Mein Erfahrungsbericht (Umzug, Autoimport etc.)

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Steve
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Mein Erfahrungsbericht (Umzug, Autoimport etc.)

Beitrag von Steve »

Hallo!

Hier folgt nun meine "Geschichte“ der Einreise nach Norwegen, inklusive Autoimport.


Kurzform der Abfolge:
================
1 Vorbereitungen --> Umzug, Abmeldung etc.
2 Einreise nach Norwegen und Gang zum Zoll am Grenzort
3 Polizei --> Aufenthaltsgenehmigung
4 Steueramt --> Fødslesnummer (P-Nummer) und Skattekart beantragen
5 Zollamt am Wohnort --> Auto verzollen & Umzugsgutliste
6 Warten auf die P-Nummer
7 Auto zur Godkjenning
8 Zollamt zum Bezahlen der Engangsavgift fürs Auto
9 Konto eröffnen
10 Auto anmelden


1. Vorbereitungen
=============
Vor der Übersiedlung waren einige Dinge zu Kündigen bzw. mußten angepaßt werden:
- Versicherungen (meist ohne Nachweis oder Abmeldebestätigung)
- GEZ (neuer Mietvertrag, besser Abmeldebestätigung)
- Wohnung kündigen
- Strom-/Gasvertrag kündigen
- Telefon/Internet (neuer Mietvertrag, besser Abmeldebestätigung)
- Krankenkasse (endete bei mir automatisch mit Arbeitsvertrag)
- ADAC und andere Vereine
- Bankkonten (ohne Nachweis)
- Adressen hinterlegen bei Versicherung, Rentenkasse, Steueramt usw.
- Schadensfreiheitsrabatt von der Versicherung erfragen (wollten die Bescheinigung vom abgemeldeten Auto [norw. Zoll])
- COC fürs Auto
- Wertgutachten Auto

Einiges kann man schon Monate vorher erledigen (Kündigungsfristen beachten), andere Sachen sind mit Sonderkündigungsrecht kündbar (wegen Übersiedlung).


2. Einreise (25.02.2010)
==================
Ich fuhr donnerstags mit der Stena Line von Frederikshavn nach Oslo. In Oslo am Kai mußte ich zum Zoll. Es war 20.00 Uhr und ich war fast alleine, brauchte trotzdem rund eine Stunde bis die Papiere fertig waren.
Benötigt wurden:
- Dokumente für das Auto
- Umzugsgutliste
- Pass
- Formular für Umzug (RD-0030) und für Geldeinfuhr (RD-0026)

Obwohl am Ende drei Zöllner mit mir beschäftigt waren, wollte keiner in das Auto schauen. Mußte dort nur noch ein Formular zu den Autodaten ausfüllen, das dann vorab zu meinem Zollamt in Trondheim übersandt wurde. Dort hatte ich bis zum 4.3. Zeit, mein Auto zu verzollen.
Für die Fahrt hatte ich mich noch online mit der Kreditkarte bei Autopass registriert, um durch die Mautstationen fahren zu können.


3. Polizei (01.03.2010)
=================
Achtung: Zeitig da sein!
Die Polizei in Trondheim hat an drei Tagen von 9.00-14.00 Uhr geöffnet. Man muß allerdings schon mindestens 7.00 Uhr da sein, sonst war das Kommen umsonst. Ich war 6.30 Uhr da und war schon die siebte Person, die wartete. 7.30 Uhr wurde die Tür geöffnet, 8.00 Uhr der Nummernautomat. Zu dieser Zeit waren schon 60 Personen da, der Automat gibt pro Tag jedoch nur rund 70 Nummern frei - danach zeigt er „geschlossen“ an. Man muß also (zumindest in Trondheim) rechtzeitig da sein.
Kurz nach 9.20 Uhr war ich dann dran und bekam meine Aufenthaltsgenehmigung (vorher online beim UDI registrieren). Als Bescheinigung brauchte ich den Arbeits- und Mietvertrag.
Ich hatte erwartet/gehofft, daß ich meine Fødselsnummer/P-Nummer gleich bei der Polizei bekomme, aber die hat mich zum Steueramt geschickt.

4. Steueramt (01.03.2010)
===================
Beim Steueramt (Skatteetaten/Ligningskontor) mußte ich die Anmeldung bei der Polizei und ein Formular abgeben sowie den Arbeitsvertrag und mir wurde gesagt, daß ich meine P-Nr. und die Steuerkarte zugeschickt bekomme (2-3 Wochen).


