Auswanderung nach Norwegen

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kuskus
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Re: Auswanderung nach Norwegen

Beitrag von kuskus »

Ulrike44 hat geschrieben: Wenn man - unabhängig von der im Betrieb gesprochenen Sprache - in einem Land wohnen uind sich dort integrieren möchte, MUSS man die Sprache sprechen - das Leben findet ja nicht nur in der (in dem Fall englischsprachigen) Firma statt. Und um es sich nicht noch unnötig schwer zu machen (gerade am Anfang hat man die größten Schwierigkeiten im Weg liegen!) sollte man m. E. nicht erst mit dem Lernen anfangen, wenn man schon im Land ist. Wer die Sprache nicht spricht, wird nie hier wurzeln - und auch von der Bevölkerung zu Recht nicht anerkannt werden.
Um sich integrieren zu können, muss man die Sprache sprechen. Das ist schon richtig. Doch jetzt ist es erst mal auch so, dass wir noch gar nicht wissen, ob wir überhaupt hier bleiben wollen. Erst mal bleiben wir hier für drei Jahre, doch was danach kommt, wissen wir nicht. Ich bin im Sprachkurs und werde im Frühjahr den Bergentest machen.

Nur die generelle Aussage, dass man nur nach Norwegen kommen kann, wenn man die Sprache beherrscht, halte ich für nicht richtig. Es kommt sehr stark auf die Branche an.
Ulrike44
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Re: Auswanderung nach Norwegen

Beitrag von Ulrike44 »

kuskus hat geschrieben:Um sich integrieren zu können, muss man die Sprache sprechen. Das ist schon richtig. Doch jetzt ist es erst mal auch so, dass wir noch gar nicht wissen, ob wir überhaupt hier bleiben wollen. Erst mal bleiben wir hier für drei Jahre, doch was danach kommt, wissen wir nicht. Ich bin im Sprachkurs und werde im Frühjahr den Bergentest machen.
Wenn der Aufenthalt von vornherein schon begrenzt ist, geb ich dir vollkommen Recht - da redet man englisch im Betrieb und braucht ansonsten nicht großartig ein soziales (einheimisches) Umfeld, da ist man sowieso nur auf "Durchreise", der Aufwand würde sich nicht lohnen. Nur für einen geglückten und glücklichen Daueraufenthalt ist sowohl die soziale als auch die berufliche Integration unumgänglich.

Ich will ja nicht eure persönliche individuelle Vorgehensweise kritisieren, das macht nur, wie ihr das für richtig haltet - aber Leuten einfach mal zu sagen, es ginge auch ohne Sprache, das konnte ich nicht so stehen lassen, dafür bin ich schon zu lange hier im Forum und zu lange in Norwegen.. Weißt du, man rät ja auch Leuten nicht weiterzurauchen, nur weil Helmut Schmidt mit 90 noch Kettenraucher ist.

Dir wünsche ich aber viel Glück mit dem Bergenstest und überhaupt viel Spaß im Kurs. Sooo schwierig ist Norwegisch für uns Deutsche ja auch nicht.

Ulrike
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igel67
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Re: Auswanderung nach Norwegen

Beitrag von igel67 »

Hallo zusammen,

kurzer Einwurf: Ich würde mir die Mühe mit der Sprache immer machen, auch wenn ich nur 3 Monate oder vielleicht nur 3 Wochen "auf der Durchreise" wäre. Es gibt ein russisches Sprichwort, das lautet ungefähr so: Soviel Sprachen Du sprichst, so viel mal bist Du Mensch. Will heißen der Zugang zu einer anderen Kultur ist immer eine ungeheure persönliche Bereicherung. Und das Erfolgserlebnis, sich in einem Land, wo man sich wohlfühlt, verständigen zu können, ist doch auch nicht zu verachten. Deshalb finde ich es schade, wenn man/frau beim Sprache lernen nur ans Berufliche und ans Praktische denkt. Von der Achtung und Höflichkeit gegenüber den Menschen in meinem Gastgeberland mal ganz zu schweigen...

