Bericht vom Treffen der Hurtigrutenfreunde

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Revolera
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Re: Bericht vom Treffen der Hurtigrutenfreunde

Beitrag von Revolera »

Ich bin dieses Jahr schon zweimal rund um Cádiz gelaufen (rd. 10km ein Weg) - einmal sogar mit Stativ :shock: - hier zuhause käme ich nicht im Traum auf so eine bescheuerte Idee.

Wobei ich aber denke es hat sich gelohnt:

Bild
Jobo
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Re: Bericht vom Treffen der Hurtigrutenfreunde

Beitrag von Jobo »

Absolut! :rocker:
Gruß, Joachim

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Ronald
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Re: Bericht vom Treffen der Hurtigrutenfreunde

Beitrag von Ronald »

Petra,

WOW!
Das ist natürlich Spitze.

Aber, ab und zu ziehen Doris und ich dann auch die "Ganzkörperkondome" (Regenklamotten) an und es zieht uns nach draußen zum Leuchtfeuer Westerheversand. Was meinst Du, wie gut man danach schlafen kann!

Gruß
Ronald
-----------
Man kann sich jeden Tag ärgern, aber man ist nicht verpflichtet dazu!
Jobo
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Re: Bericht vom Treffen der Hurtigrutenfreunde

Beitrag von Jobo »

