
Island mit dem Wohnmobil - 2016
Re: Island mit dem Wohnmobil - 2016
Na ich würd mal eher sagen "steinfressende"! 

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Re: Island mit dem Wohnmobil - 2016
Es geht weiter, mittlerweile über die 85 (die ist teilweise geteert), nach Þórshöfn. Von dort geht es auf die Halbinsel mit dem Flugzeugwrack einer DC3. Die "weiße Straße" (869) ist gar nicht weiß und hat viele Löcher.


Schließlich erreichen wir Sauðanes und sehen auf einer Weide das Flugzeug liegen. Pferde grasen friedlich daneben und laut Berichten soll der Eigentümer das Wrack auch als Schafstall nutzen.


Ich schultere meinen Fotorucksack und suche einen Weg über den Strand. Die Frau tippelt zur Kirche, da ist eine kleines Museum im ehemaligen Pfarrhaus mit Cafe.





Während der Regen einsetzt lässt sich die Frau im Café eine heiße Schokolade schmecken, führt eine nette Plauderei über das Haus, macht ein paar Fotos und kommt noch trocken zurück ins Wohnmobil. Als ich das Wobi erreiche, bin ich ziemlich durchnässt, aber zufrieden
In Vopnafjörður wird ein letztes Mal getankt in Island und auf der 917 suchen wir nun einen Übernachtungsplatz. Diese Straße ist auf der Karte als geteerte Route markiert, aber das ist sie ganz und gar nicht! Egal, die Landschaft ist malerisch und wir schrauben uns den Berg hoch: auf 668 m/üM mit 12 - 15% Steigung.

Enge Kurven, steile Straße - aber kein Rastplatz oder ähnliches zum Übernachten. Wir fahren schon wieder auf der anderen Seite runter, als eine recht große Haltebucht kommt, die nehmen wir, hier ist ja kaum Verkehr.


Wir genießen die Aussicht und lassen den Abend ausklingen.

Über dem Meer erscheint plötzlich eine Lichtsäule, der Anfang eines Regenbogens.
„Da, ein Regenbogen, mach doch mal ein Foto davon“ – „Nee, dafür steige ich nicht aus!“ – „Och, warum den nicht?“ – „Der muss von einem Ende bis ans andere Ende gehen, dann steige ich vielleicht aus. Vorher nicht!“

Drei Minuten später bin ich mit Schlappen aus dem Auto gesprungen und den Berg rauf gerannt. Es hat sich gelohnt:


Eine kleine asiatische Reisegruppe die mit dem SUV den Berg hoch geschossen kam, war bei diesem Ausblick so ergriffen, dass alle in Tränen ausbrachen.
Wir haben auf dem Platz eine ruhige Nacht verbracht und ich habe mich schon auf die Abfahrt am nächsten Morgen gefreut.

Viele Grüße
Gerhard


Schließlich erreichen wir Sauðanes und sehen auf einer Weide das Flugzeug liegen. Pferde grasen friedlich daneben und laut Berichten soll der Eigentümer das Wrack auch als Schafstall nutzen.


Ich schultere meinen Fotorucksack und suche einen Weg über den Strand. Die Frau tippelt zur Kirche, da ist eine kleines Museum im ehemaligen Pfarrhaus mit Cafe.





Während der Regen einsetzt lässt sich die Frau im Café eine heiße Schokolade schmecken, führt eine nette Plauderei über das Haus, macht ein paar Fotos und kommt noch trocken zurück ins Wohnmobil. Als ich das Wobi erreiche, bin ich ziemlich durchnässt, aber zufrieden

In Vopnafjörður wird ein letztes Mal getankt in Island und auf der 917 suchen wir nun einen Übernachtungsplatz. Diese Straße ist auf der Karte als geteerte Route markiert, aber das ist sie ganz und gar nicht! Egal, die Landschaft ist malerisch und wir schrauben uns den Berg hoch: auf 668 m/üM mit 12 - 15% Steigung.

Enge Kurven, steile Straße - aber kein Rastplatz oder ähnliches zum Übernachten. Wir fahren schon wieder auf der anderen Seite runter, als eine recht große Haltebucht kommt, die nehmen wir, hier ist ja kaum Verkehr.


Wir genießen die Aussicht und lassen den Abend ausklingen.

