Na klar ist an England vieles anders als in Norwegen oder z.B. Deutschland. Ich finde es aber nicht besonders fair von Dir, Norwegen runterzumachen weil Du da nicht klargekommen bist.
Das mit den "Skills" kannste vergessen. Hättest Du die gehabt, hättest du einfach einen Job kriegen können, bei dem Arbeitsmarkt hier. Du siehst ja, wieviele deutsche (z.B.) Handwerker zur Zeit nach Norwegen gehen.
Aber dann ist es ja wieder Norwegens Schuld, dass Du kein Norwegisch lernen durftest. Schmink Dir übrigens ab, dass Du im Kurs grossartiges N. lernst. Dort lernst Du Basics. Verstehen und Anwenden lernst du nur in der tägl. Interaktion mit Norwegern. Das geht nicht zuhause vom Sofa aus.
Aber OK, du hast Deine Wahl getroffen, und London ist ja auch toll. Ich fahre selbst in 3 Wochen für ein langes Wochenende hin.
Na was den ekligen saufrass in GB angeht - da haste dich garantiert nicht verbessert
Hier ist auch nicht gerade gourmet angesagt, aber es gibt wohl kaum unappetitlicheres als britisches food - igittigitt.....
> Das mit den "Skills" kannste vergessen. Hättest Du die gehabt, hättest
> du einfach einen Job kriegen können, bei dem Arbeitsmarkt hier.
> Du siehst ja, wieviele deutsche (z.B.) Handwerker zur Zeit nach
> Norwegen gehen.
Ich bin aber nunmal kein Handwerker, ich bin Systemadministrator, und nebenbei noch Motorradkurier. Diese Art von Jobs gibt es in Norwegen wenn ueberhaupt nur in Oslo, und da wollte meine Freundin nicht hin. Wie du's drehtst und wendest, ist Norwegen eben ne Nummer provinzieller. Das habe ich einfach brutal unterschaetzt.
> Aber dann ist es ja wieder Norwegens Schuld, dass Du kein
>Norwegisch lernen durftest. Schmink Dir übrigens ab, dass Du im
> Kurs grossartiges N. lernst. Dort lernst Du Basics. Verstehen
> und Anwenden lernst du nur in der tägl. Interaktion mit Norwegern.
> Das geht nicht zuhause vom Sofa aus.
Die Basics brauch ich ja erstmal, damit ich etwas habe, worauf ich aufbauen kann! Wenn mein Norwegisch so schlecht ist, das alle gleich auf Englisch "umschalten" wenn ich komme, lerne ich.. nichts.
Und, wie komme ich runter vom Sofa? Sobald ich vor die Tuer gehe kostet das Geld. Ich bin den ganzen Winter nicht mal Ski fahren gewesen, und habe auch noch nie einen norwegischen Pub von innen gesehen. Das man sich dann zurueckzieht ist klar, was soll man auch anfangen, wenn's gerade mal fuer's Fressen reicht, und manchmal nicht mal das?
@ Björn-Einar: ekligen Saufrass? Also London ist Multikulti und ich kann hier die Kueche saemtlicher Nationalitaeten geniessen. Wenn ich auf deutschen Mampf Lust habe, gibt es hier auch Lidl (ist sogar billig, anders als in Norge) und wenn ich richtig auftrumpfen will fahr ich zum German Deli. Da krieg ich sogar schwaebische Maultaschen, wenn ich die haben will. Aber London hat auch 3x soviel Einwohner wie ganz Norwegen, die Vielfalt kann man nicht vergleichen.
Dafuer ist die Luft hier nicht so frisch, Fjorde gibt's leider auch keine, und aus den Fluessen ziehst du statt einem Lachs hoechstens einen alten Einkaufswagen, aber das muss man dann in Kauf nehmen. Besser als rumsitzen und verbloeden ist es auf jeden Fall.
Mechaniker hat geschrieben:Wenn mein Norwegisch so schlecht ist, das alle gleich auf Englisch "umschalten" wenn ich komme, lerne ich.. nichts.
tipp fuer alle, die trotz allem in norwegen bleiben:
wenn die norweger auf englisch umschalten, nicht irritieren lassen! beim norwegisch bleiben, auch wenn man nicht gut spricht. nur so lernt man's...
einfach sprechen, ohne ruecksicht auf verluste!
ich kenne uebrigens jemanden, der mit NULL sprachkenntnissen nach N kam, und sich norwegisch selbst beigebracht hat anhand von mickey-maus-heftchen... sprachkurse gab's zu der zeit wahrscheinlich noch gar nicht...inzwischen ist er norwegischer staatsbuerger und ich durfte seine tochter heiraten...
gruss, muheijo
Zuletzt geändert von muheijo am Fr, 27. Apr 2007, 22:56, insgesamt 1-mal geändert.
"Nicht diejenigen sind zu fürchten, die anderer Meinung sind, sondern diejenigen, die anderer Meinung sind, aber zu feige, es zu sagen."
Ich verfolge das Thema (Dein Thema) schon eine Weile. Du schreibst wirklich in einem Stil, der einen nicht ermueden laesst - gut so.
