
On the Road again
Re: On the Road again
Oooooooh... .blauer Himmel ...bin gespannt wie es weiter geht 

Re: On the Road again
Er wird noch richtig "blau" - der Himmel !!
Ich denke, morgen schaff ich wieder einen Tag
Schönen Abend und Danke für das Interesse
Martin
Ich denke, morgen schaff ich wieder einen Tag
Schönen Abend und Danke für das Interesse
Martin

Re: On the Road again
12. Tag – 15. August 2016
Am Morgen lasse ich mir viel Zeit. Erst gegen Mittag mache ich mich auf den Weg und fahre den RV 15 in Richtung Vågåmo, um kurz zuvor auf den RV 15 ins Jotunheimen abzubiegen.



Unterwegs wieder unzählige Stellen, an denen ich gerne anhalten würde. Aber erstens lässt es die Verkehrssituation nicht überall zu und zweitens käme ich dann nie an mein Ziel. Aber die Strecke ist wieder traumhaft schön. Egal ob am Langvatnet nach dem Oppljostunnelen oder später am Heggjebottvatnet.




In Lom mache ich noch mal ein paar Einkäufe und besorge mir u. a. das billigste Bier, das ich finden kann. Nennt sich „Bare Øl“, 4,7 % und kostet 20 NOK die Halbliter-Dose. Na ja, über Geschmack lässt sich streiten – viel schlechter als die übrigen Sorten, die es zu kaufen gibt ist es auch nicht. Oder soll ich besser zugeben, dass ich wegen dieser Preise eher etwas unkritischer an die Sache heran gehe? Mag durchaus sein.




Obligatorisch steht noch ein Kurzbesuch an der Stabkirche von Lom auf meinem Programm bevor es dann endgültig zum Tagesziel geht.


Etwa 20 Kilometer hinter Lom geht’s auch schon wieder bergauf und ins Jotunheimen. Ich fahre den RV 51 bis zum Randsverk Camping, meine Station für die kommenden drei Tage. Auch diesen Campingplatz kann ich uneingeschränkt empfehlen. Großes Gelände, jetzt Mitte August nicht überlaufen, freundliche, deutschsprachige Platzführung und niegelnagelneue Sanitärräume, in denen man ausreichend Platz für das große und kleine Geschäft und für die erfrischende Dusche am Morgen (oder auch am Abend) hat. Natürlich ist die Dusche nur gegen Cash zu haben, aber das gibt es anderswo auch. Der „Campingwirt“ ist sehr nett und hilfsbereit und empfiehlt mir in gutem Deutsch Wanderungen außerhalb der Besseggen-Tour, die ich nicht machen will und kann.

Ich werde berichten.
Am Morgen lasse ich mir viel Zeit. Erst gegen Mittag mache ich mich auf den Weg und fahre den RV 15 in Richtung Vågåmo, um kurz zuvor auf den RV 15 ins Jotunheimen abzubiegen.



Unterwegs wieder unzählige Stellen, an denen ich gerne anhalten würde. Aber erstens lässt es die Verkehrssituation nicht überall zu und zweitens käme ich dann nie an mein Ziel. Aber die Strecke ist wieder traumhaft schön. Egal ob am Langvatnet nach dem Oppljostunnelen oder später am Heggjebottvatnet.




In Lom mache ich noch mal ein paar Einkäufe und besorge mir u. a. das billigste Bier, das ich finden kann. Nennt sich „Bare Øl“, 4,7 % und kostet 20 NOK die Halbliter-Dose. Na ja, über Geschmack lässt sich streiten – viel schlechter als die übrigen Sorten, die es zu kaufen gibt ist es auch nicht. Oder soll ich besser zugeben, dass ich wegen dieser Preise eher etwas unkritischer an die Sache heran gehe? Mag durchaus sein.




Obligatorisch steht noch ein Kurzbesuch an der Stabkirche von Lom auf meinem Programm bevor es dann endgültig zum Tagesziel geht.


Etwa 20 Kilometer hinter Lom geht’s auch schon wieder bergauf und ins Jotunheimen. Ich fahre den RV 51 bis zum Randsverk Camping, meine Station für die kommenden drei Tage. Auch diesen Campingplatz kann ich uneingeschränkt empfehlen. Großes Gelände, jetzt Mitte August nicht überlaufen, freundliche, deutschsprachige Platzführung und niegelnagelneue Sanitärräume, in denen man ausreichend Platz für das große und kleine Geschäft und für die erfrischende Dusche am Morgen (oder auch am Abend) hat. Natürlich ist die Dusche nur gegen Cash zu haben, aber das gibt es anderswo auch. Der „Campingwirt“ ist sehr nett und hilfsbereit und empfiehlt mir in gutem Deutsch Wanderungen außerhalb der Besseggen-Tour, die ich nicht machen will und kann.

Ich werde berichten.