Über dem Meer erscheint plötzlich eine Lichtsäule, der Anfang eines Regenbogens.
„Da, ein Regenbogen, mach doch mal ein Foto davon“ – „Nee, dafür steige ich nicht aus!“ – „Och, warum den nicht?“ – „Der muss von einem Ende bis ans andere Ende gehen, dann steige ich vielleicht aus. Vorher nicht!“

Drei Minuten später bin ich mit Schlappen aus dem Auto gesprungen und den Berg rauf gerannt. Es hat sich gelohnt:


Eine kleine asiatische Reisegruppe die mit dem SUV den Berg hoch geschossen kam, war bei diesem Ausblick so ergriffen, dass alle in Tränen ausbrachen.
Wir haben auf dem Platz eine ruhige Nacht verbracht und ich habe mich schon auf die Abfahrt am nächsten Morgen gefreut.

Viele Grüße
Gerhard
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Re: Island mit dem Wohnmobil - 2016
Hallo Gerhard,Mainline hat geschrieben:Eine kleine asiatische Reisegruppe die mit dem SUV den Berg hoch geschossen kam, war bei diesem Ausblick so ergriffen, dass alle in Tränen ausbrachen.
was für ein Motiv, g-r-a-n-d-i-o-s! Zur richtigen Zeit am richtigen Ort, unbezahlbar. Gruß, Markus
Re: Island mit dem Wohnmobil - 2016
Na siehste - geht doch!Mainline hat geschrieben:Es geht weiter


Eine schöne Fortsetzung, die Island so zeigt, wie ich dieses Land und seine Straßen auch erlebt habe. Die DC 3 galt ja bisher noch als eine Art "Geheimtipp". Aber mittlerweile ist das sicherlich auch vorbei. Auf alle Fälle war ich ebenfalls dort.
Nun bin ich gespannt, wie's weiter geht.
Vielen Dank
Martin
P.S. Jetzt kann ich mir ja viieell Zeit lassen mit meinem Bericht.

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Re: Island mit dem Wohnmobil - 2016
Martin, es sind keine 90 Kilometer bis Seyðisfjörður.Kumulus hat geschrieben: P.S. Jetzt kann ich mir ja viieell Zeit lassen mit meinem Bericht.
Viel Zeit hast Du nicht mehr

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Re: Island mit dem Wohnmobil - 2016
Juhu, es geht tatsächlich weiter und das Warten hat sich gelohnt

PS: Gibt es das Bild auch in groß?
Ehrlich gesagt, das kann ich verstehen. So einen extrem schönen Regenbogen habe ich auch noch nie gesehen. Und weil es überhaupt nicht planbar ist, macht es das ganze umso schöner.Mainline hat geschrieben:Eine kleine asiatische Reisegruppe die mit dem SUV den Berg hoch geschossen kam, war bei diesem Ausblick so ergriffen, dass alle in Tränen ausbrachen.


PS: Gibt es das Bild auch in groß?
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Re: Island mit dem Wohnmobil - 2016
Ja, auf Leinwand in unserem HausVoronwe hat geschrieben: PS: Gibt es das Bild auch in groß?

Weiter mit dem letzten Teil:
Es sind noch 90 Kilometer bis zur Fähre und wir haben noch zwei Tage Zeit. Über die Straße 917 fahren wir auf die Ringstraße. In Erwartung einer asphaltierten Straße werde ich enttäuscht. Auf 10 Kilometer Länge wird der Fahrbahnbelag erneuert. Für uns ein wenig gerumpel im Auto aber für die Radfahrer ist das ein richtiger Kampf.


In Egilsstaðir bleibe ich nur an dem kleinen Schrottplatz mit amerikanischen und britischen Fahrzeugen hängen. Danach machen wir uns auf in die Ostfjorde, schließlich müssen wir noch zwei Nächte bis zur Heimreise ausharren.


Die Ostküste ist nicht so stark von Touristen besucht, vielleicht liegt das aber auch an der schlechten Wetterprognose für morgen. Für die Nacht finden wir einen Platz direkt am Meer, an dem wir mit den mahlenden Geräuschen des schwarzen Kiesstrandes prima einschlafen.




In der Nacht hat kräftiger Regen begonnen. Unsere Erkundung der Ostfjorde fällt quasi ins Wasser oder geht im Nebel unter. Zudem sind große Felsbrocken auf die Straße 955 gefallen, so dass wir nur in Schrittgeschwindigkeit fahren.


