Masterplan Bewerbungstournee - Strategie

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pinkmetal
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Re: Masterplan Bewerbungstournee - Strategie

Beitrag von pinkmetal »

Mein Tipp: Nicht zu arrogant auftreten, die meisten Firmen warten eben NICHT auf Ausländer (von zugelassenem med. Personal und fähigen ITlern mal abgesehen), die meinen alles besser zu können und verweisen dann recht schnell auf NAV oder Stellenbörsen, wo offizielle Stellenausschreibungen zu finden sind. Gezielte Bewerbungen auf tatsächlich vakante Stellen versprechen wesentlich mehr Erfolg und man ist dann auch eher zu einem persönlichen Gespräch bereit.
Persönliche Referenzen sind viel wichtiger als schriftliche Arbeitszeugnisse, diese werden tw. kritisch beäugt, wenn sie allzu positiv ausfallen.

Viel Spaß bei Deiner Tour!
Beaubacy
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Re: Masterplan Bewerbungstournee - Strategie

Beitrag von Beaubacy »

@pinkmetal

Nur ne kurze Frage. Warum werden positive Arbeitszeugnisse sehr kritisch beäugt? Ist doch besser als nen schlechtes. Das verstehe ich nicht. Hat das jemand zu dir gesagt oder woher weißt du das. Oder ist das generell so in Norge. Frage ist NICHT böse oder provokativ gemeint. Will es eben nur wissen. Kann mir eben nicht vorstellen, dass es von Nachteil ist, wenn man ein gutes oder auch sehr gutes Arbeitszeugnis hat.

LG Anja
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Schnettel
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Re: Masterplan Bewerbungstournee - Strategie

Beitrag von Schnettel »

der westfale hat geschrieben:ich hoffe, du hast bedacht das in die Zeit 3 Feiertage fallen. Ausserdem werden die meisten Firmen am 14.05.10 zu haben.
Jepp, der 14.5. ist bei den meisten dann ein "inneklemter dag" und frei. Aber es bleiben ihm ja immer noch 7 Arbeitstage, um sich bei den Firmen vorstellen zu kønnen. Besser als nix.
Harry132 hat geschrieben:...wenn da viele Feiertage "reinfallen" nutzen das bestimmt auch die Norweger aus um Ferien zu machen.
Diese "Gefahr" sehe ich eher als gering. Die Norweger machen hauptsæchlich zu Ostern Ferien (weil da auch Schulferien sind) und dann halt im Sommer wieder. Pfingsten und Himmelfahrt nutzen die wenigsten, um da gleich richtige Ferien draus zu machen - zum einen, weil die Sommerferien eh vor der Tuer stehen, zum anderen, weil in den Schulen zu der Zeit keine Ferien sind. Es sind halt wirklich nur die Feiertage frei und der Brueckentag. Und das reicht den meisten auch.
Es kann natuerlich durchaus sein, dass der eine oder andere Personalchef trotzdem nicht da ist - aber diese Gefahr hat man ja das ganze Jahr ueber, wenn man unangemeldet vor der Tuer steht.
Daher auch ein Tipp: Die Firmen, die du dir raussuchst, anschreiben - und einen Termin anfragen. So umgehst du die Gefahr, dass ausgerechnet an dem Tag, wo du vor der Tuer stehst, der Personalchef den ganzen Tag møte hat oder gar nicht da ist, am Tag davor oder danach aber durchaus Zeit hætte.
pinkmetal hat geschrieben:...verweisen dann recht schnell auf NAV oder Stellenbörsen, wo offizielle Stellenausschreibungen zu finden sind. Gezielte Bewerbungen auf tatsächlich vakante Stellen versprechen wesentlich mehr Erfolg und man ist dann auch eher zu einem persönlichen Gespräch bereit.
Ich habe derletzt bei einer Informationsveranstaltung der Schule meines Sohnes ueber die weiteren Ausbildungsmøglichkeiten und die berufliche Zukunft erfahren, dass 60% der Arbeitsplætze ueber Eigeninitiative der Bewerber und ueber persønliche Kontakte besetzt werden, und nur 40% der Stellen ueberhaupt in NAV und Stellenbørsen ausgeschrieben werden. Ich war darueber ziemlich ueberrascht. Von daher ist es schon eine Møglichkeit, Klinken putzen zu gehen. Man muss zwar durchaus darauf gefasst sein, eine Absage nach der anderen zu kassieren. Aber erwischt man einen Betrieb, die tatsæchlich Bedarf haben (aber nicht explizit ne Stelle ausgeschrieben haben), dann hat man zumindest bessere Karten, weil es so gut wie keine Mitbewerber gibt....
Beaubacy hat geschrieben:Warum werden positive Arbeitszeugnisse sehr kritisch beäugt?
Weil Arbeitszeugnisse in Norwegen eher unueblich sind. Und wuerdest du nicht auch so ein "typisch deutsches" Arbeitszeugnis kritisch sehen - weil man doch weiss, dass da viel drin steht, aber eigentlich auch nichts... In Deutschland gibt es ja da auch einen gewissen Codex, wie diese Formulierungen zu lesen und zu interpretieren sind. Was hier und da "nett" klingt, kann durchaus sehr negativ gemeint sein. Wie soll das ein Norweger bewerten? Zumal, wie gesagt, es hier nicht ueblich ist. Sondern man lieber ein, zwei Referenzpersonen anruft...
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Re: Masterplan Bewerbungstournee - Strategie

