Bilder von der Dorschverarbeitung

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Segelmimmi

Re: Bilder von der Dorschverarbeitung

Beitrag von Segelmimmi »

Hei Uteligger
:super: Recht haste,muss alles vorkosten :lol:
Am liebsten mag ich Fischköppe aus Hamburg :lol:

Ich lade Dich zum Essen ein.

Takk for sist

Hilsen fra Moloch
Arne.R.
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Re: Bilder von der Dorschverarbeitung

Beitrag von Arne.R. »

Moin.
ardsch hat geschrieben:. So könnt ich mir auch noch vorstellen, dass der Laugenfisch evtl. der Gesalzene ist, oder?
Laugenfisch ist Lutefisk, also in Natronlauge eingelegter Dorsch. Den ißt man hier traditionell in der Vorweihnachtszeit, mit Erbsenpüree, Kartoffeln, massenweise gebratenen Speckwürfeln samt dem dazugehörigen flüssigen Fett (=Öl!), Senf, Sauce aus geschmolzenem Brunost und dünnflüssigem Honig und weiteren Leckereien....

Gruß,
Arne
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Jürgen Becker
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Re: klippfisk und stockfisch

Beitrag von Jürgen Becker »

Hei Christoph, hallo Fischliebhaber,

Christoph, vielen Dank für deinen Hinweis zur Produktion von Klipp- und Stockfisch!
Trocknen lässt sich übrigens jeder Fisch, z. B. auch der Hering, Saibling etc.
Der Hering schmeckt z. B. beim richtigen Trocknungsgrad und Reifedauer auch richtig klasse!
Nachstehend vielleicht noch einmal zusammenfassend - sehr verkürzt – die wesentlichen Merkmale von „saltfisk“ (gesalzenem Fisch), „klippfisk“ (Klippfisch) und „tørrfisk“ (Stockfisch)

Weil der Dorsch immer seltener an den Küsten Norwegens gefischt wird, werden u. a. die von dir genannten Fischarten zur Produktion dieser 3 Produkte benutzt auch bis hin zum Mastdorsch.
Diese 3 Produkte werden jeweils in zahlreiche Qualitätsabstufungen unterteilt, die vermutlich nur noch die professionellen Exporteure/Importeure und traditionelle Italiener, Portugiesen etc. begreifen – dies gilt insbesondere für die Produktion von tørr- und klippfisk und besonders für Klippfisk! ;-)

Hier eine Kurzbeschreibung der 3 Produkte:

Gesalzener Fisch:

- beim ausgenommenen Fisch wird die Rückengräte entfernt und der Fisch 3 Wochen in Salz gelegt (Salzreife)
- der Fisch wird als Ganzes oder als Filet verkauft
- der Jahres-Export liegt bei ca. 15.000 t.


Klippfisch: (Spanisch: Bacalao; Portugisisch: Bacalhau).

- die Grundlage zur Produktion von Klippfisch ist der „gesalzene Fisch“
- der gesalzene Fisch wird gewaschen, nachgereinigt, ggf. nachgesalzen und bis zum gewünschten Trocknungsgrad getrocknet.
Früher geschah das auf den Klippen und heute macht man dies aus Kostengründen i. d. R. in einer Warmluft-Trocknungsanlage.
- die jeweiligen Qualitäten unterscheiden sich an einer Vielzahl von Parametern z. B. vom schlecht ausgebluteten Fisch o. ä. , über Größen bis hin zur langsamen Trocknung von mindestens 2 Jahren.
Dem Klippfisch sagt man in seiner höchsten Stufe die beste Qualität aller 3 hier aufgeführten Produkte nach
- der Jahres-Export liegt bei ca. 60.000 t. !! Portugal ist inzwischen wohl der größte Konkurrent von Norwegen für die Erzeugung dieses Produkts – wegen der geringeren Kosten etc.
- er ist besonders beliebt in Italien, Spanien, Portugal etc.; in Italien werden wohl auch die allerhöchsten Qualitäten verlangt.
Sehr aufwendig in der Produktion!!

Stockfisch:

- der Stockfisch (vermutlich die älteste Produktionsart, die später Konkurrenz durch die Klippfisch-Produktion bekam) wird ungesalzen auf den Fischgerüsten (hjeller) an der Luft getrocknet (i. d. R. von März bis etwa St. Hans)
- der Jahres-Export liegt bei ca. 25.000 t – hauptsächlich nach Italien, Kroatien etc...
- der Stockfisch zeichnet sich i. d. R. durch seine besondere Haltbarkeit aus, wenn er richtig produziert wurde und beim Verbraucher trocken/luftig gelagert wird.
- die Qualitäten werden meistens in die Hauptgruppen „prima“ und „sekunda“ klassifiziert. In diesen jeweiligen Gruppen werden dann zahlreiche Unterklassifizierungen wie nach Größe (Gewicht alleine 5 Abstufungen von 100gr bis 800gr +), Farbe, Trocknungsreife etc. bis hin zur „Afrika-Klassifikation“ nach Länge etc.. vorgenommen.

