Seekrank - wie vorsorgen??

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Schnettel
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Seekrank - wie vorsorgen??

Beitrag von Schnettel »

Hallo.

Nun wollte ich mir noch fix ein paar Reisetabletten in der Apotheke besorgen - aber die hat schon seit Mittag zu. :shock:
Morgen geht es auf Hurtigruten-Tour. Von Bodø nach Tromsø - mit der M/S Nordstjernen.
Da es auf dem Weg zu den Lofoten schon mæchtig schaukeln kann, zumal noch mit einem Schiff ohne Stabilisatoren (und es ist mæssiger bis frischer Wind mit zwischenzeitlichen Bøen angesagt), mach ich mir jetzt Gedanken, wie ich vielleicht ohne solche Reisetabletten Vorsorge treffen kann.

Weiss jemand von euch, ob es vielleicht an Bord Reisetabletten gibt?

Kennt jemand irgendwelche Hausmittelchen oder Alternativen (ausser "nicht-zu-Fahren" ;-) )

Ich bin normalerweise nicht so empfindlich.
Aber als wir im Februar mit nem Hurtigbåt auf den Lofoten waren, gestaltete sich die Rueckfahrt auch "sehr bewegt", so dass etwa ein drittel die Fische gefuettert hat.....
Mir ging es da auch nicht besonders - ich war die Hælfte der Fahrt draussen an der frischen Luft (und hinterher krank...) - aber das ging einigermassen. Doch ein Genuss war die Heimfahrt leider nicht gerade....

Ich hoffe, ihr habt vielleicht paar wirkungsvolle Tipps fuer mich... :roll:
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Hurtigruta
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Re: Seekrank - wie vorsorgen??

Beitrag von Hurtigruta »

Hallo Schnettel,

wie wäre es denn, wenn Du auf der Nordstjernen anrufst und fragst, ob sie dort Reisetabletten für den Notfall haben? Irgendwie meine ich mich dumpf erinnern zu können, dass es an der Rezeption sowas gibt, bin mir aber nicht 100%ig sicher.
Wie sieht es in Norwegen mit so etwas wie einem Apothekennotdienst aus?

Auf jeden Fall wünsche ich Dir viel Spaß auf der Fahrt. Versuch einfach nicht dran zu denken, dass Dir schlecht werden könnte. Ich weiß, leichter gesagt als getan......

Grüße
Uta
Jojoslf
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Re: Seekrank - wie vorsorgen??

Beitrag von Jojoslf »

hallo,
ich hab die erfahrung gemacht, wenns hart auf hart kommt, hilft sowieso nix mehr.
wenns dir schlecht wird, kannst du dir aber an der rezeption was holen. die haben tabletten, die sehr gut helfen sollen.
ich war anfang märz auf der nordlys eine nacht trotz stabilisatoren sehr seekrank, und habs nicht mal geschafft zur rezeption zu gehen :lol:
am nächsten tag gings aber wieder, obwohl immer noch sehr hohe wellen waren.
mein tipp: wenns dich erwischt, stell dich oder setz dich raus und schau auf den horizont.
mir wurde draußen sofort besser. und übertreibs nicht mit dem essen, auch wenns verlockend ist :P
ansonsten ist es günstig, wenn deine kabine recht mittig im schiff liegt.
ich wünsche auf jeden fall viel spaß und gute reise :)
Hurtigruta
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Re: Seekrank - wie vorsorgen??

Beitrag von Hurtigruta »

Hallo Schnettel,

habe gerade diesen Bericht im Internet gefunden:

"Subject: Rohe Mohrrüben kontra Seekrankheit
From: Helmut Lange

Von einer 6-köpfigen Crew waren 2 Mitglieder schwer Seekrank, und 2
weitere "merkten auch was".
Von den 2 Schwerbetroffenen hatte einer keinerlei entgegenwirkende
Medikamente eingenommen, und der Andere hatte 1 Pille nach dem Früstück
genommen.
Das Crewmitglied welches kein Medikament genommen hatte litt unter
wiederkehrenden krampfartigen Brechanfällen.
Nach einiger Zeit konnte der am schwersten betroffene Mitsegler dazu
gebracht werden eine rohe Mohrrübe zu essen.
Nachdem er die erste in etwa 30 bis 40 Minuten verzehrt (Hasenähnlich gemümmelt)
und diese auch in Ihm geblieben ist, verlangte er nach weiteren Mohrrüben,
die ebenfalls mit zunehmender Geschwindigkeit verzehrt wuerden.
Sein Zustand besserte sich für alle sichtbar in kürzester Zeit, was er auch
selbst bestätigte.
Die anderen ebenfalls mehr oder weniger schwer betroffenen
Crewmitglieder, die ebenfalls rohe Mohrrüben gegessen hatten, stellten
auch eine erhebliche Verbesserung ihres Zustandes fest, obwohl die
schweren Seegangsverhältnisse noch einige Stunden zu ertragen waren.
Zuvor widerwillig eingenommene Nahrungsmittel (trockener Zwiback,
Knäckebrot, heiße Brühe ) hatten keine lindernde Wirkung gezeigt."