Re: On the Road again
Danke für den tollen Bericht mit den schönen Bildern!!! Wir waren an den meisten Orten noch nicht und bekommen viele Anregungen für unseren nächsten Norwegen-Urlaub!
Mit dem Wetter hattest du ja wirklich ziemliches Pech! Wir waren Mitte Juli in Lom an einem Tag, an dem es viel geregnet hatte. Trotzdem wurden abends überall die Felder/Wiesen bewässert, was uns doch gewundert hat. Unser Vermieter auf dem Bauernhof hat uns erzählt, dass es seit Mai kaum geregnet hätte! Der Regen kam dafür wohl im August...
Gruß, Claudia
Mit dem Wetter hattest du ja wirklich ziemliches Pech! Wir waren Mitte Juli in Lom an einem Tag, an dem es viel geregnet hatte. Trotzdem wurden abends überall die Felder/Wiesen bewässert, was uns doch gewundert hat. Unser Vermieter auf dem Bauernhof hat uns erzählt, dass es seit Mai kaum geregnet hätte! Der Regen kam dafür wohl im August...

Gruß, Claudia
Re: On the Road again
13. Tag – 16. August 2016
Der Morgen beginnt gegen 04:30 Uhr mit einem fantastischen Morgenrot. So kann der Tag ja nur gut werden. Ich freu mich d’rauf.

Ich beschließe, eine Tour zur DNT-Hytte Glitterheim am Fuße des Glittertinden, dem zweithöchsten Berg Norwegens zu machen. Über einen mautpflichtigen Kiesweg, der von unzähligen Schlaglöchern und Waschbrettrillen geprägt ist, quäle ich mich die 23 Kilometer ins Veodalen hinauf zu einem Wanderparkplatz.





Dort, an der Nationalparkgrenze, stehen Mountainbikes zum Mieten und für die Weiterfahrt bereit. Ich bevorzuge „Schuster’s Rappen“ und mache mich auf den Weg zur knapp 8 Kilometer entfernten Wanderhütte.




Der Weg ist auch hier weitgehend eben und aus Kies. Im Grunde genommen stinklangweilig. Ich versuche es deshalb durch die „Prärie“ und am Veo entlang, muss aber immer wieder abbrechen. Sumpfig und nass! Na ja, das kenne ich ja schon.




Nach 6,5 Kilometern habe ich die Nase voll von dieser Tour. Soll’n die im Glitterheim ihre Waffeln doch selber essen – kehre um und gehe denselben Weg wieder zurück (Später habe ich mich dann doch geärgert, nicht durchgehalten zu haben). Leider gibt es im Veodalen keine Alternative. Unter-wegs versuche ich von dem „Gepäckwagen“ des Glitterheimes ein Stückchen mitgenommen zu werden. Klappt aber nicht; der Fahrer meint, das sei ihm verboten. Na ja, wer’s glaubt wird selig. Also setze ich meinen Weg zu Fuß fort und freu mich dann doch, als ich nach rund 13 Kilometern das Auto wieder sehe.


Der Rest ist schnell erzählt; nämlich die Mautstraße durch das Veodalen wieder zum RV 15 zurück. Unterwegs nur einen kurzen Boxenstopp für die schöne Aussicht auf den Tesse, ein knapp 13 qkm großer See, der hier auf 860 m ü. M. eine gute Figur macht. Dazu in der Ferne die Gipfel des Rondane Nationalparks. So macht Norwegen wieder Spaß.

Fortsetzung folgt

Der Morgen beginnt gegen 04:30 Uhr mit einem fantastischen Morgenrot. So kann der Tag ja nur gut werden. Ich freu mich d’rauf.

Ich beschließe, eine Tour zur DNT-Hytte Glitterheim am Fuße des Glittertinden, dem zweithöchsten Berg Norwegens zu machen. Über einen mautpflichtigen Kiesweg, der von unzähligen Schlaglöchern und Waschbrettrillen geprägt ist, quäle ich mich die 23 Kilometer ins Veodalen hinauf zu einem Wanderparkplatz.





Dort, an der Nationalparkgrenze, stehen Mountainbikes zum Mieten und für die Weiterfahrt bereit. Ich bevorzuge „Schuster’s Rappen“ und mache mich auf den Weg zur knapp 8 Kilometer entfernten Wanderhütte.




Der Weg ist auch hier weitgehend eben und aus Kies. Im Grunde genommen stinklangweilig. Ich versuche es deshalb durch die „Prärie“ und am Veo entlang, muss aber immer wieder abbrechen. Sumpfig und nass! Na ja, das kenne ich ja schon.




Nach 6,5 Kilometern habe ich die Nase voll von dieser Tour. Soll’n die im Glitterheim ihre Waffeln doch selber essen – kehre um und gehe denselben Weg wieder zurück (Später habe ich mich dann doch geärgert, nicht durchgehalten zu haben). Leider gibt es im Veodalen keine Alternative. Unter-wegs versuche ich von dem „Gepäckwagen“ des Glitterheimes ein Stückchen mitgenommen zu werden. Klappt aber nicht; der Fahrer meint, das sei ihm verboten. Na ja, wer’s glaubt wird selig. Also setze ich meinen Weg zu Fuß fort und freu mich dann doch, als ich nach rund 13 Kilometern das Auto wieder sehe.