Es ist dieselbe Barkasse mit der wir schon zuvor gefahren sind. Sie muss also mindestens schon einmal in der Zwischenzeit die Runde gemacht haben. Leider sind jetzt mehr Passagiere an Bord. Wir finden dennoch jeder einen Platz und geniessen die weitere Rundfahrt.
Mit uns ist übrigens ein älterer Herr eingestiegen, der zuvor immer brav hinter uns herlief und Ronalds Erklärungen lauschte. Der wird auch gedacht haben: "Oh, kostenlose Führung? Die mach ich mit.".
Im nächsten Hafen liegt der Containerfrachter SEPANTA an der Pier.
Das 220 m lange iranische Schiff mit seinen 27681 BRT muss wohl vor Kurzem einen neuen Anstrich erhalten haben. Noch im April war sie mit grauem Rumpf und arabischen Namensschriftzug zu sehen.
Wir biegen wieder in die Elbe ein, um direkt danach in die Speicherstadt einzudringen.
Es geht kreuz und quer durch die Kanäle, bis wir den hiesigen Anleger erreichen.
Hier steigt Harald aus, da er noch ein wenig durch die Speicherstadt schlendern möchte.
Am nächsten Anleger haben wir Mühe Tinto zurückzuhalten, er vermutet hier schon die Cap San Diego und möchte deshalb aussteigen.
Als wir dann endlich die Cap San Diego erreichen, hat der Barkassenführer einige Schwierigkeiten mit dem Anlegen. Es gelingt ihm erst im zweiten Anlauf. Auf der Überseebrücke erwarten uns schon Ronald, Doris und die Eiskristalle.
Bis auf Tinto und Guido, die noch etwas anderes vorhaben, marschieren wir nun alle Richtung Michel.
Auf dem Weg gibt es immer wieder interessante Erklärungen und Anekdötchen von Ronald.
Wir lassen das G&J-Gebäude rechts liegen, und biegen unterhalb des Michels rechts ab.
Schon nach wenigen Minuten stehen wir vor den Krameramtsstuben mit den dahinter liegenden Kramer-Witwen-Wohnungen, Hamburgs letzte erhaltene Wohnhofanlage aus dem 17.Jahrhundert.
Der Hamburger Berufsstand der Kleinhändler schuf diese Wohnungen einst für die Witwen verstorbener Berufskollegen.
Da die Grundstückspreise auch damals schon sehr hoch waren, vergrößern sich die Häuser nach oben immer mehr.
Wir begeben uns in den Innenbereich und sehen wie die Häuser über uns immer näher zueinander finden.
Man könnte sich im ersten Stock bequem mit dem Nachbarn von Gegenüber die Hände schütteln. Ein sehr skurriler Schornstein erregt unsere Aufmerksamkeit.
Am Ende des Hofes, hat sich jemand eine Etage tiefer ein kleines grünes Refugium geschaffen.
Vorbei geht es nun am deutschen Seemannsheim bis zur Statue der Zitronenjette.
Die Zitronenjette, mit richtigem Namen Henriette Johanne Marie Müller, verkaufte Ende des 19.Jahrhunderts Zitronen, die sie zuvor den Matrosen der eingelaufenen Schiffe abgekauft hatte, am Grasbrook mit dem Ausruf: "Zitroon! Zitroon!".
Nachts tat sie dies ebenso in den Kneipen der Neustadt. Sie starb 1916 und gilt heute als weibliches Pendant zu Hans Hummel, einem Wasserträger dem die Strassenkinder immer Hummel! Hummel! hinterherriefen, und der, da er mit den vollen Eimern nicht hinterherjagen konnte, mit Mors! Mors! antwortete.
Es geht nun über einige Fleete, immer mit Blick auf die Turmruine der Nikolaikirche.
Wir kommen über den Rödlingsmarkt zur Deichstrasse.
Seit an Seit befinden sich hier viele einladende Lokale und Speiserestaurants.
Zwischen zwei Häusern öffnet sich plötzlich ein kleiner Spalt, durch den eine Gasse nach unten zum Fleet führt.
Hier stehen wir nun und blicken auf die Rückfronten der Häuser, die, beim großen Brand von 1842 als erstes in Flammen standen.
Der Brand dauerte vom 5. bis zum 8. Mai und kostet 51 Menschen das Leben.
Durch die Zerstörung von etwa 1700 Häusern, 102 Speichern, drei Kirchen und einiger öffentlicher Gebäude wurden schätzungsweise 20000 Menschen obdachlos.
Am Ende der Deichstrasse trennen wir uns für heute Nachmittag.
Almidi und Jim Knopf wollen zum Miniaturwunderland, Ronald und Doris noch nach Hause. Schließlich schlagen auch die Eiskristalle und Hurtigruta eine andere Richtung ein. Revolera, ihre Tochter, die Rock Lobsters und ich suchen uns ein Lokal zu einer kurzen Rast.
Im Hamburger Aalspeicher und im Kartoffelkeller bekommen wir keinen Platz mehr, also kehren wir im Brandanfang ein.
Ich trinke hier nur ein Bier, um den Durst nach dem Fussmarsch zu löschen, die anderen nehmen eine kleine Mahlzeit zu sich.
Danach trennen sich dann auch unsere Wege, da jeder noch ein wenig entspannen will, bevor es am Abend zum Hamburger Elbspeicher geht. Unterwegs fällt mir noch eine schwimmende Kirche auf.
Bei meinem Hotelschiff angekommen, stelle ich fest, das die Mare Frisium nun an unserem Ponton direkt gegenüber der MS Grosser Michel festgemacht hat.
Ich nutze die Gelegenheit noch für einige Aufnahmen, dabei fällt mir eine große Delle am Heck des Dreimasters auf.
Auf meinem Schiff geht es schon hektisch zu, da an diesem Abend eine Hochzeitsgesellschaft erwartet wird. Ich begebe mich in meine Kabine und lege mich, nachdem ich mich in der kleinen Nasszelle ein wenig erfrischt habe, noch etwas hin.



===== mehr, demnächst hier in diesem Thread =============
Gruß, Joachim

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Rock Lobster
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Re: Bericht vom Treffen der Hurtigrutenfreunde

Beitrag von Rock Lobster »

Respekt! Jobo hat ja eine Ausdauer :!: Toller Bericht. Nicht nachlassen :!:
Gruss, Rock Lobster.
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Romi
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Re: Bericht vom Treffen der Hurtigrutenfreunde

Beitrag von Romi »

Einfach super, es ist, als wäre ich dabei !
Klasse !!

