Auswandern mit Kindern

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nordpassage
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Auswandern mit Kindern

Beitrag von nordpassage »

hallo ihr da draußen, wir sind derzeit stark am überlegen, unsere heimstätte nach norden zu verlegen. u.a. aus jobgründen. was uns bisher davon abhält sind unsere zwei kinder, eins davon schulpflichtig. ist jemand von euch mit kindern ausgewandert und kann uns mit erfahrungen helfen?
Arne.R.
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Re: Auswandern mit Kindern

Beitrag von Arne.R. »

nordpassage hat geschrieben:hallo ihr da draußen, wir sind derzeit stark am überlegen, unsere heimstätte nach norden zu verlegen. u.a. aus jobgründen. was uns bisher davon abhält sind unsere zwei kinder, eins davon schulpflichtig. ist jemand von euch mit kindern ausgewandert und kann uns mit erfahrungen helfen?
Moin.
Wieso halten Euch Eure Kinder davon ab :?: :?: :?: Ist das nicht eher ne vorgeschobene Ausrede, weil Ihr euch eure eigene Angst nicht eingestehen wollt? (ist nicht böse gemeint).
Ich empfehle Euch, die Rubrik "Auswandern" mal ein bißchen zu durchstöbern. Das Thema "Kinder" und "Schulpflicht" etc. wird hier regelmäßig und häufig durchgekaut. Nichts für ungut, aber solange ihr keine ganz konkreten Fragen habt, sollte es fürs Erste reichen, mal ein paar frühere threads zu lesen. Das wird Euch die Angst schon nehmen. :D
Gruß,
Arne
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Jürgen R.
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Re: Auswandern mit Kindern

Beitrag von Jürgen R. »

Hei Nordpassage,

ich persönlich habe den Eindruck, dass es im Sinne der Kinder für ihr späteres Leben an norwegischen Schulen wesentlich humaner zugeht.

Wartet nicht zulange, denn irgendwann kommen Freundin und Freund und Ihr steht vor, meiner Meinung nach, ernsteren Problemen. Trennen wir uns als Familie über 3000 km oder gibt man als Eltern seinen "Jugendtraum" auf .

Jetzt kennt Ihr bestimmt meine Situation und entscheidet für Euch selbst.
Folgt Euerem Gewissen !!

Gruß Jürgen
Jesco
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Re: Auswandern mit Kindern

Beitrag von Jesco »

Hallo nordpassage!

In der Regel haben kleine Kinder am wenigsten Probleme mit solch einem Umzug. Es sind eher die Eltern, die auf Probleme stossen (Sprache, Job usw.). Habt also ruhig ein bisschen Vertrauen in eure Kinder.

Gruss
Jesco (Sibylle & Markus)
nordpassage
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Re: Auswandern mit Kindern

Beitrag von nordpassage »

hallo arne, im grunde triffst du den punkt. nur ist angst vielleicht nicht das richtige wort. eine gehörige portion respekt vor der herausforderung ist aber auf jeden fall da. aber das sollte wohl auch so sein.
vielen dank für die aufmunterungen.
nordpassage
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Re: Auswandern mit Kindern

Beitrag von nordpassage »

kleiner nachtrag
vielleicht sind unsere kinder wirklich nicht "das problem", unsere eigene einbindung in die familie aber schon. wir sind beide ohne großeltern aufgewachsen und haben das als verlust empfunden. nun haben unsere kinder eine "bilderbuch-oma" gleich um die ecke, die sich bei jedem wetter aufs rad schwingt um auszuhelfen oder nur einen kaffee bei uns zu trinken. kann, soll, darf man den kindern das nehmen?
was aber tun wir, wenn oma babysittet? wir sitzen mit sehnsucht in den augen im cafe, planen den nächsten urlaub oder auch den übernächsten und träumen davon, wie es wäre wenn.... an dieser "krankheit" leidet die ganze sippe von meiner seite. da kommen wohl die gene meines urgroßvaters durch... meiner schwiegermutter (eine ganz liebe) "bräche das herz", wenn wir auch nur den landkreis verließen, das meine bricht wenn wir bleiben. also nur wegen oma bleiben bis die kinder groß sind und uns vielleicht erklären, sie gingen nach neuseeland oder patagonien?
wie schafft man ein neues soziales netz, wie erhält man trotzdem die familienbande in takt?
trolljenta
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Re: Auswandern mit Kindern

Beitrag von trolljenta »

ich denke, wenn man auswandert muss man ein bisschen egoistisch sein, sonst klappt das nicht. Vermutlich wäre von all den Leuten die den Schritt nach hier oder in andere Länder gegangen sind kein einziger umgezogen, wenn es nach den wünschen der jeweiligen Eltern gegangen wäre und da spielt es glaube ich auch keine Rolle wie alt der Auswanderer ist.