Beitrag von Beaubacy »

@Schnettel

Na gut ich habe eine sehr gutes Arbeitszeunis. Darüber habe ich mich auch sehr gefreut. Ich werde es einfach mit in meine Bewerbungsunterlagen mit reinlegen. Die Norweger müssen es ja nicht lesen :wink: . Ausserdem steht ja auch noch im Arbeitszeugnis, was ich für Tätigkeiten gemacht habe. Und das ist auf jeden Fall auch wichtig, damit die Norweger auch wissen, in was für Tätigkeitsbereichen man gearbeitet hat und was man für Erfahrungen hat. Also so ganz unnütze ist das auch nicht.

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Re: Masterplan Bewerbungstournee - Strategie

Beitrag von Schnettel »

Beaubacy hat geschrieben:Ausserdem steht ja auch noch im Arbeitszeugnis, was ich für Tätigkeiten gemacht habe.
Das ist sicher sehr nuetzlich, klar. :-) Die Unterlagen sollten nur nicht von unkonkreten Lobhudeleien, diesem allgemeinen Blabla, was eben gern in Arbeitszeugnissen drin steht, ueberquellen. Das war eher gemeint. Konkretes im Bezug auf den Job ist immer willkommen bei der Bewerbung.

Apropos Bewerbungsunterlagen: Hier werden keine Super-duper-Mappen erwartet, wie man das von Deutschland her kennt.
Es kommt sicher immer auch auf die Branche und das Unternehmen an - aber meine Bewerbungen haben bisher immer nur ein Anschreiben, den Lebenslauf und die wichtigsten Zeugnisse beinhaltet. Im Anschreiben mit Verweis darauf, dass man alle anderen Unterlagen und weitere Dokumente gern zum Vorstellungsgespræch mitbringt.
Auch, wenn Fotos in der Bewerbung eher unueblich sind in Norwegen, so hab ich ein kleines ordentliches Passbild eingescannt, und im Lebenslauf neben den persønlichen Daten eingefuegt. Das war nicht uebertrieben, und doch etwas mehr persønlich.
Aber bloss keine 40-Euro-Mappe mit Riesen-Portrætfoto vorn drauf und 20 folgenden Seiten mit Grundschulzeugnis inklusive! :lol:
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Re: Masterplan Bewerbungstournee - Strategie

Beitrag von hobbitmädchen »

Ich kenne es hier auch so, dass eher eine Liste mit Referenzen verlangt wird und der potentielle Arbeitgeber ggf. selbst Kontakt aufnimmt und nachfragt.

