwegen auch immer Glück gehabt: Immer nur wenige RegentageKumulus hat geschrieben:Das Aurlandsdalen ist so, wie man sich Norwegen vorstellt. Immer noch ein wenig urwüchsig, finde ich. Dieser Eindruck wird auch durch "Munk-Topflappen" aus dem Souvenirshop modernisiert.
Auch das Wetter war bei eurer Tour ja auch so, wie man es sich für Norwegen vorstellt. Ich denke, es wird noch mal besser. Oder?
Vielen Dank für diese Fortsetzung. Ich reise gerne weiter mit.
Martin
Und was Souveniers angeht: Ich mag solche Läden eigentlich. Es ist immer wieder unglaublich, auf was für Ideen Leute kommen. Und manchmal findet man auch Perlen, die man dann kauft (ich besitze jetzt Silikon-Topfauskratzer mit Hardangermuster

Und schon vor 25Jahren habe ich im Munch-Museum in Oslo den Schrei zum Aufblasen gesehen.

Die Straße ist halt eng, was ja für sich noch kein Problem ist, aber eben zu eng für den Verkehr, was da teilweise fährt (vor allem, wenn ein Schiff im Hafen liegt). Und spannend wird es, wenn sich da Bus und Wohnmobil begegnen.Steffen15 hat geschrieben:Schön, dass wir mal was von der Aurlandsdal-Wanderung sehen. Hoffentlich bei besserem Wetter! Ich finde die Straße zum Stegastein toll, auch mit dem Wohnmobil. Wenn da auch ausgewachsene Reisebusse hochkommen (selber gesehen), ist das mit dem PKW doch ein Kinderspiel
Ich komme dort auch noch vorbei...
Jetzt war wenig los, vor 4 Jahren war das noch anders. Ja, es geht, aber entspanntes Fahren ist das nicht.
Re: 2021 - Eine langerwartete Reise
Dann wäre doch der Munch-Troll genau das Richtige gewesen; oder war der gerade "vergriffen"?Voronwe hat geschrieben:Die Topflappen hätte ich mir auch gekauft, aber die wurden einzeln verkauft - Ich habe aber nun mal zwei Hände.
Und schon vor 25Jahren habe ich im Munch-Museum in Oslo den Schrei zum Aufblasen gesehen.


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Re: 2021 - Eine langerwartete Reise
Kumulus hat geschrieben:Dann wäre doch der Munch-Troll genau das Richtige gewesen; oder war der gerade "vergriffen"?Voronwe hat geschrieben:Die Topflappen hätte ich mir auch gekauft, aber die wurden einzeln verkauft - Ich habe aber nun mal zwei Hände.
Und schon vor 25Jahren habe ich im Munch-Museum in Oslo den Schrei zum Aufblasen gesehen.

In der Abteilung Trolle war ich gar nicht. Der Laden in Flåm ist riesig. Aber die dort gekaufte Wolljacke leistet mir jetzt im Homeoffice gute Dienste.
Ich glaube, "Der Schrei" ist das Kunstwerk mit dem meisten Merchandising. Oder zumindestens in der Spitzengruppe dabei
Re: 2021 - Eine langerwartete Reise
Das Bild mit der "Schüssel" ist ja der Hammer!
Gab es dazu auch ein Haus in der Nähe, oder war an der Schüssel ne "Überlandleitung" verlegt?
Gab es dazu auch ein Haus in der Nähe, oder war an der Schüssel ne "Überlandleitung" verlegt?
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Re: 2021 - Eine langerwartete Reise
Das Haus ist hinter mirCanadier hat geschrieben:Das Bild mit der "Schüssel" ist ja der Hammer!
Gab es dazu auch ein Haus in der Nähe, oder war an der Schüssel ne "Überlandleitung" verlegt?

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Re: 2021 - Eine langerwartete Reise
Mo. 16.8. Aurlandsdalen

Morgennebel
Heute ist das Wetter wesentlich besser - zwar immer noch bedeckt, aber kein Regen und so starten wir jetzt unsere Expedition in’s Aurlandsdalen. Kurz nach uns geht auch eine Gruppe rüstiger norwegischer Rentner los. Sie sind nicht wirklich schneller als wir, aber uns dicht auf den Fersen - und somit lassen wir ihnen den Vortritt. Wenn ich eins beim Wandern überhaupt nicht mag, dann sind es Leute direkt hinter einem - man fühlt sich da getrieben. Wir machen auch noch eine kurze Aussichtspause, um ihnen einen Vorsprung zu lassen und sehen sie dann auch nicht mehr.