Am Abend lichten sich die Wolken und wir verbringen unsere letzte Nacht bei klarem Himmel. Ich halte bis Mitternacht nach Nordlichtern Ausschau und mache Fotos vom Himmel um vielleicht ein grünes Leuchten zu erkennen. Aber es bleibt dunkel. Zuhause lese ich, dass zwei Tage später das erste Nordlicht im Osten Islands zu sehen war.



Bevor wir nach Seyðisfjörður fahren wird in Egilsstaðir das Wohnmobil von außen gereinigt. Leider ist der Schlauch etwas zu kurz, weshalb das Heck vom Wohnmobil nicht sauber wird. Das bringt mir später einiges Gemecker vom Vermieter ein.
Es ist wirklich ein Jammer bei diesem schönen Wetter abreisen zu müssen.


Auch hier gilt wieder die Regel, dass sich beim an Bord fahren nur der Fahrer im Fahrzeug befinden darf. Ich komme überraschend schnell an Bord und bin sogar vor meiner Frau auf dem Schiff. Die Kabine ist noch nicht gereinigt, so verbringen wir die erste Stunde an Deck.



Die zweitägige Seereise ist sehr entspannend. Es gibt fast nichts zu verpassen. Gelegentlich eine Bohrinsel, dann mal ein anderes Schiff, die Färöer Inseln und die Shetland Inseln, dass war es. Als Fotograf hatten es mir die Bastölpel sehr angetan. Wann hat man sonst die Gelegenheit, diese Vögel stundenlang im Flug zu begleiten




Nach der Ankunft in Hirtshals ging es dann 800 km am Stück bis Nachhause.
Fazit
Island war angesichts der vielen neuen Eindrücke überwältigend. Ständig hatte ich das Gefühl etwas verpasst oder vergessen zu haben. Bei Kontakt mit der Heimat hieß es immer: „Was, da seit Ihr erst, wie wollt ihr die Runde schaffen“. Wir hätten also viel mehr Zeit gebraucht.
Island ist voll mit Touristen. Ich empfand es extrem Unangenehm fast immer von Selbstdarstellern und Hochgeschwindigkeitstouristen umgeben zu sein. Es wird von Spot zu Spot gehetzt, alles muss schnell gehen und vor allem sofort gepostet werden. Da war ich doch sehr froh, dass wir ausschließlich frei, also ohne Campingplatz, übernachten konnten.
Trotzdem habe ich mir vorgenommen Island noch einmal zu besuchen. Denn der erste Eindruck kann ja täuschen

Beste Grüße
Gerhard
PS. In 2022 waren wir noch einmal in Island, aber das ist eine andere Geschichte.

Re: Island mit dem Wohnmobil - 2016
Vielen Dank, Gerhard, für diesen schönen Abschluss eurer phantastischen Rundreise 2016. Island hat euch mit Sonnenschein und strahlend blauen Himmel verabschiedet; Grund genug, wieder einmal dorthin zu fahren, wie ihr es ja auch in diesem Jahr gemacht habt. Ich bin gespannt, was ihr Neues erleben konntet. Denn ich bin am Überlegen, ob ich noch einmal nach Island reise.
Also: Vielen Dank und weiterhin "god tur"
Martin
P.S. Das Bild der fliegenden Bastölpel finde ich sensationell!
Also: Vielen Dank und weiterhin "god tur"
Martin
P.S. Das Bild der fliegenden Bastölpel finde ich sensationell!

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Re: Island mit dem Wohnmobil - 2016
Danke Martin,
es ist dein Verdienst das ich den Bericht abgeschlossen habe
Schließlich war dies ja eine "Bedingung" für die Veröffentlichung deines Reiseberichts von 2022
Ich bin gespannt.
Viele Grüße
Gerhard
es ist dein Verdienst das ich den Bericht abgeschlossen habe

Schließlich war dies ja eine "Bedingung" für die Veröffentlichung deines Reiseberichts von 2022

Ich bin gespannt.
Viele Grüße
Gerhard
Re: Island mit dem Wohnmobil - 2016
Hab Geduld; ich bin noch nicht dazu gekommen, ihn zu schreiben.Mainline hat geschrieben:Schließlich war dies ja eine "Bedingung" für die Veröffentlichung deines Reiseberichts von 2022
