Hei Christoph, hallo Fischliebhaber,
Christoph, vielen Dank für deinen Hinweis zur Produktion von Klipp- und Stockfisch!
Trocknen lässt sich übrigens jeder Fisch, z. B. auch der Hering, Saibling etc.
Der Hering schmeckt z. B. beim richtigen Trocknungsgrad und Reifedauer auch richtig klasse!
Nachstehend vielleicht noch einmal zusammenfassend - sehr verkürzt – die wesentlichen Merkmale von „saltfisk“ (gesalzenem Fisch), „klippfisk“ (Klippfisch) und „tørrfisk“ (Stockfisch)
Weil der Dorsch immer seltener an den Küsten Norwegens gefischt wird, werden u. a. die von dir genannten Fischarten zur Produktion dieser 3 Produkte benutzt auch bis hin zum Mastdorsch.
Diese 3 Produkte werden jeweils in zahlreiche Qualitätsabstufungen unterteilt, die vermutlich nur noch die professionellen Exporteure/Importeure und traditionelle Italiener, Portugiesen etc. begreifen – dies gilt insbesondere für die Produktion von tørr- und klippfisk und besonders für Klippfisk!
Hier eine Kurzbeschreibung der 3 Produkte:
Gesalzener Fisch:
- beim ausgenommenen Fisch wird die Rückengräte entfernt und der Fisch 3 Wochen in Salz gelegt (Salzreife)
- der Fisch wird als Ganzes oder als Filet verkauft
- der Jahres-Export liegt bei ca. 15.000 t.
Klippfisch: (Spanisch: Bacalao; Portugisisch: Bacalhau).
- die Grundlage zur Produktion von Klippfisch ist der „gesalzene Fisch“
- der gesalzene Fisch wird gewaschen, nachgereinigt, ggf. nachgesalzen und bis zum gewünschten Trocknungsgrad getrocknet.
Früher geschah das auf den Klippen und heute macht man dies aus Kostengründen i. d. R. in einer Warmluft-Trocknungsanlage.
- die jeweiligen Qualitäten unterscheiden sich an einer Vielzahl von Parametern z. B. vom schlecht ausgebluteten Fisch o. ä. , über Größen bis hin zur langsamen Trocknung von mindestens 2 Jahren.
Dem Klippfisch sagt man in seiner höchsten Stufe die beste Qualität aller 3 hier aufgeführten Produkte nach
- der Jahres-Export liegt bei ca. 60.000 t. !! Portugal ist inzwischen wohl der größte Konkurrent von Norwegen für die Erzeugung dieses Produkts – wegen der geringeren Kosten etc.
- er ist besonders beliebt in Italien, Spanien, Portugal etc.; in Italien werden wohl auch die allerhöchsten Qualitäten verlangt.
Sehr aufwendig in der Produktion!!
Stockfisch:
- der Stockfisch (vermutlich die älteste Produktionsart, die später Konkurrenz durch die Klippfisch-Produktion bekam) wird ungesalzen auf den Fischgerüsten (hjeller) an der Luft getrocknet (i. d. R. von März bis etwa St. Hans)
- der Jahres-Export liegt bei ca. 25.000 t – hauptsächlich nach Italien, Kroatien etc...
- der Stockfisch zeichnet sich i. d. R. durch seine besondere Haltbarkeit aus, wenn er richtig produziert wurde und beim Verbraucher trocken/luftig gelagert wird.
- die Qualitäten werden meistens in die Hauptgruppen „prima“ und „sekunda“ klassifiziert. In diesen jeweiligen Gruppen werden dann zahlreiche Unterklassifizierungen wie nach Größe (Gewicht alleine 5 Abstufungen von 100gr bis 800gr +), Farbe, Trocknungsreife etc. bis hin zur „Afrika-Klassifikation“ nach Länge etc.. vorgenommen.
Dann mal viel Spaß bei der Auswahl beim Fischgrossisten und guten Appetit – und nicht immer gleich nach dem erst besten Stockfisch in Norwegen greifen, denn es könnte "hundemat" sein!
Viele Grüße,
Jürgen
- der sich am Wochenende auf „junge“ rakørret beschränken muss – 10 Monate alt wäre sehr viel besser!.
