Lehrer in Norwegen

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Jáni
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Lehrer in Norwegen

Beitrag von Jáni »

Hei :winkewinke:

Ich hab vor "Skandinavistik" und "Deutsch als Fremdsprache" zu studieren und will schliesslich auch nach Norwegen auswandern. Kann mir jemand Informationen betreffs Beruf als Deutschlehrer in Norwegen geben. Werden Lehrer gesucht und gibt es überhaupt Chancen in den Beruf einzusteigen. Danke schon mal im voraus.

Grüße

Jáni
Arne.R.
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Re: Lehrer in Norwegen

Beitrag von Arne.R. »

Moin,

ich schließe aus deiner Frage, daß du dein gesamtes Studium noch vor dir hast. Das heißt, daß deine Frage eigentlich frühestens in 3-4 Jahren aktuell ist, oder?
Glaubst du im Ernst, daß es eine verläßliche Vorhersage für den Bedarf an Deutschlehrern in Norwegen im Jahr 2008 gibt? Da kannst du ja gleich ne Münze werfen.

Gruß,
Arne
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Jáni
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Re: Lehrer in Norwegen

Beitrag von Jáni »

Irgendwo muss ich mich doch mal orientieren. Natürlich ist mir auch klar, dass man keine Vorraussage bis ins Jahr 2008 machen kann. Aber wenn ich einfach mal so blind drauf losstudiere steh ich womöglich am Ende ohne irgendetwas da. Hab mich ja noch nicht festgelegt, sondern halte Ausschau nach Möglichkeiten. Und da mich Lehrer interessieren würde dachte ich mir, ich stell einfach mal die Frage.

Gruß...
Arne.R.
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Re: Lehrer in Norwegen

Beitrag von Arne.R. »

Wenn du deine Berufswahl nicht nach dem richtest, was du willst, sondern nach den Chancen auf dem Arbeitsmarkt, dann solltest du Handerker werden. Die werden immer gebraucht. :wink:

Im Ernst: Man siehts doch an den BWLern, den Ingenieuren, den Lehrern, den Informatikern und den Medizinern in D (in N kann das prinzipbedingt kaum anders sein):

Es läuft doch immer so: Heute schreien alle: Wir haben zuwenig wasweißich, und schon stürzen sich alle Abiturienten auf das Fach. 4 Jahre später haben wir dann entweder von vornherein zuviele Absolventen, oder der Staat hat mal wieder kein Geld und streicht (Lehrer-)stellen, oder die dotcom-Blase platzt und die BWLer und Informatiker werden alle nicht mehr gebraucht oder die Krankenhäuser bauen Stellen ab usw. usw.

Wie die (bildungs-)politische Lage in 4 Jahren sein wird, weiß doch kein Mensch! Das hängt doch von vielen Faktoren ab, die nicht vorhersehbar sind (Wirtschaftslage und damit die finanzielle Lage, welches politische Lager gerade am Drücker ist usw.).

Also: Mach das, was dir Spaß macht. Dann stehen die Chancen gut, daß du auch GUT darin sein wirst. Und die Guten kriegen leichter nen Job als die Durchschnittlichen.

Auf irgendwelche Vorhersagen würde ich keine müde Mark mehr setzen.

Gruß,
Arne
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snowstorm
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Re: Lehrer in Norwegen

Beitrag von snowstorm »

Hallo!
Anti-zyklisch studieren. Was also im Moment auf dem Arbeitsmarkt total gefragt ist lieber sein lassen. Bis du mit dem Studium fertig bist hat sich die Situation meist schon wieder geändert.

