zuerst wuensche ich dem alten fischer genesung!
Hier also unser geschichte. Ich bitte um verzeihung für mein schlechtes deutsch.
Unser vater war østerriker und offiser SS. Er lernte unsere mutter in einer offizierskantine kennen und wir glauben das sie sich geliebt haben. Sie heirateten i Holmestrand august 1942.
1945 musste unser vater Norge verlassen und wollte seine frau und die kinder mit sich nehmen. Das hat mein großvater verhindert indem er meiner mutter den pass genommen hat und sie einsperrte.
Mein vater konnte nur mich mitnehmen, während meine geschwister bei der mutter geblieben sind.
Ich war damals etwa 1Jahr alt und mein vater hat mich zu pflegeeltern gegeben. Diese lebten in Westoestereich in einem kleinen dorf und besassen gasthaus. Bei diesen Menschen bin ich aufgewachsen. Es waren keine guten menschen. Ich kann mich nicht mehr an alles erinnern, aber vieles ist es, was ich noch gut weis. So wurde ich an die bauern in diesem dorf als arbeitskraft ausgeliehen oder vermietet. Geschlafen habe ich in einem schrank unter der treppe in den zweiten etage. Mein essen war das, was die gaeste ueber gelassen haben. Mit etwa zehn jahren gab mir der wirt ein gewehr und danach musste ich für ihn wild stehlen. Wenn ich kein tier getoetet gebracht hatte bekam ich schlaege anstelle von essen. Ich wußte schon das ich das falsche tat, aber ich hatte keine wahl. Einmal hatte mich der dorfpolizist mitten in der nacht auf der straße gefangen, als ich auf einem karren ein getoetetes rådyr zum gastaus bringen wollte. Er hat mich eingesperrt und mich am naechsten morgen ins gasthaus gebracht. Der polizist war nicht dumm und hat den wirt beschuldigt mich zu zwingen. Der mann hat aber alles geleugnet und der polizist konnte nichts tun, da ich erst 12 jahre alt war. Als der polizist fort war, versuchte mich der wirt zu erschlagen. Nur einige alte maenner die als gaeste da waren, haben das verhindert. Diese alten maenner haben danach eigentlich für mich gesorgt, das ich essen bekam und manchmal in die schule durfte und sie haben mich ihre handwerke gelehrt.
Mit 15 jahren bin ich von dort geflohen. Mein einziger freund hat dabei geholfen indem er geld von seinen eltern gebettelt hat, damit ich ein zugticket kaufen konnte. Mit diesem geld konnte ich genau bis Duesseldorf fahren. Dort hat mich nach tagen auf der straße ein alter mann aus Japan mit sich genommen. Bei diesem mann habe ich drei jahre gelebt wie bei einem vater. Ich konnte einen beruf lernen und vieles nachholen das ich vorher nicht gelernt habe. Erst durch ihn habe ich verstanden das etwas mit mir seltsam sein musste, da ich ja nicht den namen der leute hatte bei denen ich aufgewachsen bin.
Spaeter hatte ich ein eigenes leben für das ich nach Østerrike zurueckgekommen bin. Ich habe eine liebe Frau gefunden und selbst Kinder bekommen. Einmal bin ich noch in das dorf zurueckgegangen in dem ich aufgewachsen bin und ich habe diese menschen gefragt wer ich bin. Zuerst wollten sie gar nichts sagen, aber dann erzaehlten sie mir das mich mein vater bei ihnen gelassen hat. Ich wollte wissen, wer mein vater und meine mutter sind. Das wussten sie aber auch nicht, alles was sie mir geben konnten war eine schmutzige und zerissene abschrift eines vigselattest. Das konnten sie nicht lesen und ich auch nicht, denn es war in norwegisch.
Nach vielen umwegen und falschen wegen bin ich mit diesem attest bei der norwegischen botschaft in Wien gelandet. Die menschen dort waren sehr nett und versprachen mir zu helfen und zu suchen ob jemand von diesem attest in Norge lebt. Den mann der auf diesem attest genannt wird, wollte ich von der polizei in Østerrike suchen lassen. Das war nicht moeglich da ich nicht beweisen konnte das ich mit ihm zu tun habe. Ich hatte ja selbst keine urkunde, keinen pass, gar nichts.