LG Romi
TREUE bedeutet nicht, immer dazubleiben, sondern immer wiederzukommen
Jobo
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Re: Bericht vom Treffen der Hurtigrutenfreunde

Beitrag von Jobo »

Richtig einschlafen kann ich nicht, da ständig Geräusche aus dem Schiff zu hören sind. Vorbereitungen für eine Hochzeit gehen eben nicht leise über die Bühne. Von der Mare Frisium gegenüber dröhnt dann auch noch Stevie Wonders 'Happy Birthday' herüber.
Als die vermeintlichen Geburtstagsgäste dann aber an Bord sind, legt die Mare Frisium ab und es wird etwas ruhiger.
Gegen 18 Uhr werfe ich mich dann in Schale und breche auf Richtung Elbspeicher. Ich nehme wieder die Hafenfähre, und steige bei den Altonaer Fischmarkthallen aus.
Am gegenüber liegenden Ufer herrscht rege Betriebsamkeit. Obwohl die Dämmerung bereits eingesetzt hat, wird dort fleißig gearbeitet.
Im Dock 11 von Blohm und Voss liegt die 50721 BRT große Safmarine Nokwanda, ein 266 m langes britisches Containerschiff.
Im Nachbardock liegt die Eclipse, die größte Mega-Yacht der Welt.
Das 163 m lange Schiff gehört dem russischen Multimiliardär Roman Arkadjewitsch Abramowitsch, der im letzten Jahr noch auf Platz 15 der reichsten Menschen der Welt stand, aber in diesem Jahr auf Platz 51 abgerutscht ist. Hoffentlich müssen die Hamburger nicht sammeln, damit er im Dezember auch seine Jacht bezahlen kann.
Am Containerterminal wird immer noch die Hanjin Chicago beladen.
Auf dem Weg zu den Elbterassen stehe ich plötzlich vor einem Totem.
Es ist ein Geschenk der Nuxalk-Indianer aus Kanada an Greenpeace. Es wurde aus einer 600 jahre alten Rot-Zeder gefertigt und wiegt eine Tonne. Schließlich befinde ich mich vor dem Warsteiner Elbspeicher.
Gerade sehe ich Harald hereingehen und sprinte hinterher. Da wir in der unteren Wirtsstube niemand Bekanntes sehen, gehen wir nach oben. Dort warten schon Doris und Ronald an einem der beiden großen Tische auf uns.
Nach und nach treffen nun auch die anderen ein.
Die Seebären bringen Renate (Hamburgerin) mit und schließlich erscheint auch Sabine (K-Lilly).
Schnell gehören auch sie mit dazu und es wird heftig erzählt und gelacht.
Der Service ist hier hervorragend und besonders eine Kellnerin hat richtig Spass mit uns, so einen verrückten Haufen haben die hier sicherlich auch nicht alle Tage.
Zwischen der Vorspeise und dem Hauptgericht, ich wähle mit Lachsstreifen gefülltes Welsfilet, sehe ich mein Bett, in Form der MS Grosser Michel, vorbeifahren. Das Warsteiner schmeckt sehr gut, und die Kellner haben teilweise Mühe uns immer mit frischen Getränken zu versorgen.
Draußen wird das Wetter immer schlechter, zwischenzeitlich kann man das gegenüberliegende Ufer durch die Regenschleier kaum noch erkennen. Jim Knopf seziert seine Scholle fachmännich mit Ruhe und Gelassenheit, das es eine Freude ist zuzuschauen.
Mittlerweile ist es stockdunkel draussen und die Stimmung drinnen wird immer besser.
Noch bevor der Nachtisch eintrifft, sehe ich glücklicherweise, das sich mein Bett wieder auf der Rückreise befindet.