Auf geht's

Dahin soll es gehen
Nach einer Weile kommen wir zu einem steilen Abhang. Dies ist der Nesbøgalden, ein Weg, den man in den 30er Jahren in den Fels gesprengt hat, um die Alm Nesbø besser zu erreichen. Sehr spannend und ein bißchen schwindelfrei sollte man schon sein, fällt die Wand doch senkrecht in den Nesbøvatnet ab.

Nesbøvatnet

Der Pfad

An der Kante entlang

Da ging es runter

Schwindelfrei sollte man sein

Enger Pfad

Der Weg ist auf Höhe der Bäume
Auf dem Weg finden wir immer wieder bemalte Steine mit Motivationssprüchen. Wer sie dort hingelegt hat, wissen wir nicht, aber auf jeden Fall eine nette Geste. Motivierend wirken auch die Schilder, die die Kilometer bis zum Ziel anzeigen.

Motivator

Am See entlang

Nesbø

Nesbø

Nesbø
An der Abzweigung zum Bjønnstiegen sind wir uns schnell einig, daß wir ihn nicht nehmen werden. Es geht ziemlich steil aufwärts und das sieht auch nach Felsplatten aus, über die man klettern muß. Und wenn schon die Norweger einen Weg als “utfordrande” bezeichnen, dann sollte man das ernst nehmen.

Weggabelung

Nein, wir gehen ihn nicht


Der untere Weg
Wir folgen also dem unteren Pfad und kommen zu einem Zeltplatz am See. Schön gelegen, mit Klohäuschen. Aber so schön die Sicht hier ist, der Wind pfeift doch ziemlich kalt aus dem Tal heraus, und so könnte es an der Feuerstelle doch ungemütlich werden. Bei unserer kurzen Rast wird uns jedenfalls ziemlich kalt.

Zeltplatz

Feuerholz das schon vorher wärmt

Utedo

Utedo
Weiter geht es durch das wilde Tal, der Weg bleibt eigentlich auf gleicher Höhe, ab und an ein Aufstieg oder ein Abstieg, aber keine großartigen Höhenunterschiede. Manchmal ist es etwas steiler, manchmal ist der Weg aus dem Fels herausgehauen.
Die Kinder gehen wieder voraus, verloren gehen können sie hier eigentlich nicht.

Durchs wilde Tal

Früher oder später bricht da wieder was ab

Gesicherter Weg





Noch ein Motivator

Aus dem Fels geschlagen


Moos


Vetlavatnet

Das Tal weitet sich etwas

Da oben ist die Straße

Versteckte Wasserfälle




Noch ein kleiner Fall
Wir kommen eigentlich gut voran, aber der Weg ist wie immer weiter als gedacht. Es wird der Ruf nach einer Mittagspause laut. Mein Vorschlag ist, noch bis zur Vetlahelvete weiterzugehen, dies soll auch unser Umkehrpunkt sein. Kurz nach ein Uhr erreichen wird diesen Ort (nach etwas über 3h Wanderung) und es hat sich gelohnt: Ein Teich tief in den Felsen - Strudeltopf nennt man das wohl. Ein schöner Ort für die Mittagpause, wenn auch etwas kalt, da er im Schatten liegt.

Vetlahelvete
Da unser Auto ja nicht unten steht, machen wir uns nun gestärkt auf den Rückweg. Es ist immer wieder interessant, wie anders ein Weg doch ist, wenn man ihn andersrum geht. Es ergeben sich ganz neue Eindrücke.

Auf dem Holzweg

Dort ginge es weiter

Pilze gibts hier

Der Weg andersrum


Einsame Hütte



Blick zurück
Müdigkeit macht sich breit und daher versuchen wir jetzt mal etwas neues: Cola. Und das hilft tatsächlich, mit frischem Elan geht es weiter.

