Sergej Ruslanowitsch hat geschrieben:Dirk i norge hat geschrieben:so ein Quatsch... warum soll jemand etwas seinen Nachbarn geben, nur weil es einem gut geht ?
Ich hatte ja gesagt: Solidarität ist in unserer heutigen Gesellschaft nicht mehr gefragt....
EU ist geil

!!!
Hier treffen zwei total gegensätzliche Meinungen zum Thema EU aufeinander. Ich denke, daß die Solidarität der Staaten untereinander (Angleichung des Wohlstandes) weniger das Ziel der EU ist:
In letzter Zeit ist mir in anderen Zusammenhängen (Rauchverbot in Kneipen, Tempolimit auf deutschen Autobahnen als Maßnahme gg Klimawandel) die Abhängigkeit deutscher Politik von Wirtschafts-Lobbyisten aufgefallen. Im Rahmen der EU wirkt sich aber diese Abhängigkeit letzten Endes zum Positiven:
Deutschland ist mehrfacher Export-Weltmeister. Die Interessen der Wirtschaft gehen dahin, mit möglichst vielen Staaten Geschäfte zu machen - warum auch nicht mit anderen (derzeit noch "ärmeren") EU-Staaten? Als langfristiges Ziel setzt sich die EU dafür ein, als eine Wirtschafts-Supermacht den anderen Supermächten (USA, Russland, evtl. China) gegenüber zu treten - da müssen sich die Staaten innerhalb der EU nunmal angleichen, egal ob man seinem Nachbarn was geben will oder nicht.
Im Laufe der kommenden Jahrzente sind Einzelstaaten überhaupt nicht mehr gefragt (Stichwort: Globalisierung): Norwegen wird irgendwann das Öl ausgehen, das wissen die, und daher gehen sie auf Tuchfühlung mit der EU. Die "formelle Mitgliedschaft" wurde durch ein Referendum verhindert, was, das unterstelle ich mal, hierzulande auch passiert wäre, hätte man die Deutschen schlichtweg "gefragt". Das Norwegen somit eine
gesonderte Rolle im EU-Zirkus spielt, stimmt also nicht.
Also: EU ist geil, auch wenn das mancher noch nicht versteht
Im übrigen: "Osteuropäische Arbeiter" waren und sind meiner Ansicht nach Gefahren für vereinzelte Branchen (Bau-Gewerbe); durch ihren Lohndumping machen sie die Löhne hierzulande kaputt - erstmal richtig, nur erstens gibt es nur vereinzelte Branchen, in denen das so ist (das Argument kann also nicht verallgemeinert für ein komplex verzweigtes Netz aus Wirtschaft, Politik etc., was die EU nunmal ist, herhalten)
, und zweitens greift dann auch der (scheinbare) Solidaritäts-Gedanke, der dahinter steckt: Wenn es Polen, Lettland etc. besser geht, können die Arbeiter auch in ihrem Land besser bezahlt werden (und bleiben dort, wo sie sind), oder die deutschen Unternehmens-Chefs müssen sie zu ähnlichen Konditionen einstellen, wie deutsche Arbeiter. Für wen ich mich als Firmenchef entscheiden würde, ist dann wohl logisch..
So viel zu meinem Senf zu der Sachlage. Daniel