Von daher ist das eine Entscheidung die ihr treffen müsst und die euch auch keiner abnehmen kann.
Meine Eltern waren auch erst nicht begeistert als ich sagte das ich meinen grossen Traum in die Tat umsetze. Letztenlich habe ich mit meinen Eltern viel darüber geredet und sie verstehen was es für mich bedeutet hat und haben mich nicht versucht zurück zu halten oder mir Steine in den Weg gelegt sondern statt desssen mich immer unterstützt. Klar hätten sie mich lieber "zu Hause", aber mein Zuhause ist hier und das ist mittlerweile auch für beide Seiten vøllig ok!

Letztendlich ist es euer Leben und ihr müsst entscheiden wie und wo ihr es lebt.

Darüber hinaus kann man auch bei grosser Entfernung weiterhin einen engen Kontakt zu seiner Familie haben. Es gibt telefon, internet und 1001 reisemøglichkeit!

Trolljenta
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Julia
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Re: Auswandern mit Kindern

Beitrag von Julia »

Hei,

meine Eltern sind damals (1984, d.h. 5 Jahre vor der Wende) mit drei kleinen Kindern (3-11) aus der DDR ind die BRD. Ich wage zu behaupten, dass, wenn auch nicht sprachlich, so doch kulturell und wirtschaftlich gesehen dieser Sprung mindestens genau so gross war. Eine Oma ist mitgekommen, die andern Grosseltern und der gesamte Rest der (grossen) Familie dageblieben.
Wenn Ihr nach Norge zieht, können alle Zuhause Euch und Ihr alle Zuhause besuchen kommen, so oft Ihr wollt und Zeit habt. Meine Eltern mussten bis zur Wende warten, um ihre Eltern besuchen fahren zu können. Bereut haben sie diesen Schreitt jedoch nie, und nun haben sie auch noch eine Tochter im Valdres, nachdem die Familie schon über ganz D verstreut ist... Sie freuen sich darüber und nehmen das als Grund, so oft wie möglich in das geliebte Norge zu reisen.

Vielleicht hat die Oma ja Lust, öfter mal auch für länger zu Besuch zu kommen?
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Re: Auswandern mit Kindern

Beitrag von heischi »

hallo Nordpassage,
ich bin seit dem 13 Februar in Haugesund und meine Frau und unsere 2 Kinder 3 und 8 sind in den Osterferien nachgekommen. Für die Kleine ist es überhaupt kein Problem, sie hat am Anfang zwar ein bischen sparsam geguckt, daß im Kindergarten alles etwas anders war, aber sie macht es im wahrsten Sinne des Wortes spielend.
Der Große war erstmal begeistert, daß er jeden Mittwoch Schulfrei hat und hier mitten im Schuljahr in die 2. Klasse gekommen ist.
Nach anfänglichen Startschwierigkeiten ( warum können die Paar Norweger nicht deutsch lernen :?: ) hat er sich nun doch entschlossen, norwegisch zu lernen, und er macht zuhörens Fortschritte.
In der Schule kommt er bestens klar, auch wenn er nach 3 Mon. erst wenig norwegisch spricht. Eine Enttäuschung für ihn ist; nach den Sommerferien muß er auch mittwochs zur Schule. Dann bekommt er in Zukunft immer 2 Stunden Heimatsprachunterricht.
Natürlich vermissen die Kinder, speziell der Große, die Omas und Opas aber darüber tröstet er sich mit neuen Freunden hinweg.
Und letzten Endes "Gut Ding braucht Weile".

Ansonsten schließen wir uns den anderen an.
Auch in unserer Familie sind nicht alle glücklich mit unserer Entscheidung, aber am Ende sind wir doch alle erwachsen und treffen unsere Entscheidungen und akzeptieren auch die der anderen.
Und so werden auch eure Lieben euch bei der Umsetzung eures Vorhabens unterstützen.

"Lebe deine Träume" ,nur Mut . Omas und Opas können ihre Renten-Penger auch in Norwegenreisen investieren, ist nicht die schlechteste

med vanlig hilsen Die Heischis
Alles ist möglich,dem der da glaubt! Markus 9,23
Ist zwar aus der Bibel aber richtig interpretiert
Roger
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Re: Auswandern mit Kindern

Beitrag von Roger »

Hallo heischi,

Da wünsche ich dir weiterhin viel Glück und Erfolg! Ich ziehe den Hut davor wenn jemand das wagt. Mein Herz würde auch gerne aber der Kopf ist noch das Problem. Wie ein weiser Spruch sagt:
"Lebe deinen Traum und träume nicht dein Leben lang!"
Genau so ist es und ich hoffe ich kann das irgendwann auch sagen, ich arbeite daran :lol:

Gruss

Roger
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