Rast

Panoramablick


Im Fels

Jugend voraus

Schmaler Weg (rechts)

Kopf einziehen


Fliegenpilz

Noch mal Motivation
Am Zeltplatz machen wir wieder Rast - es weht immer noch ein kalter Wind.
Als wir wieder die Abzweigung zum Bjønnstiegen erreichen, führt dort auch ein Weg nach rechts ab und dieser scheint einfacher als der Nesbøgalden zu sein. Wir sind schon ziemlich müde, wenn der Weg einfacher ist, umso besser. Er führt dann relativ schnell zu einer Brücke und einem Fahrweg, der zur Straße führt.
Auf der anderen Seite des Sees sieht man den Nesbøgalden und hier kommen mir doch Zweifel an den Planungsfähigkeiten der Leute damals: Man wollte den Bewohnern von Nesbø den Weg vereinfachen und hat dazu den Weg in den Fels geschlagen. Man hätte allerdings auch einfach den Weg nehmen können, den wir jetzt benutzen - da hätte es nur eine einfache Brücke gebraucht.

Nesbø - von einer Brücke aus

Warum nochmal hat man dort den Weg in die Felswand geschlagen?
Nun gut, wir gehen ein kurzes Stück an der Straße entlang: In Deutschland bedeutet so etwas beim Wandern Höchststrafe durch extrem erhöhten Stress durch die vorbeifahrenden Autos. Hier ist es doch wegen des kaum vorhandenen Verkehrs wesentlich angenehmer.

Finale Brücke

Østerbø
Mit müden Füßen, aber glücklich erreichen wir um fünf wieder unsere Hütte. Schuhe aus auf der Veranda, die Füße hochgelegt und dann ein Belohnungsbier (nur für die Erwachsenen, Limo für die Kinder) - nach 16km haben wir uns das auch verdient.

Memento mori - der alte Friedhof von Østerbø
Und für den Abend haben wir uns in der Hütte für das Abendessen angemeldet: Rentier - sehr lecker und etwas, was man auch nicht jeden Tag bekommt. Und zum Nachtisch noch ein Eis, wobei wir noch etwas im Aufenthaltsraum sitzen bleiben und in alten DNT-Jahrbüchern schmökern. Aber bevor wir hier zu müde werden (bequeme Sessel, Wärme) gehen wir zurück zu unserer Hütte und fangen schon einmal mit dem Packen für die Rückfahrt an.

Rentier

Morgennebel
Heute ist das Wetter wesentlich besser - zwar immer noch bedeckt, aber kein Regen und so starten wir jetzt unsere Expedition in’s Aurlandsdalen. Kurz nach uns geht auch eine Gruppe rüstiger norwegischer Rentner los. Sie sind nicht wirklich schneller als wir, aber uns dicht auf den Fersen - und somit lassen wir ihnen den Vortritt. Wenn ich eins beim Wandern überhaupt nicht mag, dann sind es Leute direkt hinter einem - man fühlt sich da getrieben. Wir machen auch noch eine kurze Aussichtspause, um ihnen einen Vorsprung zu lassen und sehen sie dann auch nicht mehr.

Auf geht's

Dahin soll es gehen
Nach einer Weile kommen wir zu einem steilen Abhang. Dies ist der Nesbøgalden, ein Weg, den man in den 30er Jahren in den Fels gesprengt hat, um die Alm Nesbø besser zu erreichen. Sehr spannend und ein bißchen schwindelfrei sollte man schon sein, fällt die Wand doch senkrecht in den Nesbøvatnet ab.

Nesbøvatnet

Der Pfad

An der Kante entlang

Da ging es runter

Schwindelfrei sollte man sein

Enger Pfad

Der Weg ist auf Höhe der Bäume
Auf dem Weg finden wir immer wieder bemalte Steine mit Motivationssprüchen. Wer sie dort hingelegt hat, wissen wir nicht, aber auf jeden Fall eine nette Geste. Motivierend wirken auch die Schilder, die die Kilometer bis zum Ziel anzeigen.

Motivator

Am See entlang

Nesbø

Nesbø

Nesbø
An der Abzweigung zum Bjønnstiegen sind wir uns schnell einig, daß wir ihn nicht nehmen werden. Es geht ziemlich steil aufwärts und das sieht auch nach Felsplatten aus, über die man klettern muß. Und wenn schon die Norweger einen Weg als “utfordrande” bezeichnen, dann sollte man das ernst nehmen.

