Jahre in Norwegen - was ist geschehen?

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Susanne
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Re: Jahre in Norwegen - was ist geschehen?

Beitrag von Susanne »

Fjelljente hat geschrieben:...Ich bin aus Deutschland ausgewandert wegen den Deutschen, wegen der Mentalität der Deutschen, weil mir nichts an Deutschen/Deutschland gefallen hat. ...
Hei,

von solchen Verallgemeinerungen wie "die Mentalität der Deutschen" halte ich überhaupt nichts.
"Pünktlichkeit, Ordnungssinn u.ä.", die gerne "den Deutschen" zugeschrieben werden, können doch gar nicht auf alle Deutschen zutreffen. Das ist doch Quatsch!
Auch eine "deutsche Mentalität" finde ich schwer zu definieren: ist etwa Unzufriedenheit oder Nörgelei ein deutsches Phänomen? Wie ist denn die Definition einer solchen "deutschen Mentalität"? Dazu sind die Menschen in Deutschland doch zu verschieden - glücklicherweise!
Ich kenne viele sehr nette Norweger, aber auch viele, die ich nicht näher kennen lernen möchte. Und genauso geht es mir mit den Deutschen hier und in Deutschland... ob mir jemand sympatisch ist oder nicht, hängt wirklich nicht von seiner Nationalität ab!
Bloss meine 5 øre zum Thema.

Hilsen
Susanne
Anette
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Re: Jahre in Norwegen - was ist geschehen?

Beitrag von Anette »

Ulrike44 hat geschrieben:Nationale Enklavenbildungen im Gastland find ich auch nicht gut, so was geht auch grundsätzlich immer schief (oder hat da jemand andere Erfahrungen?) - aber warum denn so stringent?
Dazu etwas über Parallelgesellschaften:
http://www.zeit.de/online/2008/07/pa...chaften?page=1

Ansonsten finde ich solche Pauschalisierungen wie von dir, Fjelljente, bedauerlich.
Fjelljente hat geschrieben: Also, warum sollte ich mich dann wieder mit Deutschen abgeben, wenn ich doch u.a. wegen denen weg bin?
Vielleicht um ein paar nette Leute kennenzulernen? :-?
hilsen, anette, der man ihre Herkunft nicht ansieht...
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Re: Jahre in Norwegen - was ist geschehen?

Beitrag von Ulrike44 »

Anette hat geschrieben:
Ulrike44 hat geschrieben:Nationale Enklavenbildungen im Gastland find ich auch nicht gut, so was geht auch grundsätzlich immer schief (oder hat da jemand andere Erfahrungen?) - aber warum denn so stringent?
Dazu etwas über Parallelgesellschaften:
http://www.zeit.de/online/2008/07/pa...chaften?page=1
Bekam die Seite leider nicht geöffnet, schade, hätte mich wirklich interessiert.

Aber danke für den Einsatz!

Ulrike
... es ist, was es ist, sagt die Liebe
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Re: Jahre in Norwegen - was ist geschehen?

Beitrag von Michaela_W »

Rehauge hat geschrieben:
muheijo hat geschrieben:
Ulrike44 hat geschrieben:das eine schließt das andere doch nicht aus!
genau.
auch ich mach meine freund- und bekanntschaften weder von pass noch von herkunft des-/derjenigen abhængig.

gibt so'ne und so'ne.

und mal ehrlich, ab und an 'ne runde læsterei ueber "die bekloppten norweger" muss doch auch mal sein, oder? :lol:

gruss, muheijo
genau so isses! :super:

@ muheijo

ganz meiner Meinung! :super:

Nebenbei bemerkt: muheijo ich habe festgestellt, daß wir nur einen Katzensprung, ca. 80 km südlich, von Dir wohnen. :prost:
Zuletzt geändert von Michaela_W am Do, 14. Feb 2008, 16:10, insgesamt 2-mal geändert.
Halve dagene gått og ingenting gjort (Et trøndersk ordspråk) :D
Anette
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Re: Jahre in Norwegen - was ist geschehen?

Beitrag von Anette »

Ulrike44 hat geschrieben: Bekam die Seite leider nicht geöffnet, schade, hätte mich wirklich interessiert.
Seltsam...
http://www.zeit.de/online/2008/07/paral ... ten?page=1
jetzt?
hb871
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Re: Jahre in Norwegen - was ist geschehen?