Der Rest ist schnell erzählt; nämlich die Mautstraße durch das Veodalen wieder zum RV 15 zurück. Unterwegs nur einen kurzen Boxenstopp für die schöne Aussicht auf den Tesse, ein knapp 13 qkm großer See, der hier auf 860 m ü. M. eine gute Figur macht. Dazu in der Ferne die Gipfel des Rondane Nationalparks. So macht Norwegen wieder Spaß.

Fortsetzung folgt


Re: On the Road again
HERRLICH! Danke für die ausführliche Fortführung des Berichts mit vielen Bildern... es werden so viele Erinnerungen wach - Hove, Hopperstad, das Gaularfjell, Lom...Echt schade, dass du so einiges vollkommen nass erlebt hast
Endlich hast du schönes Wetter

Das wird eine schöne Weiterreise

Endlich hast du schönes Wetter


Das wird eine schöne Weiterreise

Reiseberichte mit Fotos auf http://www.ju-cara.jimdo.com
Re: On the Road again
Danke für das schöne feedback, Jule
Ich weiß ja, diese Attraktionen sind kein besonderes Highlight für langjährige Norwegenfans, die diese HotSpots bestimmt schon 1.000 Mal gesehen habe. Trotzdem finde ich es selber auch immer wieder schön, mitzuerleben, wenn andere Norwegenreisende dort ähnlich schöne Erlebnisse hatten, wie ich. Deshalb finde ich Reiseberichte auch dann schön, wenn sie selber keine besonders neuen An- und Aussichten oder Erlebnisse präsentieren. Und weil ich diese Berichte selber immer wieder schön finde, bringe ich auch sehr gerne meine eigenen Gedanken zu "Papier" bzw. poste sie hier im Forum.
Mein Bericht ist nun schon über 1.100 Mal gelesen oder zumindest "besucht" worden. Das nenne ich schon ein großes Interesse, auch wenn nur ein Bruchteil derer, die solche Berichte wie meinen auch noch mit einem kleinen Kommentar oder gar ein Dankeschön verbinden.
So, jetzt aber genug "geschwafelt" - es geht auch gleich weiter:
14. Tag – 17. August 2016
Der Blick frühmorgens aus dem Wohnwagenfenster verheißt einen superschönen Tag. Das macht gleich gute Laune.

Gegen 10:00 Uhr fahre ich den RV51 in Richtung Fagernes bis zum Bygdin, einem der größten Seen in der Region Valdres. Der See ist lang und schmal, die West-Ost-Ausdehnung beträgt 25 km. Im Gegensatz zum nördlich gelegenen, smaragdgrünen Gjende hat der Bygdin keine Zuflüsse von Gletschern. Deshalb ist sein Wasser auch tiefblau. Die Höhe des Sees liegt auf etwa 1.050 m ü. M.




Mein heutiges Ziel ist das 1.475 Meter hohe Synshorn, direkt am Bygdin und dem RV 51. Der Beschreibung im Internet und einer Tourenbeschreibung der Norwegen-Freundin Gitta Doebert ist das eine kinderleichte Wanderung, „die leicht bewältigt werden kann und trotzdem wunderbare Ausblicke ermöglicht“.

Die Wanderung beginnt am kostenpflichtigen Parkplatz an der Bygdinstøga, einer Kafeteria, die aber leider geschlossen hat. Die „Parkgroschen“ stecke ich, wie auch anderswo üblich, in einen Umschlag mit Kfz-Kennzeichen versehen in eine Art Tresor am Parkplatz.


Wanderschuhe an, leichte Bekleidung ist bei den schönen Temperaturen die richtige Wahl und dann geht’s los. Das „Hörnchen“ wartet schon. Zunächst verpasse ich den richtigen Einstieg in den Aufstieg; nach dem Bericht von Gitta soll der nämlich hinter der Schranke am See liegen. Damit bin ich allerdings schon zu weit. Bis ich meinen Irrtum bemerke habe ich bereits gute 500 Meter in die falsche Richtung eingeschlagen. Aber was soll’s? Zurück und von vorne neu beginnen.



Ich sehe in der Tat Familien mit kleinen Kindern, die, ohne große Mühe, wie Gazellen über die Steiner emporklettern. Mir fällt es gelegentlich etwas schwerer.
Der Weg ist gut markiert; mit dem roten „T“ und Holzpflöcken, die eine weiß lackierte Spitze haben. Dazu kommen natürlich die unzähligen Steinmännchen, die einem den Weg über den ausgetrampelten Pfad weisen.



Ich komme gut voran, möchte den Aufstieg aber nicht unter die Kategorie „leicht“ verbuchen. Mittelschwer trifft es schon eher. Unterwegs sind kleine Rinnsale und sumpfige Stellen zu überwinden. Und die Aussicht zurück zum Bygdin und hinüber zum Bitihorn ist grandios.

Nach 1 Stunde, 20 Minuten habe ich es schließlich geschafft, den Gipfel des Synshorn. Ich bin zufrieden mit mir, musste ich doch immerhin rd. 540 Höhenmeter überwinden. Durch meinen falschen Einstieg waren es dann rund 3 Kilometer bis nach oben.


Belohnt werde ich mit einer fantastischen Aussicht nach allen Seiten. Strahlendblauer Himmel und Bergwelten soweit das Auge reicht.
Ich mache eine etwas längere Pause auf dem Berg und genieße die Stille und die Sonne!