Monate spaeter habe ich post von der botschaft bekommen, das sie jemand in Oslo gefunden haetten und das sie der frau meinen namen und meine telephonnummer gegeben haetten. So koennte sie kontakt mit mir aufnehmen wenn sie das will. An einem abend ein par tage spaeter hat die frau angerufen und ich hab im alter von 35 jahren das erstemal mit meiner mutter gesprochen. Dabei konnte man das nicht sprechen nennen, viele traenen, ein bisschen deutsch und ein bisschen englisch....
verzeiht ich muss eine pause machen.... es ist nicht so einfach....
Ich hab`s getan
Re: Ich hab`s getan
Was Du über die Zeit bei den Pflegeeltern in Österreich schreibst, war in den 50iger Jahren. Unfassbar! Und viele Fragen: Was hat Dein Vater in dieser Zeit getan? Hat Deine Mutter nach Dir gesucht, suchen können, suchen dürfen? ... Manche Frage wird vielleicht noch beantwortet werden. Du wirst weiter schreiben?
Grüße Gudrun
Grüße Gudrun
Re: Ich hab`s getan
fortsettelse:
Mein bruder war zu dieser zeit mit einem schiff auf reise. Aber er kam bald nach diesem samtale zurueck und er konnte mehr deutsch und englisch als unsere mutter. So habe ich am telephon langsam meine eigene familie kennengelehrt.
Sie haben gedacht das ich gestorben waere, weil sie auch versucht hatten meinen vater und mich zu finden uten suksess. Fuer ein ganzes jahr haben wir nur telephoniert – ich konnte ja nicht nach Norge reisen, ohne eigenen pass als staatenloser. Mein bruder hat in diesem jahr himmel und hoelle in bewegung gebracht, dass ich eine geburtsurkunde und einen pass bekomme, als norsk statsborger anerkannt werde. Und er hat das wirklich geschafft. Nach einem jahr haben er und seine familie uns in Østerrike besucht. Nur meine mutter wollte nicht mehr mitkommen, sie war blind geworden und fuerchtete sich vor der reise.
Ich kann nicht beschreiben, was wir gefuehlt haben als wir uns in den armen gelegen sind.
Zusammen sind mein bruder und ich nochmals nach Wien gereist und ich habe vom ambasador meine geburtsurkunde und den roten pass bekommen, war nicht mehr staatenlos und heimatlos.
Der botschafter gab uns beiden den rat, uns an das bundeskriminalamt in Wiesbaden zu wenden, wenn wir etwas ueber unseren vater erfahren wollten.
Das haben wir getan und erfahren das unser vater einen falschen namen verwendete und von den amerikanischen behoerden gesucht wuerde. Warum wollte man uns nicht sagen.
Von dieser zeit haben wir beide 10 jahre nach unserem vater gesucht. Ich habe ihn gefunden in einem altenheim. Er war taub und stumm nach einem hirnschlag, von parkinson und seinem schlechten gewissen geschlagen. Ganz ganz hilflos. Eigentlich wollte ich boese zu ihm sein, ich habe das nicht gekonnt. Ich hab ihn oft besucht und seine hand gehalten als er gestorben ist. Seine schuld hat er mit sich genommen und er ruht unter einem grabstein mit seinem falschen namen. Dafuer schaeme ich mich.
Seit etwa zwei jahren kennen wir den richtigen namen meines vaters und unsere vorfahren zurueck bis 1700. Ich weiss nun das mein farfar ein held war und geadelt wurde und ich trage stolz seinen familiennamen.
Als norsk statsborger war es fuer mich und meine frau und die kinder klar das wir nach Norge gehen werden. Das haben wir auch getan, obwohl ich mittlerweile auch einen oesterreichischen pass bekommen hatte (als sohn eines østerriker). Ich habe norwegisch gelernt und denke und traeume heute i norsk.
