Reisebericht Island 2006

Schweden, Finnland, Svalbard, ...
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sgm
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Reisebericht Island 2006

Beitrag von sgm »

Nachdem mein letzter Beitrag hier schon etwas länger her ist, will ich mich hier auch mal wieder einbringen.

Letztes Jahr war ich zum ersten Mal auf Island. Da ich denke, dass viele Norwegen-Fans sich auch für diesen Felsen im Nordatlantik interessieren, werde ich mal kurz ein paar Impressionen dieser Rundreise hier reinstellen.

Nach Island wollte ich schon länger mal fahren. Letztes Jahr waren dann endlich alle Komponenten zusammen, die Voraussetzung für eine solche Reise sind. Ein gescheites geländegängiges Auto fand den Weg vor meine Haustüre und genügend Kohle für dieses nicht ganz billige Vergnügen war auch auf dem Konto.

So ging es dann am 05.08. zusammen mit einem alten Schulfreund Richtung DK. Von da aus mit der Fähre nach Bergen, wo uns dann am 08.08. die Norröna an Bord genommen hat.
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Nach einer recht stürmischen Überfahrt dann Ankunft in Seyðisfjörður am 10.08.

Da wir gleich was erleben wollte hatten wir uns als erstes Ziel die Askja gewählt. So konnten wir gleich Hochland-Luft schnuppern und die Ruhe dieser Landschaft genießen.
Übernachtet wurde auf dem Campingplatz an der Herðubreið. Sehr praktisch, dass es auch mitten in der Einöde Plätze gibt, auf denen man gemütlichen Campen kann.
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11.08.
Es ging zur Askja, die leider komplett im Nebel lag, so dass wir von der Caldera leider nicht viel gesehen haben. Den kleinen Krater Viti, in dem man aber sogar schwimmen gehen kann, konnte man allerdings gut sehen. Bei dem Schwefel-Gestank würd mich allerdings keiner dazubringen, dort ins Wasser zu steigen.
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Weiter ging es Richtung Norden zu den Wasserfällen am Dettifoss. Die wasserreichsten auf Island. Also direkt das nächste Highlight! Mehrere kleinere und größere Furten mussten auf dem Weg dorthin durchquert werden. Aber genau für solche Unternehmungen wurde schließlich das neue Auto angeschafft!
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Übernachtet wurde auf dem Campingplatz in der Asbyrgi Schlucht. Schon wieder so ein Highlight auf Island. Eine hufeisenförmige Schlucht, die an ihrem Fuß ein idyllisches Birkenwäldchen beheimatet. Ja. es wachsen entgegen allen Gerüchten auch Bäume auf Island.
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12.08.
Wandertag! Wir haben die Gegend um Asbyrgi ausgiebig erkundschaftet und den Canyon der Jökulsá bestaunt. Eine schöne Wanderung, auf der wir insgesamt 2 Menschen und eine Reisegruppe getroffen haben. Ansonsten waren wir dort alleine unterwegs, allerdings auf einem gut beschilderten Wanderweg. Es ist schon erstaunlich, was die Isländer in der Einöde an Service für die Touris vom Festland leisten.
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13. + 14.08.
Es geht weiter zum Myvatn.
Auch dort waren 2 Tage eingeplant, weil die Gegend in jedem Reiseführer empfohlen wird.
Im nachhinein bin ich mir nicht so sicher, ob es sich wirklich lohnt, dort 2 Tage zu bleiben. Die Landschaft hat mich im Vergleich zu dem, was wir bis dahin gesehen hatten und noch zu sehen bekommen würden, nicht so begeistert.
Vielleicht lag es aber auch am lausigen Wetter. Es war einfach saukalt, mit einem unangenehmen Wind, der direkt vom Nordpol zu kommen schien. Sonne war keine zu sehen, da wird einem sicherlich die schönste Landschaft verleidet. Zelten macht bei Temperaturen um die 5° und Sturm nicht mehr wirklich Spaß.
Gerettet hat uns die kleine blaue Lagune am Myvatn, in der wir uns 2mal wieder aufgewärmt haben. Sehr zu empfehlen!