Der Abstieg geht, wie gewohnt, etwas zügiger. Bevor ich mich aber endgültig auf den Weg zurück zum Campingplatz gibt es noch im Bygdin Fjellhotel Kaffee und Waffeln mit Brunost!! Lecker !!! Bei dem schönen Wetter kann ich das im „Biergarten“ genießen und habe einen fantastischen Ausblick auf den Bygdin.




An der Bygdin Fjellstue werde ich von einem Norweger beschimpft, der sich darüber aufregt, dass ich ein Shirt mit dem aufgestickten Logo des Energiekonzerns Statkraft trage. Dieser Energieriese sei verantwortlich für eine Zerstörung der Landschaft durch die Ansiedlung von Windenergieanlagen. Ich sollte solche Unternehmen nicht noch unterstützen, in dem ich solche Shirts trage. Ich sage nichts weiter dazu, denke mir aber, der gute Mann sollte mal zu uns an die Westküste Schleswig-Holsteins fahren. Dann wird der sich vermutlich über die Windenergie-Aktivitäten von Statkraft nicht mehr aufregen.


Vom RV 51 durch das Valdresflye bin ich immer wieder fasziniert; es ist in der Tat, als würde man über diese Gebirgslandschaft schweben oder fliegen. Der leicht wellige Untergrund verstärkt dieses Gefühl auf wunderbare Weise. Darüber hinaus empfinde ich die Strecke nahezu menschenleer (was natürlich nicht stimmt), was mir die Fahrt durch diese weitläufige Landschaft zu einem ganz besonderes Erlebnis werden lässt.




Natürlich gibt es Touristen und Wanderer – die Parkplätze sind gut besucht, denn das gute Wetter lockt vermutlich auch viele Norweger vor die Tür.

Die Straße zum Gjendesheim ist fast bis zum RV 51 mit Fahrzeugen zugestellt; ich vermute, der Besseggen hatte heute mal wieder Hochbetrieb. Ich bedauere es nicht, diese Wanderung erneut ausgelassen zu haben.

Fortsetzung folgt
Schönen Sonntag allerseits
Martin
Ich weiß ja, diese Attraktionen sind kein besonderes Highlight für langjährige Norwegenfans, die diese HotSpots bestimmt schon 1.000 Mal gesehen habe. Trotzdem finde ich es selber auch immer wieder schön, mitzuerleben, wenn andere Norwegenreisende dort ähnlich schöne Erlebnisse hatten, wie ich. Deshalb finde ich Reiseberichte auch dann schön, wenn sie selber keine besonders neuen An- und Aussichten oder Erlebnisse präsentieren. Und weil ich diese Berichte selber immer wieder schön finde, bringe ich auch sehr gerne meine eigenen Gedanken zu "Papier" bzw. poste sie hier im Forum.
Mein Bericht ist nun schon über 1.100 Mal gelesen oder zumindest "besucht" worden. Das nenne ich schon ein großes Interesse, auch wenn nur ein Bruchteil derer, die solche Berichte wie meinen auch noch mit einem kleinen Kommentar oder gar ein Dankeschön verbinden.
So, jetzt aber genug "geschwafelt" - es geht auch gleich weiter:
14. Tag – 17. August 2016
Der Blick frühmorgens aus dem Wohnwagenfenster verheißt einen superschönen Tag. Das macht gleich gute Laune.

Gegen 10:00 Uhr fahre ich den RV51 in Richtung Fagernes bis zum Bygdin, einem der größten Seen in der Region Valdres. Der See ist lang und schmal, die West-Ost-Ausdehnung beträgt 25 km. Im Gegensatz zum nördlich gelegenen, smaragdgrünen Gjende hat der Bygdin keine Zuflüsse von Gletschern. Deshalb ist sein Wasser auch tiefblau. Die Höhe des Sees liegt auf etwa 1.050 m ü. M.




Mein heutiges Ziel ist das 1.475 Meter hohe Synshorn, direkt am Bygdin und dem RV 51. Der Beschreibung im Internet und einer Tourenbeschreibung der Norwegen-Freundin Gitta Doebert ist das eine kinderleichte Wanderung, „die leicht bewältigt werden kann und trotzdem wunderbare Ausblicke ermöglicht“.

Die Wanderung beginnt am kostenpflichtigen Parkplatz an der Bygdinstøga, einer Kafeteria, die aber leider geschlossen hat. Die „Parkgroschen“ stecke ich, wie auch anderswo üblich, in einen Umschlag mit Kfz-Kennzeichen versehen in eine Art Tresor am Parkplatz.


Wanderschuhe an, leichte Bekleidung ist bei den schönen Temperaturen die richtige Wahl und dann geht’s los. Das „Hörnchen“ wartet schon. Zunächst verpasse ich den richtigen Einstieg in den Aufstieg; nach dem Bericht von Gitta soll der nämlich hinter der Schranke am See liegen. Damit bin ich allerdings schon zu weit. Bis ich meinen Irrtum bemerke habe ich bereits gute 500 Meter in die falsche Richtung eingeschlagen. Aber was soll’s? Zurück und von vorne neu beginnen.



