Am 8.Tag kamen wir kurz vor Mittag in Hammerfest an. Alles lief zuerst zum gleich am Hafen gelegenen Eisbärenklub, also habe ich mich erstmal etwas in der Stadt umgesehen. Dann wollte ich mir von oben einen Überblick über die Stadt verschaffen, bin aber erst falsch nach rechts gelaufen. Später habe ich dann den Zickzack-Weg, den die Einwohner gebaut hatten gefunden, und bin in ein paar Minuten hinauf, ein wunderbarer Ausblick von da oben, super. Mein anfängliches Herumgeirre hat mir jedoch zuviel Zeit gekostet, um abschließend noch Mitglied im Eisbärenklub zu werden

, das muß ich jetzt noch mal nachholen.
Kurz vor Mitternacht lagen wir wieder in Tromsö, wo ich mir diesmal das Mitternachtskonzert in der Eismeerkathedrale anhörte, wow, tolle Vorstellung (ein Bariton, Pianist und Trompetenspieler) so ca. bis 01:00 Uhr, kann ich nur jedem empfehlen, obwohl ich sonst nicht diese Richtung Musik höre…
Der Ausflug am 9.Tag „Impressionen von den Vesteralen“ hat mich persönlich jetzt nicht soooo beeindruckt, liegt wahrscheinlich auch daran, dass ich diese Art Landschaft „ständig“ um mich habe (wohne im Allgäu), wobei andere Teilnehmer hellauf begeistert waren. Mittlerweile wurde dann das Wetter etwas schlechter als bisher, Regen fiel ab und zu, und alles wurde etwas trüber, gehört aber sicherlich auch zu solch einer Reise, oder? In Stokmarknes besuchten wir das interessante Hurtigrutenmuseum, und auch ein Besuch des alten Finnmarken-Wracks durfte nicht fehlen, schon ein wenig seltsam sich dann vorzustellen, wie hier früher das Treiben auf diesem Schiff wohl ausgesehen hatte…
Am Nachmittag ging’s dann wieder in den Raftsund, allerdings hatten wir an diesem Tag und auch die Nacht zuvor zuviel Windstärke, dass ein erneutes Befahren des Trollfjords aus Sicherheitsgründen leider nicht mehr möglich war, schade

, aber ich habe das Erlebnis wenigstens schon auf der nordgehenden Route gehabt, wenn auch nachts. Die heftigste Windstärke, die wir am Vortag hatten, war übrigens Stärke 9, war aber nicht so problematisch, einschlafen zu können.
Ab dem 10. Tag flaute bei mir das Gefühl ein wenig ab, etwas zu verpassen, wenn man sich mal länger in der Kabine aufgehalten hatte. Lag sicherlich auch etwas am Wetter, das sich jedoch schon kurz darauf wieder besserte. Interessante Ausflüge gab’s für mich nun auch nicht mehr. Am frühen Vormittag passierten wir wieder den Polarkreis, am Nachmittag sollten heute noch die „Sieben Schwestern“ „vorbeischauen“, jedoch versperre uns Nebel die Sicht auf die wohl sehr imposante Bergkette, schade

. Als wir jedoch zum Torghatten (der Berg mit dem Loch) kamen, war der Nebel zur Freude aller wieder verschwunden, und es wurden unzählige Fotos geschossen. Am Abend in Rörvik wollte ich mir noch die alte „MS Lofoten“ anschauen, die hatte allerdings zuviel Verspätung. Wäre sicherlich interessant zu sehen gewesen, wie es auf diesem Schiff im Kontrast zur Finnmarken ausgeschaut hätte. Ach ja, das muß ich noch erwähnen, da ich ja in diesem Reisebericht immer so von der Finnmarken geschwärmt habe: Die deutsche Reiseleiterin Ramona, welche sich auch auf der gleiche Reise privat mit Ihren Eltern befand sagte mir, dass in den allermeisten Fällen die Besucher, die sich ein anderes Schiff ansehen auch immer wieder sagen, dass sie froh wären wieder auf „ihr“ Schiff zurückkehren zu können. Liegt wahrscheinlich einfach daran, was man anfangs für Eindrücke gewinnt, oder evtl. ständig um sich hat. Also ist das Ganze sehr, sehr subjektiv zu betrachten. Und ich wollte in dem Bericht auf keinen Fall andere Schiffe hier madig machen etc., nichts liegt mir ferner!!!
Am 11. Tag lagen wir bis 10:00 Uhr wieder in Trondheim, hier leerte sich das Schiff schon etwas. Das Wetter hat sich mittlerweile auch wieder gebessert, die Sonne kam wieder zum Vorschein, Kristiansund, Molde und Alesund waren die nächsten Stationen, und so langsam kam Wehmut auf, die Reise neigte sich dem Ende zu