Nun erreicht die Feier ihren Höhepunkt und es wird gelacht und herumgeblödelt was das Zeug hält. Wir einigen uns darauf, das ein Wels der sich nicht wälzt letzlich nur eine Scholle ist. Außerdem erfahren wir, das die Gegend zwischen Svolvær und Stamsund sehr gefährlich ist, da dort mit Gulaschkanonen geschossen wird.
Als revoleras Tochter ihr Eis bekommt, taufen wir dieses, aufgrund seines Aussehens auf 'Eisbecher Brigitte Bardot'. Meine Frage an die Kellnerin, ob es das Eis auch in einer anderen Körbchengröße gibt, löst bei dieser fast einen Lachkrampf aus.
Doch den absoluten Knaller liefert uns Guido, Tintos Kumpel.
Er, der was Norwegen betrifft ja völlig ahnungslos ist, lauscht den ganzen Abend unseren Erzählungen von Norwegen, den Schiffen, den Reisen, dem Trollfjord, dem Raftsund und dem Geiranger und vielem mehr. In einer relativ ruhigen Minute nutzt er die Gelegenheit und stellt die laute Frage, wer oder was der Geiranger ist! Diese Frage löst natürlich heftige Tumulte (Hurtigruta ist nur mit Mühe davon abzuhalten, Guido des Lokals zu verweisen) und Gelächter aus. Unsere Erklärungsversuche sind natürlich zu dieser Zeit auch nicht mehr ganz so sachlich wie vielleicht sonst, und letztlich wird aus dem Geiranger der GayRanger. Damit hat Guido seinen Nickname weg (ich würde ihm aber, um Missverständnisse zu vermeiden zur Kurzform G.Ranger raten).
Jetzt wird es doch für die ersten von uns Zeit aufzubrechen. Es werden Taxis gerufen aufgrund des starken Regens. Irgendwann kurz nach Mitternacht brechen auch die letzten auf, almidi, Tinto, G.Ranger, revolera nebst Tochter und meine Wenigkeit. Wir warten einige Zeit vor der Tür, aber irgendwie werden uns die Taxis immer von den Gästen der gegenüberliegenden Kneipe weggeschnappt. Da der Regen jetzt doch stark nachgelassen hat, machen wir uns zu Fuß auf den Weg.
Gleich an der nächsten Ecke sehen wir noch einen offenen Pub, es ist der Biergarten in dem ich schon vor zwei Tagen gessesen habe. Wir nutzen die günstige Gelegenheit und kehren hier ein. Hier geht es fröhlich weiter, bis irgendwann zuerst Tinto und G.Ranger aufbrechen. Noch ein paar Bierchen zum Nachspülen und dann gehen auch wir den Marsch zurück zu den Landungsbrücken an. Almidi fährt mit seinem Fahrrad in die andere Richtung. Wir sehen das hell erleuchtete Dock mit der Eclipse auf der anderen Seite.
Am Hotel Hafentor verabschieden sich revolera und ihre Tochter. Vom Vollmond angestrahlt zwinkert mir die Rickmer Rickmers noch einmal zu, bevor ich mein Hotelschiff erreiche.
Die Hochzeit ist gerade zu Ende, und ich nutze die Möglichkeit mit dem Brautpaar und den letzten Gästen noch zwei Bier zu trinken. Die Hotelchefin fragt, wann ich den morgen frühstücken möchte. Ich erkläre ihr, das ich zwischen 8:30 und 9 Uhr aufstehen werde, danach begebe ich mich in meine Kabine, benutze nochmal die sehr kleine Nasszelle, bevor ich um 5:08 Uhr meinen Handywecker auf 9 Uhr stelle und ins Bett falle.