Ich sehe in der Tat Familien mit kleinen Kindern, die, ohne große Mühe, wie Gazellen über die Steiner emporklettern. Mir fällt es gelegentlich etwas schwerer.
Der Weg ist gut markiert; mit dem roten „T“ und Holzpflöcken, die eine weiß lackierte Spitze haben. Dazu kommen natürlich die unzähligen Steinmännchen, die einem den Weg über den ausgetrampelten Pfad weisen.



Ich komme gut voran, möchte den Aufstieg aber nicht unter die Kategorie „leicht“ verbuchen. Mittelschwer trifft es schon eher. Unterwegs sind kleine Rinnsale und sumpfige Stellen zu überwinden. Und die Aussicht zurück zum Bygdin und hinüber zum Bitihorn ist grandios.

Nach 1 Stunde, 20 Minuten habe ich es schließlich geschafft, den Gipfel des Synshorn. Ich bin zufrieden mit mir, musste ich doch immerhin rd. 540 Höhenmeter überwinden. Durch meinen falschen Einstieg waren es dann rund 3 Kilometer bis nach oben.


Belohnt werde ich mit einer fantastischen Aussicht nach allen Seiten. Strahlendblauer Himmel und Bergwelten soweit das Auge reicht.
Ich mache eine etwas längere Pause auf dem Berg und genieße die Stille und die Sonne!


Der Abstieg geht, wie gewohnt, etwas zügiger. Bevor ich mich aber endgültig auf den Weg zurück zum Campingplatz gibt es noch im Bygdin Fjellhotel Kaffee und Waffeln mit Brunost!! Lecker !!! Bei dem schönen Wetter kann ich das im „Biergarten“ genießen und habe einen fantastischen Ausblick auf den Bygdin.




An der Bygdin Fjellstue werde ich von einem Norweger beschimpft, der sich darüber aufregt, dass ich ein Shirt mit dem aufgestickten Logo des Energiekonzerns Statkraft trage. Dieser Energieriese sei verantwortlich für eine Zerstörung der Landschaft durch die Ansiedlung von Windenergieanlagen. Ich sollte solche Unternehmen nicht noch unterstützen, in dem ich solche Shirts trage. Ich sage nichts weiter dazu, denke mir aber, der gute Mann sollte mal zu uns an die Westküste Schleswig-Holsteins fahren. Dann wird der sich vermutlich über die Windenergie-Aktivitäten von Statkraft nicht mehr aufregen.


Vom RV 51 durch das Valdresflye bin ich immer wieder fasziniert; es ist in der Tat, als würde man über diese Gebirgslandschaft schweben oder fliegen. Der leicht wellige Untergrund verstärkt dieses Gefühl auf wunderbare Weise. Darüber hinaus empfinde ich die Strecke nahezu menschenleer (was natürlich nicht stimmt), was mir die Fahrt durch diese weitläufige Landschaft zu einem ganz besonderes Erlebnis werden lässt.




Natürlich gibt es Touristen und Wanderer – die Parkplätze sind gut besucht, denn das gute Wetter lockt vermutlich auch viele Norweger vor die Tür.

Die Straße zum Gjendesheim ist fast bis zum RV 51 mit Fahrzeugen zugestellt; ich vermute, der Besseggen hatte heute mal wieder Hochbetrieb. Ich bedauere es nicht, diese Wanderung erneut ausgelassen zu haben.

Fortsetzung folgt
Schönen Sonntag allerseits
Martin

Re: On the Road again
Herrlich! Welch wunderschöne Bilder von der Fahrt durch Jotunheimen und der Wanderung auf das Synshorn!!!
Wir waren dort 4 Wochen vorher bei Regenwetter und tiefen Wolken... - aber die Wanderung war trotzdem richtig schön. Auch wir hatten Schwierigkeiten, den richtigen Parkplatz und Beginn der Wanderung zu finden
- und wir haben uns gewundert, was die Norweger leichte Familienwanderung nennen!
Ich freue mich immer auf die Fortsetzung des Reiseberichts!
Gruß, Claudia
Wir waren dort 4 Wochen vorher bei Regenwetter und tiefen Wolken... - aber die Wanderung war trotzdem richtig schön. Auch wir hatten Schwierigkeiten, den richtigen Parkplatz und Beginn der Wanderung zu finden

Ich freue mich immer auf die Fortsetzung des Reiseberichts!
Gruß, Claudia
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Re: On the Road again
Danke, Martin, für die vielen Anregungen.
Ich habe mir erstmal ein Lesezeichen gesetzt.
Und an den langen Winterabenden werde ich mal in Ruhe und mit Karte raussuchen, welche Ziele für uns zukünftig auf den Plan kommen. Es werden einige sein.
Vor einigen Jahren hatten wir auch einen ziemlich verregneten Urlaub in den südlicheren Gefilden Norwegen, u.a. auch Lom.
Doch da sind wir nach 14 Tagen nach Dänemark "geflüchtet". Und haben uns in 2 Tagen die "Pelle verbrannt"
Warum meinst Du, dass Deine Ziele keine Highlight sein sollten? Wir waren einige Male im Norden Norwegens aber der Süden ist für uns noch relativ unbekannt. Insofern sind wir schon an Tipps zu Zielen unterhalb des Polarkreises interessiert.
Und ich denke, andere auch!?
Ein schönes Restwochenende wünscht
Uwe
Ich habe mir erstmal ein Lesezeichen gesetzt.
Und an den langen Winterabenden werde ich mal in Ruhe und mit Karte raussuchen, welche Ziele für uns zukünftig auf den Plan kommen. Es werden einige sein.
Vor einigen Jahren hatten wir auch einen ziemlich verregneten Urlaub in den südlicheren Gefilden Norwegen, u.a. auch Lom.
Doch da sind wir nach 14 Tagen nach Dänemark "geflüchtet". Und haben uns in 2 Tagen die "Pelle verbrannt"

