Ankunft in Norge
Ankunft in Norge
Hallo Leute, hab heute mal wider über die Zeit nachgedacht als wir nach Norge kamen und wie wir das neue Leben begonnen haben und welche Eindrücke und Erlebnisse uns auf den ersten Schritten begleitet haben, ich fang nun einfach mal an und wenn ihr Lust habt könnt ihr ja mal euere ersten Eindrücke schildern.
Ankunft in Norge
Meine kleine Wohnung (30m²) war eingeräumt, von meinen 40m³ Umzugsgut konnte ich nur 15m³ aufbauen, der Rest wurde in einem Raum in meiner Firma eingelagert. Es war Dienstag, mein Helfer begab sich auf den Weg zurück nach D, ich war allein in unserem Mauseloch, ja es war wirklich ein Mauseloch, das Wohnzimmer mit Kochnische 2,5 x 6m, zwei Zimmer jeweils 2,5 x 2,5m und ein winziger Korridor, ich hatte in meinem ganzen Leben noch nicht in so einer kleinen Wohnung gelebt und am Donnerstag sollten die Kinder mit dem Flieger nachkommen.
Ich war allein, und ich hatte Zeit über alles in Ruhe nachzudenken.
Was hatte ich nur getan, alles verkauft und aufgegeben, für das? für dieses Mauseloch, mein Gott dachte ich, hoffentlich kommen wir hier schnell wider raus.
Am nächsten Tag musste ich zum Glück auf die Arbeit, somit hatte ich keine Zeit mehr zum denken, ich musste mich darauf konzentrieren alles zu verstehen was man mir sagte, mein norsk konnte ich vergessen, es war nichts wert, dabei war ich 6 Monate zwei mal in der Woche im privaten Kurs gewesen, ich musste mich mit Englisch durchschlagen.
Die Kinder kamen in Norge an, ich war glücklich das sie wider bei mir hatte, aber die Angst war mein ständiger Begleiter. Im neuen Heim angekommen untersuchten die Beiden alles ganz genau, erste fragen „Papa warum ist unser Zimmer so klein?“ „Papa warum haben wir kein deutsches Fernsehen?“ und ich musste auf alles eine Antwort haben, selbst wenn ich keine hatte, immer nach der Devise „ nur keine Schwäche oder Unsicherheit gegenüber den Beiden zeigen“.
Gleich am nächsten Tag gingen sie das Erste mal in die Schule, die Direktorin war super nett, leider verstand ich nicht sehr viel von dem was sie sagte, aber ich hatte ein gutes Gefühl.
Am Abend fragte ich sie wie es denn in der Schule und im SFO war, sie waren nicht so begeistert, kein Mensch sprach Deutsch, keiner verstand sie.
Nach zwei Tagen wurden sie von den Kindern aus der Nachbarschaft besucht, ich gab alles das sie sich wohl fühlten, kochte für alle Kakao und stellte Süßigkeiten auf den Tisch, ich war froh das sie Anschluss gefunden hatten.
Nach ein paar Wochen war die Stimmung auf dem Nullpunkt, wir hatten November, es regnette und stürmte ohne Ende, die Kinder konnten nicht raus, die DVD`s aus D kannten sie schon in und auswendig, es war alles so eng, Zweifel über Zweifel beschäftigten mich ohne ende, was hatte ich nur getan? Kein Mensch fragte nach uns und wir konnten keinen Menschen fragen, wir waren so allein.
Wir mussten etwas tun, ich beschloss ein paar kleine Blumen zu kaufen und uns der Nachbarschaft vorzustellen, wozu ich bis zu diesem Tag nicht den Mut hatte, wir gingen von Haus zu Haus, stellten uns vor, wir wurden von allen herzlich willkommen geheißen, aber das war es dann auch. Was hatte ich mir davon nur erhofft? Es war nur eine nette Geste und keine Lösung für unsere, ja unsere Einsamkeit.