Meine mutter habe ich nur zweimal treffen duerfen. Bei meinem ersten besuch in Oslo traff ich sie das erstemal bewußt in meinem leben und stand einer sehr alten frau gegenueber deren bild ich nicht kannte. Nur mein herz sagte mir, das ist deine mama. Und sie konnte mich nicht mehr sehen – nur abtasten. Damals musste mein bruder noch alles uebersetzen und wir haben viele stunden im gespraech verbracht.
Das zweitemal war ein halbes jahr spaeter – bei ihrer bestattung.....
verzeiht aber ich schreibe morgen weiter – es ist eine bisschen zuviel auf einmal
Mein bruder war zu dieser zeit mit einem schiff auf reise. Aber er kam bald nach diesem samtale zurueck und er konnte mehr deutsch und englisch als unsere mutter. So habe ich am telephon langsam meine eigene familie kennengelehrt.
Sie haben gedacht das ich gestorben waere, weil sie auch versucht hatten meinen vater und mich zu finden uten suksess. Fuer ein ganzes jahr haben wir nur telephoniert – ich konnte ja nicht nach Norge reisen, ohne eigenen pass als staatenloser. Mein bruder hat in diesem jahr himmel und hoelle in bewegung gebracht, dass ich eine geburtsurkunde und einen pass bekomme, als norsk statsborger anerkannt werde. Und er hat das wirklich geschafft. Nach einem jahr haben er und seine familie uns in Østerrike besucht. Nur meine mutter wollte nicht mehr mitkommen, sie war blind geworden und fuerchtete sich vor der reise.
Ich kann nicht beschreiben, was wir gefuehlt haben als wir uns in den armen gelegen sind.
Zusammen sind mein bruder und ich nochmals nach Wien gereist und ich habe vom ambasador meine geburtsurkunde und den roten pass bekommen, war nicht mehr staatenlos und heimatlos.
Der botschafter gab uns beiden den rat, uns an das bundeskriminalamt in Wiesbaden zu wenden, wenn wir etwas ueber unseren vater erfahren wollten.
Das haben wir getan und erfahren das unser vater einen falschen namen verwendete und von den amerikanischen behoerden gesucht wuerde. Warum wollte man uns nicht sagen.
Von dieser zeit haben wir beide 10 jahre nach unserem vater gesucht. Ich habe ihn gefunden in einem altenheim. Er war taub und stumm nach einem hirnschlag, von parkinson und seinem schlechten gewissen geschlagen. Ganz ganz hilflos. Eigentlich wollte ich boese zu ihm sein, ich habe das nicht gekonnt. Ich hab ihn oft besucht und seine hand gehalten als er gestorben ist. Seine schuld hat er mit sich genommen und er ruht unter einem grabstein mit seinem falschen namen. Dafuer schaeme ich mich.
Seit etwa zwei jahren kennen wir den richtigen namen meines vaters und unsere vorfahren zurueck bis 1700. Ich weiss nun das mein farfar ein held war und geadelt wurde und ich trage stolz seinen familiennamen.
Als norsk statsborger war es fuer mich und meine frau und die kinder klar das wir nach Norge gehen werden. Das haben wir auch getan, obwohl ich mittlerweile auch einen oesterreichischen pass bekommen hatte (als sohn eines østerriker). Ich habe norwegisch gelernt und denke und traeume heute i norsk.
Meine mutter habe ich nur zweimal treffen duerfen. Bei meinem ersten besuch in Oslo traff ich sie das erstemal bewußt in meinem leben und stand einer sehr alten frau gegenueber deren bild ich nicht kannte. Nur mein herz sagte mir, das ist deine mama. Und sie konnte mich nicht mehr sehen – nur abtasten. Damals musste mein bruder noch alles uebersetzen und wir haben viele stunden im gespraech verbracht.
Das zweitemal war ein halbes jahr spaeter – bei ihrer bestattung.....
verzeiht aber ich schreibe morgen weiter – es ist eine bisschen zuviel auf einmal
Re: Ich hab`s getan
Nimm dir Zeit niku und vielen Dank fuer deine Ausfuehrungen. Deine Zeilen lassen mich an die vielen Geschichten meiner Mutter (geb. 1937) zurueckerinnern.niku hat geschrieben: verzeiht aber ich schreibe morgen weiter – es ist eine bisschen zuviel auf einmal
Tyskland liker vi, men kun for Norge slår våre hjerter
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wise
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Re: Ich hab`s getan
@ niku.