Warum meinst Du, dass Deine Ziele keine Highlight sein sollten? Wir waren einige Male im Norden Norwegens aber der Süden ist für uns noch relativ unbekannt. Insofern sind wir schon an Tipps zu Zielen unterhalb des Polarkreises interessiert.
Und ich denke, andere auch!?
Ein schönes Restwochenende wünscht
Uwe
Demokratien werden von ihren Eliten zerstört
Michael Hartmann
Michael Hartmann
Re: On the Road again
Schöne Fortsetzung, freut mich zu lesen und zu sehen, dass sich das Wetter dann doch gebessert hat.
Und die Wegkennzeichnung ist auch nicht immer optimal

Ja, da gibt es wohl verschiedene Definitionen...Fjellpolo hat geschrieben:und wir haben uns gewundert, was die Norweger leichte Familienwanderung nennen!

Und die Wegkennzeichnung ist auch nicht immer optimal
Ganz klar - JAskandinavian-wolf hat geschrieben:Und ich denke, andere auch!?

____________
Schöne Jrooß
Uwe
Norwegen Bilder - https://www.flickr.com/photos/uwe_cani/ ... 7598018725
Schöne Jrooß
Uwe
Norwegen Bilder - https://www.flickr.com/photos/uwe_cani/ ... 7598018725
Re: On the Road again
Das sieht gleich alles viel schöner aus mit blauem Himmel
VIelen Dank für die tolle Aussicht vom Berg.

VIelen Dank für die tolle Aussicht vom Berg.
-
- NF-Stammbesucher
- Beiträge: 1455
- Registriert: Mo, 25. Apr 2011, 12:02
- Wohnort: Schleswig-Holstein
Re: On the Road again
Schöne Bilder! Danke für die Fortsetzung des Reiseberichts.
Die Sonne hast Du Dir nach dem blöden Wetter beim Hardanger auch wirklich verdient. So sieht das doch alles schon viel freundlicher aus.
Die Sonne hast Du Dir nach dem blöden Wetter beim Hardanger auch wirklich verdient. So sieht das doch alles schon viel freundlicher aus.

Ha det bra
Anja
Anja
Re: On the Road again
Ja, danke ! Die Tage im Jotunheimen waren wirklich super. Und dabei vergisst man schnell die Ungemütlichkeit der Tage vorher.Rapakiwi hat geschrieben:Die Sonne hast Du Dir nach dem blöden Wetter beim Hardanger auch wirklich verdient.

Re: On the Road again
15. Tag – 18. August 2016
Menno – die Zeit vergeht wie im Fluge. Nun bin ich schon zwei Wochen in Norwegen, habe unglaublich viel gesehen und hab doch noch unendlich viele Ideen und Überlegungen für meine Aktivitäten. Das Land ist so groß und so weit, dass es nie und nimmer in irgendeine Urlaubsterminplanung passen könnte. In meine schon gar nicht.

Eigentlich wollte ich heute schon in Øvre Årdal sein, um morgen die Wanderung durch das Utladalen und zum Vettisfossen zu machen. Aber die Wettervorhersage empfiehlt mir, einen Tag zu warten. Für den Freitag, der eigentliche Tag meiner Wanderung, ist Regen in der Region angesagt, der am Abend und am Sonnabend wieder vorbei sein soll. Daher beschließe ich spontan meinen Aufenthalt im Jotunheimen und in der Sonne zu verlängern. Auto fahren im Regen geht besser als im Regen zu wandern.
In diesem Zusammenhang auch meine Erkenntnis mit der Planung von Norwegen-Reisen: Man sollte NIE zu perfekt sein wollen, man sollte NIE bis in die letzte Sekunde und in den letzten Kilometer alles durchtackten. Das Wetter ist auch in Norwegen urlaubsbestimmend und kann einer geplanten Wanderung oder Besichtigung schnell einen Strich durch die noch so gute Rechnung machen. Ich hatte das bereits am Hardanger erlebt, als Regen und Sturm mich spontan zur Umplanung brachten. Ich kann jedem nur empfehlen, immer auf Wetterkapriolen vorbereitet zu sein bzw. immer flexibel darauf zu reagieren. Es ist nicht das schlechte Wetter, was einem den Urlaub vermiest – wir sind es selber, die auf solche Schwankungen nicht mit der notwendigen Flexibilität reagieren. Und ein weiterer Gedanke sei mir an dieser Stelle noch erlaubt: Fotos für Bildbände, Reiseberichte und auch bei Google StreetView werden bei schönem Wetter gemacht. Das kann, sollte aber nicht darüber hinweg täuschen, dass es tatsächlich auch in diesem fantastischen Norwegen hin und wieder mal regnen kann. Nur fotografiert das denn niemand.
So, jetzt aber zurück ins Jotunheimen – bei besten Wetter !!

