Konkret würde ich aus dieser Entwicklung ableiten wollen, dass man eben vor Ort nicht reagiert, sondern pro- aktiv agiert.Dirk i norge hat geschrieben: Generell , um beim Thema zu bleiben, kann man es durchaus verstehen, dass es eventuell "Immer mehr Einschränkungen auf Parkplätzen für Bobil's" gibt. Es werden immer mehr Wohnmobile auf den Strassen Norwegens. Die Campingplätze haben meist garnicht mehr die Kapazität um solche Massen an Wohnwagen aufzunehmen. Zu den deutsch, niederländischen und östereichischen Wohnmobilen, kommen nun auch norwegische Wohnmobile dazu. In den letzten 3 Jahren hat sich die Anzahl der norwegisch registrierten Wohnmobile verdreifacht. Diese Tatsache passt wunderbar in eine aktuelle Studie, die von "Synnovate" durchgeführt wurde. Bei dieser Umfrage wurden 1001 Norweger gefragt, wo sie ihre Ferien 2011 verbringen werden. 51 % gaben an, dass sie in ihrem Urlaub in Norwegen bleiben werden.
Auch in meinem Bekanntenkreis gibt es Menschen, die sich vor fünf oder zehn Jahren nicht vorstellen konnten, jemals in einem Wohnwagen Ferien zu machen. Einige von ihnen haben bereits ein Wohnmobil vor der Haustür zu stehen .
Mir ist in diesem Jahr aufgefallen, dass auch immer mehr polnische Wohnmobile unterwegs ist. Eine positive Entwicklung, meine ich.
Deutschland macht es hier mal ausnahmsweise vor mit der Einrichtung spezieller Wohnmobilstellplätze, kanalisiert damit die Verkehrsströme auf einen gesondert ausgewiesenen Platz.
Dieser kann (und tut es oft) dann auch mal ein paar Euro oder eben Kronen kosten, wenn man die Nacht dort steht.
Ohne diese Stellplätze für Wohnmobile in Deutschland hätten wir auf allgemein öffentlichen Parkplätzen in touristisch erschlossenen Gebieten längst das Chaos.
Schaut man sich darüber hinaus die Zahlen an, gibt es in D inzwischen annähernd so viele Stellplätze, wie es Campingplätze gibt.
Ich respektiere vollkommen den Eindruck der Norweger, der sich durch die Zunahme des Wohnmobiltourismus immer mehr aufdrängt: Es wird zu viel!
2006 waren wir das erste Mal mit dem Wohnmobil in Norwegen, letztes Jahr das zweite Mal. Der Unterschied und subjektive EIndruck der Verkehrsdichte an Wohnmobil- und Freizeitfahrzeugen in nur 4 Jahren war enorm!
Daher haben wir uns mit unserer Südnorwegenreise im Sommer letzten Jahres u.a. auch bewusst nur für CPs entschieden, 10 von 10 Nächten in Norwegen dort verbracht.
Dies aber auch, weil wir eben kein adäquates Angebot an Stellplätzen vorgefunden haben, die die Lücke zwischen regelreichem Campingplatz und Individual- Freisteher- Platz schließen.
Das fehlt m.E. und vielleicht ist es nur eine Frage der Zeit, bis diese Lücke wirklich geschlossen wird.
Die Tendenzen in den größeren Städten mit der Einrichtung von Wohnmobilstellplätzen hat ja begonnen und ich meine mich zu erinnern, dass erst letztes Jahr zum ersten Mal ein Club, Verband oder eine Institution in Norwegen zum ersten Mal sowas wie ein "Stellplatzverzeichnis" heraus gegeben hat.
Vielleicht hat ja hierzu jemand genauere Informationen?
Sofern Diesel aber weiterhin "günstig" bleibt, bzw. alternative Kraftstoffe und Antriebe das individuelle Reisen auch in der Zukunft noch erlauben, wird man sich in Norwegen Gedanken über den weiteren Weg machen müssen.
Die absoluten Individualtouristen werden dabei unterdessen kurz- und mittelfristig immer weiter nach Norden ziehen müssen, um den "Pauschalurlaubern" unter den Wohnmobilisten entgehen zu können.
Irgendwann ist natürlich Schluss, hinter dem Nordkap kommt nix mehr.

Noch etwas von mir zum Thema LKW vs. Wohnmobil:
Alle Eindrücke kann ich uneingeschränkt bestätigen.
Inklusive dichtem Auffahren und Drängeln.
Dies passiert besonders auf den "E"- Straßen, allen voran mal die E 6, der Nord- Süd Achse.
Hier fehlt es aber m.E. auch dringend am Infrastrukturausbau, der zumindest nach dem Muster der E 4 immer wieder 2- spurige Abschnitte im Abstand von 3-4km vorhält, um den Verkehr zu regulieren.
Fahre ich aber auf der E 6 auf ein langsames Fahrzeug auf und weiß, dass ich die nächsten 45km aufgrund kurviger Streckenabschnitte nicht überholen kann, dann liegen die Nerven schnell blank!
Das ist rein emotional normal und vollkommen menschlich!
Und wenn ich das dann auch noch jeden Tag erleben muss, dann kann man schonmal das kalte Kotzen bekommen und auch Dinge tun, über die man hinterher den Kopf schüttelt.
Als Gast und rücksichtsvoller Wohnmobiltourist fahre ich mit meinem langsamen Mobil dann eben auch an die Seite und lasse den Durchgangsverkehr vorbei!
Und das haben wir im Urlaub 2010 auch durchgehend so gehandhabt.
Was mich dabei nur erstaunt hat: Nicht ein einziger (ob, LKW, PKW oder WOMO) hat sich jemals dafür bedankt, dass ich rechts rangefahren bin!
In den südlichen Ländern bekommt man schonmal eine erhobene Hand oder einen Blinker.
Das ist eine nette Geste.
Mein Anhalten ist in Norwegen aber (von den Norwegern!) nicht ein einziges Mal durch eine solche Geste gewürdigt worden.
Das fand ich ehrlich gesagt schade.
Noch was dazu: Abseits der E- Straßen geht es viel ruhiger zu!
Wenn ihr die Zeit habt, sucht euch Nebenstrecken raus und fahrt diese. Der Verkehr ist geringer, die Aussichten und Natur schöner und so viel langsamer ist man dort auch nicht unterwegs.
Uns hat es jedenfalls sehr gefallen.