Dann mal viel Spaß bei der Auswahl beim Fischgrossisten und guten Appetit – und nicht immer gleich nach dem erst besten Stockfisch in Norwegen greifen, denn es könnte "hundemat" sein! ;-)

Viele Grüße,

Jürgen

- der sich am Wochenende auf „junge“ rakørret beschränken muss – 10 Monate alt wäre sehr viel besser!. ;-)
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Re: Bilder von der Dorschverarbeitung

Beitrag von Jürgen Becker »

Arne R. hat geschrieben: Laugenfisch ist Lutefisk, also in Natronlauge eingelegter Dorsch. Den ißt man hier traditionell in der Vorweihnachtszeit, mit Erbsenpüree, Kartoffeln, massenweise gebratenen Speckwürfeln samt dem dazugehörigen flüssigen Fett (=Öl!), Senf, Sauce aus geschmolzenem Brunost und dünnflüssigem Honig und weiteren Leckereien....Gruß, Arne

Hei Arne,

;-))) – nett berichtet – da kommen viele Erinnerungen hoch ;-))!
Ja, gerade zum julebord gibt es auch diese „leckeren“ lutefisk-Plastikbeutel-Reife-Leckereien der Fisch-Industrie mit vermutlich irgendeinem Fisch drin – aber ich habe schon länger vermutet, dass das Essen auch beim julebord nicht so wichtig ist, sondern eher die zwangsläufig erforderlich werdenden Aquavits o.ä. und insbesondere der sich dann einstellende Spaß, bei den alljährlichen julebord-Mannschaften – und der Spaß ist nun wirklich immer unschlagbar bei den Wikingern – alleine das lohnt die Teilnahme! ;-)
Aber auch nix gegen lutefisk – mancher private „luter“ hat wirklich was drauf – und dann kann das Ergebnis schon etwas anders ausschauen. ;-)

Wie auch immer, verzage nicht beim julebord, mach einfach mit dem Spaß bei Aquavit, Wein und Gesang o.ä.!

Das mal als kommende Weihnachtsempfehlung und liebe Grüße,

Jürgen
Arne.R.
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Re: Bilder von der Dorschverarbeitung

Beitrag von Arne.R. »

Jürgen Becker hat geschrieben:Hei Arne,
;-))) – nett berichtet – da kommen viele Erinnerungen hoch ;-))!...Wie auch immer, verzage nicht beim julebord, mach einfach mit dem Spaß bei Aquavit, Wein und Gesang o.ä.! Das mal als kommende Weihnachtsempfehlung...
jajaaa...ich freu´mich ja auch jetzt schon....ehrlich! :roll:
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Re: Bilder von der Dorschverarbeitung

Beitrag von Arne.R. »

Das hier hab ich auf ner amerikanischen (!) Website gefunden:
O Lutefisk, O Lutefisk, how fragrant your aroma.
O Lutefisk, O Lutefisk, you put me in a coma.
You smell so strong, you look like glue
You taste yust like an overshoe
But Lutefisk, come Saturday
I tink I'll eat you anyvay...

Zu singen nach der Melodie von "O Tannenbaum"....

Und es gibt noch mehr (ich habs mal aus dem Englischen übersetzt):
Um den Zusammenhang zwischen Aquavit und Lutefisk zu verstehen, hier ein Experiment, das man einfach zu Hause durchführen kann: Zusätzlich zu Aquavit braucht man eine Scheibe Zitrione, einen Cräcker, eine Serviette, ein Salatblatt, etwas Kaviar, Ketchup, und einen Kit-Kat-Riegel.
1. Trinke ein Glas Aquavit.
2. Trink 2 (die Gläser sind ja klein).
3. Tu etwas von dem Kaviar auf das Salatblatt.
4. Lege das Salatblatt auf den Cräcker.
5. Drücke etwas Zitronensaft auf den Kaviar.
6. Tu etwas Ketchup auf das Kit-Kat.
7. Binde dir die Serviette um die Augen.
Wenn du trotz verbundener Augen einen Unterschied schmeckst zwischen dem Kaviar auf dem Cräcker und Ketchup auf dem Kit-Kat, hast du nicht genug Aquavit gehabt, um bereit für Lutefisk zu sein. Beginne erneut mit Schritt 1.


:mrgreen::mrgreen::mrgreen:

Arne
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