Hallo, stjerneskudd,
nunja, die Gegensätze liegen ja nicht in der "Meinung", sondern im Lebensstil.
Und da tut sich mancher schon schwer, sich eigene Gebundenheiten, Vorurteile und Zivilisations-Verweichlichungen zuzugestehen.
Zu Deiner Frage: für mich und meine Familie ist es eine massive Mißachtung jeden Lebens, wenn man es nicht ganz >bewußt< und in Demut tut, falls man es schon "zerstören" muß.
Beim Tier ist das noch einsichtig: das unsägliche Leid der Massenschlachtungen steckt ja im Fleisch drin. 15 Jahre intensivste Meditation und Yoga haben uns da sehr sensibel werden lassen. Aus diesem Grunde ist ursprünglich unser hauptsächlicher Vegetarismus entstanden. Ich würde niemals Fleisch von Tieren essen, die jemand anderes qualvoll umgebracht hat. Hier beginnt die Ehrfurcht vor dem Leben: wenn man ein Tier tötet, soll man die entsprechende Verantwortung auch selbst übernehmen.
Ich höre schon den Aufschrei: "Aber das ist doch in den Städten nicht möglich..."
Stimmt nur bedingt: denn jeder kann den Jagdschein machen ... oder eben zum Vegetarier werden. Man muß nicht auf dem Land dazu leben...
Die Gedankenlosigkeit und Unbewußtheit, mit der wir das Leid unzähliger Schlachttiere verursachen, fällt letztlich auf den Verursacher = Konsument zurück.
Ich glaube Tolstoi sagte mal: Du bist, was Du ißt ! Da ist schon etwas Wahres dran.
Aber man sollte diesen Umgang mit dem Lebendigen nicht nur auf Tiere anwenden, sondern auch auf Pflanzen. Irgendwo in diesem thread schrieb jemand, daß es ein Unding wäre, wenn jeder Mensch 30-40 oder mehr Bäume im Winter zu Heizzwecken abholzen würde.
Ich frage jedoch: ist sich derjenige bewußt, woher seine Energie kommt, mit der er sein Haus heizt ? Wieviel Leben deswegen zerstört oder geschädigt wird ?
Wir "fragen" hier tatsächlich sehr bewußt jeden Baum. Und wandeln sein Leben gewissermaßen um. Dadurch daß er seine Existenz verliert, ermöglicht er uns das künstlerische und caritative Dasein in dieser rauhen Umgebung, wodurch wir wieder zahllosen Menschen bereits eine wirkliche Hilfe zukommen ließen. Darauf möchte ich jetzt nicht näher eingehen.
Darüber hinaus geben wir der Natur auch Entsprechendes zurück. Damit meine ich nicht unsere Fäkalien, sondern das Bemühen um neue Anpflanzungen und Veredlungen.
Bei pflanzlicher Nahrung ist's ebenso: je mehr selbst "produziert" wird, desto intensiver werden die Wertstoffe und energetischen Kräfte vom eigenen Körper assimiliert.
Das gilt auch für Städter. Nicht jeder braucht einen eigenen Garten. Aber er kann in die Natur gehen, Beeren und Kräuter sammeln, und er wird sich wundern, wie wenig Nahrung er nur noch brauchen wird, wenn er auf bewußt gesammelte Pflanzen/Früchte immer größeren Wert legt. Von der immer stabiler werdenden Gesundheit ganz abgesehen. Man bekommt einen kernigen, energiereichen Körper als träger seines Geistes, wenn man mehr und mehr der energetisch völlig toten Zivilisations-Fertignahrung entsagt.
Viele werden sagen: Dazu hab ich keine Zeit.
Bitte sehr ! Das hatte ich auch mal nicht...
Warum ?
Weil ich eine verherdenschafte Marionette war, als ich noch innerhalb der Zivilisation lebte. Heute leben wir hier äußerst individuell, und das mußte hart erkämpft werden. Doch ich kann heute sagen: es ist von jedem durchführbar, der loslassen kann und ein wenig Mut hat, seine Lebensgleise zu ändern.
Jeder, der hier denkt, es wäre für ihn "unmöglich", so zu leben, sollte sich also selbst mal aufrichtig hinterfragen, ob er nicht viel zu lange falschen Werten nachhing. Irgendwann mal im Leben stellen sich die Fragen, ob es wirklich so "richtig" ist, all den Konsum-Terror mitzumachen, all die Sachzwänge und "Muss's" der heutigen Zeit, die uns versklaven und durch TV und Medien verblöden!
Wer sich dann ehrlich zugeben kann, daß vieles im eigenen Leben eigentlich anders laufen sollte, der soll dann auch den nächsten Schritt wagen, und sein Leben wirklich neu orientieren. Er braucht dazu nicht nach Norwegen auszuwandern.
Es geht also gar nicht um das sogenannte "Zurück-zur-Natur" (was ja ein "Zurück" wäre), es geht um ein sehr bewußtes Nach-Vorne-Sehen und im "Hier-und-Jetzt" leben, in der jede Sekunde eine wirkliche Erfüllung bringen kann, so immer man sich auch befindet.
Deine ursprüngliche Frage, ob denn jeder zur Jagd gehen sollte, kann also in dieser Form nicht gestellt werden.
Aber jeder, wirklich jeder kann mehr aus seinem Leben machen, als dem Zivilisations-Trott zu verfallen. Die Jagd und die bewußte Nahrungs-Aufnahme ist EINE der vielen Möglichkeiten.
Ich hoffe, ich habe Deine Frage damit ausreichend beantwortet ?
Anderes Thema: Diskussionen.