15.08.
Es ging weiter nach Akureyri.
Auf dem Weg dorthin kommt man direkt am Goðafoss vorbei. Leider war auch hier noch das Wetter sehr lausig. Mit Sonne ist das aber bestimmt ein beeindruckender Anblick.
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Je näher wir an Akureyri kamen, desto besser wurde das Wetter.
Akureyri machte seinem Ruf, eine Sonnenstadt zu sein, alle Ehre und verwöhnte uns nach den zwei Tagen mit wirklich schönem Wetter. Ansonsten ist es für uns eine Kleinstadt, mit ungewöhnlich vielen Einkaufsmöglichkeiten und einer stattlichen Anzahl von Autohändlern. Die Umgebung ist aber grandios, und der Campingplatz oberhalb der Stadt, den wir im August fast für uns alleine hatten auch. Gefunden haben wir ihn mehr durch Zufall, er ist nämlich in keinem Reiseführer verzeichnet.
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Soviel erstmal von diesem ersten Teil meiner Reiseerlebnisse auf Island. Wenn ich die Zeit finde, werde ich morgen weiterschreiben.
Für alle Neugierigen, den kompletten, wesentlich ausführlicheren Reisebericht mit vielen Fotos und einigen Videos findet ihr unter:
http://norge.sgm-webdesign.de
Gruss Stefan G. 8)
maren
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Re: Reisebericht Island 2006

Beitrag von maren »

danke fuer deinen bericht.
ich hab glatt "heimweh" bekommen :wink:

ich kann nur sagen, einmal island - immer island :D
war das erstemal im juni 2003 (um den nationalfeiertag der islænder, 17. juni, rum) da. dann wieder 2004 (oktober), 2005 (anfang juni) und 2006 (anfang september). fuer 2007 ist mitte september geplant.
mir gefallen die randzeiten sehr viel besser, da dann nicht so viel los ist. allerdings kann man da auch pech mit dem wetter haben - aber auch das "schlechte" wetter bietet schøne seiten - die natur erlebt man definitiv intensiver. man weiss erst was man an einem heissen bad in einem heissen pott hat, wenn es um einen rum stuermt und regnet und irgendwo zwischen 0-5 grad hat.

wer mag, kann fotos meiner reise 2006 begucken:
http://www.picturetrail.com/ijsfee3
Norbert Kloss
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Re: Reisebericht Island 2006

Beitrag von Norbert Kloss »

Hallo sgm,
du musst vor deiner Reise auch auf meiner Website (siehe Sig.) gewesen sein, viele Bilder deiner Reise habe ich fast als Kopie meiner eigenen Fotos erkannt :wink:
Übrigens, das Bild vom Goðafoss finde ich besonders schön (obwohl ich meine das es wesentlich schönere Wasserfälle in IS gibt), der Nebel und der trübe Hintergrund haben was, hab ich selten so empfunden.
Tolle Seite mit schönen Fotos, werde ich bestimmt noch mal besuchen, obwohl ich nach 3 Islandreisen nun mein Herz an Norge verloren habe. Soll aber nicht heißen, dass ich dort nicht noch mal hinkomme, eine Reise nur mit meiner Tochter steht noch aus, mal sehen wann ich die realisieren kann.
Grüße aus Soest
Norbert
sgm
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Re: Reisebericht Island 2006

Beitrag von sgm »

Da es ja doch den einen oder anderen interessiert, schreib ich mal ein bisschen weiter.