Ich erinnerte mich an einen guten Rat, den mir eine Freundin in D gegeben hat „ Wenn du Freunde suchst dann geh …………., da findest du Freunde“ und es war auch so, mit diesem Schritt hat sich die Tür für uns geöffnet, wir lernten viele Menschen kennen, wurden sehr oft eingeladen und bekamen die Hilfe die wir so dringend brauchten, wir waren nicht mehr allein. Von diesem Tag an sollte alles besser werden.
Wie es uns heute geht könnt ihr in meiner Signatur lesen.
Gruß Hubi
Ankunft in Norge
Meine kleine Wohnung (30m²) war eingeräumt, von meinen 40m³ Umzugsgut konnte ich nur 15m³ aufbauen, der Rest wurde in einem Raum in meiner Firma eingelagert. Es war Dienstag, mein Helfer begab sich auf den Weg zurück nach D, ich war allein in unserem Mauseloch, ja es war wirklich ein Mauseloch, das Wohnzimmer mit Kochnische 2,5 x 6m, zwei Zimmer jeweils 2,5 x 2,5m und ein winziger Korridor, ich hatte in meinem ganzen Leben noch nicht in so einer kleinen Wohnung gelebt und am Donnerstag sollten die Kinder mit dem Flieger nachkommen.
Ich war allein, und ich hatte Zeit über alles in Ruhe nachzudenken.
Was hatte ich nur getan, alles verkauft und aufgegeben, für das? für dieses Mauseloch, mein Gott dachte ich, hoffentlich kommen wir hier schnell wider raus.
Am nächsten Tag musste ich zum Glück auf die Arbeit, somit hatte ich keine Zeit mehr zum denken, ich musste mich darauf konzentrieren alles zu verstehen was man mir sagte, mein norsk konnte ich vergessen, es war nichts wert, dabei war ich 6 Monate zwei mal in der Woche im privaten Kurs gewesen, ich musste mich mit Englisch durchschlagen.
Die Kinder kamen in Norge an, ich war glücklich das sie wider bei mir hatte, aber die Angst war mein ständiger Begleiter. Im neuen Heim angekommen untersuchten die Beiden alles ganz genau, erste fragen „Papa warum ist unser Zimmer so klein?“ „Papa warum haben wir kein deutsches Fernsehen?“ und ich musste auf alles eine Antwort haben, selbst wenn ich keine hatte, immer nach der Devise „ nur keine Schwäche oder Unsicherheit gegenüber den Beiden zeigen“.
Gleich am nächsten Tag gingen sie das Erste mal in die Schule, die Direktorin war super nett, leider verstand ich nicht sehr viel von dem was sie sagte, aber ich hatte ein gutes Gefühl.
Am Abend fragte ich sie wie es denn in der Schule und im SFO war, sie waren nicht so begeistert, kein Mensch sprach Deutsch, keiner verstand sie.
Nach zwei Tagen wurden sie von den Kindern aus der Nachbarschaft besucht, ich gab alles das sie sich wohl fühlten, kochte für alle Kakao und stellte Süßigkeiten auf den Tisch, ich war froh das sie Anschluss gefunden hatten.
Nach ein paar Wochen war die Stimmung auf dem Nullpunkt, wir hatten November, es regnette und stürmte ohne Ende, die Kinder konnten nicht raus, die DVD`s aus D kannten sie schon in und auswendig, es war alles so eng, Zweifel über Zweifel beschäftigten mich ohne ende, was hatte ich nur getan? Kein Mensch fragte nach uns und wir konnten keinen Menschen fragen, wir waren so allein.
Wir mussten etwas tun, ich beschloss ein paar kleine Blumen zu kaufen und uns der Nachbarschaft vorzustellen, wozu ich bis zu diesem Tag nicht den Mut hatte, wir gingen von Haus zu Haus, stellten uns vor, wir wurden von allen herzlich willkommen geheißen, aber das war es dann auch. Was hatte ich mir davon nur erhofft? Es war nur eine nette Geste und keine Lösung für unsere, ja unsere Einsamkeit.