Beitrag von hb871 »

Susanne hat geschrieben:
Fjelljente hat geschrieben:...Ich bin aus Deutschland ausgewandert wegen den Deutschen, wegen der Mentalität der Deutschen, weil mir nichts an Deutschen/Deutschland gefallen hat. ...
Hei,

von solchen Verallgemeinerungen wie "die Mentalität der Deutschen" halte ich überhaupt nichts.
"Pünktlichkeit, Ordnungssinn u.ä.", die gerne "den Deutschen" zugeschrieben werden, können doch gar nicht auf alle Deutschen zutreffen. Das ist doch Quatsch!
Auch eine "deutsche Mentalität" finde ich schwer zu definieren: ist etwa Unzufriedenheit oder Nörgelei ein deutsches Phänomen? Wie ist denn die Definition einer solchen "deutschen Mentalität"? Dazu sind die Menschen in Deutschland doch zu verschieden - glücklicherweise!
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Susanne

na ja, ist ja eigentlich richtig, was du sagst, susanne. sicher kann man das auch nicht verallgemeinern. aber wir persönlich haben halt hier vor ort nicht die besten erfahrungen gemacht - mit anderen deutschen. aber ich bin überzeugt, dass es auch gaaanz viele liebe und nette deutsche hier in der gegend gibt, ikke sant, ulrike, det22 usw :wink: ?
Leben ist das was passiert, während du eifrig dabei bist andere Pläne zu schmieden.
muheijo
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Re: Jahre in Norwegen - was ist geschehen?

Beitrag von muheijo »

Michaela_W hat geschrieben:Nebenbei bemerkt: muheijo ich habe festgestellt, daß wir nur einen Katzensprung, ca. 80 km südlich, von Dir wohnen.
jo, hier muss irgendwo ein nest sein...in trøndelag tummeln sich inzwischen so einige.

vielleicht sieht man sich mal in steinkjer? meine frau hat einen frisørladen dort, falls du also mal einen schnitt brauchst... :wink:

gruss, muheijo
"Nicht diejenigen sind zu fürchten, die anderer Meinung sind, sondern diejenigen, die anderer Meinung sind, aber zu feige, es zu sagen."

(Napoléon I.)
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Re: Jahre in Norwegen - was ist geschehen?

Beitrag von Michaela_W »

@muheijo
Jaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa ich will schön gemacht werden!!!!! Die beste Nachricht seit langem!
Halve dagene gått og ingenting gjort (Et trøndersk ordspråk) :D
hb871
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Re: Jahre in Norwegen - was ist geschehen?

Beitrag von hb871 »

Michaela_W hat geschrieben:@muheijo
Jaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa ich will schön gemacht werden!!!!! Die beste Nachricht seit langem!
:cry: schade, ich wohne zu weit weg! meine erste erfahrung beim norweg. friseur war katastrofal; viell. hab ich aber auch bloß den falschen erwischt :cry: man hat mich gefragt, färben oder kaltwelle oder was sonst? ich hab gesagt: nur schneiden. die gute dame war inkl. waschen nach 5 minuten fertig mit meinen langen haaren und dann durfte ich mit klitschnassen haare aufstehn und gehn (und vorher natürlich noch 300 kronen hinlegen) :shock: ich hab doch nicht gewusst, das "nur schneiden" bedeutet, dass kein fön zum einsatz kommt.... :-?
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Re: Jahre in Norwegen - was ist geschehen?

Beitrag von Susanne »

hb871 hat geschrieben:...na ja, ist ja eigentlich richtig, was du sagst, susanne. sicher kann man das auch nicht verallgemeinern. aber wir persönlich haben halt hier vor ort nicht die besten erfahrungen gemacht - mit anderen deutschen. ...
Und wenn man mit einigen Norwegern vor Ort nicht die besten Erfahrungen gemacht hat, hält man sich dann von allen Norwegern fern? :shock:
Das versteh ich aber nicht so ganz... :roll:
Ist dieses "Schubladendenken" nicht eine "typisch deutsche Eigenschaft"? Bloss eine Frage... :nixwissen:
Nun denn, mir ist die Nationalität egal... nette Menschen gibt es überall auf der Welt und die nicht Netten gibt es halt auch überall... :lol:

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Re: Jahre in Norwegen - was ist geschehen?