Weggabelung

Nein, wir gehen ihn nicht


Der untere Weg
Wir folgen also dem unteren Pfad und kommen zu einem Zeltplatz am See. Schön gelegen, mit Klohäuschen. Aber so schön die Sicht hier ist, der Wind pfeift doch ziemlich kalt aus dem Tal heraus, und so könnte es an der Feuerstelle doch ungemütlich werden. Bei unserer kurzen Rast wird uns jedenfalls ziemlich kalt.

Zeltplatz

Feuerholz das schon vorher wärmt

Utedo

Utedo
Weiter geht es durch das wilde Tal, der Weg bleibt eigentlich auf gleicher Höhe, ab und an ein Aufstieg oder ein Abstieg, aber keine großartigen Höhenunterschiede. Manchmal ist es etwas steiler, manchmal ist der Weg aus dem Fels herausgehauen.
Die Kinder gehen wieder voraus, verloren gehen können sie hier eigentlich nicht.

Durchs wilde Tal

Früher oder später bricht da wieder was ab

Gesicherter Weg





Noch ein Motivator

Aus dem Fels geschlagen


Moos


Vetlavatnet

Das Tal weitet sich etwas

Da oben ist die Straße

Versteckte Wasserfälle




Noch ein kleiner Fall
Wir kommen eigentlich gut voran, aber der Weg ist wie immer weiter als gedacht. Es wird der Ruf nach einer Mittagspause laut. Mein Vorschlag ist, noch bis zur Vetlahelvete weiterzugehen, dies soll auch unser Umkehrpunkt sein. Kurz nach ein Uhr erreichen wird diesen Ort (nach etwas über 3h Wanderung) und es hat sich gelohnt: Ein Teich tief in den Felsen - Strudeltopf nennt man das wohl. Ein schöner Ort für die Mittagpause, wenn auch etwas kalt, da er im Schatten liegt.

Vetlahelvete
Da unser Auto ja nicht unten steht, machen wir uns nun gestärkt auf den Rückweg. Es ist immer wieder interessant, wie anders ein Weg doch ist, wenn man ihn andersrum geht. Es ergeben sich ganz neue Eindrücke.

Auf dem Holzweg

Dort ginge es weiter

Pilze gibts hier

Der Weg andersrum


Einsame Hütte



Blick zurück
Müdigkeit macht sich breit und daher versuchen wir jetzt mal etwas neues: Cola. Und das hilft tatsächlich, mit frischem Elan geht es weiter.

Rast

Panoramablick


Im Fels

Jugend voraus

Schmaler Weg (rechts)

Kopf einziehen


Fliegenpilz

Noch mal Motivation
Am Zeltplatz machen wir wieder Rast - es weht immer noch ein kalter Wind.
Als wir wieder die Abzweigung zum Bjønnstiegen erreichen, führt dort auch ein Weg nach rechts ab und dieser scheint einfacher als der Nesbøgalden zu sein. Wir sind schon ziemlich müde, wenn der Weg einfacher ist, umso besser. Er führt dann relativ schnell zu einer Brücke und einem Fahrweg, der zur Straße führt.
Auf der anderen Seite des Sees sieht man den Nesbøgalden und hier kommen mir doch Zweifel an den Planungsfähigkeiten der Leute damals: Man wollte den Bewohnern von Nesbø den Weg vereinfachen und hat dazu den Weg in den Fels geschlagen. Man hätte allerdings auch einfach den Weg nehmen können, den wir jetzt benutzen - da hätte es nur eine einfache Brücke gebraucht.

Nesbø - von einer Brücke aus

Warum nochmal hat man dort den Weg in die Felswand geschlagen?
Nun gut, wir gehen ein kurzes Stück an der Straße entlang: In Deutschland bedeutet so etwas beim Wandern Höchststrafe durch extrem erhöhten Stress durch die vorbeifahrenden Autos. Hier ist es doch wegen des kaum vorhandenen Verkehrs wesentlich angenehmer.

Finale Brücke

Østerbø
Mit müden Füßen, aber glücklich erreichen wir um fünf wieder unsere Hütte. Schuhe aus auf der Veranda, die Füße hochgelegt und dann ein Belohnungsbier (nur für die Erwachsenen, Limo für die Kinder) - nach 16km haben wir uns das auch verdient.