5. Zollamt (01.03.2010)
=================
Das Auto zur Traffikstasjon gefahren, dort die Nummernschilder abgeschraubt und damit zum Zoll. Beim Zoll nochmal Umzugsgutliste etc. vorgezeigt und dann das Auto verzollt (25% auf den Wert des Wagens). Dafür ist das Wertgutachten (TÜV, Händler) ganz gut, ansonsten wird es wohl geschätzt anhand des Kaufvertrages oder einer Liste. Ich war bei einem Händler, habe alle meine Schäden am Auto gezeigt und gesagt, er solle das Gutachten so billig wie möglich machen. Statt 3000 Euro laut DAT-Liste sind es dann nur 825 Euro geworden! Mit Abgabe für die Klimaanlage waren das 2000 NOK für die Mehrwertsteuer des Autos. Die Nummernschilder wurden einbehalten und ich bekam eine Bestätigung in deutsch für die Versicherung.
Engangsavgift zahlt man später und hat damit auch keinen Zeitzwang. Hier kann man gleich in die Liste schauen, wieviel der Neu- und Gebrauchtpreis des Wagens ist. Das braucht man später für die alternative Berechnungsmethode der Engangsavgift.


6. Traffikstasjon (01.03.2010)
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Nach dem Zoll wollte ich eigentlich gleich meine „Godkjenning“ vom Auto machen lassen (vorher Termin holen), aber das geht nur mit P- oder D-Nummer. Ich bin dann zurück zum Steueramt, aber eine D-Nummer gibt es nicht wenn man eine P-Nummer beantragt hat. Außerdem würde das auch 2-3 Wochen dauern. Also kein godkjenning, aber ich kann dann später nochmal zurück kommen nur mit den Unterlagen (war keine Inspektion des Wagens sondern nur eine Feststellung der Fahrgestellnummer etc.). Als Unterlagen waren der Fahrzeugschein und -brief nötig, der Zettel vom Zoll für die bezahlte Mehrwertsteuer und das COC (beim Fahrzeughersteller anfordern).
Hatte dann also kein Auto innerhalb der nächsten Wochen, weshalb ich mir für 2 Tage eine rote Nummer gekauft habe (450 NOK), um wenigstens das Nötigste einkaufen zu können. Mein Wagen stand dann im Carport am Haus - ich weiß nicht wie das in Norwegen ist, wenn das Auto ohne Nummernschild auf der Straße steht.


7. P-Nummer
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Ohne P-Nummer gibt es kein Telefon (außer Geldkarten fürs Mobiltelefon), kein Internet, kein Auto, keine Autoversicherung, kein Bankkonto, kein Konto für die Kaution der Miete wenn man es auch auf sich laufen läßt und anfangs auch auf Arbeit einiges an Warteschleifen. Das sollte man vorab wissen und entsprechend einplanen. Zumindest der Strom für die Wohnung war ohne die Nummer erhältlich.
Man sollte sich auch informieren, wieviel Geld man bei seiner deutschen Bank am Automaten bekommt, da man die erste Zeit mit Bargeld hantiert (Wohnungseinrichtungen sind teuer). Ich hatte mir vorab, auch wenn es einen schlechteren Kurs gibt, 70.000 NOK für die Miete, Kaution & Autoimport mitgenommen und dann hier anfangs vor Ort fast jeden Tag am Automaten Geld geholt. Achtung: VISA bucht nicht sofort vom Konto ab, sondern braucht ein paar Tage (gerade am Wochenende) - in dieser Zeit gilt noch das alte Kartenlimit! Ich hatte dann einige Tage nicht die Möglichkeit, weiter Geld abzuheben. Von meinem Arbeitgeber bekam ich das erste Gehalt als Scheck.


8. Arztsuche (15.03.2010)
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Genau zwei Wochen nach der Beantragung der P-Nummer kam ein Brief vom Helseøkonomiforvaltningen (HELFO), daß ich mir einen Arzt suchen soll. Dort war dann auch meine P-Nummer aufgelistet. Ich habe erstmal keinen Arzt ausgesucht, weil die freien Plätze alle nicht in meiner Nähe waren.


9. P-Nummer offiziell (17.03.2010)
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Jetzt kam auch der offizielle Brief vom Skatteetaten mit meiner P-Nummer. Er war vom 8.3. datiert.