16.08.
Von Akureyri aus ging es Richtung westen auf der Ringstraße, bis zum Einstieg der Kjölur-Route. Neben dem Sprengisandur ist das die zweite Möglichkeit die Insel von Nord nach Süd (oder umgekehrt) über das Hochland zu durchqueren. Der Kjölur ist dabei die einfachere von beiden. Es gibt keine nennenswerten Furten mehr zu queren und durch den Bau des Wasserkraftwerks an der Blanda hat die Piste im nördlichen Bereich fast Autobahnqualität. Im mittleren Bereich, wenn man sich zwischen den beiden Gletschern Langjökull und Hofsjökull bewegt, war sie aber zumindest im August 2006 in so schlechtem Zustand, dass man von einer Befahrung mit einem normalen PKW nur abraten kann. Allerdings wird die Piste momentan komplett asphaltiert, man sollte sich also beeilen, wenn man sie noch in ursprünglichem Zustand erleben möchte. Damit geht leider ein weiteres Stück Wildnis auf Island verloren.
Natürlich wurde ein Zwischenstopp in Hveravellir eingelegt, um die heißen Quellen zu besichtigen. Ein toller Anblick, überall dampft und zischt es aus der Erde. Im Hintergund als Panorama dann die Gletscher.
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Übernachtet wurde allerdings am Kjerlingarfjöll, in Hveravellir war mir schon fast wieder zuviel Trubel.
Das Kjerlingarfjöll bescherte mir dann auch den schönsten Panorama-Ausblick der gesamten Reise. Eigentlich wollten wir uns abends noch die heißen Quellen am Kjerlingarfjöll anschauen, der Weg dorthin war uns dann aber doch zu beschwerlich zu später Stunde. So bin ich mit dem Auto noch ein Stückchen den Berg hochgefahren, bis zu einem Plateau. Von dort aus hat man einen tollen Ausblick direkt auf den Hofsjökull, entsprechendes Wetter vorausgesetzt. Das hatten wir an dem Tag - keine Wolke am Himmel!
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17.08.
Achtung, am 17. wurde es touristisch, da wir den "Golden Circle" abgefahren sind. Sozusagen das Geiranger von Island. Und genauso furchtbar voll ist es an den drei Highlights auch teilweise. Vor allem wenn man gerade aus dem menschenleeren Hochland kommt, dann ist es doch ein kleiner Schock, wenn am Gullfoss plötzlich 10 Reisebusse rumstehen und jede Menge Touris ausspucken. Meine Allergie gegen Busreisende blühte wieder voll auf. Musste sofort an einige Erlebnisse aus Norwegen denken, wo einem diese Spezies von Reisenden, die schönsten Orte verderben können.
Der Gullfoss entschädigt allerdings mit seinem Anblick vollends dafür. Für mich der schönste Wasserfall, den ich auf Island gesehen habe. Vielleicht lag es auch am bombastischen Wetter. Wieder kaum eine Wolke am Himmel. Die Entschädigung für die 2 Tage frieren am Myvatn. Danke Thor :wink: .
Die drei folgenden Fotos sind vom Gullfoss, vom Strokkur und von Þingvellir. Der Strokkur ist der Geysir neben DEM Geysir, der aber im Gegensatz zum Namensgeber zuverlässig ausbricht.
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Weiter gehts dann in ein paar Tagen, wenn ich wieder Lust zum schreiben hab :).
Gruss Stefan G. 8)
sgm
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Re: Reisebericht Island 2006

Beitrag von sgm »

Hallo Norbert,
deine Seite kannte ich auch schon. Hatte ich vor meiner Reise mal besucht. Im Lada Niva auf Island - das war hängengeblieben :wink: .
Norbert Kloss hat geschrieben:Übrigens, das Bild vom Goðafoss finde ich besonders schön (obwohl ich meine das es wesentlich schönere Wasserfälle in IS gibt), der Nebel und der trübe Hintergrund haben was, hab ich selten so empfunden.
Da dir das Foto vom Goðafoss so gut gefällt. Hier mal ein paar mehr Fotos vom Götterfall in groß: http://picasaweb.google.de/stefan.grossmann/GoAfoss

Mehr Fotos aus Island gibts hier:
http://norge.sgm-webdesign.de/pimg/index.php?showcat=65
Gruss Stefan G. 8)
Ukkat
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Re: Reisebericht Island 2006

Beitrag von Ukkat »

hi du.

mensch da kommen ja erinnerungen bei mir hoch.

war selbst letztes Jahr im Sommer für 5 Wochen in Island.

Erst zwei Wochen in Eskifjördur an der Ostküste, mit em Flugzeug zurück nach Reykjavik, dort eine Nacht und dann zwei Wochen in Reykholar im Nordwesten ujnd am ende nochmal zwei Tage in Reykjavik.

Ich hab den ersten Teil meines eigenen Reiseberichts hier online gestellt:

http://www.ukkat.de.tl/Island.htm

Hab allerdings zwei Workcamps gemacht ujnd den Norden leider nicht so wirklich gesehen.
zuvuja
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Re: Reisebericht Island 2006

Beitrag von zuvuja »

Wow da sind echt fantastische Bilder dabei.
Besonders die beiden großen Panoramas :shock:
sgm
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Re: Reisebericht Island 2006

Beitrag von sgm »

sgm hat geschrieben:Weiter gehts dann in ein paar Tagen, wenn ich wieder Lust zum schreiben hab :).
Wie es manchmal so ist, mit den Versprechen, man hat dann entweder keine Lust, oder keine Zeit oder beides ;).