Beitrag von rover »

Fjelljente meint:

Nochmal an alle, die das nicht verstehen mit dem Nichtkontakt zu anderen Deutschen:
Ich bin aus Deutschland ausgewandert wegen den Deutschen, wegen der Mentalität der Deutschen, weil mir nichts an Deutschen/Deutschland gefallen hat. Ich wollte weg, wo ich blos nichts mit Deutschland/Deutschen zu tun habe - und natürlich wegen der Liebe zu Norwegen.
Also, warum sollte ich mich dann wieder mit Deutschen abgeben, wenn ich doch u.a. wegen denen weg bin?

Hei,

Aber du bist doch selber auch Deutsche, also gefällt dir deine eigene Mentalität nicht :lol: ?

Ich wundere mich immer wieder darüber, dass viele Deutsche sich so mit ihrer Herkunft (D) beschäftigen. Man sollte sich nicht so wichtig nehmen. Seine Freunde sucht man ja aus nach Interessen, Übereinstimmungen etc. und nicht nach Nationalität.
Meine ich jedenfalls.

Rover
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Re: Jahre in Norwegen - was ist geschehen?

Beitrag von Fjelljente »

Hei,

Aber du bist doch selber auch Deutsche, also gefällt dir deine eigene Mentalität nicht :lol: ?

Ich wundere mich immer wieder darüber, dass viele Deutsche sich so mit ihrer Herkunft (D) beschäftigen. Man sollte sich nicht so wichtig nehmen. Seine Freunde sucht man ja aus nach Interessen, Übereinstimmungen etc. und nicht nach Nationalität.
Meine ich jedenfalls.

Hei!

Ich bin ja aus Deutschland weg, weil ich mich weder mit Deutschen noch mit der dt. Mentalität, deutschen Dingen usw. identifizieren kann. Ich war irgendwie nie wie die anderen Deutschen, wenn du verstehst was ich meine. War immer ein Außenseiter, hatte andere Ansichten als die meisten usw. Hier ist das halt anders. Hier denken alle so wie ich, sind so wie ich, ich kan mich mit Norwegen identifizieren usw.
Ich bin wahrscheinlich nur im falschen Land geboren, und habe jetzt endlich mein Heimatland gefunden.

Mfg
muheijo
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Re: Jahre in Norwegen - was ist geschehen?

Beitrag von muheijo »

Fjelljente hat geschrieben:Ich bin wahrscheinlich nur im falschen Land geboren, und habe jetzt endlich mein Heimatland gefunden.
du kønntest also napoleons ausspruch abwandeln: "deutscher von geburt, norweger aus ueberzeugung"...na ja, so was soll's geben und will dir auch keiner absprechen.

"wir deutsche" sind uebrigens gar nicht so schlecht angesehen im ausland, wie wir uns selbst immer einreden wollen.
ob puenktlichkeit, sauberkeit, fleiss auf den einzelnen zutreffen oder nicht: das ausland sieht uns so!
wir brauchen uns unserer geschichte und unserer eigenheiten nicht schæmen, wenn wir mal von 12 unsæglichen jahren absehen.
und fuer diese jahre kann ich nix fuer, ich kann nur daraus lernen und versuchen zu verhindern, dass sie sich wiederholen, auch anderswo...

gruss, muheijo
"Nicht diejenigen sind zu fürchten, die anderer Meinung sind, sondern diejenigen, die anderer Meinung sind, aber zu feige, es zu sagen."

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Re: Jahre in Norwegen - was ist geschehen?

Beitrag von Fini »

Ich glaube auch, dass das ein typisch deutsches Phänomen ist, sich selbst schlechtzureden. Wir Deutschen sind, glaub ich, Weltmeister darin! Es wird hier viel gejammert (allerdings auf hohen Niveau :wink: ) und zuwenig positiv gedacht.
rover
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Re: Jahre in Norwegen - was ist geschehen?

Beitrag von rover »

Hei,

@ fjelljente,
vielleicht liegt es auch daran, in welcher Gegend von D man wohnt. Ich habe mal über zehn Jahre in Ostwestfalen gewohnt :( , als wir dann hier im Südwesten Ds gelandet sind, haben wir uns gewundert, wie freundlich Menschen doch sein können. Ich finde es nur nicht richtig von deutscher Mentalität, deutschen Dingen (was sind das?) etc. zu sprechen. Aber Hauptsache ist, dass du dich in N wohlfühlst. Wünsche dir alles Gute.


@ muheijo
"wir deutsche" sind uebrigens gar nicht so schlecht angesehen im ausland"

Ausser bei den Deutschen im Ausland :wink:

Rover
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