Memento mori - der alte Friedhof von Østerbø
Und für den Abend haben wir uns in der Hütte für das Abendessen angemeldet: Rentier - sehr lecker und etwas, was man auch nicht jeden Tag bekommt. Und zum Nachtisch noch ein Eis, wobei wir noch etwas im Aufenthaltsraum sitzen bleiben und in alten DNT-Jahrbüchern schmökern. Aber bevor wir hier zu müde werden (bequeme Sessel, Wärme) gehen wir zurück zu unserer Hütte und fangen schon einmal mit dem Packen für die Rückfahrt an.

Rentier
Re: 2021 - Eine langerwartete Reise
Vielen Dank für die ausführliche Beschreibung, das scheint sich sehr zu lohnen! Es ist natürlich eine gewisse logistische Herausforderung vor allem mit Kindern. Rein streckenmäßig hättet Ihr das bis Vassbygdi sicher geschafft, die Runde war ja kaum kürzer.
Vielleicht sollten wir mal wieder eine Tour mit dem Auto machen und ein paar Hüttentouren absolvieren - es scheint ja vergleichbar mit AV-Hütten in den Alpen zu sein.
Ach so, irgendwann kommt dann der Punkt, wo man den Nachwuchs überhaupt nicht mehr einholt und er lieber allein wandern geht, weil die Alten so langsam sind... (aus eigener Erfahrung).
Vielleicht sollten wir mal wieder eine Tour mit dem Auto machen und ein paar Hüttentouren absolvieren - es scheint ja vergleichbar mit AV-Hütten in den Alpen zu sein.
Ach so, irgendwann kommt dann der Punkt, wo man den Nachwuchs überhaupt nicht mehr einholt und er lieber allein wandern geht, weil die Alten so langsam sind... (aus eigener Erfahrung).
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Re: 2021 - Eine langerwartete Reise
Vermutlich schon, aber auf dem letzten Teilstück müssen irgendwo noch die 800hm im Abstieg gemacht werden, denn bis zu unserem Umkehrpunkt waren da keine großen Höhenunterschiede.Steffen15 hat geschrieben:Vielen Dank für die ausführliche Beschreibung, das scheint sich sehr zu lohnen! Es ist natürlich eine gewisse logistische Herausforderung vor allem mit Kindern. Rein streckenmäßig hättet Ihr das bis Vassbygdi sicher geschafft, die Runde war ja kaum kürzer.
Und es war jedenfalls so beschlossen und am Ende waren alle zufrieden und das ist ja die Hauptsache.
Also ich kann die Hütten des DNT nur empfehlen, vor allem die für Selbstversorger: Das einzige, was Du da zusätzlich im Gepäck brauchst ist ein Inlet-Schlafsack, ansonsten ist alles in den Hütten vorhanden. Ach ja, für den Schlüssel ist eine DNT-Mitgliedschaft nötig, die lohnt sich aber ab der 3. Übernachtung.Steffen15 hat geschrieben: Vielleicht sollten wir mal wieder eine Tour mit dem Auto machen und ein paar Hüttentouren absolvieren - es scheint ja vergleichbar mit AV-Hütten in den Alpen zu sein.
Das vermute ich auch, aber das ist dann auch ok. Es ist schon ein enormer Fortschritt, nicht mehr den Motivator spielen zu müssen.Steffen15 hat geschrieben: Ach so, irgendwann kommt dann der Punkt, wo man den Nachwuchs überhaupt nicht mehr einholt und er lieber allein wandern geht, weil die Alten so langsam sind... (aus eigener Erfahrung).
Re: 2021 - Eine langerwartete Reise
Das Aurlandsdalen - traumhaft schön und atemberaubend zugleich. Seit Jahren träume ich davon, diese Tour zu machen und hatte immer wieder mal die eine oder andere Beschreibung im Netz gefunden. Aber zwei Dinge haben mich bisher davon abgehalten und werden es vermutlich auch künftig tun. Erstens die Länge - 20 Kilometer ist sicher realistisch. Im bin mir mittlerweile nicht sicher, ob ich das noch schaffe. Andererseits, nach 8 Kilometern, wie ihr, wieder umzudrehen bringt auch keinen allzu großen "Gewinn". Zweitens: meine Höheangst. Ich befürchte auf dem Nesbøgalden stecken zu bleiben und dann nicht mehr zu wissen, ob hin oder zurück. Also werde ich weiter vom Aurlandsdalen träumen und mich an solchen Berichten, wie deinem daran erfreuen. Und das tue ich völlig neidlos.
Danke für diese ausführliche Beschreibung.
Danke für diese ausführliche Beschreibung.