Na wenn's so einfach ist, dann mußt Du Dir keine Gedanken machen, denn Möhren haben sie auf der Nordstjernen bestimmt. :D

Grüßle
Uta
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Re: Seekrank - wie vorsorgen??

Beitrag von Jobo »

Jojoslf hat geschrieben:und übertreibs nicht mit dem essen, auch wenns verlockend ist :P
...das ist sicher richtig, aber auch auf keinem Fall mit leerem Magen oder nur ein klein wenig gefüllt.
Ich weiß aus meiner Zeit bei den Heeresfliegern, und in einem großen Hubschrauben mitzufliegen ist ähnlich wie bei Seegang, daß die Jungs mit leerem Magen die meisten Schwierigkeiten hatten. Uns hatt damals ein alter Truppenoffizier immer gesagt, wir sollten vorher gut, aber nicht übermäßig essen. Wenn der Magen gut gefüllt sei, vertrüge man das Schaukeln am besten.
Schnettel hat geschrieben:Nun wollte ich mir noch fix ein paar Reisetabletten in der Apotheke besorgen - aber die hat schon seit Mittag zu. :shock:
Habt ihr keinen Apothekennotdienst? Sonst vielleicht mal am Flughafen schauen, vielleicht gibts da was.
Jojoslf hat geschrieben:mein tipp: wenns dich erwischt, stell dich oder setz dich raus und schau auf den horizont.
Vorsicht, der Tip ist nicht ungefährlich. Ich hatte im November 2006 auf der Lofoten zwei Seekranke dabei, für die wäre das Setzen absolut Gift gewesen. Besser stehen, allerdings klappt das mit dem Horizont auch nicht bei jedem, ausprobieren. Ganz schlecht ist es allerdings, wenn die Wellen so hoch sind, das du keinen Horizont mehr siehst, so geschehen im Januar am Westkap mit der Lofoten, und die Nordstjernen ist noch kleiner.
Den Seekranken damals hat das Liegen in der dunklen Kabine am besten geholfen. Einer hatte mir erzählt, daß er nachdem 'er sich das Frühstück nochmal durch den Kopf hat gehen lassen', direkt hingelegt habe, und nach ca. 10 bis 15 Minuten sei es wieder besser gewesen. Allerdings ging es ihm dann sofort wieder schlecht, sobald er versuchte aufzustehen.
Gruß, Joachim

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Re: Seekrank - wie vorsorgen??

Beitrag von Hubi59 »

Hurtigruta hat geschrieben:, ................denn Möhren haben sie auf der Nordstjernen bestimmt............ :D

Grüßle
Uta


aber derzeit sind ne Menge Hasen unterwegs, solltest möglicherweise ein paar mitnehmen :lol: :lol: :lol:

Gute Reise wünscht dir Hubi
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StephanEssen
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Re: Seekrank - wie vorsorgen??

Beitrag von StephanEssen »

Guten Tag,

Mein Tipp ist, sich in einer norwegischen Apotheke "Postafen" zu besorgen. Der Wirkstoff ist in Deutschland nicht (mehr) erhältlich, weil irgendwas daran süchtig machen könnte. In Norwegen findet man dieses Mittel aber völlig frei-verkäuflich vor. Mir hat es vor ein paar Jahren auf der Nordstjernen auf dem Weg nach Spitzbergen sehr gut geholfen und auch mal auf einer Walsafari. Meines Wissens wird dieses Medikament auch an der Rezeption ausgegeben, aber es ist sicher angenehmer, selber was dabei zu haben.

Gruß
Stephan
Schnettel
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Re: Seekrank - wie vorsorgen??

Beitrag von Schnettel »

Danke euch fuer die Tipps! :super:

Hab im Internet auch noch was gefunden, dass roher Ingwer hilft. Den hab ich ja da, da werd ich mir heut schon welchen in den Tee machen. Und morgen welchen mitnehmen (zur Not - zum Kauen...).
Und Mohrrueben bekomm ich sicher unterwegs noch an der Tanke (da gibts immer solche kleinen Knabbermøhren).