########### der letzte Tag folgt noch #############
Gruß, Joachim

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trollfjord
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Re: Bericht vom Treffen der Hurtigrutenfreunde

Beitrag von trollfjord »

:rofl: Ich habe selten meine Lachmuskeln derart strapazieren müssen, wie beim Lesen Deines Berichtes, lieber Jobo. Es ist ja einfach köstlich! Mein Gott, warum bin ich nur so spät auf das Forum aufmerksam geworden!
Danke auch für die herrlichen Bilder. Die ersetzen jeden Stadtführer. Nun erwarte ich mit Neugier die Schilderung des letzten Tages. Doch zunächst mal 'ne gute Nacht!
Ei hjerteleg helsing frå
Trollfjord
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tinto
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Re: Bericht vom Treffen der Hurtigrutenfreunde

Beitrag von tinto »

Hallo Jobo,Hallo liebe Hurtigrutenfreunde,
Ich lach mich jetzt noch kaputt über diese Geschichten und Jobo ganz doll gemacht!Respekt!Dafür muss man die Zeit und Lust auch haben so ausführlich zu Berichten.
Freu mich schon aufs Happy End!
Viele Grüsse Tinto :lol:
tinto
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Re: Bericht vom Treffen der Hurtigrutenfreunde

Beitrag von tinto »

Hallo nochmal kurz,aber ich habe Almidi(auch mit mein bester Kumpel)auf unserer Fahrt auf der Ms Lofoten auch gefragt "Du Didi was sind eigentlich die Trolle für Viecher? Fazit;Jeder hat mal ein Brett vorm Kopf oder ist unerfahren!
In diesem Sinne ! Wünsch ich euch gute Nacht!
Grüsse Tinto
Revolera
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Re: Bericht vom Treffen der Hurtigrutenfreunde

Beitrag von Revolera »

Obwohl - oder gerade weil - ich es miterleben durfte habe ich eben Tränen gelacht beim Lesen :lol:

Da es Jobo bei seinem Bericht ja sehr genau nimmt wäre noch nachzutragen dass ich auf dem Heimweg auf dem Fischmarkt ein Matjesbrötchen käuflich erwarb und einschob. Das war das erste Matjesbrötchen meines Lebens das ich morgen kurz vor 4 kaufte und ass. Weiter ist noch nachzutragen, dass es so geschüttet hat das der Fischmarkt kurzzeitig unter Wasser stand, so dass sogar die Zeitungen später davon berichteten. Zur der Zeit sassen wir am wohl schon im Pub.
Jobo
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Re: Bericht vom Treffen der Hurtigrutenfreunde

Beitrag von Jobo »

Revolera hat geschrieben:wäre noch nachzutragen
..du sollst nicht vorgreifen .... :keppler:
Gruß, Joachim

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Revolera
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Re: Bericht vom Treffen der Hurtigrutenfreunde

Beitrag von Revolera »

Jobo hat geschrieben:..du sollst nicht vorgreifen .... :keppler:
wieso vorgreifen - der Nachtrag stammt von 4 Uhr und du liegst ja kurz nach 5 schon in der Koje... Und dass es geregnet hat wurde ja schon andernorts erwähnt (irgendwo ist ja sogar ein Bild verlinkt) - da wussten wir ja noch nicht dass du so einen ausführlichen Bericht schreibst.

Also Leute - Regen vergessen und auf Jobo warten.. (auf - mach hinne...)
Jobo
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Re: Bericht vom Treffen der Hurtigrutenfreunde

Beitrag von Jobo »