Nu aber ein Stückchen weiter:
18.08.
Für viele vielleicht überraschend (möglicherweise auch für meine Begleitung ;)) wurde Reykjavik ausgelassen, obwohl es vom Þingvellir nur noch ein paar Kilometer sind. Aber erstens bin ich nicht so der Stadt-Fan und zweitens muss man einfach Prioritäten setzen.
Außerdem hatten wir für diesen Tag eine Verabredung südlich vom Myrdalsjökull. Eine Userin des Islandreise-Forums hatte eine allgemeine Einladung auf einen kleinen ehemaligen Bauernhof ausgesprochen, an alle die vorbeikommen würden. Solchen spontanen Einladungen komme ich immer gerne nach. Also war das Ziel des Tages dieser Hof mit dem Namen Eystri-Sólheimar, auf dem man auch gut übernachten kann.

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Ziele davor waren der Selfoss und der Skógafoss. Zwei schöne kleine Wasserfälle, die von den ehemaligen Klippen stürzen. Von der Ringstraße aus sind sie nicht zu verfehlen.
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Direkt in der Nähe des Hofes liegt auch der berühmte Felsen Dyrhólaey. Jeder der den Film Beowulf und Grendel schonmal gesehen hat, konnte diese Landschaft im Süden Islands zumindest im Kino genießen.
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Oberhalb des Felsens befindet sich ein Leuchtturm und ein Vogelfelsen mit Papageientauchern. Echt witzige Kerlchen, die man dort gut beobachten kann, ohne sie zu stören. Das Panorama an dem Leuchtturm ist einmalig. Bei guten Wetter erhebt sich im Hintergrund den Myrdalsjökull. (Bei schlechtem natürlich auch, aber da sieht man ihn halt nicht ;))

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Sollte ich das nächste Mal durch diese Gegend fahren, dann werde ich mir noch etwas mehr Zeit nehmen. Ich weiß ja jetzt, wo man auch bei schlechtem Wetter gut übernachten kann.
Gruss Stefan G. 8)
sgm
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Re: Reisebericht Island 2006

Beitrag von sgm »

19. & 20.08.
Es geht weiter nach Landmanalaugar. Da muss jeder mal hin, der nach Island fährt. Eigentlich war ich mir vorher nicht so sicher, ob wir da unbedingt hinsollten, da ich nicht so auf Ziele stehe, zu denen jeder fährt.
Um es vorwegzunehmen, ich habe es nicht bereut, nach Landmanalaugar raufzufahren. Wir hätten definitiv was verpasst. Wer mal auf Island ist, auf keinen Fall abschrecken lassen, von Storys über einen überfüllten Campingplatz, oder eine fiese Furt, die vor diesem Platz lauert. Zur Not kommt man auch zu Fuß auf den Campingplatz und wenn nicht gerade Wochenende ist, dann sollte sich auch der Andrang in Grenzen halten.
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Auf dem Weg von der Ringstraße nach Landmanalaugar müssen jede Menge Furten durchquert werden, die früher im Jahr, wenn die Wasserstände noch höher sind, bestimmt das eine oder andere Mal für höheren Pulsschlag sorgen können. Ende August war das aber alles harmlos und nichts, wovor sich ein Geländewagen fürchten muss. Für irgendwas muss es ja mal gut sein, mit so einer Kiste durch die Gegend zu fahren ;).
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Vor Landmanalaugar waren wir noch in der Eldgjá-Spalte. Dieses ist weltweit größte vulkanische Spalte, deren letzter Ausbruch nach der Besiedlung des Landes stattgefunden haben muss. Im hinteren Teil der Spalte befindet sich der Wasserfall Ófærufoss, zu dem man ab einem Parkplatz innerhalb einer halben Stunde Fußweg gelangen kann. Um auf den Parkplatz zu gelangen, muss allerdings erstmal die Ófæra (die Unbezwingbare) gefurtet werden. Auch diese war an diesem Tag kein Problem. Bei höherem Wasserstand dürfte das allerdings anders aussehen!
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Schon die Anfahrt nach Landmanalaugar ist wunderschön. Man fährt durch eine einmalige Berglandschaft, es wird nie langweilig
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Bild(Panorama-Foto ist verlinkt!)

