Zu plötzlich oder nur zu ängstlich?

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Marina1
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Re: Zu plötzlich oder nur zu ängstlich?

Beitrag von Marina1 »

Hallo !
Mutig seid ihr, und ihr werdet es schaffen !!!
Den Kindern könnt ihr gar nichts besseres antun, als sie vor dem deutschen Schulsystem -in dem dein Junge mit einiger Sicherheit untergehen würde- zu retten. Da haben sie es hier mit Sicherheit um Längen besser. Und die Sprache... in einem halben Jahr hauen die euch norsken Dialekt um die Ohren, das ihr mit denselben schlackert :lol: !
Bei uns ging es auch sehr schnell. Letzten November reifte der Entschluß, nun endgültig die Koffer zu packen. Im März 2008 starteten wir sponsored by AA einen Norsk-Intensivkurs. In der letzten Maiwoche schickten wir unsere CV's an eine Rekrutierungsorganisation, die Deutsche und Holländer in Norwegen vermittelt, sofern sie sich fest ansiedeln wollen und nicht nur für ein Jahr oder so bleiben möchten. Einige Tage später bekamen wir den Anruf, wir könnten in zwei Orten unserer Wunschfylke sofort anfangen zu arbeiten. Am nächsten Tag kriegten wir eine Terminliste für die Job intervjus und eine Reiseroute zugemailt.
Am 1. Juni fuhren wir nach Norge zum vorstellen.
Am 21. Juli fuhr der Umzugslaster -Kostenpunkt für eine 110qmWohnung mit voller Ausstattung nebst Sattelkammer ect. ca.4800€ - ab, am 23. Juli wir mit Kater Walter hinterher.
Am 1. August fingen wir an zu arbeiten.
Ach ja, und nachdem es mit dem Haus, was wir uns ausgesucht hatten, als wir zum Vorstellungstermin oben waren, dann doch wider Erwarten nicht klappte, hat uns die Kommune binnen eines Tages ein anderes gesucht, in dem wir uns nun sauwohl fühlen !
Und was den Egotrip betrifft :
Auch ich habe meine beiden Söhne (18 und 16) bei ihrem Vater in Deutschland gelassen. Beide hatten absolut keine Lust mitzukommen. Ich hingegen hatte keine Lust, in D weiter vom AA zu leben, weil ich den Belastungen in deutschen Krankenhäusern und Pflegeheimen gesundheitlich nicht mehr gewachsen war -hier arbeite ich Vollzeit ohne die geringsten Probleme. Also gab es einige lange Gespräche, in denen beide Seiten ihre Ansichten klarlegten, und so können alle mit der Situation leben ! Die Jungs kommen mich besuchen, ich fliege auch mal runter, und gut ist. Norwegen ist ja nun icht Grönland, oder ?
Das hat nix mit Egoismus zu tun, sondern mit gesundem Selbsterhaltungstrieb. Und zudem muß jeder für sich entscheiden, wie er handelt. Wenn ich lieber mein Helfersyndrom ausleben möchte und auf eigene Wünsche verzichten will -gut. Wenn ich auch mal an mich selbst denke und andere hintenan stellen will - genauso gut.
Also last euch nich kirre machen, das wird schon ! Ich drück euch jedenfalls alle Daumen !!!
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alien
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Re: Zu plötzlich oder nur zu ängstlich?

Beitrag von alien »

ich lebe und sterbe für norwegen. all meine vielen norwegischen freunde bestätigen mir mehr patriotismus für ihr eigenes land, als dass sie es selber in diesem gesteigerten maße haben.ah ja :shock: und mit der toleranz hasttes nicht so oder :lol: sterben musste nicht fuehr norwegen verlangt keiner von dir :roll:
alien
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Re: Zu plötzlich oder nur zu ängstlich?

Beitrag von alien »

alien hat geschrieben:ich lebe und sterbe für norwegen. all meine vielen norwegischen freunde bestätigen mir mehr patriotismus für ihr eigenes land, als dass sie es selber in diesem gesteigerten maße haben.ah ja :shock: und mit der toleranz hasttes nicht so oder :lol: sterben musste nicht fuehr norwegen verlangt keiner von dir :roll:
aber ich kann dir hier paar nett stellen zeigen da hast dan vorher noch einen freiflug und fantastische aussicht auf fjell und fjord, :wink:
Trollmama
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Re: Zu plötzlich oder nur zu ängstlich?

Beitrag von Trollmama »

waldfee hat geschrieben:[
Das finde ich klasse ! Ich habe auch eine Oma hier, die lebt im Heim seit ein paar Monaten, um die würde sich sonst keiner kümmern. Allein aus dem Grund wäre es für mich unmöglich auszuwandern. Aber nicht nur deswegen: auch meine Frau würde nicht mitgehen. Ich könnte Ihr das nicht einfach so antuen, auszuwandern und sie nachholen. Da hast Du Recht, man muß auch auf die Gefühle der anderen (Familienmitglieder) achten.