Deine Geschichte finde ich bisher sehr berührend. Ich freue mich für dich, dass du trotzdem in deiner kleinen Familie glücklich werden konntest. Ich fühle gleichzeitig mit dir, dass die Situationen und deine Gefühle, die du bei späteren Treffen deiner leiblichen Eltern erlebet hast, sehr verwirrend für dich gewesen sein müssen. Ich fühle nur mit, denn vorstellen kann ich es mir fast gar nicht. Ich denke, dass es soviel positives aber auch negatives gegeben haben muss, dass man sich gar nicht korrekt verhalten oder positionieren kann. In Summe finde es von deinem Bruder un dir sehr mutig, dass ihr euch für diesen Schritt entschieden habt, auch wenn es sehr belastend gewesen sein muss.Ich hoffe, dass du für dich persönlich mit dieser Vergangenheit abschließend konntest.
Deine Geschichte finde ich bisher sehr berührend. Ich freue mich für dich, dass du trotzdem in deiner kleinen Familie glücklich werden konntest. Ich fühle gleichzeitig mit dir, dass die Situationen und deine Gefühle, die du bei späteren Treffen deiner leiblichen Eltern erlebet hast, sehr verwirrend für dich gewesen sein müssen. Ich fühle nur mit, denn vorstellen kann ich es mir fast gar nicht. Ich denke, dass es soviel positives aber auch negatives gegeben haben muss, dass man sich gar nicht korrekt verhalten oder positionieren kann. In Summe finde es von deinem Bruder un dir sehr mutig, dass ihr euch für diesen Schritt entschieden habt, auch wenn es sehr belastend gewesen sein muss.Ich hoffe, dass du für dich persönlich mit dieser Vergangenheit abschließend konntest.
Re: Ich hab`s getan
Dem schließe ich mich an. Danke wise, Du hast die Worte für meine Gedanken gefunden.wise hat geschrieben:@ niku.
Deine Geschichte finde ich bisher sehr berührend. Ich freue mich für dich, dass du trotzdem in deiner kleinen Familie glücklich werden konntest. Ich fühle gleichzeitig mit dir, dass die Situationen und deine Gefühle, die du bei späteren Treffen deiner leiblichen Eltern erlebet hast, sehr verwirrend für dich gewesen sein müssen. Ich fühle nur mit, denn vorstellen kann ich es mir fast gar nicht. Ich denke, dass es soviel positives aber auch negatives gegeben haben muss, dass man sich gar nicht korrekt verhalten oder positionieren kann. In Summe finde es von deinem Bruder un dir sehr mutig, dass ihr euch für diesen Schritt entschieden habt, auch wenn es sehr belastend gewesen sein muss.Ich hoffe, dass du für dich persönlich mit dieser Vergangenheit abschließend konntest.
Grüße Gudrun
Re: Ich hab`s getan
@ niku
Ich finde Deine Geschichte auch sehr berührend und mir kamen nicht nur einmal die Tränen. Du hast ja als kleiner Junge schon Schreckliches durchmachen müssen. Umso mehr freu ich mich für Dich, dass Du jetzt in Deiner Familie glücklich bist. Ich wünsche Dir so sehr, dass Ihr noch Eure Schwester wiederfinden würdet.
Es fehlen mir nach dieser Geschichte einfach weitere Worte. Irgendwie schnürt es mir die Kehle zu. Trotzdem danke ich Dir, dass Du uns hier Deine Geschichte erzählt hast.
Hjertelig hilsen
Fischmaus
Ich finde Deine Geschichte auch sehr berührend und mir kamen nicht nur einmal die Tränen. Du hast ja als kleiner Junge schon Schreckliches durchmachen müssen. Umso mehr freu ich mich für Dich, dass Du jetzt in Deiner Familie glücklich bist. Ich wünsche Dir so sehr, dass Ihr noch Eure Schwester wiederfinden würdet.