Ansonsten: wer will entscheiden, ob ihm die Mentalität in Norwegen liegt, wenn er/sie die Sprache nicht spricht? Ich hab mich z.B. bewusst dagegen entschieden, nach Schweden auszuwandern, weil ich gewohnt bin, Klartext zu reden, auch mal konstruktiv-wohlwollend zu kritisieren, aber das gilt eben in Schweden als unhöflich und geht gar nicht. Auch mit dem Arbeitstempo könnte ich gar nicht gut leben. Deshalb ist Schweden (und mittlerweile auch Norwegen) für mich das perfekte Urlaubsland, aber arbeitsmäßig fühle ich mich doch in D heimisch. Bei dem einen oder anderen gescheiterten Auswanderer höre/lese ich Enttäuschungen in dieser Richtung heraus. Dabei kommt es natürlich immer auf den Beruf an. Wäre ich z.B. Krankenschwester oder Erzieherin o.ä., könnte mich Skandinavien schon sehr reizen.
Liebe Grüße / Hilsen,
Igel67
Anne&Gunnar
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Re: Auswanderung nach Norwegen

Beitrag von Anne&Gunnar »

Nabend,

danke schön für den tip jetzt wissen wir was hilsen heißt... :!:
Also wir gucken jetzt auch erst mal das wir das mit nem Sprachkurs hin bekommen,wenn es zwecks der arbeit zeitlich hinhaut.

Auch wenn wir uns schon einigermaßen gut belesen haben würden wir gern wissen ob es dennoch einfach so geht auszuwandern...
Damit meine ich,das man die ersten drei Monate ao in Norwegen leben kann,und nach drei Monaten dann nur zur Polizei gehen muss und sich dann da mit seinem Ausweis melden muss!?

LG Anne & Gunnar
Ulrike44
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Re: Auswanderung nach Norwegen

Beitrag von Ulrike44 »

Anne&Gunnar hat geschrieben:Damit meine ich,das man die ersten drei Monate ao in Norwegen leben kann,und nach drei Monaten dann nur zur Polizei gehen muss und sich dann da mit seinem Ausweis melden muss!?
Im Prinzip ja, nur müsst ihr zum Erhalt dieser Registrierung (früher befristete Aufenthaltserlaubnis) entweder Eigenkapital in ausreichender Menge oder einen festen Job mit ausreichender Entlohnung nachweisen (die Höhe ist regional unterschiedlich, weil auch die Lebenshaltungskosten wie Miete regional stark schwanken), anders bekommt ihr die Registrierung nicht. Einfach sich nur (mit leeren Händen) melden und dann bleiben dürfen klappt nicht bzw. nur sehr sehr kurzfristig. Aber das wisst ihr wahrscheinlich selbst.
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kuskus
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Re: Auswanderung nach Norwegen

Beitrag von kuskus »

Ulrike44 hat geschrieben: Dir wünsche ich aber viel Glück mit dem Bergenstest und überhaupt viel Spaß im Kurs. Sooo schwierig ist Norwegisch für uns Deutsche ja auch nicht.
Danke. Ja, der Sprachkurs ist toll. Nur hoffe ich, dass auch der nächste zustandekommt. Nein, für mich ist Norwegisch sehr einfach. Aber Schwedisch war auch schon recht einfach. Mein Mann als Finne hat es da nicht ganz so einfach. :lol:

@ Igel67: Natürlich ist es immer höflicher die jeweilige Landessprache zu sprechen, deshalb lerne ich ja nun auch hier Norwegisch und habe vorher in Finnland Finnisch gelernt. :wink:
muheijo
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Re: Auswanderung nach Norwegen

Beitrag von muheijo »

kuskus hat geschrieben: deshalb lerne ich ja nun auch hier Norwegisch und habe vorher in Finnland Finnisch gelernt. :wink:
Finnisch? Hut ab! Dann ist Norwegisch ein Witz.
Nur mal so aus Neugier: Dein Mann hat doch sicher Schwedisch in der Schule gehabt, ist davon nichts uebrig geblieben?

Gruss, muheijo
"Nicht diejenigen sind zu fürchten, die anderer Meinung sind, sondern diejenigen, die anderer Meinung sind, aber zu feige, es zu sagen."

(Napoléon I.)
kuskus
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Re: Auswanderung nach Norwegen

Beitrag von kuskus »

muheijo hat geschrieben:
kuskus hat geschrieben: deshalb lerne ich ja nun auch hier Norwegisch und habe vorher in Finnland Finnisch gelernt. :wink:
Finnisch? Hut ab! Dann ist Norwegisch ein Witz.
Nur mal so aus Neugier: Dein Mann hat doch sicher Schwedisch in der Schule gehabt, ist davon nichts uebrig geblieben?
Sagen wir so, Finnisch und Samisch ist schwerer als Norwegisch. :lol:

Ja, hatte er. Da es aber Pflicht war und bei allen finnischsprachigen Finnen verhasst ist, kann er so gut wie nichts mehr. Ist eigentlich schade. Texte versteht er recht gut, doch sprechen und schreiben funktiniert so gut wie gar nicht.
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