10. Bankkonto (19.03.2010)
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Für die Eröffnung eines Kontos habe ich bei der Postbank den offiziellen Brief mit meiner P-Nummer, meinen Arbeitsvertrag und einen Reisepass (kein Ausweis) benötigt. Gedauert hat das Ganze zirka 45 Minuten. Eine Kreditkarte gab es noch nicht, da ich in Norwegen noch nicht kreditwürdig war und bis das Konto voll funktioniert, dauert es ein paar Tage. Die Visa-Karte wird mit der Post zugeschickt (ca. 1 Woche).


11. Godtkjenning + Engangsavgift (19.03.2010)
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Nachdem ich die Dokumente von der Godkjenning (einmal etwas kostenloses) hatte, bin ich damit zurück zum Zoll um mein Auto „freizukaufen“. Benötigt wurden außerdem noch der Paß, der Brief vom Skatteetaten mit der Fødselsnummer und eine Menge Geld. Bei mir waren es 40.412 NOK, da mein Auto 2001 zugelassen wurde und somit nicht über die preiswertere Methode mit dem Hubraum abgerechnet wurde, sondern über CO2 (ca. 5000 NOK Unterschied). Nachdem das Auto zugelassen wurde, hat man 15 Tage Zeit um das Formular (RD-0049B) für die alternative Methode einzuschicken oder vorbeizubringen. Habe ich dann auch gemacht und somit „nur“ ###### NOK bezahlt (Betrag wird nachgereicht, sollte ca. 26.000 NOK sein). Die Årsavgift konnte ich nicht direkt bezahlen, da wurde mir eine Rechnung per Post zugeschickt.


12. Auto anmelden + Versicherung (05.04.2010)
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Die Versicherungen sind recht träge, wenn man sich per eMail meldet. Am besten Anrufen, die können alle gutes Englisch. Außerdem sollte man die Versicherungen vergleichen, da nicht alles stimmt was man bei den Online-Kalkulatoren heraus bekommt. Eine Versicherung hat mir aufgrund meines deutschen Schadensfreiheitsrabatts 75% >5år gegeben, eine andere nur 70%. Erst als ich sagte, daß eine andere ein besseres Angebot hat, sind sie auf 75% 1år heraufgegangen. Die Versicherung braucht das COC und die Bescheinigung über den Bonus von der alten Versicherung.
Das Anmelden bei der Traffikstasjon war dann recht einfach. Die Versicherung trägt das Auto am gleichen Tag in ein Register ein, so daß man am nächsten gleich anmelden kann. Mit den Papieren von der Godkjenning und vom Zoll zur Traffikstasjon, dort vorsprechen und ein Schild kaufen (100 NOK). Dauerte alles weniger als 10 Minuten bei mir.


13. Internet, Telefon
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Bei mir hat es 2-3 Wochen gedauert, bis ich einen Internet- und Telefonanschluß hatte (P-Nummer notwendig).


14. Skattekort (07.04.2010)
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Ich habe einige Wochen gewartet, aber es kam keine Skattekort bei mir an. Dann habe ich angerufen und herausgefunden, daß ich diese erst bestellen muß. Dazu habe ich ein Formular (RF-1209BE) ausgefüllt und dann direkt vorbeigebracht beim Skatteetaten. Hätte man mich darauf hingewiesen, hätte ich es gleich beim Beantragen der P-Nummer mit erledigt. Das Zuschicken sollte 2 Wochen dauern, aber am nächsten Tag war die Karte schon da.


Hinweise:
=======
- Daran denken, den Stromzähler auf sich umschreiben zu lassen. Man kann sich einen neuen Stromanbieter suchen, zahlt aber die „Nettleie“ (Netzgebühr) weiter an den örtlichen Netzanbieter. Bei beiden melden!
- Im ersten Arbeitsjahr in Norwegen gibt es keinen bezahlten Urlaub (man verdient sich den Urlaub immer für das nächste Jahr). Man kann unbezahlten nehmen oder eventuell einige Überstunden absetzen. Das mit dem Arbeitgeber klären.
- Auch wenn es eine Telefonleitung zum Haus gibt, heißt das nicht daß man den billigsten Anbieter nehmen kann. Bei mir konnte ich nur den Leitungseigner (Telenor) nehmen.
- Überlegen, ob sich ein Festnetzanschluß lohnt oder ob man nur ein Mobiltelefon nimmt und zusätzlich z.B. ein Skype-Telefon (günstige Anrufe ins Ausland und von dort an die Skype-Nummer).
- Bei der Wohnungssuche darauf achten, wie die Busverbindungen sind. Auch in scheinbar guten Wohngegenden (und an Einkaufszentren) kann es sein, daß die Busse abends nur aller Stunden fahren und ab 21.00 Uhr gar nicht mehr. Dann heißt es laufen oder Fahrrad fahren.
- Ohne Skattekort, wo der persönliche Steuersatz drin steht, zahlt der Arbeitgeber weniger Lohn. Im allgemeinen nimmt er dann 50% Steuern an. Das einbehaltene Geld wird dann nachbezahlt.