Es fehlen mir nach dieser Geschichte einfach weitere Worte. Irgendwie schnürt es mir die Kehle zu. Trotzdem danke ich Dir, dass Du uns hier Deine Geschichte erzählt hast.
Hjertelig hilsen
Fischmaus
Re: Ich hab`s getan
Heisann,
bevor ich euch noch erzaehle die geschichte meiner geschwister und zu einem ende finde. Muss ich euch eine moro geschichte um die statsborgerskapt erzaehlen und wie dies alles drei generationen menschen betrifft.
Ich habe ja geschrieben das ich erst einen norsk und spaeter einen østerriksk pass bekommen habe. Aber da hatte ich schon eigene kinder – ohne verheiratet zu sein. Nun wollten meine frau und ich das unsere kinder auch norweger oder østerriker sein werden und nicht lengre staatenlos. Wir haben bei den aemtern darum gebeten in beiden laendern und wurden abgewiesen! Am ende hat die regierung von Liechtenstein meinen kindern pass und borgerskap gegeben – weil ihr morfar aus Liechtenstein kam. Dieses kleine land hat uns ganz leicht geholfen. Nun sind unsere barne liechtensteiner und geben dies an die barnebarn weiter. Das ist verrueckt? Ikke sant?
Meine mutter und mein bror haben mir dann erzaehlt was sie erlebt haben: Mein morfar hielt die familie drei jahre lang eingesperrt in einem dachboden over der backerei. Wenn menschen aus der stat nach ihnen fragten, dann sagte er das sie mit meinem vater weggegangen seien. Er wollte kein nazi mehr sein und hat alles gelogen aber die menschen in Holmestrand glaubten das wohl nicht. Darum ist er nach drei jahren mit der familie nach Oslo geflohen. Er hat dort wieder eine backerei gemacht und meine mutter und die geschwister mussten dort arbeiten. Essen gab es nur als suppe einmal am tag. Wenn meine geschwister aus hunger altes brot gestohlen haben, wurden sie geschlagen und sie bekamen tagelang gar kein essen. Wenn mein morfar angesprochen wurde wer die frau in der backstube sei, dann sprach er nur von einer deutschen hure und er hat ihr verboten mit anderen menschen zu sprechen.
1954 wurde die heirat meiner mutter als ungueltig erklaert und mein großvater zwang sie einen gesellen zu heiraten. Dafuer hat er diesen mann bezahlt und meinen bruder aus dem haus geworfen.
In diesem jahr war mein bruder 11 jahre alt. Meine Schwester durfte "zuhause" bleiben und der mann meiner mutter hat beide, mutter und tochter immer wieder vergewaltigt und verpruegelt wie er es wollte. Bis eines tages meine schwester fortgelaufen ist. Da war sie 14 jahre alt und vermutlich schwanger. Lange hat man gelaubt das sie getan hat suicid, aber sie hat sich vor etlichen jahren einmal bei meinem bruder gemeldet und ich glaube ich habe sie einmal in Danmark gesehen.
Mein bruder hat um zu leben, gestohlen, gelogen, gebettelt und in schuppen geschlafen. Bis er arbeit zuerst im hafen spaeter auf schiffen gefunden hat. Eine schule hat er erst mit 20 jahren als kurs besucht.
Erst als der großvater gestorben ist haben meine mutter ihren pass und dokumente zurueck bekommen. Damit konnte sie muehevoll papiere for meinen bruder bekommen. Er war also schon erwachsen und er hatte seine frau kennengelernt. Tove kommt aus einer vornehmen familie in Oslo und diese vornehme familie hat sie davongejagt und enterbt weil sie meinen bruder geheiratet hat. Aber die beiden haben alle zeit fest zusammengehalten und heute nicht nur einen lieben sohn sondern auch eine nette schwiegertochter und einen suessen enkel.
Mein bruder hat sich eine existenz als transportformiddler (ich weiss das nicht auf deutsch) gebaut und ist vor zwei jahren in den ruhestand gegangen, waehrend ich eine egen gartneri hatte und diesen winter pensioniert habe.