Sorry, aber für mich klingt das mehr nach: Ich habe es bis jetzt noch nicht geschafft, mein Leben selbst in die Hand zu nehmen und mich unabhängig von meiner Familie zu machen.
Bist Du ein Einzelkind, hast Du keine Eltern mehr, sonstige Anhörige, oder warum bist zu der Einzige, der sich um Deine Oma kümmern kann? Denn wenn es noch weitere Familienmitglieder gibt, dann nehmen die m. M. nach auch nicht gerade viel Rücksicht auf die Gefühle Deiner Oma, weil sie sich nicht um sie kümmern.
Ach ja, ich habe 2 Kinder, aber ich würde nie wollen, daß sie wegen mir ihr Leben aufgeben und aus irgendeinem Pflichtgefühl oder Mitleid bleiben.
Denn sie haben nur ein Leben und können nicht sagen: 'Wenn ich das nächste Mal lebe, dann werde ich aber dies, das oder jenes tun.' Sie haben ein Recht auf ihr eigenes Leben und ich werde einen Teufel tun und von ihnen etwas anderes zu erwarten, bzw. zu verlangen!
Viele Grüße
Trollmama
Marina1
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Re: Zu plötzlich oder nur zu ängstlich?

Beitrag von Marina1 »

Ähnlich sehe ich das auch.Aber leider wird viel zu häufig mit Gefühlen erpresst, das habe ich im Freundeskreis so viel erlebt !
Ich habe auch von einigen Seiten Prügel bezogen, weil ich ohne meine Kinder nach Norge gegangen bin. Aber Hallo, die sind 16 und 18 und wollen ihr eigenes Leben leben. Die haben keine Beziehung zu Norge, also was sollen sie hier ? Die leben bei ihrem Vater glücklicher.
Und mal im Ernst... was tust du, wenn Oma 110 Jahre alt wird ? Brav jede Woche zweimal ins Heim laufen, den lieben Enkel mimen und in Wirklichkeit total abgenervt sein, weil Oma dir dein Leben verbaut ? Glaubst du allen Ernstes, Oma merkt das nicht ?
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Re: Zu plötzlich oder nur zu ängstlich?

Beitrag von biabir »

@marina1

Halloooo , was soll denn das jetzt????? :shock:

Es ist doch jeden seine Entscheidung, wie er sein Leben gestaltet und wenn sich jemand um seine Oma kümmern möchte, auch wenn es nur ein Besuch im Heim wäre, dann soll er das bitte schön auch tun. Und nicht von anderen dafür verurteilt werden, das er sein Leben nicht lebt. Das eine hat doch mit den anderen nix zu tun, nur weil man nicht in Norge lebt, vergeudet man doch nicht sein Leben. :idea:
waldfee
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Re: Zu plötzlich oder nur zu ängstlich?

Beitrag von waldfee »

Trollmama hat geschrieben:
waldfee hat geschrieben:[
Das finde ich klasse ! Ich habe auch eine Oma hier, die lebt im Heim seit ein paar Monaten, um die würde sich sonst keiner kümmern. Allein aus dem Grund wäre es für mich unmöglich auszuwandern. Aber nicht nur deswegen: auch meine Frau würde nicht mitgehen. Ich könnte Ihr das nicht einfach so antuen, auszuwandern und sie nachholen. Da hast Du Recht, man muß auch auf die Gefühle der anderen (Familienmitglieder) achten.

Sorry, aber für mich klingt das mehr nach: Ich habe es bis jetzt noch nicht geschafft, mein Leben selbst in die Hand zu nehmen und mich unabhängig von meiner Familie zu machen.
Bist Du ein Einzelkind, hast Du keine Eltern mehr, sonstige Anhörige, oder warum bist zu der Einzige, der sich um Deine Oma kümmern kann? Denn wenn es noch weitere Familienmitglieder gibt, dann nehmen die m. M. nach auch nicht gerade viel Rücksicht auf die Gefühle Deiner Oma, weil sie sich nicht um sie kümmern.
Ach ja, ich habe 2 Kinder, aber ich würde nie wollen, daß sie wegen mir ihr Leben aufgeben und aus irgendeinem Pflichtgefühl oder Mitleid bleiben.
Denn sie haben nur ein Leben und können nicht sagen: 'Wenn ich das nächste Mal lebe, dann werde ich aber dies, das oder jenes tun.' Sie haben ein Recht auf ihr eigenes Leben und ich werde einen Teufel tun und von ihnen etwas anderes zu erwarten, bzw. zu verlangen!
Viele Grüße
Trollmama
Hallo trollmama,
ich habe in der Tat keine Eltern mehr, der "Rest" meiner Familie hat sich nix um meine Oma gekümmert. Einer mußte es machen, jetzt ist sie im Heim. Ach ja, plötzlich melden sich welche über Anwalt, weil ich das Haus verkaufen mußte (um das Heim zu bezahlen) und wollen ein Stück von einem Kuchen, der denen gar nichts angeht. Das ganze ist noch viel schlimmer, als ich es hier schildern will, aber vielleicht kommt ja wieder mal ein Kommentar wie "Jeder muß sich selbst helfen."

Vielleicht nur mal der Hinweis: Es will gar nicht jeder nach Norge auswandern, manchen reicht eine "normale Arbeit" in Deutschland und der jährliche Urlaub in Norge.

Gruß, Andreas
Wenn ich nochmal auf die Welt komme, dann hoffentlich als Norweger.
Jubena
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Re: Zu plötzlich oder nur zu ängstlich?

Beitrag von Jubena »

Andreas,

Hochachtung vor Deiner Einstellung.

LG
Jutta
Nach manchem Gespräch mit einem Menschen hat man das
Verlangen, einen Hund zu streicheln, einem Affen
zuzunicken oder vor einem Elefanten den Hut zu ziehen.

~Maxim Gorki~

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