Falls mir noch etwas einfällt, trage ich das nach :)
Zuletzt geändert von Steve am Fr, 09. Apr 2010, 13:17, insgesamt 1-mal geändert.
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bayer45
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Re: Mein Erfahrungsbericht (Umzug, Autoimport etc.)

Beitrag von bayer45 »

Das ist ja wirklich ein tatsachenentsprechender Bericht.

Super gemacht.

Das sind mir zu viele Behördengänge, also bleibe ich in Deutschland und mache 52 Wochen im Jahr in Norwegen Urlaub.
Man muss eben Abstriche machen. :)
bayer45
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Re: Mein Erfahrungsbericht (Umzug, Autoimport etc.)

Beitrag von Anne-Marie »

Sehr guter Bericht! Bin beim Lesen in Stress geraten :D

Und: tolle homepage mit phantastischen Fotos!

Grüße
Anne-Marie
meister-matze
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Re: Mein Erfahrungsbericht (Umzug, Autoimport etc.)

Beitrag von meister-matze »

Vielen Dank für den ausführlichen Erfahrungsbericht.
Und wirklich tolle Homepage!
Schnettel
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Re: Mein Erfahrungsbericht (Umzug, Autoimport etc.)

Beitrag von Schnettel »

Hei Steve.
Dieser Erfahrungsbericht ist sicher ein guter Leitfaden fuer kuenftige Aus- bzw. Einwanderer. :super:
Allerdings stelle ich auch fest, dass Behørden, Banken etc. immer wieder unterschiedlich vorgehen....

Ein paar Anmerkungen:

- ADAC braucht man nicht kuendigen. Gilt weiter, auch wenn man ins Ausland zieht. Sollte man erwægen. Man hat zwar ggf. in der norwegischen Autoversicherung auch "veihjelp" dabei, aber u.U. nicht im gleichen Umfang und auch nicht unbedingt fuer Europa...

- COC fuers Auto braucht man nur, wenn es ein altes Fahrzeug ist ohne EU-Typengenehmigung. Hat man diese EU-Typengenehmigung in der deutschen Zulassung (im Feld K), dann braucht man definitiv kein COC, weder fuer die Versicherung (wieso eigentlich die?), auch nicht fuer den Zoll oder die Trafikkstasjon. Das Geld dafuer kann man sich wirklich sparen.

- Die Vorgehensweise bei der Polizei ist wohl nur in grøsseren Stædten so extrem, dass man 3 Stunden vor Øffnungszeit hinkommen muss. Bei uns (kleinerer Ort) hat es gereicht, ne halbe Stunde vor Toresschluss vorbei zu kommen und ich war dort die einzige....

- Mietvertrag muss man bei der Polizei nicht vorlegen. Einzige Dokumentation, die man braucht sind Personalausweis (oder Pass) und Arbeitsvertrag (oder ansettelsesbevis). Steht hier.

- Bankkonto: Wenn man bei der Postbank zum Erøffnen des Kontos deinen Personalausweis nicht akzeptiert hat, dann hatte der Mitarbeiter dort keine Ahnung von den eigenen Regeln. Es ist ganz sicher so, dass es von Bank zu Bank verschieden ist - und zum Beispiel reine Online-Banken (also die, die keine Filialen haben, wie z.B. die Skandiabank) verlangen einen Pass. Aber gerade die Postbank akzeptiert den Personalausweis. Das steht hier (Seite 5):
Dokumenter som er godkjent som legitimasjon:
• Postens ID-kort
• Norsk bankkort med legitimasjonsdel (bilde m.m.)
• Norsk førerkort utstedt fra og med 01.01. 1998
• Norsk pass
• Norsk utlendingspass og reisebevis*
• Utenlandske pass*
• Europeiske identitetskort (Identity Card)*
Wer einen Pass hat, der macht es sich natuerlich leicht, den zu nehmen. Dann spart man sich u.U. Diskussionen.
Aber wer keinen Pass hat, muss sich da auch nicht kirre machen lassen. Dann muss man sich eben die entsprechenden Stellen, wo steht, was als gueltige Legitimation anerkannt wird, ausdrucken und mitnehmen. Gerade auch die Postbank ist eine landesweite Bank mit einheitlichen Regeln.