Ich erinnerte mich an einen guten Rat, den mir eine Freundin in D gegeben hat „ Wenn du Freunde suchst dann geh …………., da findest du Freunde“ und es war auch so, mit diesem Schritt hat sich die Tür für uns geöffnet, wir lernten viele Menschen kennen, wurden sehr oft eingeladen und bekamen die Hilfe die wir so dringend brauchten, wir waren nicht mehr allein. Von diesem Tag an sollte alles besser werden.
Wie es uns heute geht könnt ihr in meiner Signatur lesen.
Gruß Hubi
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Re: Ankunft in Norge
Hei Hubi59,
ich denke durch diese harte Schule muessen ziemlich alle Einwanderer gehen. Zumindest koennen wir einiges von dem was du geschrieben hast so bestaetigen oder haben es auch so erlebt.
Hilsen Mark
ich denke durch diese harte Schule muessen ziemlich alle Einwanderer gehen. Zumindest koennen wir einiges von dem was du geschrieben hast so bestaetigen oder haben es auch so erlebt.
Hilsen Mark
Bilder aus Norwegen: https://www.flickr.com/photos/138209459@N04/albums
Re: Ankunft in Norge
Hubi, schon krass wenn man deine zeilen so liesst... naja, wegen den kindern zumindest... bist du alleinerziehender papa??
Was heisst, wenn du freunde suchst dann geh...............? raus gehn, wo was los ist?
Grüße
Was heisst, wenn du freunde suchst dann geh...............? raus gehn, wo was los ist?
Grüße
Re: Ankunft in Norge
Tja Hubi...sieht so aus als wenn Du / Ihr den schwierigen aber richtigen Weg gewählt habt. Ein ------>norwegisches Netzwerk ist mit das Wichtigste was man hier braucht. Ansonsten rosten die sozialen Antennen allmälig ein... und man vereinsamt, auch wenn man seine Kinder um sich und Nachbarn hat.
Ich wink mal eben rüber zur Insel und wünsch Euch ein frohes Weihnachtsfest und einen richtig guten Rutsch rüber nach 2010.
Ich wink mal eben rüber zur Insel und wünsch Euch ein frohes Weihnachtsfest und einen richtig guten Rutsch rüber nach 2010.
Denk ich an Deutschland in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht... ( H. Heine )
Re: Ankunft in Norge
fand ich interessant diesen beitrag zu lesen. ich denke so gehts wirklich vielen auswanderern. und man braucht einfach eine gewisse zeit sich einzuleben. diesen vorgang kann man mit ausgehen denke ich doch beschleunigen. um rasch neue freunde kennen zu lernen.
H1R1 infisert
2009 Nordland - Lofoten & Vesterålen
2010 MS Nordstjernen - BOO-KKN-BGO
2010 Møre og Romsdal
2009 Nordland - Lofoten & Vesterålen
2010 MS Nordstjernen - BOO-KKN-BGO
2010 Møre og Romsdal
Re: Ankunft in Norge
Hallo Hubi59,
erst mal ein etwas verspätetes Frohes neues Jahr
Ich habe Deinen Forumsbeitrag mit einem Kloß im Hals gelesen, so oder so ähnlich stelle ich mir meinen Start auch vor aber genauso kann ich mich mit Deiner Signatur anfreunden.
Ein wirklich guter Beitrag und es wäre interessant ein paar mehr solcher erster Eindrücke zu lesen
Lieben Gruß
Elke
erst mal ein etwas verspätetes Frohes neues Jahr

Ich habe Deinen Forumsbeitrag mit einem Kloß im Hals gelesen, so oder so ähnlich stelle ich mir meinen Start auch vor aber genauso kann ich mich mit Deiner Signatur anfreunden.

Ein wirklich guter Beitrag und es wäre interessant ein paar mehr solcher erster Eindrücke zu lesen

Lieben Gruß
Elke
Re: Ankunft in Norge
Hallo Hubi,
ich bin ja eigentlich eine stille mitleserin, aber dein bericht ist wirklich sehr gut.