Meine Kinder sind ebenfalls schon erwachsen und haben einen guten weg bekommen. Heute haben wir unseren frieden mit der geschichte gefunden und wir haben vorallem uns wieder gefunden. Jemand schuld zu geben ist nur dumm und hilft niemandem. Trotzdem waere es schoen gewesen haeten die myndigheter ein wort der entschuldigung gefunden.
Nachgetragen: Gudrun fragt was mein vater in dieser zeit getan hat. Wir wissen es nicht. Wir haben eine arbeitsbuch gefunden, aber das war nur eine gute faelschung. Wir wissen er hat in Østerrike nocheinmal geheiratet und gehofft dort im standeskontor informationen zu finden. Ich war bei diesem kontor und der beamte hat mich mitgenommen in das archiv. Dort haben wir auch eine aktenbewahrung gefunden. Aber diese war bis auf eine gefaelschte geburtsschein leer. Die braunen freunde haben etter krigen noch zusammengehalten... trotzdem habe ich mit diesem geburtsschein meinen echten farfar und verwandte finden koennen.
Damit ist unser historie zu ende.
bevor ich euch noch erzaehle die geschichte meiner geschwister und zu einem ende finde. Muss ich euch eine moro geschichte um die statsborgerskapt erzaehlen und wie dies alles drei generationen menschen betrifft.
Ich habe ja geschrieben das ich erst einen norsk und spaeter einen østerriksk pass bekommen habe. Aber da hatte ich schon eigene kinder – ohne verheiratet zu sein. Nun wollten meine frau und ich das unsere kinder auch norweger oder østerriker sein werden und nicht lengre staatenlos. Wir haben bei den aemtern darum gebeten in beiden laendern und wurden abgewiesen! Am ende hat die regierung von Liechtenstein meinen kindern pass und borgerskap gegeben – weil ihr morfar aus Liechtenstein kam. Dieses kleine land hat uns ganz leicht geholfen. Nun sind unsere barne liechtensteiner und geben dies an die barnebarn weiter. Das ist verrueckt? Ikke sant?
Meine mutter und mein bror haben mir dann erzaehlt was sie erlebt haben: Mein morfar hielt die familie drei jahre lang eingesperrt in einem dachboden over der backerei. Wenn menschen aus der stat nach ihnen fragten, dann sagte er das sie mit meinem vater weggegangen seien. Er wollte kein nazi mehr sein und hat alles gelogen aber die menschen in Holmestrand glaubten das wohl nicht. Darum ist er nach drei jahren mit der familie nach Oslo geflohen. Er hat dort wieder eine backerei gemacht und meine mutter und die geschwister mussten dort arbeiten. Essen gab es nur als suppe einmal am tag. Wenn meine geschwister aus hunger altes brot gestohlen haben, wurden sie geschlagen und sie bekamen tagelang gar kein essen. Wenn mein morfar angesprochen wurde wer die frau in der backstube sei, dann sprach er nur von einer deutschen hure und er hat ihr verboten mit anderen menschen zu sprechen.
1954 wurde die heirat meiner mutter als ungueltig erklaert und mein großvater zwang sie einen gesellen zu heiraten. Dafuer hat er diesen mann bezahlt und meinen bruder aus dem haus geworfen.
In diesem jahr war mein bruder 11 jahre alt. Meine Schwester durfte "zuhause" bleiben und der mann meiner mutter hat beide, mutter und tochter immer wieder vergewaltigt und verpruegelt wie er es wollte. Bis eines tages meine schwester fortgelaufen ist. Da war sie 14 jahre alt und vermutlich schwanger. Lange hat man gelaubt das sie getan hat suicid, aber sie hat sich vor etlichen jahren einmal bei meinem bruder gemeldet und ich glaube ich habe sie einmal in Danmark gesehen.
Mein bruder hat um zu leben, gestohlen, gelogen, gebettelt und in schuppen geschlafen. Bis er arbeit zuerst im hafen spaeter auf schiffen gefunden hat. Eine schule hat er erst mit 20 jahren als kurs besucht.