Ich habe mittlerweile an vielen Stellen erfahren, dass oftmals die Mitarbeiter keinen Plan haben, was tatsæchlich verlangt wird.
Auf der Polizei drueckte man mir z.B. ein Formular fuer "ansettelsesbevis" zum Ausfuellen in die Hand, obwohl ein Arbeitsvertrag vorlag. Ein Hinweis fuer die Mitarbeiterin, dass das Formular dann nicht notwendig ist, hat aber gereicht und pløtzlich war die Kopie des Arbeitsvertrages in Ordnung. Auch ein Passbild (so wie frueher) wollte man noch haben. Auch hier reichte ein Hinweis, dass dies nicht mehr notwendig ist...

Von Statens vegvesen ganz zu schweigen. Dort knøpfte man uns Geld fuer die "enkeltgodkjenning" ab, obwohl laut der Info von Statens vegvesen dies nur notwendig ist fuer Fahrzeuge, die keine EU-Typengenehmigung haben (hatte unseres aber). Da ich da aber nichts schriftliches dazu mit hatte, haben wir nicht angefangen zu diskutieren.
Dafuer haben die Schilder aber nichts gekostet.... ;-)
Naja, und den Ærger mit der vognkort konnten wir auch erst abwenden, als wir mit einer Beschwerde und den entsprechenden Gesetzestexten kamen.
Ich habe so meinen (persønlichen) Eindruck gewonnen, dass sich viele Mitarbeiter in Behørden, Banken und Institutionen nicht so wirklich auskennen,
wenn man ihnen aber Gesetze, Vorschriften und æhnliches unter die Nase hælt, durchaus kooperativ sind,
aber ansonsten halt so handeln, wie sie's mal "gehørt" haben oder wie sie's schon immer machen......

Eigentlich traurig, dass man an vielen Stellen auf soviel Unkenntnis støsst.
Wenn man den Nerv dazu hat, sich mit Kleingedrucktem, Vorschriften, Gesetzen etc. pp. zu beschæftigen, ist es in Norwegen (nach meinem Eindruck) einfacher, seine Ansprueche auch durchzusetzen, weil man hier bei einem freundlichen Ton irgendwie trotzdem kooperativer ist als z.B. in D.
Aber wer nicht die Zeit, die (Sprach-)kenntnis und wie gesagt den Nerv hat, sich um sowas zu kuemmern, der ist an manchen Stellen echt aufgeschmissen......

Deshalb der unbedingte Rat an alle Aus-/Einwanderer: gut vorbereiten! Dieser Erfahrungsbericht ist eine sehr gute Orientierung!
Und wer die Møglichkeit und noch ausreichend Zeit hat: ein Pass erleichtert das Leben ungemein.... 8)
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hobbitmädchen
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Re: Mein Erfahrungsbericht (Umzug, Autoimport etc.)

Beitrag von hobbitmädchen »

Schnettel hat geschrieben:- COC fuers Auto braucht man nur, wenn es ein altes Fahrzeug ist ohne EU-Typengenehmigung. Hat man diese EU-Typengenehmigung in der deutschen Zulassung (im Feld K), dann braucht man definitiv kein COC, weder fuer die Versicherung (wieso eigentlich die?), auch nicht fuer den Zoll oder die Trafikkstasjon. Das Geld dafuer kann man sich wirklich sparen.
Ich habs bei der Trafikkstasjon gebraucht, weiss aber leider nicht mehr, ob das in der Zulassung drinstand oder nicht. Konnte man aber bei VW auf der entsprechenden Homepage beantragen und war kostenlos. Weiss allerdings nicht, wie das bei anderen Autoherstellern ist.

Fuer die "enkeltgodkjenning" hab ich nichts bezahlt und einen Termin braucht man dafuer auch nicht, wenn man die COC mithat und es kein "varebil" ist 8) Fuer die Schilder hab ich grad mal 100 NOK gelassen und das mit neuen "Rahmen". Diese komischen dicken neuen Plastikschilder passen ja nirgends :P

Aber wie Schnettel schon sagt, das ist alles wohl echt immer abhængig davon, auf wen man trifft.

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Re: Mein Erfahrungsbericht (Umzug, Autoimport etc.)