Mein Mann war vorher ja zur probe hier oben gewesen und ich hatte ihn besuch. Das mit dem Loch als Wohnung kenne ich, seine wohnung, die er mit einem arbeitskollegen geteilt hatte war auch ein loch. Aber ich habe dann doch ja gesagt, ok, andere wohnung, dann folge ich dir. GEmacht, getan. ein jahr später war es soweit. Eine woche vor dem grossen umzug, war dann noch die Hochzeit und Ostern 2006 war es dann soweit. Wir hatten das glück, dass seine eltern, mein Vater und meine beste freundin dabei waren und sogar mit nach oben gekommen sind.
Als wir von der fähre kamen und zu der neuen wohnung gefahren sind (die hatte ich ja noch nicht gesehen), dachte ich, oh mein gott, wir sind am Ar.... der Welt. Der Weg hörte nicht auf. DAnn sah ich die Wohnung, die war allerdings dann wunderschön, direkt am Meer gelegen über zwei etagen, 3 Zimmer. Naja, die schlafzimmer waren sehr klein (norwegischer Standard halt).
Als dann die familie abreiste waren wir alleine. Tja, Menne ging arbeiten, ich war alleine zu hause, keine arbeit (die hatte ich in Deutschland aufgegeben für meinen Mann), kein telefon, kein internet, kein fernsehen. Ich konnte kein norwegisch, mein englisch hielt sich auch in grenzen. Obwohl wir zu zweit waren, war ich doch tagsüber ganz alleine. Der Sprachkurs ging erst im August los, somit war ich fast 5 monate zu hause.
Das war für mich eigentliche die härteste zeit, da ich ein sehr geselliger mensch und vor allen dingen ein familienmensch bin. Ich dachte die erste zeit auch, dafür habe ich alles in Hamburg aufgeben? Meinen job, meine familie, meine freunde? Jetzt sitze ich hier oben und bin ganz alleine. Ich vermisste das alles so doll. Ich vermisse es auch heute noch, aber ich habe hier neue Bekannte gefunden und wir haben ein soziales leben hier.
Mein Mann sagte immer zu mir: Das erste Jahr ist das schlimmste, wenn man das übersteht, geht alles wieder. Und es stimmte. Nach einem Jahr war es nicht mehr so schlimm.
Naja, nach 6 monaten hatten wir dann endlich telefon und internet und ich hatte endlich auch arbeit. Ab dann kann man sagen, ging es sozusagen "bergauf". Nun haben wir beide Arbeit, unsere kleine Tochter wurde 2008 hier geboren und wir leben hier, haben kontakte zu Norwegern sowie Deutschen (Löwin ist eine davon
)
Liebe grüsse
ich bin ja eigentlich eine stille mitleserin, aber dein bericht ist wirklich sehr gut.
Mein Mann war vorher ja zur probe hier oben gewesen und ich hatte ihn besuch. Das mit dem Loch als Wohnung kenne ich, seine wohnung, die er mit einem arbeitskollegen geteilt hatte war auch ein loch. Aber ich habe dann doch ja gesagt, ok, andere wohnung, dann folge ich dir. GEmacht, getan. ein jahr später war es soweit. Eine woche vor dem grossen umzug, war dann noch die Hochzeit und Ostern 2006 war es dann soweit. Wir hatten das glück, dass seine eltern, mein Vater und meine beste freundin dabei waren und sogar mit nach oben gekommen sind.
Als wir von der fähre kamen und zu der neuen wohnung gefahren sind (die hatte ich ja noch nicht gesehen), dachte ich, oh mein gott, wir sind am Ar.... der Welt. Der Weg hörte nicht auf. DAnn sah ich die Wohnung, die war allerdings dann wunderschön, direkt am Meer gelegen über zwei etagen, 3 Zimmer. Naja, die schlafzimmer waren sehr klein (norwegischer Standard halt).