Erst als der großvater gestorben ist haben meine mutter ihren pass und dokumente zurueck bekommen. Damit konnte sie muehevoll papiere for meinen bruder bekommen. Er war also schon erwachsen und er hatte seine frau kennengelernt. Tove kommt aus einer vornehmen familie in Oslo und diese vornehme familie hat sie davongejagt und enterbt weil sie meinen bruder geheiratet hat. Aber die beiden haben alle zeit fest zusammengehalten und heute nicht nur einen lieben sohn sondern auch eine nette schwiegertochter und einen suessen enkel.
Mein bruder hat sich eine existenz als transportformiddler (ich weiss das nicht auf deutsch) gebaut und ist vor zwei jahren in den ruhestand gegangen, waehrend ich eine egen gartneri hatte und diesen winter pensioniert habe.
Meine Kinder sind ebenfalls schon erwachsen und haben einen guten weg bekommen. Heute haben wir unseren frieden mit der geschichte gefunden und wir haben vorallem uns wieder gefunden. Jemand schuld zu geben ist nur dumm und hilft niemandem. Trotzdem waere es schoen gewesen haeten die myndigheter ein wort der entschuldigung gefunden.
Nachgetragen: Gudrun fragt was mein vater in dieser zeit getan hat. Wir wissen es nicht. Wir haben eine arbeitsbuch gefunden, aber das war nur eine gute faelschung. Wir wissen er hat in Østerrike nocheinmal geheiratet und gehofft dort im standeskontor informationen zu finden. Ich war bei diesem kontor und der beamte hat mich mitgenommen in das archiv. Dort haben wir auch eine aktenbewahrung gefunden. Aber diese war bis auf eine gefaelschte geburtsschein leer. Die braunen freunde haben etter krigen noch zusammengehalten... trotzdem habe ich mit diesem geburtsschein meinen echten farfar und verwandte finden koennen.
Damit ist unser historie zu ende.
Re: Ich hab`s getan
hei niku
Lieben Dank das du uns euere bewegende Geschichte erzæhlt hast und uns somit zu einem tieferen Verstændnis der ganzen Problematik "Tyskenbarn" verholfen hast. Ich wuensche dir und deiner Familie noch ganz viele glueckliche gemeinsame Jahre.
Liebe Gruesse an dich und deine Familie
von Hubi
Lieben Dank das du uns euere bewegende Geschichte erzæhlt hast und uns somit zu einem tieferen Verstændnis der ganzen Problematik "Tyskenbarn" verholfen hast. Ich wuensche dir und deiner Familie noch ganz viele glueckliche gemeinsame Jahre.
Liebe Gruesse an dich und deine Familie
von Hubi
Tyskland liker vi, men kun for Norge slår våre hjerter
Re: Ich hab`s getan
Das ist tragisch..............alles Gute für den alten Herrn.
-
fcelch
- NF-Stammbesucher
- Beiträge: 3705
- Registriert: So, 25. Sep 2005, 16:22
- Wohnort: Bergisches Land / NRW
Re: Ich hab`s getan
@Niku
danke für deine Offenheit und deine Erzählung.
Ich finde es toll das du die Geschichte mit uns teilst.
Respekt!
Ich bin Jahrgang 1972. Die Väter beider Elternteile sind im Krieg gefallen und ich habe es bereut das ich nie mit meinen Omas über diese Zeit gesprochen habe. Ich finde es gut und richtig darüber zu reden oder zu schreiben.
Gruß,
FCElch
danke für deine Offenheit und deine Erzählung.
Ich finde es toll das du die Geschichte mit uns teilst.
Respekt!
Ich bin Jahrgang 1972. Die Väter beider Elternteile sind im Krieg gefallen und ich habe es bereut das ich nie mit meinen Omas über diese Zeit gesprochen habe. Ich finde es gut und richtig darüber zu reden oder zu schreiben.
Gruß,
FCElch
Re: Ich hab`s getan
Liest sich spannend.....und dann noch mit meinem Lieblingsschauspieler 