Vor dem Campingplatz droht dann noch die schon beschriebene tiefere Furt. Das war dann auch die einzige an diesem Tag, für dich ich mich aus dem Auto bemüht habe, um mal abzuschätzen, wie es mit der Wassertiefe ausschaut. Die Furt ist sozusagen der Torwächter, der verhindert, dass zuviele Autos auf den Campingplatz vorfahren ;).
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Was man in Landmanalaugar so alles erleben kann, dann im nächsten Teil. ...
Gruss Stefan G. 8)
Martina
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Re: Reisebericht Island 2006

Beitrag von Martina »

Hallo Stefan,

vielen Dank für deinen Reisebericht. Bin schon gespannt, wie es weitergeht :)

Wir waren letzten Sommer ebenfalls in Island und es hat mir sehr gut gefallen. Bei Interesse gibt es einen Bericht und Fotos auf meiner Homepage.

Dieses Jahr fahren wir mal wieder nach Norwegen *g*

Gruß
Martina
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Re: Reisebericht Island 2006

Beitrag von sgm »

Martina hat geschrieben:vielen Dank für deinen Reisebericht. Bin schon gespannt, wie es weitergeht :)
Dann will ich mal weitermachen - fehlt ja nicht mehr viel :wink: .

20.08.
Wandertag in Landmanalaugar!

Das Wetter war wieder traumhaft, so dass es sich einfach angeboten hat, in Landmanalaugar noch einen weiteren Tag zu verweilen. Man kann dort wirklich schöne Wanderungen machen, durch eine traumhafte Landschaft. Um einen herum jede Menge bunt strahlende Berge, teilweise noch schneebedeckt. Die Berge bestehen zum größten Teil aus Rhyolith, einem Ergussgestein, dass für seinen Farbenreichtum bekannt ist.

Der bekannteste Wanderweg, der hier startet ist der Laugavegur, der über mehrere Stationen bis Þórsmörk führt. Da wir aber nur einen Tag zeit haben und ich auch nicht zu den Leuten gehöre, die Spaß daran haben, mit ihrem Gepäck auf dem Buckel tagelang durch die Gegend zu laufen, haben wir es bei einer kleineren Tageswanderung bewenden lassen.

Einige Fotos davon:
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(Die Panorama-Fotos sind wie immer mit dem Original verlinkt)

Der Rest des Tages wurde mit lesen, Sonne genießen (ja, auch so was ist auf Island möglich) und faulenzen verbracht. Ein Bad zum Abschluss des Tages in der heißen Quelle der Männer vom Land, durfte natürlich auch nicht fehlen.

21.08.
Zum Abschluß der Islandreise sollte als letztes Highlight noch der Skaftafell-Nationalpark besucht werden. Auch hier wurde dann am 22. wieder ein Wandertag eingelegt.
Es ging erstmal auf derselben Route zurück, die wir bereits am Samstag nach Landmanalaugar genommen hatten, die F208. Das hat der Vorteil, dass man die Wasserdurchfahrten bereits kennt und weiß, wo man wie durchzufahren hat.
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Je weiter es wieder in den Süden ging, desto deutlicher verschlechtert sich das Wetter. Dunkle Wolken waren am Himmel über dem Atlantik und an der Küste zu sehen. Trotzdem hielt sich das Wetter, so dass wir wieder einen tollen Tag erleben durften (waren wir wirklich auf Island?).

Um zum Skaftafell-NP zu gelangen, muss man auf der Ringstraße die Skeiðarársandur überqueren. Dieses riesige Schwemmgebiet südlich des Skeiðarárjökull, einem Seitenarm des Vatnajökull ist berühmt für seine Gletscherläufe, die durch die Vulkane unterhalb des Vatnajökull verursacht werden. Der letzte große war 1996. Er vernichtete Teile der Ringstraße, die Zerstörungskraft ist heute noch an einigen Stellen zu bewundern, an denen verbogene Stahlträger neben der Ringstraße liegen.