Ich wache auf und schaue auf die Uhr, es ist 8:29 Uhr. Ich würde meinen Zustand jetzt nicht unbedingt als ausgeschlafen bezeichnen. Ich begebe mich in die äußerst kleine Nasszelle, nicht ohne vorher einen Blick in den Spiegel zu werfen. Das Wesen, das ich dort erblicke, sieht fürchterlich aus.
Ich verwinde mich in die Dusche und benötige eine Menge kühles Wasser bis ich einigermassen nüchtern bin. Kurz nach 9 Uhr quäle ich mich die Treppe hoch in den Frühstücksraum. Alles ist hier ruhig, niemand ist da. Nach etwa 10 Minuten schlurft die Hotelchefin reichlich übermüdet die Treppe hoch. Mit den Worten: "Sie sind ja tatsächlich schon wach!" begrüßt sie mich.
Ich frühstücke reichlich, vor allem der Kaffee tut mir gut. Ich frage die Hotelwirtin nach der großen Delle der Mare Frisium.
Das sei hier in Hamburg vor nicht allzu langer Zeit beim Einparken passiert, erklärt sie mir. Meinen Gedanken 'da war bestimmt ne Frau am Ruder' spreche ich vorsichtshalber nicht offen aus. Stattdessen sprechen wir noch über die kleine Nasszelle. Die Problematik ist bekannt und man arbeite schon an einer Lösung. Nachdem ich mein Zimmer bezahlt, und mich für das nette Zimmer und die freundliche Aufnahme bedankt habe, packe ich meinen Trolley und verlasse zum letzten Mal das Schiff.
Ich geniesse noch einmal den herrlichen Blick über die Elbe und den Hafen.
Mein Trolley springt vor Freude, als wir wieder den großen Parkplatz mit dem Kopfsteinpflaster überqueren. Als ich endlich den glatten Bordsteig erreiche, schwöre ich mir, das war das letzte Kopfsteinpflaster.
An der kleinen Polizeistation neben der Brücke hat sich ein Filmteam ausgebreitet. Mitten auf dem Bürgersteig steht ein kleiner Asiate mit einer orangefarbenen Warnweste und wünscht, das ich die andere Strassenseite benutze. Mit einem Verweis auf das Kopfsteinpflaster der Strasse lehne ich dies ab. Daraufhin blickt er auf meinen Trolley und gibt mir den Rat: "Den kann man auch tragen.". Ich biete ihm an, IHN zur Wasserkante zu tragen, damit wir dort das Thema
ausdiskutieren können. Nun überwiegt seine asiatische Höflichkeit und er springt rasch zur Seite. dabei muss er hinter mir etwas Schreckliches gesehen haben, den sein Gesicht hat jetzt doch einen ängstlichen Ausdruck angenommen.
Ich kann nun meinen Weg ungestört fortsetzen und wähle, die mir schon bekannte Route vorbei am Baumwall und am Westminster in Richtung von Ronalds Kanzlei, wo wir uns treffen wollen. Noch ein letzter Blick auf die schönen Stadthäuser rechts und links.
Ich erreiche die Kanzlei reichlich früh, aber Doris und Ronald sind schon da und mit den Vorbereitungen beschäftigt. Ich beneide Ronald um den schönen Ausblick, den er von seiner Arbeitsstelle hat.
Jetzt treffen auch langsam die anderen ein. Einige sind allerdings auch schon abgereist und konnten nicht mehr zu diesen 'Kaffekränzchen' kommen.
Auch heute morgen geht es wieder recht lustig zu. Viele haben ihre Bilder und Fotobücher mitgebracht, Kaffee und Mineralwasser wird reichlich benötigt. Meine
Müdigkeit schwindet auch so langsam.
Ronald gibt uns noch einige Erklärungen zur Kanzlei und seiner Arbeit, und zeigt uns Bilder von der Überschwemmung am Fischmarkt letzte Nacht. Wir sind einigermaßen überrascht, da wir ja genau dort entlang gelaufen sind und revolera sich sogar noch ein Fischbrötchen in den frühen Morgenstunden gekauft hat. Almidi allerdings bestätigt uns die Flut, da er letzte Nacht nicht mehr seinen gewohnten Weg nehmen konnte, auf dem er sich teilweise mit auslaufenden Schiffen Wettrennen geliefert hatte, sondern wegen des Hochwassers einen großen Umweg fahren musste. Star des Tages ist aber K-Lilly, sie hat für uns die ganze HR-Flotte gebacken. Die Box mit dem HR-Gebäck leert sich rasent schnell, auch wenn ich es nicht übers Herz bringe, meine Lofoten anzuknabbern. Dafür zermalme ich dann die Finni zwischen meinen Zähnen.
Irgendwann kurz nach 13 Uhr ist dann die Zeit für den allgemeinen Aufbruch gekommen. Nach herzlichen Verabschiedungen trennen sich nun die Wege der meisten. Revolera und Tochter müssen auch, wie ich, zum Bahnhof. Rock Lobster bietet an, uns mit dem Auto dorthin zu bringen. Wir nehmen dankend an. Ich setze mich
auf den Beifahrersitz, und die Damen im Fond haben nichts Besseres zu tun, als über den Größenunterschied zwischen Rock Lobster und mir zu lästern. Aber auch Rock Lobster fällt dies auf, nach einem Seitenblick auf seinen Beifahrer kommt der Kommentar: "Und ick dachte immer, ick hät n jrosses Auto..".