So genieße ich den heutigen Tag im Gebirge und mache eine Wanderung zum Gipfel des Hausbergs von Randsverk, dem 1.162 Meter hohen Ørnkampen oder Rindhovda (In den Karten finde ich immer beide Namen – deshalb bin ich mir nicht sicher, welche Bezeichnung die Richtige ist).




Die Tour geht zunächst durch einen Wald, ist mächtig steil und damit kräftezehrend. Aber ich will dort hinauf. Ein Stück des Weges begleitet mich ein kleiner, etwas Meisen großer Vogel, der unentwegt die Strecke vor mir den Berg besteigt. Ich habe keine Ahnung, was für ein Vogel das ist, finde aber Gefallen daran, dass er weiter hüpft, wenn ich gehe und stehen bleibt, wenn ich auch Halt mache. Meine spätere Recherche lässt darauf schließen, dass es sich eventuell um einen Wiesenpieper handelt. Aber sicher bin ich mir da nicht. Wer's besser weiß, darf mich und alle anderen gerne schlauer machen.


Nach rund 1 Stunde sind die 378 Meter Aufstieg geschafft; ich bin es auch ein wenig. Der steile Auf-stieg, der Wind und die Sonne machen mir heute ein klein wenig zu schaffen.



Vom Gipfel habe ich eine schöne Rundumsicht auf die benachbarten Berge und Regionen. Und wieder einmal ist es diese Stille, die mich am meisten fasziniert.



Ich verweile eine gute halbe Stunde auf dem Berg und trage mich ins Gipfelbuch ein. Danach erfolgt der Abstieg, leider wieder in dieselbe Richtung.


Unterwegs stelle ich fest, hier oben gibt es die besten und dicksten Blaubeeren. Und ich habe natürlich nichts zum Pflücken oder Sammeln dabei. Ein Pech aber auch!

Am Auto angekommen begrüßt mich ein riesiger Puter mit seinem Geschrei; er kommt vom Haus gegenüber, scheint keine Scheu zu haben und ist meines Erachtens der beste Wachhund. Denn der steht vor Schreck auf dem Dach der Garage. Trotzdem ist mir das Vieh etwas unheimlich – ich lasse ihn also nicht so dicht an mich heran und schicke ihn wieder nach Hause.

Im Auto fühle ich mich sicher. So mache ich mich auf den Weg in Richtung Gjende bzw. Russeliseter, um dort die Tour über den Hulderstigen zu unternehmen. Es ist eine 5,5 Kilometer lange Wan-derung auf einem Lehrpfad, der nahezu auf ein- und demselben Höhenprofil verläuft. Der Weg ist gut angelegt; alle sumpfigen und nassen Stellen sind mit Bohlen oder Längshölzern trittfest gesichert. Nebenbei gibt es auf 15 Schautafeln wissenswertes über die Region, über Flora und Fauna, über Holz- und Viehwirtschaft und andere interessante Dinge, wie zum Beispiel der ältesten Kiefer der Region.





Insgesamt ein schöner Wander- oder Spazierweg, der es lohnt begangen zu werden, wenn man nicht allein wegen der Bergriesen ins Jotunheimen gekommen ist.




Ich benötige für die 5,5 Kilometer knapp eineinhalb Stunden, ohne Pause, die ich aber an dem schön angelegten Rastplatz am Øvre Birisjøtjern mache.


Auf dem Rückweg halte ich noch mal kurz am Ridderspranget, eine sehr enge Stelle im Felsen, unter der sich der Fluss Sjoa wild sprudelnd zwängt. Der Sage nach soll ein Ritter mit seiner Geliebten vor Unholden geflohen sein und sich dann mit einem beherzten Sprung über diese Engstelle vor seinen Verfolgern befreit haben. Daher der Name „Rittersprung“.
Fortsetzung folgt
Menno – die Zeit vergeht wie im Fluge. Nun bin ich schon zwei Wochen in Norwegen, habe unglaublich viel gesehen und hab doch noch unendlich viele Ideen und Überlegungen für meine Aktivitäten. Das Land ist so groß und so weit, dass es nie und nimmer in irgendeine Urlaubsterminplanung passen könnte. In meine schon gar nicht.