Kurz vor der Skeiðarársandur machten wir aber noch eine kleine Exkursion. Über einen Seitenweg ist es laut Karte kurz hinter Dverghamrar möglich, über die Brunasandur bis fast an die Küste zu gelangen. Leider mussten wir aber in der Mitte der Weges aufgeben, obwohl die Piste bis dahin gut befahrbar war. Der Grund war eine zuerst lächerlich aussehende Furt, die ca. 20 cm tiefe aufwies. Da ich mir aber nicht sicher war, und außerdem nicht mitten in der Einöde ohne Hilfe in Sicht stecken bleiben wollte, bin ich trotzdem ausgestiegen. Im Nachhinein hat sich das auch als besser herausgestellt, denn vermutlich wären wir mit dem Sorento in dem Puddingboden der Furt versackt.
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Letzter Tagesordnungspunkt, war dann nur noch die kurze Fahrt zum Skaftafell-Nationalpark. Die Ringstrasse dorthin geht meistens schnurgerade durch die riesigen Sanderflächen. Man hat einen schönen Blick auf den Vatnajökull und die ehemalige Steilküste.
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Gruss Stefan G. 8)
sgm
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Re: Reisebericht Island 2006

Beitrag von sgm »

22.08.
Wandertag im Skaftafell-NP.
Erste Anlaufstelle der Wanderung sind natürlich die Wasserfälle, Þjófafoss, Hundafoss, Magnúsarfoss und dann natürlich der bekannteste, der Svartifoss. Die ersten drei folgen relativ dicht aufeinander und liegen in einem wunderschönen kleinen bewaldeten Tal. Jawohl, es gibt auch auf Island Wald. Überall dort, wo Nationalparks sind und deswegen die Schafe ausgesperrt sind, bildet sich ein natürlicher Birkenwald. Oberhalb der Baumgrenze findet man dann immer eine große Vielfalt der unterschiedlichsten Gräser und Blumenarten.
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Der Svartifoss beeindruckt nicht durch seine Größe, sondern durch die ihn umgebenden Basaltsäulen. Ein fast mystischer Anblick, der sich einem dort bietet. Wir bleiben dort bestimmt eine halbe Stunde und betrachten die Szenerie.

Da wir heute nur eine kürzere Wanderung machen wollten, beschließen wir nur noch den Aussichtspunkt Sjónarsker zu besuchen und von dort dann wieder runter zum Campingplatz zu wandern. Nach dem Sjónarsker nehmen wir aber irgendwie den falschen Abzweig und laufen bis in das Tal der Morsá rein. Zuerst ein wirklich schöner Weg und wir waren schon am überlegen, ob wir denselben Weg wieder als Rücktour nehmen sollten. Wäre auch besser gewesen!
Stattdessen sind wir ins Tal runter und dort über die Fußgängerbrücke. Leider wehte dann auf dem kompletten Rückweg über die Sanderfläche ein starker Wind aus Südwest, der diesen Teil der Wanderung fast unerträglich werden ließ.
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Wohlbehalten zurück, war es uns nach kurzer Zeit zu kalt zum rumsitzen (wie sooft), so dass wir noch eine kleine Exkursion mit dem Wagen in die Skeiðarársandur unternahmen. Auf der Karte hatte ich einen Abzweig von der Ringstrasse gesehen, über den man bis kurz vor den Gletscher Skeiðarárjökull kommen könnte.
Den Abzweig haben wir gefunden, bis zum Gletscher gelangt man allerdings inzwischen nicht mehr, da hier umfangreiche Dammbaumaßnahmen durchgeführt wurden. Der Zweck dürfte der Schutz der Ringstraße vor den regelmäßig wiederkehrenden Gletscherflüssen sein. Auf einem erhöhten Podest war Schluss, von dem man aber bei guten Wetter noch mal einen tollen Blick auf den Gletscher hat.

Zum Abschluß noch ein paar Bilder von der Abendstimmung im Skaftafell-NP.
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Und hier noch der Beweis, dass der Skaftafell-NP trotz seiner Lage an der Ringstraße mitten im nirgendwo liegt:
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Das war mein Reisebericht Island 2006. Der Rest der Reise war dann nur noch Rückfahrt nach Egilsstaðir und von dort aus mit der Fähre nach Dänemark rüber.

Der Besuch auf Island findet wahrscheinlich in 2008 eine Fortsetzung. Dieses Jahr werde ich erstmal anfang Juni für 2 Wochen Norwegen wieder besuchen.

Wer noch mehr Bilder sehen mag, oder den Reisebericht gerne mal in ausführlicher lesen möchte, der sollte meine Homepage besuchen:
http://norge.sgm-webdesign.de
Gruss Stefan G. 8)
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