Als dann die familie abreiste waren wir alleine. Tja, Menne ging arbeiten, ich war alleine zu hause, keine arbeit (die hatte ich in Deutschland aufgegeben für meinen Mann), kein telefon, kein internet, kein fernsehen. Ich konnte kein norwegisch, mein englisch hielt sich auch in grenzen. Obwohl wir zu zweit waren, war ich doch tagsüber ganz alleine. Der Sprachkurs ging erst im August los, somit war ich fast 5 monate zu hause.
Das war für mich eigentliche die härteste zeit, da ich ein sehr geselliger mensch und vor allen dingen ein familienmensch bin. Ich dachte die erste zeit auch, dafür habe ich alles in Hamburg aufgeben? Meinen job, meine familie, meine freunde? Jetzt sitze ich hier oben und bin ganz alleine. Ich vermisste das alles so doll. Ich vermisse es auch heute noch, aber ich habe hier neue Bekannte gefunden und wir haben ein soziales leben hier.
Mein Mann sagte immer zu mir: Das erste Jahr ist das schlimmste, wenn man das übersteht, geht alles wieder. Und es stimmte. Nach einem Jahr war es nicht mehr so schlimm.
Naja, nach 6 monaten hatten wir dann endlich telefon und internet und ich hatte endlich auch arbeit. Ab dann kann man sagen, ging es sozusagen "bergauf". Nun haben wir beide Arbeit, unsere kleine Tochter wurde 2008 hier geboren und wir leben hier, haben kontakte zu Norwegern sowie Deutschen (Löwin ist eine davon

Liebe grüsse
Das Leben hört nicht auf, stehen zu bleiben.
Re: Ankunft in Norge
Schön Kyokocat das "du deine ersten Eindrücke" geschrieben hast, ich denke heute das man in dem Moment wo man die Entscheidung trifft auszuwandern, die Veränderungen die im "neuen Leben" kommen nicht mal annähernd einschätzen kann. Der Entschluss ist sehr schnell gefasst, auch der Umzug, man ist beschäfftigt, hat keine Zeit mehr zum Nachdenken, aber die eigentlichen Folgen und Veränderungen werden einem erst bewusst wenn man zur Ruhe kommt. In dieser Zeit ist der Zusammenhalt der Partner von enormer Wichtigkeit, sollte man einen haben.
Ich frag mich heut ab und zu wie ich das damals nur geschafft hab, aber scheinbar wächst man man wirklich in die neue Aufgabe rein und wird stärker und stärker.
Die Beiden geben mir täglich neue Kraft.

Den Rat meiner Freundin kann und will ich hier nicht preisgeben, der Rat war der Weg zu "meiner Tür", jeder muss seine eigene Tür zu den Menschen in N finden.
Liebe Grüsse von
Hubi
Ich frag mich heut ab und zu wie ich das damals nur geschafft hab, aber scheinbar wächst man man wirklich in die neue Aufgabe rein und wird stärker und stärker.
Die Beiden geben mir täglich neue Kraft.

Den Rat meiner Freundin kann und will ich hier nicht preisgeben, der Rat war der Weg zu "meiner Tür", jeder muss seine eigene Tür zu den Menschen in N finden.
Liebe Grüsse von
Hubi
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Re: Ankunft in Norge
der allererste eindruck aus dem flieger raus war, dass die luft suess riecht. ist mir total aufgefallen.
dann hat mir mein mann auf der fahrt zum neuen zuhause die erste pølse in brød angedreht. der senf war suess und das brøtchen hoffnungslos ueberzuckert.
zwei unvergesslich suesse stunden....
dann hat mir mein mann auf der fahrt zum neuen zuhause die erste pølse in brød angedreht. der senf war suess und das brøtchen hoffnungslos ueberzuckert.
zwei unvergesslich suesse stunden....
Re: Ankunft in Norge
Hallo Hubi,
super wie du das formuliert hast. Ja es stimmt, man weiss vorher wirklich nicht, was auf einen zukommt. Ehrlich gesagt, hätte ich es vorher gewusst, bin ich mir nicht so sicher, ob ich es gemacht hätte. Die Folgen waren mir damals ja wirklich auch nicht so richtig bewusst. Es hiess ja auch immer "ihr seid ja nicht in Afrika". Das es aber doch eine gewisse Entfernung ist, bedachte ich nicht. Allerdings muss ich sagen, ich bereue meine Entscheidung so gar nicht.