Eigentlich wollte ich heute schon in Øvre Årdal sein, um morgen die Wanderung durch das Utladalen und zum Vettisfossen zu machen. Aber die Wettervorhersage empfiehlt mir, einen Tag zu warten. Für den Freitag, der eigentliche Tag meiner Wanderung, ist Regen in der Region angesagt, der am Abend und am Sonnabend wieder vorbei sein soll. Daher beschließe ich spontan meinen Aufenthalt im Jotunheimen und in der Sonne zu verlängern. Auto fahren im Regen geht besser als im Regen zu wandern.
In diesem Zusammenhang auch meine Erkenntnis mit der Planung von Norwegen-Reisen: Man sollte NIE zu perfekt sein wollen, man sollte NIE bis in die letzte Sekunde und in den letzten Kilometer alles durchtackten. Das Wetter ist auch in Norwegen urlaubsbestimmend und kann einer geplanten Wanderung oder Besichtigung schnell einen Strich durch die noch so gute Rechnung machen. Ich hatte das bereits am Hardanger erlebt, als Regen und Sturm mich spontan zur Umplanung brachten. Ich kann jedem nur empfehlen, immer auf Wetterkapriolen vorbereitet zu sein bzw. immer flexibel darauf zu reagieren. Es ist nicht das schlechte Wetter, was einem den Urlaub vermiest – wir sind es selber, die auf solche Schwankungen nicht mit der notwendigen Flexibilität reagieren. Und ein weiterer Gedanke sei mir an dieser Stelle noch erlaubt: Fotos für Bildbände, Reiseberichte und auch bei Google StreetView werden bei schönem Wetter gemacht. Das kann, sollte aber nicht darüber hinweg täuschen, dass es tatsächlich auch in diesem fantastischen Norwegen hin und wieder mal regnen kann. Nur fotografiert das denn niemand.
So, jetzt aber zurück ins Jotunheimen – bei besten Wetter !!

So genieße ich den heutigen Tag im Gebirge und mache eine Wanderung zum Gipfel des Hausbergs von Randsverk, dem 1.162 Meter hohen Ørnkampen oder Rindhovda (In den Karten finde ich immer beide Namen – deshalb bin ich mir nicht sicher, welche Bezeichnung die Richtige ist).




Die Tour geht zunächst durch einen Wald, ist mächtig steil und damit kräftezehrend. Aber ich will dort hinauf. Ein Stück des Weges begleitet mich ein kleiner, etwas Meisen großer Vogel, der unentwegt die Strecke vor mir den Berg besteigt. Ich habe keine Ahnung, was für ein Vogel das ist, finde aber Gefallen daran, dass er weiter hüpft, wenn ich gehe und stehen bleibt, wenn ich auch Halt mache. Meine spätere Recherche lässt darauf schließen, dass es sich eventuell um einen Wiesenpieper handelt. Aber sicher bin ich mir da nicht. Wer's besser weiß, darf mich und alle anderen gerne schlauer machen.


Nach rund 1 Stunde sind die 378 Meter Aufstieg geschafft; ich bin es auch ein wenig. Der steile Auf-stieg, der Wind und die Sonne machen mir heute ein klein wenig zu schaffen.



Vom Gipfel habe ich eine schöne Rundumsicht auf die benachbarten Berge und Regionen. Und wieder einmal ist es diese Stille, die mich am meisten fasziniert.



Ich verweile eine gute halbe Stunde auf dem Berg und trage mich ins Gipfelbuch ein. Danach erfolgt der Abstieg, leider wieder in dieselbe Richtung.


Unterwegs stelle ich fest, hier oben gibt es die besten und dicksten Blaubeeren. Und ich habe natürlich nichts zum Pflücken oder Sammeln dabei. Ein Pech aber auch!

Am Auto angekommen begrüßt mich ein riesiger Puter mit seinem Geschrei; er kommt vom Haus gegenüber, scheint keine Scheu zu haben und ist meines Erachtens der beste Wachhund. Denn der steht vor Schreck auf dem Dach der Garage. Trotzdem ist mir das Vieh etwas unheimlich – ich lasse ihn also nicht so dicht an mich heran und schicke ihn wieder nach Hause.

Im Auto fühle ich mich sicher. So mache ich mich auf den Weg in Richtung Gjende bzw. Russeliseter, um dort die Tour über den Hulderstigen zu unternehmen. Es ist eine 5,5 Kilometer lange Wan-derung auf einem Lehrpfad, der nahezu auf ein- und demselben Höhenprofil verläuft. Der Weg ist gut angelegt; alle sumpfigen und nassen Stellen sind mit Bohlen oder Längshölzern trittfest gesichert. Nebenbei gibt es auf 15 Schautafeln wissenswertes über die Region, über Flora und Fauna, über Holz- und Viehwirtschaft und andere interessante Dinge, wie zum Beispiel der ältesten Kiefer der Region.





Insgesamt ein schöner Wander- oder Spazierweg, der es lohnt begangen zu werden, wenn man nicht allein wegen der Bergriesen ins Jotunheimen gekommen ist.




Ich benötige für die 5,5 Kilometer knapp eineinhalb Stunden, ohne Pause, die ich aber an dem schön angelegten Rastplatz am Øvre Birisjøtjern mache.


Auf dem Rückweg halte ich noch mal kurz am Ridderspranget, eine sehr enge Stelle im Felsen, unter der sich der Fluss Sjoa wild sprudelnd zwängt. Der Sage nach soll ein Ritter mit seiner Geliebten vor Unholden geflohen sein und sich dann mit einem beherzten Sprung über diese Engstelle vor seinen Verfolgern befreit haben. Daher der Name „Rittersprung“.
Fortsetzung folgt

Re: On the Road again
Bei Wanderungen sollte man immer eine Tüte im Gepäck haben 