Gruss Patricia
Svensson
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Re: Lehrer in Norwegen

Beitrag von Svensson »

Na ja, soweit ich weiß, werden Lehrer in Skandinavien vor allen Dingen nicht so mit Geld zugeschüttet wie in Deutschland. Mit dem Beamtenstatus sind natürlich auch die Einkommen gefallen, allerdings sollte jedem Lehramts-Interessenten klar sein, dass das auch in Deutschland kommen wird. Nun ja, da Lehrer in Deutschland ohnehin die Buhmänner sind und in den nächsten Jahren mit einem Angestelltenstatus und deutlich weniger Geld zu rechnen haben, halte ich es für grundsätzlich geschickt, dass Du den Blick ins Ausland richtest, wenn Du Dich schon für ein Lehramtsstudium interessierst.
Arne.R.
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Re: Lehrer in Norwegen

Beitrag von Arne.R. »

Svensson hat geschrieben:(...) Nun ja, da Lehrer in Deutschland ohnehin die Buhmänner sind und in den nächsten Jahren mit einem Angestelltenstatus und deutlich weniger Geld zu rechnen haben, halte ich es für grundsätzlich geschickt, dass Du den Blick ins Ausland richtest, wenn Du Dich schon für ein Lehramtsstudium interessierst.
Interessante Einstellung. Bestätigt irgendwie meine Meinung über deutsche Lehrer im Allgemeinen.
Übrigens, hier in N müssen Lehrer wohl etwas länger arbeiten als in D. Jedenfalls dauert schon der gewöhnliche Unterricht bis nach 14.00, und auch um 15.30 kann ich die Lehrer meiner Kinder in der Schule noch anrufen. Scheint mir bei so einer Einstellung auch nicht gerade attraktiv zu sein.

Gruß,
Arne

PS: Bin übrigens auch "nur" Angestellter, und habe ne 48-Std. Woche. Mit Zeiterfassung. Plus Bereitschaftsdienste.
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Arne.R.
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Re: Lehrer in Norwegen

Beitrag von Arne.R. »

...und in Rente geht man hier mit 67. Früher kostet Abschlag....

Arne
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Svensson
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Re: Lehrer in Norwegen

Beitrag von Svensson »

Hallo Arne,

in Deutschland ist es in der Tat so, dass die Lehrer momentan noch deutlich weniger arbeiten. Dass die Zeit, die für Unterrichtsvorbereitung berechnet wird, von den Lehrern größtenteils nicht ausgeschöpft wird, sieht man bei uns in D schon daran, dass sie Arbeitszettel verwenden, die sie offensichtlich schon vor 20 Jahren auf klapprigen Schreibmaschinen getippt haben und jedes Schuljahr wieder neu kopieren.

Klar ist, dass sich hier einiges ändern wird. Lehrer in Deutschland werden mehr arbeiten und weniger verdienen. Dass Deutschland eines der niedrigsten Bildungsniveaus der Welt hat, liegt nicht nur am System, sondern auch an der schlechten Ausbildung und später leider auch schlechten Einstellung der Lehrer. Die einzigen, die hier etwas Elan haben, sind die Referendare, aber das gibt sich nach den ersten Jahren der Festanstellung merklich.

Mein Tipp ist daher darauf bezogen, dass man bei dem extremen Geburtenrückgang (und den daraus folgenden Schulschließungen) in Deutschland bei mehr Arbeit und weniger Verdienst als Lehrer im Ausland oft besser aufgehoben ist. Dazu kommt ja noch, dass man als Lehrer in Deutschland immer der Sündenbock und Buhmann ist. Mich würde mal interessieren, inwiefern Lehrer in Norwegen geschätzt werden.
Karoline

Re: Lehrer in Norwegen

Beitrag von Karoline »

@ arne

von kerstin hast du ja schon eine tuete bedauern bekommen im nynorsk/bokmål thema

nun beommst du von mir auch noch eine tuete bedauern weil du sooo unendlich viel arbeitest...... :cry:


karoline
Arne.R.
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Re: Lehrer in Norwegen

Beitrag von Arne.R. »

<off topic>
Warum so zickig? Schlechten Tag gehabt?
Arne
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Jörg
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Re: Lehrer in Norwegen

Beitrag von Jörg »

Ich entschuldige mich schon mal im voraus, dass auch dieses Posting nichts zur Beantwortung von Jánis Frage beiträgt.