Vor allen dingen im Sinne meiner Tochter. Sie wächst, zumindest im Moment und ich hoffe es bleibt so, nicht mit so viel Kriminalität, in einem unsicheren umfeld sowie Unsolidarität auf. "hier tickt die uhr halt noch anders" und das ist meines Erachtens gut so.
Ich freue mich für dich, dass dir deine beiden Mäuse, die übrigens sehr entzückend sind, die Kraft geben, es ist einfach unglaublich, was Kinder in einem auslösen können sobald sie Mama/Papa sagen.
Liebe Grüsse Kyokocat
super wie du das formuliert hast. Ja es stimmt, man weiss vorher wirklich nicht, was auf einen zukommt. Ehrlich gesagt, hätte ich es vorher gewusst, bin ich mir nicht so sicher, ob ich es gemacht hätte. Die Folgen waren mir damals ja wirklich auch nicht so richtig bewusst. Es hiess ja auch immer "ihr seid ja nicht in Afrika". Das es aber doch eine gewisse Entfernung ist, bedachte ich nicht. Allerdings muss ich sagen, ich bereue meine Entscheidung so gar nicht.
Vor allen dingen im Sinne meiner Tochter. Sie wächst, zumindest im Moment und ich hoffe es bleibt so, nicht mit so viel Kriminalität, in einem unsicheren umfeld sowie Unsolidarität auf. "hier tickt die uhr halt noch anders" und das ist meines Erachtens gut so.
Ich freue mich für dich, dass dir deine beiden Mäuse, die übrigens sehr entzückend sind, die Kraft geben, es ist einfach unglaublich, was Kinder in einem auslösen können sobald sie Mama/Papa sagen.
Liebe Grüsse Kyokocat
Das Leben hört nicht auf, stehen zu bleiben.
Re: Ankunft in Norge
sehr interessanter Thread und Geschichten!
Obwohl ich ja nur temporär in Norwegen bin, war mein Einstieg auch nicht ganz einfach und ich glaube, dass auch mir nicht ganz bewusst war, worauf ich mich da tatsächliche einlasse (obwohl mir längere Auslandsaufenthalte nicht unbekannt sind!).
Aber ich bin sehr froh, dass ich mich durch die erste schwere Zeit durchgekämpft habe und nun gefällt es mir so gut, dass ich meinen Aufenthalt sogar verlängert habe. Die Erfahrungen und Erlebnisse, die man währenddessen macht, sind einfach unvergesslich! Die prägen einen fürs ganze Leben und das schöne ist, dass man in der Ferne eine neue Heimat finden kann.
gruß
mosaglas
Obwohl ich ja nur temporär in Norwegen bin, war mein Einstieg auch nicht ganz einfach und ich glaube, dass auch mir nicht ganz bewusst war, worauf ich mich da tatsächliche einlasse (obwohl mir längere Auslandsaufenthalte nicht unbekannt sind!).
Aber ich bin sehr froh, dass ich mich durch die erste schwere Zeit durchgekämpft habe und nun gefällt es mir so gut, dass ich meinen Aufenthalt sogar verlängert habe. Die Erfahrungen und Erlebnisse, die man währenddessen macht, sind einfach unvergesslich! Die prägen einen fürs ganze Leben und das schöne ist, dass man in der Ferne eine neue Heimat finden kann.
gruß
mosaglas
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- Beiträge: 12
- Registriert: Do, 07. Jan 2010, 13:12
- Wohnort: dicht bei MD
Re: Ankunft in Norge
Sehr guter Beitrag Hubi!
Ich selbst sitze leider immer noch in Deutschland, aber mit immer stärker werdender Tendenz zur "Landesflucht".