Nachdem wir uns am Bahnhof bei den Rock Lobsters bedankt und verabschiedet haben suchen wir unser Bahnsteig. Revolera und Tochter fahren vom gleichen Bahnsteig, aber etwas später. Ich habe noch Zeit bis zur Abfahrt und warte oberhalb des Bahnsteigs noch bis der nächste Zug die meisten dort Wartenden verschluckt hat. Nun verabschiede ich mich auch von der großen und der kleinen revolera und suche mir auf dem Bahnsteig, nach einem Blick auf den Wagenstandszeiger, eine Position an der ich auf meinen ICE warten kann.
Neben mir trifft nun eine Gruppe Frauen ein, die wohl eine der Ihren zum Zug begleiten. Die Damen haben sich zu einem Abschiedslied eingefunden, welches sie, nicht unbedingt schön, aber doch erstaunlich laut zum Besten geben. Nachdem die Reisende dann in den ICE nach Köln eingestiegen ist, kehrt wieder Ruhe am Bahnsteig ein. Mir fallen die vielen Sicherheitskräfte auf, die mit teilweise schwerer Bewaffnung im Bahnhof patroulieren.
Endlich läuft auch mein ICE in den Bahnhof ein. Da ich ein erster Klasse Ticket mit Sitzplatzreservierung besitze (war günstiger als das zweiter Klasse Normalticket), kann ich ganz gemütlich den Wagen besteigen und meinen Platz einnehmen. Ich hatte extra einen Ruhewagen gewählt, da ich mit einer gewissen Müdigkeit bei mir gerechnet habe und die Fahrt 'verschlafen' wollte. Kurz nach mir kommen drei Faruen mittleren Alters ins Abteil und belegen die Plätze am Tisch gegenüber. Damit hat sich das Thema Ruhewagen erledigt. Immerhin erinnert mich die Unterhaltung der Damen an zu hause, vor unserem Haus fließt ein kleiner Bach, von vielen Enten bevölkert.
Schon rollt der Zug an, und ich kann im Vorbeifahren nocheinmal einen Blick auf den Hafen und die im Bau befindliche Hafencity werfen.
Doch die schnelle Fahrt währt nicht lange. Kurz nach Hamburg halten wir auf der Strecke weil, wie man uns immerhin mitteilt, spielende Kinder im Gleis gesehen wurde und nun gesucht werden. Ich nutze die Zeit und lasse mir vom Zugbegleiter einen Imbiss servieren.
Nach etwa 15 Minuten können wir dann die Fahrt fortsetzen, bis Hannover. Hier stehen wir erstaunlich lange im Bahnhof. Per Durchsage teilt man uns mit, das eine der Türen klemmt und repariert werden muss. Mit gut 25 Minuten Verspätung verlassen wir Hannover. Mein Tischnachbar, er muss von Göttingen noch nach Gera, weiß nun schon, das er seinen Anschlusszug verpassen wird. Er trägt es mit Fassung: "Dann rauche ich halt in Ruhe eine, bis der nächste Anschlusszug kommt.".
Kurz hinter Hannover stoppen wir erneut irgendwo in der niedersächsichen Pampa, da es Probleme mit dem Antrieb gibt. Wir starten dann wieder mit 45 Minuten Verspätung. Nun kommt auch die Durchsage, welche Anschlusszüge wann in Göttingen losfahren. Mein Tischnachbar begreift nun langsam, das er in Göttingen nahezu zwei Stunden Aufenthalt haben wird, und meint sarkastisch: "Dann wird es wohl eine ganze Schachtel Zigarretten werden.".
Bis Würzburg haben wir noch nichts von unserem Rückstand aufgeholt. Der Zugbegleiter teilt uns mit, das die Direktreisenden nach München in Würzburg umsteigen können, da unmittelbar nach uns ein ICE nach München über Nürnberg kommt. Dieser ICE würde dann nur fünf Minuten nach unserer regulären Ankunftszeit in München eintreffen. Es sei in diesem ICE im Wagen 30 alles frei.
Auf dem Bahnsteig in Würzburg schaue ich mir den Wagenstandszeiger des anderen ICE an. Er besteht aus zwei Teilen, der vordere Teil aus Wagen 24 bis 29 und der hintere aus den Wagen 31 bis 36. Nun begreife ich warum der Wagen 30 so leer ist, er existiert nämlich gar nicht.
Ich finde dann aber doch ohne Probleme einen Platz in dem Zug und die Weiterfahrt bis München verläuft ereignislos.
In München steige ich in den Regionalexpress ein, der mich schließlich nach Hause bringen soll. Es ist der letzte Tag des Oktoberfestes, dafür aber sehr ruhig. In dem Zug patroulieren mindestens 10 schwerbewaffnete Polizisten und auch noch zusätzliches Sicherheitspersonal der Bahn.
Um 22:15 Uhr verlasse ich dann den heimischen Bahnhof, erfreue mich noch einmal an dem ausgestreuten Split und erreiche schließlich meine Wohnung. Ich falle in mein Bett, nicht ohne zuvor dem Hausmeister der benachbarten Wohnanlage die Pest an den Hals zu wünschen.