. Bergen empfing uns ebenfalls wieder mit Sonnenschein. Zum Schluß musste ich wohl noch etwas Aufregung verpasst bekommen, als wir ausgeschifft wurden. Dies ging deckweise von statten. Bis spätestens 09:00 Uhr mussten die Koffer vor der Kabinentür stehen, und die normalen Kabinen bis 10:00 Uhr verlassen werden, Suiten bis 12:00 Uhr. Ein Paar, welches ich auf dem Schiff kennen gelernt hatte, und eine Suite ihr eigen nannten, luden mich noch netterweise in ihre Suite ein, nicht schlecht kann ich da nur sagen, mit Balkon, immer frischem Obst, sehr sehr geräumig, und kann mit so manchem Hotelzimmer locker mithalten. Also, sollte ich diese, oder eine ähnliche Reise mal zu zweit machen, käme für mich nur so eine Suite in Frage. Okay, alleine war meine Kabine vollkommen ausreichend, überhaupt kein Problem, aber mit zwei Personen würde ich mir schon eine Suite gönnen!!!
Nun aber zurück zu dem Punkt, an dem mein Puls noch eine Weile hochbleiben sollte: Ich stand am Kofferband und wartete geduldig auf meinen Koffer, der sollte ja eigentlich ruckzuck da sein, da die Passagiere von Deck 6 zu den ersten gehörten, die ausgeschifft wurden. Da kam aber nichts, und nun stand ich da, ohne Koffer. Ich dachte mir, wie kann es denn sein, dass auf dieser kurzen Strecke vom Schiff zum Terminal ein Koffer abhanden kommt? Außerdem hatte ich ja noch einen Tag Aufenthalt in Bergen gebucht, da wäre es nicht schlecht, wenn ich meinen Koffer hätte

. Ich dachte mir schon, irgend so ein Depp hat sich meinen gekrallt, ohne richtig hinzusehen

, obwohl sich meiner eigentlich schon etwas von der Masse abhebt. Also habe ich den nächstbesten Angestellten der greifbar war gefragt wo mein Koffer denn sei, und als wir gerade mitten im Gespräch waren, was für ein Koffer es denn sei und wie der aussähe, kam der Bordreiseleiter mit meinem Koffer um die Ecke, puh

. Er hat sich entschuldigt, und mir erklärt, dass der Koffer versehentlich mit einer ganzen Gruppe amerikanischer Koffer zusammen gepackt wurde. Augenscheinlich war ich auf Deck 6 umzingelt von den Amis, habe das jedoch auf der ganzen Reise nicht einmal bemekt, so ruhig lief das hier alles ab.
Na dann war ja alles wieder gut, der letzte Abend und der nächste Tag waren auch noch wunderbar, man konnte noch mal alles rückwirkend betrachten und genießen, und kurz vor der Abreise zum Flughafen, „weinte“ Bergen nochmals kurz, was mir den Abschied etwas erleichterte.
So, Hurtigruten-Fans, das war’s dann mit meinen Schilderungen, ich hoffe, Euch hat’s ein wenig gefallen, und allen, die diese Reise noch vor sich haben, wünsche ich mindestens ebenso viel Glück mit dem Wetter, und immer wenigstens eine Handbreit Wasser unter’m Kiel!!!
Servus
tom