Das ist natürlich eine Sache, die mich auch oft beschäftigt, die Gewissheit, dass auch ich an diesen Punkt kommen werde, wenn ich auswandere. Wenn man in einem neuen Land ist, mit Sprachbarrieren, herabgesetztem Wohnniveau und dem Wissen bzw. Nichtwissen wie's so richtig weiter gehen soll, wie es bei Dir der Fall war, macht einen das nicht besonders fröhlich. Wenn man vorher immer schon wüßte wie's ausgeht, wär es leichter zu ertragen. Aber in dem Moment, wo man in dieser Situation steckt, neigt man sicherlich auch schnell dazu, Panik zu kriegen - nach dem Motto, wie Du selber schreibst, "Oh,was hab ich getan?". Aber das gehört wohl dazu?!
Bei mir dauert es leider noch etwas, bis ich nach Norge gehen kann. Ich bin erst seit kurzem hier im Forum angemeldet, bin aber schon seit längerem stiller Anteilnehmer Eurer Seite. Aufmerksam verfolge ich eine Vielzahl von Beiträgen und ich finde, dass Ihr Euch ausgesprochen kollegial verhaltet. Ihr gebt immer gute Tip's, seid kritisch und dennoch sehr hilfsbereit. Find ich TOP!!
Ich hoffe, dass ich auch in Zukunft noch viele Ratschläge und Erfahrungen hier finde, die mir vielleicht die eine oder andere Pleite ersparen helfen, wenn es bei mir endlich so weit ist.
Liebe Grüße von Carla
Ich selbst sitze leider immer noch in Deutschland, aber mit immer stärker werdender Tendenz zur "Landesflucht".
Das ist natürlich eine Sache, die mich auch oft beschäftigt, die Gewissheit, dass auch ich an diesen Punkt kommen werde, wenn ich auswandere. Wenn man in einem neuen Land ist, mit Sprachbarrieren, herabgesetztem Wohnniveau und dem Wissen bzw. Nichtwissen wie's so richtig weiter gehen soll, wie es bei Dir der Fall war, macht einen das nicht besonders fröhlich. Wenn man vorher immer schon wüßte wie's ausgeht, wär es leichter zu ertragen. Aber in dem Moment, wo man in dieser Situation steckt, neigt man sicherlich auch schnell dazu, Panik zu kriegen - nach dem Motto, wie Du selber schreibst, "Oh,was hab ich getan?". Aber das gehört wohl dazu?!
Bei mir dauert es leider noch etwas, bis ich nach Norge gehen kann. Ich bin erst seit kurzem hier im Forum angemeldet, bin aber schon seit längerem stiller Anteilnehmer Eurer Seite. Aufmerksam verfolge ich eine Vielzahl von Beiträgen und ich finde, dass Ihr Euch ausgesprochen kollegial verhaltet. Ihr gebt immer gute Tip's, seid kritisch und dennoch sehr hilfsbereit. Find ich TOP!!
Ich hoffe, dass ich auch in Zukunft noch viele Ratschläge und Erfahrungen hier finde, die mir vielleicht die eine oder andere Pleite ersparen helfen, wenn es bei mir endlich so weit ist.
Liebe Grüße von Carla
Fang nie an aufzuhören und hör nie auf anzufangen.
Re: Ankunft in Norge
Den Spruch kapier ich nicht ganz. Wo isser denn jetzt hingegangen, um Freunde zu finden?
Einfach raus vor die Tür? Wahrscheinlich seid Ihr anderen alle cleverer als ich. Schließlich hat keiner nachgefragt.
Guido
Einfach raus vor die Tür? Wahrscheinlich seid Ihr anderen alle cleverer als ich. Schließlich hat keiner nachgefragt.
Guido
Alt for Norge
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- NF-Stammbesucher
- Beiträge: 2053
- Registriert: Do, 10. Aug 2006, 0:13
Re: Ankunft in Norge
es wurde nachgefragt und auch geantwortet. lies nochmal.Guido hat geschrieben:Den Spruch kapier ich nicht ganz. Wo isser denn jetzt hingegangen, um Freunde zu finden?