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pinkmetal
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Re: Masterplan Bewerbungstournee - Strategie

Beitrag von pinkmetal »

pinkmetal hat geschrieben:...verweisen dann recht schnell auf NAV oder Stellenbörsen, wo offizielle Stellenausschreibungen zu finden sind. Gezielte Bewerbungen auf tatsächlich vakante Stellen versprechen wesentlich mehr Erfolg und man ist dann auch eher zu einem persönlichen Gespräch bereit.
Ich habe derletzt bei einer Informationsveranstaltung der Schule meines Sohnes ueber die weiteren Ausbildungsmøglichkeiten und die berufliche Zukunft erfahren, dass 60% der Arbeitsplætze ueber Eigeninitiative der Bewerber und ueber persønliche Kontakte besetzt werden, und nur 40% der Stellen ueberhaupt in NAV und Stellenbørsen ausgeschrieben werden. Ich war darueber ziemlich ueberrascht. Von daher ist es schon eine Møglichkeit, Klinken putzen zu gehen. Man muss zwar durchaus darauf gefasst sein, eine Absage nach der anderen zu kassieren. Aber erwischt man einen Betrieb, die tatsæchlich Bedarf haben (aber nicht explizit ne Stelle ausgeschrieben haben), dann hat man zumindest bessere Karten, weil es so gut wie keine Mitbewerber gibt.... [/quote]

Das ist nach meiner Erfahrung etwas ortsabhänging, aber hier im Sørland werden tatsächlich viele Stellen gar nicht ausgeschrieben sondern "direkt besetzt". Dies ist bei festen Jobs nicht im Sinne des AML, sprich gesetzeswidrig. Im Norden wurden fast alle offenen Stellen ausgeschrieben, aber dort war es aber auch wesentlich schwieriger, qualifizierte Bewerber zu bekommen.
Das was als "über persönliche Kontakte" beschrieben wird, haben wir früher als "Vitamin B" bezeichnet, dh. Beziehungen über Freundeskreis, Bekannte, Familie, Leute aus dem Verien... Als unbekannter Ausländer muss man schon wirklich eine besonders gefragte Qualifikation haben... oder einfach richtig Glück :wink: Aber einen Versuch ist es mit guter Vorbereitung wert, und wenn es nicht klappt, bleibt eine schöne Reiseerinnerung.
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Re: Masterplan Bewerbungstournee - Strategie

Beitrag von Beaubacy »

Mit Referenzen ist dann gemeint, dass eine Person mit der ich zusammen gearbeitet habe, ein Empfehlungsschreiben über mich schreibt. Ist das richtig? Aber das macht doch keinen Sinn, wenn das Schreiben eine Kollegin schreibt. Das Schreiben sollte ja schon jemand verfassen, der eine höhere Position hat. Also kommt das auchnur für jemanden in Frage, der in einen größeren Betrieb gearbeitet hat. Es ist doch bestimmt eher unüblich, dass das in einer Arztpraxis gehandhabt wird. Oder sehe ich das falsch :-? Bitte um Aufklärung.

Anja
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Re: Masterplan Bewerbungstournee - Strategie

Beitrag von Schnettel »

Hei Anja. Mit Referenzen ist nicht zwangslæufig was Schriftliches gemeint. Sondern die Angabe von Kontaktpersonen - mit Telefonnummer. Wo der potentielle Arbeitgeber anrufen und sich gezielt erkundigen kann. Sowas wird in Norwegen gern gemacht. Da dann der potentielle AG auch konkrete Fragen stellen kann...
Eine Referenzperson kann ein ehemaliger Chef sein, oder auch ein Kunde... Also jemand, der die Arbeit beurteilen kann. Wenn es jemand aus dem gleichen Betrieb ist, sollte es møglichst jemand Uebergeordnetes sein.
Und vor allem: jemand, der englisch kann! ;-)
Mit Referenz ist nicht gemeint, dass einem eine wohlgesonnene Arbeitskollegin ein paar nette Zeilen schreibt. ;-)