Ich will hier sicher keine Faulpelze in Schutz nehmen und auch keine neue Diskussion über Systeme und Gehälter entfachen. Ich möchte aber einmal ganz deutlich eine Lanze für diejenigen Lehrer brechen, die eben nicht den bekannten Klischees entsprechen und sich trotz der öffentlichen Pauschalschelte sehr für die Schule und die Kinder engagieren. Die Arbeit dieser Lehrer wird leider viel zu selten gewürdigt, was ich mir sehr frustrierend vorstelle.

Viele Grüße,

Jörg
bärbel
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Re: Lehrer in Norwegen

Beitrag von bärbel »

hallo leute!
Ich oute mich, denn ich bin wohl anscheinend nach meinung einiger norwegenfreunde einer von diesen faulen staatsdienern, die seit 20 jahren dieselben vorbereitungen benutzen. :evil: doch bei uns herrscht mittlerweile auch der konkurenzkampf, wohl auch logisch bei der stark rückgängigen schülerzahl. und wer heute noch so arbeiten würde, säße wohl bald auf der strasse, denn es stehen eine menge arbeitsloser lehrer vor der tür, gerade bei uns im osten. und ehrlich gesagt kann ich diese "scheiß" vorurteile nicht mehr hören. in jedem beruf gibt es gute und weniger gute leute.
nun aber zum eigentlichen thema. ich war vor ca. 5 jahren in äkra bei unserer partnerschule für 14 tage im austausch und konnte hautnah miterleben, wie bildung spass machen kann. mir kam es vor, als würde dort ganz ohne druck von oben, schule gelebt. da äkra ein kleiner ort ist, wurde klassenübergreifend unterrichtet und es funktionierte ganz harmonisch. die schüler hatten sehr viel mehr freiheiten aber auch verantwortung. wöchentlich wurde grundsätzlich ein tag in der natur verbracht. für mich war es alles ein wenig gewöhnungsbedürftig und erst nach der pisastudie stellte sich für mich dieser weg als der erfolgreichere heraus. dort als lehrer zu arbeiten stelle ich mir sehr schön vor. man kann sich, zumindestens dort wo ich war, wieder auf das wesentliche konzentrieren.
bärbel
Trolloldi
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Re: Lehrer in Norwegen

Beitrag von Trolloldi »

Hallo Leute,
ich bin zwar noch nicht 20 Jahre im Schuldienst, aber ich kenne mich recht gut in der Lehramtsausbildung und späteren Referendariatszeit aus: ich habe auf Primarstufe studiert, dann das Referendariat nach einem halben Jahr geschmissen, da ich rausgemoppt wurde. Glücklicherweise gab mir mein damaliger Professor eine Chance, meine Magister- und Doktorarbeit in der Germanistik zu schreiben (was ich auch mit "Summa cum laude" tat), so daß ich mich seit 2002 "Dr.phil." schimpfen darf. Genützt hat mir dieser Titel in D indes nichts, im Gegenteil: ich gebe seit dieser Zeit Nachhilfe und schreibe für verschiedene Zeitungen und Zeitschriften, auch Bücher - als Selbständiger. So geht das aber auf Dauer nicht weiter. Ich möchte irgendwo in der Germanistik arbeiten - am liebsten in Norwegen, da ich auch die Sprache schon ein wenig beherrsche (und natürlich weiter pauke). Ob Verlagswesen, Medien oder Uni, ganz gleich, nur endlich wieder gebraucht werden! Habt Ihr eine Idee, wie ich da anfangen kann? Im übrigen kann ich dieses ständige "Auf-Lehrer-Eindräschen" nicht mehr hören, von wegen: sie hätten viel Freizeit, würden "mal so eben" die Kinder unterrichten usw. Das ist ein knochenharter Job! Dennoch bin ich doch eher der "Forscher-Typ". :D
Euer Trolloldi
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