Einfach raus vor die Tür? Wahrscheinlich seid Ihr anderen alle cleverer als ich. Schließlich hat keiner nachgefragt.
Guido
Re: Ankunft in Norge
Hallo Hubi deinen Beitrag finde ich wirklich gut, obwohl ich den ja schon von deinen Erzæhlungen kannte, als wir bei dir zu Besuch waren letzten Sommer. Er zeigt mir aber auch, wie gut ich es hatte, als ich hier ankam. Mein Mann war schon 2 Jahre hier und hatte alles wunderbar vorbereitet, ein Haus gemietet, gestrichen und Freunde organisiert die uns halfen als der LKW kam.
Trotzdem kam bei mir der erste Schock, als wir nach 10 stuendiger Autofahrt von Kristiansand nach Bergen hier ankamen. Es war doch ein anderer Standart als ich ihn gewohnt war, dann die Autofahrt und mir wurde bewusst was ich alles in D. aufgegeben hatte. Haus verkauft, meinen Job aufgegeben, weit weg in einem fremden Land, ja da kam erst das heulende Elend. Aber nur kurz, dann habe ich tief durchgeatmet und erstmal angefangen das Auto mit zu entladen, Kaffee getrunken und den næchsten Tag habe ich erstmal meine schøne Umgebung wahr genommen.
Als wir dann nach 2 Wochen soweit alles einigermassen fertig hatten und ich auch Internetanschluss hatte, habe ich dieses tolle Forum gefunden und viel gelesen, was mir sehr geholfen hat. Durch ein anderes Forum fand ich dann noch ganz in meiner Næhe eine liebe Freundin und durch den Stammtisch noch mehr Bekannte, und so hat sich alles nach und nach entwickelt und heute habe ich nach mehreren Sprachkursen zwar leider noch keine Arbeit, aber ich finde es hier schøn und habe nichts bereut. Ich møchte die Zeit mit meinem Mann die wir in Deutschland nie hatten, nicht mehr missen,auch die Landschaft und die Natur nicht.
Aber wie gesagt ich hatte es echt leicht im Gegensatz zu dir und ich bewundere dich, wie du das alles so gemeistert hast.
Natuerlich hatten wir auch einige Rueckschlæge aber zusammen haben wir die bewæltigt, aber das geht wohl jeden hier so.
Liebe Gruesse Løwin
Trotzdem kam bei mir der erste Schock, als wir nach 10 stuendiger Autofahrt von Kristiansand nach Bergen hier ankamen. Es war doch ein anderer Standart als ich ihn gewohnt war, dann die Autofahrt und mir wurde bewusst was ich alles in D. aufgegeben hatte. Haus verkauft, meinen Job aufgegeben, weit weg in einem fremden Land, ja da kam erst das heulende Elend. Aber nur kurz, dann habe ich tief durchgeatmet und erstmal angefangen das Auto mit zu entladen, Kaffee getrunken und den næchsten Tag habe ich erstmal meine schøne Umgebung wahr genommen.
Als wir dann nach 2 Wochen soweit alles einigermassen fertig hatten und ich auch Internetanschluss hatte, habe ich dieses tolle Forum gefunden und viel gelesen, was mir sehr geholfen hat. Durch ein anderes Forum fand ich dann noch ganz in meiner Næhe eine liebe Freundin und durch den Stammtisch noch mehr Bekannte, und so hat sich alles nach und nach entwickelt und heute habe ich nach mehreren Sprachkursen zwar leider noch keine Arbeit, aber ich finde es hier schøn und habe nichts bereut. Ich møchte die Zeit mit meinem Mann die wir in Deutschland nie hatten, nicht mehr missen,auch die Landschaft und die Natur nicht.
Aber wie gesagt ich hatte es echt leicht im Gegensatz zu dir und ich bewundere dich, wie du das alles so gemeistert hast.

Natuerlich hatten wir auch einige Rueckschlæge aber zusammen haben wir die bewæltigt, aber das geht wohl jeden hier so.
Liebe Gruesse Løwin