FAZIT:

----------- Nasszellen von alten Hafenfähren sind überraschend klein.

----------- Hamburg ist allemal einen Besuch wert.

----------- es ist möglich zwanzig Leute zusammenzubringen ohne das es Unstimmigkeiten gibt, ja, es herrscht sogar sofort Harmonie und man hat das Gefühl, man kennt die alle schon seit Jahren. UNBEGINDT WIEDERHOLEN!

----------- Fluggäste der letzten Reihe steigen grundsätzlich zuletzt ein.

----------- Brillenputztücher beherbergen ein bisher weitestgehend unbekanntes Gefahrenpotential.

----------- kostenlose Führungen werden auch von Aussenstehenden gerne mitgenommen.

----------- die Reeperbahn ist auch nicht mehr das, was sie einmal war.

----------- auch Kapitäne haben manchmal Probleme beim Einparken.

----------- der Begriff großes Auto ist relativ, ebenso wie der Begriff Ruhewagen.



So Freunde, das wars. Ich hoffe ich konnte Euch ein wenig unterhalten, und Euer Interesse fürs nächste Treffen wecken.



..... übrigens, falls ich es noch nicht erwähnt habe, ich hatte eine ausgesprochen kleine Nasszelle .......
Gruß, Joachim

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Re: Bericht vom Treffen der Hurtigrutenfreunde

Beitrag von Ronald »

Lieber Joachim,

Ich bin ganz platt! Ich weiß ja, dass wir in einer schönen und interessanten Stadt wohnen, weswegen Doris und ich an den Wochenenden häufig auf Tour sind. Aber, dass wir in einer SO schönen Stadt wohnen und arbeiten dürfen: Vielen, vielen herzlichen Dank für Deine Liebeserklärung an "Ich mag Hamburg, mein Stadt, all das mag ich…" (Volker Lechtenbrink) mit all den Details.

Danke auch für die anderen "Löbse" auf die Organisation (war ja nicht viel!). Das es allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern Spaß gemacht hat, hat es uns auch Spaß gemacht. Bis zum nächsten Mal!

Gruß aus dem heute sonnigen Hamburg
Ronald

PS Leider sind beim Container-Terminal Altenwerder wieder alle Gantry-Kräne oben!
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