Beitrag von Ulrike44 »

Vlt noch eine kleine Anmerkung zu deinem exzellenten Bericht, Schnettel:

Denke, jeder sollte doch für sich selbst überlegen, ob er sein dt. Bankkonto wirklich auflösen möchte. Ich persönlich bin sehr glücklich mit meinem, hätte es auch behalten, wenn ich meinen Lebensunterhalt in N bestreiten würde. Es kostet ja nicht allverden, und so ohne weiteres kriegt man das ja nicht mehr vom Ausland aus. Oder nur mit mehr Schwierigkeiten und schon gar nicht mit den alten Konditionen.

Wollte ich nur mal noch so eingeworfen haben...
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Re: Mein Erfahrungsbericht (Umzug, Autoimport etc.)

Beitrag von Schnettel »

Ulrike44 hat geschrieben:Vlt noch eine kleine Anmerkung zu deinem exzellenten Bericht, Schnettel:
....du meinst sicher Steve.... 8)

Ich selbst habe mein dt. Bankkonto uebrigens noch. ;-)
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Re: Mein Erfahrungsbericht (Umzug, Autoimport etc.)

Beitrag von Ulrike44 »

Schnettel hat geschrieben:
Ulrike44 hat geschrieben:Vlt noch eine kleine Anmerkung zu deinem exzellenten Bericht, Schnettel:
....du meinst sicher Steve.... 8)

Ich selbst habe mein dt. Bankkonto uebrigens noch. ;-)
:oops:
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Re: Mein Erfahrungsbericht (Umzug, Autoimport etc.)

Beitrag von Steve »

Also ich habe immer noch ein deutsches Konto, weil noch einige Versicherungen weiterlaufen und das (online) Einkaufen erheblich erleichtert ist.
Allerdings mußte ich zwei meiner drei Konten auflösen. Warum, weiß ich auch nicht.

Der ADAC hat mir auf Nachfrage gesagt, daß ich ihn in Norwegen nicht nehmen kann. Aber das ist wahrscheinlich von Mitarbeiter zu Mitarbeiter unterschiedlich, weil einige hier ja bestätigt bekommen haben, daß es geht.
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Re: Mein Erfahrungsbericht (Umzug, Autoimport etc.)

Beitrag von Ulrike44 »

Steve hat geschrieben:Der ADAC hat mir auf Nachfrage gesagt, daß ich ihn in Norwegen nicht nehmen kann. Aber das ist wahrscheinlich von Mitarbeiter zu Mitarbeiter unterschiedlich, weil einige hier ja bestätigt bekommen haben, daß es geht.
Aber selbst wenn sie die Mitgliedschaft akzeptieren (anderen wurde sie ja auch verweigert, scheint also wirklich vom Sachbearbeiter abzuhängen), würde mich da doch mal sehr interessieren, wie es im Schadensfall aussieht. Denn Beitragszahlungen kassieren ist eine, Leistungen erbringen eine andere Sache. Ich persönlich würde dann doch lieber als Norwegen-Einwohner zur NAF wechseln, die greift zur Not auch bei einem Auslandsaufenthalt in D, arbeitet soweit ich weiß dicht mit dem ADAC zusammen.

Hat da jemand Erfahrungen mit Leistungen im Schadensfall?
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Re: Mein Erfahrungsbericht (Umzug, Autoimport etc.)

Beitrag von Beaubacy »

Hallo Steve,

danke für deine informative Berichterstattung, da können wir uns direkt noch ein paar Tipps für unsere Auswanderung abgucken :wink:

Darf ich fragen, was du für ein Auto eingeführt hast?

Anja
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Re: Mein Erfahrungsbericht (Umzug, Autoimport etc.)

Beitrag von Steve »

Einen Mazda 323 F, BJ 2001, 1,6l mit 122.000km.
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Re: Mein Erfahrungsbericht (Umzug, Autoimport etc.)

Beitrag von Beaubacy »

Danke :)
Liebe Grüße Anja und Sebastian + 8 Pfoten
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Re: Mein Erfahrungsbericht (Umzug, Autoimport etc.)

Beitrag von sanrob »

Hallo Steve,

sieht so aus als hättest du einige recht streßige Tage hinter dir, aber du hast den Sprung gewagt, und das finde ich echt super. Solche Menschen wie dich (und noch viele andere aus dem Forum) bewundere ich wirklich!!! :wink: :!: Viel Glück und Kraft für die Zukunft. Ach ja, echt tolle Website. Sag mal stammst du eigentlich aus Chemnitz?

Gruss Roberto
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