In dem bisherigen thead fragte jemand (ich weiß den Namen nicht mehr, denn ich kann nur kurz so einen Beitrag überfliegen, und schreibe dann offline), warum ich eine Diskussion vermeiden will.
Dieser "jemand" bezeichnete mich sogar als arrogant, weil ich nur meine Interessen auf dem Land vertreten wolle und mich nicht für die Meinung der meisten Norweger in den Städten interessieren würde.
Du wirst nun Gelegenheit haben, mich als noch viel arroganter zu empfinden.
Schon mal davon gehört, das die menschliche Ratio und die 5 Sinne ihre Informationen aus einen winzigsten Bruchteil des energetischen Spektrums bezieht? Die meisten messbaren energetischen Spektren des Seins sind uns erst mal nicht zugänglich - und die nicht messbaren anderen Bewußtseins-Schichten des Menschen erst recht nicht, wenn man sich nicht jahelang damit befaßt, sie langsam zu eröffnen.
Wer nun denkt, sein Weltbild aus den 5 (völlig eingeschränkten) Sinnen und dem zur Erkennung einer Realität völlig unzureichenden, begrenzten menschlichen Verstand bilden zu können, dessen Geist ist letztlich nur ein Sammelsurium von Fremd-Meinungen, denen er unbewußt oder bewußt ausgeliefert ist und die er irgendwann für die eigenen hält.
Mit dieser "Oberflächen-Persönlichkeit" wird dann weise "diskutiert", geschwatzt und dem Egotrip gefrönt, weil man sich ja eine tolle "Meinung" gebildet hat. Und man hält sich - wenn man sich im "mainstream" befindet für einen Gutmenschen, wenn nicht, dann für einen Revolutionär.
So etwa funktioniert der mind - mit welchem diskutiert wird.
Hier noch dazu in einer völlig irrealen, virtuellen Welt.
Sage selbst, glaubst Du im Ernst, daß ich daran interessiert bin, irgendwelche "Meinungen" zu hören, von jemand, der mit Zahlen daherkommt, wortreichen Phrasen und dem edlen Zugeständnis, daß mein Lebensstil ja nur für ganz wenige überhaupt möglich sei, weil man man ansonsten Raubbau an der Natur betreiben würde ... oder so ähnlich (habe Deine Antwort nur kurz überflogen, weil sie mich nicht interessierte)?
Ich LEBE diesen Stil, und bin mit Vorgängen in der Natur wahrlich EINS geworden, von denen Bücher und Internet-Informationen nichts berichten können, weil sie mit der Ratio nicht zu erfassen sind.
Du würdest diesen Lebensstil sowieso nicht führen wollen oder können.
Wieso sollte ich ihn also mit Dir durch banale Worte "diskutieren"?
Diejenigen, die eine Resonanz zu meinem Beitrag fanden, haben sich sowieso per Mail gemeldet, und somit hat der ursprüngliche Beitrag seine Früchte getragen.
Aus Deinen bisherigen Äußerungen ist zu sehen, daß Du so ein Leben in der Pampa zwar ein paar verrückten Spinnern zugestehst, aber für Dich selbst niemals wählen würdest und es ablehnst, wenn ein Teil dieses Lebensstils, nämlich die Jagd, als bereichernd dargestellt wird.
Wenn ich mit Dir diskutieren würde, dann wäre das auf der gleichen Ebene, als wenn ein tiefer Mystiker, der wahre und echte Gotteserfahrungen hatte, mit einem studierten Pfarrer diskutieren würde, welcher die Bibel (oder eine andere heilige Schrift) im Studium analysiert hat und - ohne jede eigene innere Erfahrung mit der Realität der Ewigkeit - nun rational zu begreifen versucht, was man sich unter der Gottheit vorzustellen hat ... oder unter einem "Leben nach dem Tod".
Empfinde das bitte nicht als Angriff gegen Dich oder irgend etwas Persönliches. Nehme einfach zur Kenntnis, daß ich den gewählten Lebensstil in ziemlicher Kompromisslosigkeit führe, zuallererst mal in mir selbst (weil ich mich selbst sehr hohe Bewußtheit im Alltag erstrebe), aber auch anderen gegenüber, was ein "Normales Leben" innerhalb der Zivilisation nahezu inkompatibel für mich macht. Ich bin weder ein Diplomat, noch sonderlich friedlich, aber Du wirst keine Lüge oder Entstellung einer Wahrheit je bewußt von mir hören. Dieser Individualismus hat mir zwar in der Vergangenheit bei mancher TV-Talkshow bereits als begaffenswertes Kuriosum manches Interesse eingebracht, jedoch auch gezeigt, wie wenig generell eine wirkliche Toleranz gegenüber Menschen besteht, die sich sehr deutlich von den Errungenschaften und Geistlosigkeiten der Zivilisation entfernt haben.
Diskussionen über Themen wie diese, die emotional geladen sind, ins Weltanschauliche tendieren und so manchen Leser entweder am Gutmenschentum kratzen oder den Egotrip aufblähen lassen, sind daher nicht nur fruchtlos, sondern bilden unangenehme, sinnlose Energien. Und sollten wir unser Leben nicht lieber der Erschaffung von Harmonie und Schönheit widmen? Vor unserem Haus hier stehen viele Rosensträucher. Und dank guter Pflege blühen sie auch, in 900m Höhe, an der Baumgrenze. Ich freue mich lieber am Duft einer Rose, am Lachen meiner Tochter und am täglichen Training mit Excalibur, als daß ich eine Diskussion über Sinn oder Unsinn von Jagd unterstützen würde
ich hoffe, ich habe auch Deine Frage einigermaßen zufriedenstellend beantwortet.
Beste Grüße