Ich selbst bin nach Norwegen gekommen, um etwas Neues auszuprobieren. Zugegeben ich habe es leichter als Du es hier hattest (ich habe eine Vollzeitjob - haette ich ihn nicht, waere ich mit Sicherheit auch nicht hier - ohne Job keine Kohle).
Ich denke die Sprache ist schon irgendwie zu lernen, bin dabei. Die Probleme mit der englischen Sprache habe ich auch schon mit bekommen. Im Berufsalltag ist es fuer alle einfacher mit mir Englisch zu reden, das bringt mich sprachlich hier nicht wirklich nach vorne, aber da Weise meine Kollegen schon dann und wann drauf hin.
Alles in allem finde ich es gut, dass Du es ausprobiert hast. Fuer jeden der hierhergekommen ist, war es ein Versuch/ Neustart. Einige moegen sich nicht mehr erinnern, aber es ist so. Der eine hat Jahre lang geplant und sich geschult usw. der andere hat sich innerhalb kuerzester Zeit ein Herz gefasst. So ist es. Manch einer findet hier seine Erfuellung der andere nicht.
Ach ja - ich habe 2,5 Jahre in Berlin gelebt, da wird taeglich einer abgestochen (etwas uebertrieben) und das Leben pulsiert auch da (ich vermisse es nicht), fuer immer Leben wollte ich da aber auch nicht.
Im uebrigen das mit Deiner Freundin tut mir leid - viel Erfolg in UK.
Mach es jut,
bis denne.
Vordenken ist besser als Nachdenken - Ein Zitronenfalter faltet keine Zitronen und djwolke ist kein Plattendreher.
Also wenn ich alles so lese, dann sind Mechanikers Probleme ja letztlich nur 2 gewesen: 1. Kein Sprachkurs (ok, lösbares Problem) und 2. kein Teilzeitjob erlaubt.
Letzteres verstehe ich irgendwie nicht - samboer sind doch Eheleuten gleichgestellt. Warum musstest Du einen Vollzeitjob für deine Aufenthaltserlaubnis nachweisen, wenn Deine Freundin/samboer schon einen solchen hat? Also meine Frau kann/könnte hier doch auch in Teilzeit arbeiten - oder habe ich da ein spezielles norweg. Gesetz übersehen?
Wir haben das geprueft. Als Samboer zaehlt man erst nach 2+ Jahren Zusammenlebens und wir hatten nur 1 - 1.5 Jahre. Ausserdem hatte meine Freundin selber nur einen Teilzeitjob.. deswegen sind wir auch fast verhungert.
Uwe hat geschrieben:Also wenn ich alles so lese, dann sind Mechanikers Probleme ja letztlich nur 2 gewesen: 1. Kein Sprachkurs (ok, lösbares Problem) und 2. kein Teilzeitjob erlaubt.
Vielleicht war es auch nur ein Problem: eine nicht (mehr) funktionierende Beziehung? Wer weiß das schon?
Wie dem auch sei, es hat ihm nicht in Norwegen gefallen und er hat seine Konsequenzen gezogen.
Ich bin froh, daß hier mal jemand kein Blatt vor den Mund nimmt und offen schreibt, warum es nicht so geklappt hat, wie er sich das vorgestellt und gewünscht hat. Für viele kann das sicherlich eine Hilfestellung sein, bei der Überlegung in dieses Land überzusiedeln oder lieber vorher noch einmal über die Streßresistenz der derzeitige Beziehung nachzudenken.
Von daher denke ich, gehört seine Entscheidung akzeptiert und respektiert. Er hat es sicherlich nicht nötig, sich hier dafür rechtfertigen zu müssen.
rosi hat geschrieben:Für viele kann das sicherlich eine Hilfestellung sein, bei der Überlegung in dieses Land überzusiedeln oder lieber vorher noch einmal über die Streßresistenz der derzeitige Beziehung nachzudenken.
Ich bin aber nunmal kein Handwerker, ich bin Systemadministrator, und nebenbei noch Motorradkurier.
Entschuldigung. Ich hatte von Deinem Nick auf Deinen Beruf geschlossen.
Aber das kann doch nicht so schwierig sein, als Sys.adm. einen Job zu kriegen, selbst in Lillehammer und selbst ohne Norwegisch, oder? In dem Job müssten doch solide Englischkenntnisse neben dem Fachlichen das Wichtigste sein, oder?
Wie oben schon angedeutet, glaube ich, daß das wirkliche Problem ganz woanders lag. Und wenn es da schon nicht stimmt, dann paßt alles andere auch irgendwie nicht so richtig.
Was nicht paßt, wird halt nicht immer passend gemacht.
Manchmal merkt man das eben erst etwas später...
Vieleicht war es fuer ihn ein Fehler.. mag sein. Trotzdem hat er doch seine Erfahrungen gesammelt. Es laeuft nicht immer alles so wie man es haben will. Wer daran Schuld ist , spielt gar keine Rolle. Er resegniert aber nicht und sucht nach Auswegen die fuer ihn in Frage kommen. Er hat eventuell ganz andere Vorstellungen von seinem Leben. Probieren geht ueber studieren. Ich finde es ausgesprochen gut, dass er verschiedene Dinge versucht. Darauf kommt es an, aus Fehlern soll man doch auch lernen....