Manchmal kann man aber nicht gerade seinen ehemaligen Chef angeben (vielleicht auch, weil man selber ja noch gar nicht gekuendigt hat....).
Aber jemand aus dem Arbeitsumfeld wird sich doch eigentlich immer finden.
Ich hatte mir damals 2 Kunden ausgesucht, die ich længer betreut hatte. Einer davon in Suedafrika (da war das Thema Englisch zumindest schon mal kein Problem). ;-) Mein Ex-Chef hætte sich auch als Referenz zur Verfuegung gestellt, aber da haperte es am Englisch....
Um dann auch fuer spæter Ansprechpartner fuer sowas zu haben, bietet es sich an, mit den eigenen Referenzen auch Kontakt zu halten (dafuer gibt es ja geeignete Netzwerke - XING, LinkedIn u.a.). Damit man dann auch ggf. die richtige Telefonnummer an der Hand hat (soll vorkommen, dass Leute ihren Job wechseln ;-).
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Re: Masterplan Bewerbungstournee - Strategie

Beitrag von Beaubacy »

@Schnettel,
Danke für deine tolle Aufklärung :)
Dann weiß ja jetzt bescheid.

Gruß Anja
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Re: Masterplan Bewerbungstournee - Strategie

Beitrag von Baron von Willig »

So, jetzt meld ich mich hier endlich auch mal wieder zurück an Bord!! Hei!

Interessanter Meinungsaustausch bisher, fint!
  • Zum Thema mit den Brücken- und Feiertagen sei von meiner Seite aus gesagt, dass ich dadurch 17 Tage lang on-tour bin, dabei den 17. Mai erleben werde und lediglich 9 Tage Urlaub verbrate - nicht zu vergessen, mir damit selber ein Geburtstagsgeschenk mache zu meinem ersten Viertel-Jahrhundert! :D
    Sollte ich eben das Pech haben, dass der HR nicht anwesend ist, isses halt so... Für mich ist die ganze Planung bisher ein Kompromiss aus mehreren Faktoren.
  • Was das selbstbewusste Auftreten anbelangt, muss ich also doch ganz schön aufpassen, dass ichs nich übertreib. Ich bin mir meines Auftretens sehr wohl bewusst und sollte dann also eher vom Gas gehen, wenn ich das hier so lese...
    Ich werde mich im allgemeinen als "mechanischer Allrounder" vorstellen, mit Erfahrung in zahlreichen bestimmten Richtungen (muss ja hier keinen Roman schreiben), der auch Erfahrung mit englisch-sprachigen Auslandsmontagen gemacht hat (nächste Woche alleine Slowenien z.B.).
    Von der sehr guten Ausbildung wissen die wohl eh schon. Ich werde im Gepäck auch einige Prospekte bzw. Bildmaterial (offizielles, lol) dabei haben, anhand welchen ich sagen kann, dass ich "die, die und die da" montiert und im späteren Verlauf "das, das und das" mit denen gemacht habe.
    Zurückhaltung ist sicherlich geboten, aber wenn ich doch eben in mächtig viele Richtungen was drauf hab, brauch ich das ja auch nicht unter den Tisch fallen lassen.
    Was meint ihr?
  • In Sachen Sprache muss ich ganz einfach alles geben und aber betonen, das ich zwar erst seit 5 Monaten lerne, jedoch sehr viel daran setzen werde, tagtäglich sprachlich weiterzukommen (ich kann mir schon denken, dass das hart wird. ich weis...! lol)
Hilsen
Tom
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Re: Masterplan Bewerbungstournee - Strategie

Beitrag von Schnettel »

Na dann: VIEL GLUECK!! :super:
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