Nen Apothekennotdienst gibts sicher maximal in Bodø.
Und morgen ist hier in Norwegen schon Feiertag (Gruendonnerstag). Deswegen hatten die Geschæfte heute auch nur so kurz auf....
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Re: Seekrank - wie vorsorgen??

Beitrag von lajobay »

Hei Jeanette. Keine Panik, auf allen HR-Schiffen sind Seenotfall-Tabletten an der Rezeption erhältlich.Ich glaub,die sind sogar gratis.Ich gehöre nicht zu der Klientel,die seekrank wird.Im Gegenteil,für mich kanns gar nicht wild genug schaukeln. Aber ne HR-Freundin von mir wird immer mal etwas Seekrank und holt sich die Tablette dann dann beim Purser! Schöne Reise wünsche ich Dir:-) Lars
Norwegen - die Natur so gross,der Mensch so klein.

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Schnettel
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Re: Seekrank - wie vorsorgen??

Beitrag von Schnettel »

Danke euch allen fuer die Tipps!
Und danke auch fuer die Wuensche!
Wird schon schøn werden, die Reise. :-)
Bei uns gibts keine dicken Schokoladenosterhasen zu Ostern - sondern lieber so ne kleine HR-Fahrt. :bounce:

Hab schon mal geguckt - fuer Freitag gibt es eine sehr gute Nordlicht-Wahrscheinlichkeit fuer Tromsø.
Allerdings soll es bewølkt sein.... :flenner:
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Re: Seekrank - wie vorsorgen??

Beitrag von Hurti »

Liebe Jeanette,

mein Tipp mit den spanischen Tabletten (Biodramina C) hilft Dir nicht auf die Schnelle, aber meine lieben Wünsche begleiten Dich!

Chance auf Nordlicht - wie herrlich! Grüß mir Svolvaer und genieße eine herrliche Tour!

Alles Liebe von Astrid
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Re: Seekrank - wie vorsorgen??

Beitrag von SchneiderRacers »

Ein erfahrener Segler hat mir mal erzählt, dass man ca. 2 Monate vor der Abreise damit beginnen soll hochprozentiges Vitamin C zu sich zu nehmen.
Ich habe mir dann 2 Monate vor jeder Reise diese Tabletten im großen Lebensmitteldiscounter gekauft und regelmäßig und auch noch während der Fahrt eingenommen.
Fazit: Ich wurde nie seekrank - und im Februar 2009 war der Seegang fast täglich recht heftig ...
Ob es nun wirklich an dem Vitamin-C lag, oder ob ich wirklich richtig seefest bin ??????
Vielleicht spielt einem auch das Gehirn oftmals einen Streich ....
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Re: Seekrank - wie vorsorgen??

Beitrag von Revolera »

ich fürchte es gibt soviele Meinungen wie es "erfahrene Segler" gibt... :shock:
muheijo
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Re: Seekrank - wie vorsorgen??

Beitrag von muheijo »

Jobo hat geschrieben:Den Seekranken damals hat das Liegen in der dunklen Kabine am besten geholfen.
Es muss dabei nicht mal dunkel sein. Aber Liegen hilft tatsæchlich. Etwas im Magen zu haben ist auch nicht verkehrt. Andere Mittelchen hatte ich nicht probiert. Ein paar Kameraden hatten so komische Pflaster bekommen, die sollen auch funktioniert haben.

Gruss, muheijo, Ex-Matrose
"Nicht diejenigen sind zu fürchten, die anderer Meinung sind, sondern diejenigen, die anderer Meinung sind, aber zu feige, es zu sagen."

(Napoléon I.)
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Re: Seekrank - wie vorsorgen??

Beitrag von DanielR »

Moin!

Das mit dem Liegen kann auch ich bestätigen. Dunkelheit ist dabei nicht notwendig, wie schon gesagt, hilft allerdings beim pennen. Seekrank sein ist ja doch recht anstrengend. ;-)

Als ich betroffen war (Biskaya, 11m See, Schiff etwa HR-Größe), bekam ich auch so ein Pflaster + die Erlaubnis , mich einen Vormittag hinzulegen. Die nächsten Tage gabs kein Pflaster und kein "außer-planmäßiges hinlegen" mehr. Allerdings kann man auch im sitzen versuchen, den Kopf in den Nacken zu legen. Der Gleichgewichtssinn ist ja bekanntlich im Innenohr zu Hause, da reichts manchmal schon aus, wenn nur der Kopf alleine "liegt".

Probiers mal aus, aber alles ohne Gewähr! ;)

Grüße
Daniel
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